Die Aubergine, die auch Eierfrucht genannt wird, zählt zu den Nachtschattengewächsen, wie Tomaten und Kartoffeln auch. Dabei können die Früchte verschiedene Farben aufweisen und sind von weiß bis dunkelviolett in unzähligen Farbnuancen zu finden. Allerdings sollten sie nicht roh verzehrt werden, da sie einen hohen Gehalt an Bitterstoffen und Solanin enthalten. Gekocht hingegen sind sie ein wahrer Gaumenschmaus. Wie die Aubergine angebaut und gepflegt wird und welche tollen Gerichte Sie mit der Aubergine zaubern können, erfahren Sie hier.
Herkunft der Aubergine
Die Aubergine hat ihren Ursprung in Asien. Dabei wurde die Aubergine bereits 1000 v. Chr. in Regionen Ostindiens angebaut. Erst im 12. Jahrhundert gelang die Eierfrucht auch nach Europa. Hierzulande ist sie auch unter Eierfrucht oder Eierbaum bekannt und hat den botanischen Namen Solanum melongena. Durch ihren Ursprung benötigt sie natürlich auch recht hohe Temperaturen, um prächtig zu gedeihen.
Anbau der Aubergine
Damit die Aubergine auch in Ihrem Garten wächst, benötigt die Pflanze günstige Standortbedingungen. Insbesondere in Weinbauregionen gedeihen Auberginen sehr gut, weshalb in den meisten anderen Regionen der Anbau im Gewächshaus oder unter dem Folientunnel die einzige Möglichkeit ist, eine reiche Ernte zu erhalten.
Standort
Auberginen lieben die Sonne und die Wärme. Doch auch ausreichend Luft muss gewährleistet sein. Stehende Feuchtigkeit verabscheuen die Eierfrüchte und entsprechend schlecht wachsen sie auch. Haben Sie eine warme Südwand im Garten, ist dies der perfekte Standort für die Aubergine. Die Mauer kann die Wärme tagsüber hervorragend aufnehmen und in der Nach und nach abgeben.
Hauptsächlich im Freiland kommt es auch stark auf die Sorte an, die Sie anbauen möchten. Hier sollten Sie eine Sorte wählen, die nicht nur niedrige Temperaturen, sondern auch vielen Niederschlägen gewachsten sind. Gleichzeitig sollte die Freilandsorte auch resistent gegen Braun- und Krautfäule sein, da diese Krankheiten gerne bei der Aubergine auftreten. Als gute Freilandsorte haben sich Little Fingers oder Diamond bewährt. Sie verfügen über einen kompakten Habitus und können daher auch gut angebunden werden, damit sie nicht abknicken.
Des Weiteren hat es sich in der Praxis bewährt, den Boden mit schwarzer Mulchfolie abzudecken, da diese die Wärme besonders gut reflektiert.
Auberginen im Topf kultivieren
Wenn Sie die Pflanze lieber im Topf kultivieren möchten, ist dies natürlich auch möglich. Dabei sollte die Aubergine im Topf immer an einem warmen Ort stehen. Im Sommer ist es auch möglich, sie auf die Terrasse oder auf einen windgeschützten Sonnenbalkon zu stellen. Vor allem sollten Sie darauf achten, dass es keinen Nachtfrost gibt, da dieser der Pflanze erheblichen Schaden zufügen kann.
Je nachdem, für welche Sorte Sie sich entscheiden, müssen Sie auch den passenden Topf wählen. Ausladende Sorten benötigen eine Topfgröße von mindestens 20 Litern Fassungsvermögen, damit die Feuchtigkeit lange gespeichert wird und auch die Auberginen immer mit den entsprechenden Nährstoffen versorgt werden. Da die Eierfrucht ein Starkzehrer ist, ist die Nährstoffversorgung besonders wichtig, um eine üppige Ernte zu gewährleisten.
Für das Hochbeet hingegen sollten Sie auf Sorten achten, die nicht hoch wachsen und mit dem Freiland und den dazugehörigen Temperaturen gut zurechtkommen. Hier könnte sich auch ein Hochbeet mit Foliendach eignen, welches Sie bei Gewitter oder schweren Stürmen schließen können.
Was ist besser? Pflanzen oder säen?
Die Aubergine selbst kann gesät oder als Jungpflanze gekauft werden. Dabei zeigen sich vor allem beim Säen sehr gute Erfolge. Zumal ist diese Variante deutlich günstiger. Allerdings ist es wichtig, dass die Aubergine schon früh im Jahr ausgesät wird, da es recht lange dauert, bis sie Blüten trägt. Die Aussaat sollte infolgedessen bereits Ende Januar beginnen. Der späteste Zeitpunkt dafür sollte Mitte März sein.
So säen Sie Auberginen aus
Wichtig ist vor allem, dass Sie Anzuchterde nutzen, die nährstoffarm ist. Die Erde sollte über Perlit und Kokosfasern verfügen, da diese die Feuchtigkeit gut speichern können.
- Geben Sie die Anzuchterde in die Töpfe und setzen Sie einen Samen in den Topf. Anschließend wird der Samen mit ein wenig Erde dünn bedeckt und der Topf bewässert.
- Jetzt sollten Sie die Töpfe mit einer Folie abdecken und an einen hellen und warmen Ort stellen. Häufig ist dies die Fensterbank. Sie müssen darauf achten, dass die Temperatur konstant zwischen 22 und 24 °C ist.
