Ampfer ist äußerst beliebt und zudem auch noch eine einheimische Pflanze. Dabei gibt es verschiedene Ampfer-Arten, von denen wohl der Sauerampfer am bekanntesten ist. Doch auch der Blutampfer ist äußerst beliebt, da dieser deutlich milder ist und sich auch nicht so extrem im Garten ausbreitet. Worauf Sie beim Anpflanzen, Pflegen und Ernten des Ampfers achten müssen, erfahren Sie in diesem Bericht.
Wissenswertes zu Ampfer
Ampfer zählt zu der Familie der Knöterichgewächsen (Polygonaceae) und ist eine der ersten Pflanzen, die im Frühling im Garten wachsen. Dabei ist es gleich, ob es sich um Sauerampfer (Rumex acetosa) oder um Blutampfer (Rumex sanguineus) handelt. Beide Sorten sind äußerst beliebt und werden im Grunde auch ziemlich ähnlich angebaut, weshalb wir auf beide Sorten eingehen möchten.
Das sind die Unterschiede zwischen Blutampfer und Sauerampfer
Sauerampfer und Blutampfer lieben beide einen feuchten Boden, wobei der Blutampfer auch gerne mal die Füße im Wasser hat. Er kommt vor allem in Flussauen oder sehr feuchten Laubwäldern vor. Im Grunde ist der Blutampfer ein Indikator für nasse Böden. Der Name des Blutampfers kommt von den tiefroten Adern, die die Blätter durchziehen. Daher ist er auch besonders hübsch anzusehen und ist in Gärten sehr beliebt.
Bei Sauerampfer sind die Blattadern nicht so stark ausgeprägt wie beim Blutampfer. Meist sind es nur die Blattstiele, die rot sind. Beide Ampfer-Arten erreichen eine Höhe von bis zu einem Meter und sind perfekt für das Kräuterbeet im eigenen Garten. Des Weiteren unterscheidet sich auch die Blütezeit der beiden Sorten. Während der Sauerampfer schon recht früh blüht und seine Blüten von Mai bis Juli zeigt, ist der Sauerampfer mit seinen kleinen Rispenblüten erst von Juni bis August am Blühen. Die Blüten des Blutampfers sind tiefrot und bilden mit den Blattadern einen absoluten Blickfang. Die Sauerampfer-Blüten sind rosa bis rötlich und gehen neben dem Blutampfer ganz klar unter.
Beide Ampfer-Arten haben Blätter mit einer Länge von rund 20 Zentimeter, die verzehrbar sind. Sie sind leicht säuerlich und bitter, wobei der Blutampfer milder im Geschmack ist. Insbesondere bei älteren Blättern ist der Geschmack sehr ausgeprägt, weshalb die meisten Hobbygärtner die jungen Blätter bevorzugen. Überdies werden die Blätter des Blutampfers vorwiegend zur Verfeinerung von Salaten genutzt. Sauerampfer hingegen kann auch gedünstet oder gekocht und kann in Suppen, Salaten, als Gemüse oder in Smoothies sowie in der bekannten und beliebten Frankfurter Grünen Soße verwendet werden und eine besondere Geschmacksnote setzen.
Des Weiteren gibt es noch andere Ampfer-Arten, die jedoch nicht so verbreitet sind:
- Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella) ist, wie der Name schon sagt, klein. Er wird nur etwa 40 Zentimeter hoch.
- Gemüseampfer (Rumex patientia) ist, wie der Blutampfer, recht mild im Geschmack und hat seinen Ursprung in Asien und Osteuropa. Geschmacklich erinnert der Gemüseampfer an Spinat.
Anbau und Pflege
Beim Anbau und der Pflege unterscheiden sich die beiden beliebten Sorten nicht stark. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass beide Ampfer-Arten den richtigen Standort haben, damit sie prächtig gedeihen können.
Standort und Boden
Sauerampfer fühlt sich an einem sonnigen Standort besonders wohl. Wichtig ist, dass der Boden feucht, tiefgründig, sauer und nährstoffreich ist, damit er sich voll entfalten kann.
