Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Obstsorten und für viele Menschen einfach zum Sommer dazu. In Ihrem Garten können Sie Erdbeeren pflanzen und mit der richtigen Pflege eine gute Ernte erzielen. Ist der Platz im Garten nur begrenzt, kultivieren Sie Erdbeeren auf dem Balkon oder der Terrasse.
Richtige Pflanzzeit für Erdbeeren: am besten im August
Erdbeerpflanzen werden in den Bau- und Gartenmärkten meistens ab Mai angeboten, doch können Sie sie oft auch im zeitigen Frühjahr kaufen. Haben Sie Erdbeerpflanzen, vermehren Sie sie durch Ausläufer. Die beste Zeit zum Pflanzen ist von Mitte Juli bis Ende August. Die jungen Erdbeerpflanzen haben dann Zeit, kräftige Wurzeln zu bilden, und überstehen auch Fröste problemlos. Im ersten Standjahr, also im Folgejahr, erzielen Sie dann eine gute Ernte.
Es ist aber auch möglich, die Erdbeeren im Frühjahr zu pflanzen. Der Mai ist dann die beste Zeit, da die Blüten der jungen Pflanzen sonst durch Frost geschädigt werden könnten. Im Jahr der Pflanzung tragen die Erdbeeren meistens schon Früchte, doch fällt die Ernte nicht so üppig aus wie bei der Pflanzung im Juli oder August. Erdbeersorten, die zweimal tragen, können von August bis September gepflanzt werden. Die beste Pflanzzeit für Monats- und Klettererdbeeren ist im Frühjahr.
Tipp: Vermehren Sie Ihre Erdbeeren durch Ausläufer, trennen Sie sie im Juli oder August von den Mutterpflanzen ab. Können Sie die Erdbeeren im August nicht mehr pflanzen, schlagen Sie sie in die Erde ein, um sie dann im folgenden Frühjahr zu pflanzen.
Der richtige Standort: vollsonnig und geschützt
Erdbeeren benötigen einen möglichst vollsonnigen Standort, da die Früchte umso süßer werden, je sonniger der Platz ist. Achten Sie aber darauf, dass dort, wo Sie Erdbeeren anbauen möchten, mindestens vier Jahre zuvor keine Erdbeeren gestanden haben. Da die Erdbeeren dem Boden Nährstoffe entziehen, muss der Standort für neue Pflanzen gewechselt werden. Die Pflanzen könnten sonst Wurzelerkrankungen entwickeln.
Bodenschädlinge wie Nematoden machen sich breit, wenn der Standort nicht gewechselt wird. Die Erdbeeren werden empfindlicher gegen Krankheiten. Der Standort sollte möglichst warm und windgeschützt sein. Pflanzen Sie Erdbeeren nicht in spätfrostgefährdete und windexponierte Lagen, um das Erfrieren der Wurzeln und Blüten zu vermeiden.
Der richtige Boden: möglichst leicht sauer
Erdbeeren benötigen einen lockeren, nicht zu schweren, humusreichen, tiefgründigen, schwach sauren bis sauren Boden mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,5. Der Boden sollte nicht verdichtet sein, da sich Wurzelkrankheiten dann schneller ausbreiten. Bereiten Sie den Boden ungefähr zwei Wochen vor der Pflanzung mit Laubkompost oder Sand vor, um ihn aufzulockern. Auch eine Gründüngung mit Inkarnatklee oder Lupinen bietet gute Nährstoffe für die Erdbeeren. Verzichten Sie bei der Bodenvorbereitung auf konventionellen Kompost, da er zu salz- und kalkreich ist und die salzempfindlichen Wurzeln schädigt.
Vorbereitung des Bodens für Erdbeeren: gut umgraben
Graben Sie den Boden mit der Grabegabel ausreichend tief um, bevor Sie Erdbeeren pflanzen. Arbeiten Sie pro Quadratmeter vier bis fünf Liter Humus oder Laubkompost mit dem Grubber ein. Zusätzlich reichern Sie den Boden mit Nährstoffen an, indem Sie pro Quadratmeter 30 Gramm Hornspäne einbringen. Der Boden hat sich nach zwei Wochen gesetzt. Die Erdbeeren können dann ins Beet.
Erdbeeren in Mischkultur: Knoblauch und Zwiebeln als gute Partner
Erdbeeren sind mehrjährig und liefern im ersten und zweiten Jahr nach der Pflanzung die besten Erträge. In den folgenden Jahren nehmen die Erträge und die Qualität der Früchte ab. Daher bleiben die Erdbeeren zumeist nicht länger als bis zwei bis drei Jahre im Beet. Als Vorfrüchte für Erdbeeren eignen sich Gemüsesorten mit kurzer Kulturdauer, beispielsweise Salat, Radieschen oder Kohlrabi.