- In den nächsten vier Wochen sollten Sie die Pflanzen regelmäßig gießen, damit die Erde immer schön feucht bleibt. Die ersten Keimlingen können bis zu vier Wochen auf sich warten lassen.
- Wenn die Keimling zu Jungpflanzen herangewachsen sind, was etwa zwei bis drei Monate dauert, können Sie sie mit Flüssigdünger in sehr niedriger Konzentration düngen. Sobald die Jungpflanzen vier bis fünf Blätter haben, können Sie den Flüssigdünger nutzen, um die Auberginenpflanzen mit Nährstoffen zu versorgen.
- Aber Ende Mai ist es dann möglich, die Pflanzen zu kultivieren und sie zu pikieren, in größere Töpfe oder ins Freiland zu setzen.
Jungpflanzen ins Freiland pflanzen
Wenn Sie die Auberginen Jungpflanzen in Freiland setzen möchten, müssen Sie auch einen lockeren und humusreichen Boden achten. Zudem verdunsten sehr viel Wasser über die Blätter, weshalb die Eierfrüchte jede Menge Wasser benötigen.
Für den optimalen Boden geben Sie pro Quadratmeter Beet drei Liter reifen Kompost unter die Erde und graben den Kompost locker ein. Auch der Pflanzabstand ist entscheidend und sollte mindestens 60 cm betragen, da Auberginen nicht nur Platz, sondern auch Luft benötigen.
Nach dem Pflanzen werden die Auberginen mit Hornmehl, Algenkalk oder Gesteinsmehl versorgt und oberflächlich in den Boden eingearbeitet. Zudem sollten Sie neben jeder Pflanze einen Stützstab anbringen, damit Sie die Trieb hochbinden können.
Gute Nachbarn – schlechte Nachbarn
Wie bei allen anderen Pflanzen auch hat die Aubergine nicht zu jedem Nachbar ein gutes Verhältnis. Ideale Nachbarn sind unter anderem Bohnen, Radieschen oder Salat. Sogar mit Feldsalat, Spinat, Fenchel, Staudensellerie oder Blumenkohl und Kohlrabi versteht sich die Aubergine. Nützlinge hingegen ziehen Strauchbasilikum, Lavendel, Dill, Lorbeer und Rosmarin an.
Gar nicht riechen können sich jedoch die Nachtschattengewächse unter sich. Auberginen sollten daher nicht mit Kartoffeln, Tomaten oder Paprika gepflanzt werden. Auch Rettich und Gurken kann die Aubergine nicht so vertragen.
Pflege
Auberginen verzeihen es Ihnen nicht, wenn sie nicht regelmäßig gedüngt und bewässert werden. Ideal ist eine Düngung mit Hornmehl, Gesteinsmehl oder Algenkalk in niedriger Dosierung bis Ende August. Auch eine selbst angesetzte Brennnesseljauche können Sie zum Düngen verwenden, da diese den Geschmack der Aubergine besonders gut beeinflusst. Doch Vorsicht, wenn Sie die Pflanze zu stark düngen, bilden sich weniger Blüten und auch der Geschmack lässt zu wünschen übrig.
Gleichzeitig ist eine regelmäßige Bewässerung wichtig, da die Pflanze nicht über längere Zeit trocken sein darf. Ist dies der Fall, verliert sich die Knospen und es bilden sich ebenfalls weniger Blüten. Auch die Früchte werden deutlich kleiner.
Ernte
Geerntet werden die Auberginen, wenn die Schale perfekt ausgefärbt ist, was etwa Ende Juli bis Anfang August der Fall ist. In vielen Regionen sind die Auberginen auch erst Mitte August reif. Zudem können Sie an den Kelchblättern sehen, wann der richtige Zeitpunkt zur Ernte ist. Diese sollte hellgrün und ohne braune Stellen sein. Ernten Sie zu spät, ist das Aroma schwächer und auch die Konsistenz ist nicht mehr sehr angenehm.
Schädlinge und Krankheiten
Braun- und Krautfäule sind häufige Krankheiten bei der Aubergine, weshalb eine gute Belüftung wichtig ist. Diese hinterlässt an Stängeln, Blättern und an den Früchten braune Stellen, die leicht eingefallen sind. Die Pflanzenteile müssen Sie dann über den Hausmüll entfernen. Außerdem sollte für das nächste Jahr ein neuer Standort für die Auberginen gesucht werden.
Auch die Verticillium-Welke ist eine häufige Erkrankung der Aubergine. Diese erkennen sie an welken, gelben Blättern, die vor allem die unteren Blätter als Erstes befallen werden. Dieser Pilz verbreitet sich über die Wurzeln, weshalb die Pflanzen komplett über den Hausmüll entsorgt werden sollten. Zudem sollten an diesem Standort in den nächsten vier bis fünf Jahren keine Auberginen angepflanzt werden.
Leider gibt es auch tierische Schädlinge, die die Auberginen befallen. Die Grüne Gurkenblattmaus, die Weiße Fliege sowie Spinnmilben können der Pflanze schaden. Hausmittel helfen hier bedauerlicherweise nur in wenigen Fällen. Um die restlichen Pflanzen zu schützen, sollten sie die befallenen Pflanzen entsorgen.