Für Blutampfer hingegen ist ein schattiger bis halbschattiger Platz perfekt. Auch hier sollte der Boden nährstoffreich, humos, leicht sauer und feucht sein. Am Ufer eines Teichs kann der Blutampfer aber auch problemlos in der Sonne stehen. Wichtig sind beim Blutampfer hauptsächlich die nassen Füße.
Aussaat im Freiland
Sauerampfer können Sie ab April direkt ins Freiland aussäen. Es ist natürlich auch möglich, ihn schon ab März im Haus vorzuziehen. Beim Sauerampfer handelt es sich um einen Lichtkeimer, weshalb die Samen nur leicht angedrückt und nicht mit Erde überschüttet werden sollten. Bedenken Sie, dass eine Temperatur von etwa 15 Grad Celsius für das Keimen wichtig ist. Ideal ist es, wenn Sie die Samen in Anzuchterde vorziehen und die kleinen Pflänzchen dann in einen nährstoffreichen Boden mit einem niedrigen pH-Wert, zwischen 4 und 6, setzen. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte etwa 40 Zentimeter betragen, da Sauerampfer ziemlich buschig wächst.
Vorsicht: Sauerampfer vermehrt sich extrem und breitet sich über Ausläufer aus, weshalb die Pflanzung im Kübel empfehlenswert ist.
Blutampfer hingegen können Sie im Kübel wie auch im Freiland anpflanzen. Bei der Anpflanzung im Kübel müssen Sie aber darauf achten, dass dennoch ein Abflussloch vorhanden ist, da der Blutampfer zwar nasse Füße, jedoch keine Staunässe mag. Bevor es zur Wurzelfäule kommt, sollte daher der Topf mit einem Abflussloch und einer Drainageschicht ausgestattet sein.
Die Samen des Blutampfers können Sie ebenfalls schon im Februar auf der Fensterbank vorziehen und sie dann ab April ins Freiland setzen. Wenn Sie den Blutampfer im Freiland säen, sollten Sie alle zwei Wochen ab Ende März die Samen in Sätzen bis Ende Juni aussäen. So können Sie das ganze Jahr über Blutampfer ernten und genießen. Beim Aussäen sollten Sie einen Abstand von etwa 25 Zentimetern zwischen den Samen lassen, damit sich die Pflanzen gut entfalten können.
Pflege von Ampfer
Ampfer benötigt eine große Menge an Nährstoffen. Da Sie ihn auch verzehren möchten, sollten Sie selbstverständlich auch auf einen biologischen Dünger achten, der alle wichtigen Nährstoffe enthält. Da die meisten Sauerampfer im Topf anbauen, ist der Nährstoffbedarf nochmals höher.
Die Pflanze bildet Wurzeln aus, die bis zu 150 Zentimeter lang sind. Daher ist ein entsprechend großer Topf besonders wichtig. Zudem bevorzugt er einen feuchten Boden, weshalb Sie ihn regelmäßig gießen müssen. Hauptsächlich im Sommer benötigt die Pflanze ausreichend Wasser, um gut wachsen zu können. Wichtig ist, dass sie kalkarmes Wasser, wie zum Beispiel Regenwasser, nutzen.
Damit Sie auch eine reiche Ernte beim Sauerampfer oder beim Blutampfer erzielen, ist es sinnvoll, die Blütenansätze zu entfernen. So kann der Ampfer die Energie in die Blätter stecken und nicht in die Blüten. Allerdings lieben auch Insekten den Ampfer, weshalb Sie einige Blüten für Insekten lassen sollten.
Damit der Sauerampfer immer wieder frisch austreibt, sollten Sie ihn dreimal im Jahr zurückschneiden. Dabei lassen Sie lediglich die jungen Blätter in der Mitte der Pflanze stehen. Im Freien reicht es in der Regel einmal jährlich, einen Langzeitdünger zu verwenden. Es ist aber auch möglich, alle drei Monate zu düngen. Dabei wird der biologische Universaldünger einfach in den Boden eingearbeitet. Sie können aber auch einen Flüssigdünger nutzen, den Sie einmal im Monat ins Gießwasser geben.
Tipp: Wenn Sie Sauerampfer im Schatten anbauen, bleibt die Pflanze zwar etwas kleiner, hat aber einen deutlich milderen Geschmack.