Als schlechte Vorfrüchte gelten Kartoffeln, Bohnen oder Erbsen, da durch diese Pflanzen die Gefahr der Verticillium-Welke besteht. Diese würde den Erdbeerpflanzen schaden. Als gute Nachbarn im Beet eignen sich Zwiebeln oder Knoblauch, da diese Pflanzen die Erdbeeren vor Pilzerkrahkungen schützen.
Erdbeeren richtig pflanzen: Wurzel muss frei hängen
Bei Erdbeeren sollte der Reihenabstand 60 Zentimeter, der Pflanzabstand 30 bis 40 Zentimeter betragen. Heben Sie die Pflanzlöcher ausreichend tief aus. Bei wurzelnackten Pflanzen muss die Wurzel frei hängen und darf nicht gestaucht werden, damit sie sich gut ausbreiten kann. Erdbeeren als Topfpflanzen wässern Sie vor dem Einpflanzen gut und ziehen Sie den Topfballen auseinander, um ein gutes Anwachsen zu fördern. Das Herz der Pflanzen muss immer über der Erdoberfläche liegen. Achten Sie aber darauf, dass die Wurzel nicht aus der Erdoberfläche ragt. Drücken Sie die Erde gut an und gießen Sie die Pflanzen an.
Erdbeeren in Töpfe pflanzen: mindestens 20 Zentimeter Durchmesser
Haben Sie im Garten nicht genug Platz, pflanzen Sie Erdbeeren in Töpfe, die mindestens einen Durchmesser von 20 Zentimetern haben sollten. Verwenden Sie eine nur leicht gedüngte, lockere und humose Erde. Die Kultur im Topf eignet sich vor allem für kleinwüchsige Sorten wie Monatserdbeeren, aber auch für Ananaserdbeeren oder Klettererdbeeren.
Achten Sie darauf, dass die Töpfe genügend Löcher im Boden haben, damit das Wasser abfließt. Auch Balkonkästen eignen sich für kleinere Erdbeersorten. Platzieren Sie den Topf oder Kübel an einem vollsonnigen Standort und vergessen Sie nicht zu gießen. Zum Überwintern eignet sich ein frostfreier, dunkler und kühler Ort.
Richtige Pflege der Erdbeeren: gießen und Unkraut jäten
Vor allem nach der Pflanzung brauchen die Erdbeeren viel Wasser. Gießen Sie daher regelmäßig, vor allem bei längeren Trockenperioden. Jäten Sie regelmäßig Unkraut und lockern Sie den Boden gut auf. Im Jahr nach der Pflanzung verzichten Sie auf die mechanische Bodenbearbeitung. Verwenden Sie angetrockneten Rasenschnitt oder Stroh, um den Boden zu mulchen und den Unkrautwuchs zu unterdrücken. Mit Stroh mulchen Sie ab Anfang Mai, um Fäulnis und Bildung von Grauschimmel zu vermeiden und die Früchte sauber zu halten. Nach der Ernte entfernen Sie das Stroh wieder.
Entfernen Sie nach der Erdbeersaison bis auf die Herzblätter alle Blätter, um den Befall mit Pilzkrankheiten zu vermeiden. Auch die Ausläufer, die Sie nicht verwenden, schneiden Sie ab. Lockern Sie den Boden auf und entfernen Sie das Unkraut. Die Bildung von Blütenknospen fördern Sie, indem Sie nach der Ernte mit einem Beerendünger oder verdünnter Brennnesseljauche düngen.
Mulchen Sie mit Laubkompost. Einen Winterschutz benötigen Erdbeeren nur in Lagen mit extremer Kälte. Verwenden Sie dazu Stroh oder Herbstlaub, aber verzichten Sie auf Walnusslaub, da es Gerbsäure enthält.
Geeignete Erdbeersorten: unterschiedliche Erntezeiten
Es gibt zahlreiche Erdbeersorten, die für den Garten geeignet sind. Zumeist handelt es sich um einmaltragende Sorten, doch gibt es auch einige Sorten, die zweimal tragen. Die zweite Ernte fällt dann jedoch geringer aus. Die Sorten sind entweder früh, mittelfrüh oder spät erntereif.
Als frühe bis mittelfrühe Sorten eignen sich
- Senga Sengana als beliebte alte Sorte, ertragreich, mit großen, schmackhaften Früchten
- Polka als robuste Sorte mit reichen Erträgen
- Ostara mit mittelgroßen, herzförmigen Früchten
- Elvira mit früher Reifezeit und hohen Erträgen
- Jubilae als robuste Sorte mit gutem Geschmack
Mittelspät bis spät reifen die Sorten Salsa, Symphony oder Thuriga. Sorten mit kleinen, aber aromatischen und sehr süßen Früchten sind Mieze Schindler als alte Sorte, Königin Louise oder Direktor Paul Wallbaum. Da diese Sorten nicht selbstfruchtend sind, benötigen Sie mindestens eine weitere Sorte als Befruchter.