Ernte und Lagerung
Die Blätter von Sauerampfer oder Blutampfer können Sie das ganze Jahr über ernten, wenn Sie zwischen März und Juni alle zwei Wochen ausgesät haben. Sobald die Pflanzen dann rund fünf Blätter mit einer Länge von bis zu zehn Zentimeter haben, können Sie die Blätter ernten.
Beim Ernten zupfen oder schneiden Sie die Blätter einzeln ab und nicht im Büschel. Die Blätter können dann als Gemüse, in Salaten oder Suppen wie auch in Smoothies verwendet werden. Insbesondere der Sauerampfer ist zudem eine wichtige Zutat in der Frankfurter Grünen Soße.
Vermehrung von Ampfer
Ampfer vermehrt sich in der Regel selbst. Haben Sie ihn im Topf angebaut, können Sie die Früchte, die sich zwischen Juni und August zeigen, ernten, bevor sie sich selbst öffnen. Es ist aber auch möglich, Ampfer über einen Ableger zu vermehren. Bedenken Sie aber, wenn der Sauerampfer im Freiland sitzt und Sie die Pflanze mit dem Spaten teilen, dass er sich noch schneller selbst vermehrt. Durch die Verletzung der Wurzeln werden noch mehr Ableger gebildet, die dann in Ihrem Garten wachsen.
Schädlinge und Krankheiten
Ampfer ist eigentlich sehr robust. Dennoch kann es hin und wieder dazu kommen, dass Schädlinge über den Ampfer herfallen. Vorwiegend der Grüne Sauerampferkäfer liegt die Blätter der Pflanze und frisst sich durch. Sie erkennen diesen an den Löchern in den Blättern. Um dem Schädling den Garaus zu machen, sammeln Sie ihn einfach ab und entfernen auch die orangefarbenen Eier an der Unterseite des Blattes.
Zudem kann es zur Blattfleckenkrankheit kommen. Diese Pilzerkrankung erkennen Sie an den braunen und schwarzen Flecken, die auf den Blättern zu sehen sind. Die Blätter werden dann einfach abgeschnitten. Außerdem sollten die Pflanze den Standort wechseln, da der Pilz bis zu einem Jahr im Boden bleiben kann. Auch Rote Bete, Mangold oder andere Ampfer-Arten sollten nicht an diesen Platz gepflanzt werden.
Verzehr von Ampfer
Sauerampfer, Blutampfer oder Gemüseampfer sowie der Kleine Sauerampfer können problemlos verzehrt werden. Allerdings enthalten alle Ampfer-Arten Oxalsäure. Vorwiegend in den älteren Blättern ist der Gehalt der Oxalsäure hoch, weshalb meist nur die jungen Blätter geerntet werden. Sobald sich die Blätter des Ampfers rot verfärbt haben, sollten Sie diese nicht mehr verzehren, da der Oxalgehalt zu hoch ist und es so zu gesundheitlichen Beschwerden kommen kann.
In der Regel ist es jedoch kein Problem, die Blätter zu verzehren, wenn es nicht in extrem großen Mengen geschieht. Denn eigentlich ist Ampfer auch gesund. Hier macht natürlich, wie bei anderen Pflanzen auch, die Menge das Gift.
Oxalsäure belastet die Nieren und daher sollten die Blätter nicht von Personen verzehrt werden, die an Nierenbeschwerden leiden.
Des Weiteren ist Sauerampfer in großen Mengen giftig für Kinder und auch schwangere Frauen und stillende Mütter sollten auf den Verzehr von Ampfer verzichten.
Gesunde Inhaltsstoffe im Ampfer
Im Ampfer ist aber nicht nur Oxalsäure enthalten, sondern auch gesunde Inhaltsstoffe. Vitamin C beispielsweise ist in großer Menge enthalten. Des Weiteren hilft Ampfer durch seine Bitterstoffe bei Magenbeschwerden und regt die Verdauung an. Auch die Vitamine B1, B2, und B6 sowie Vitamin E sind ebenfalls im Sauerampfer enthalten und machen ihn somit zu einer absoluten Vitaminbombe.