Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland. Kaufen Sie Jungpflanzen, ist das Gewächshaus der beste Platz dafür, da dort die Gefahr von Krautfäule am geringsten ist. Bei der riesigen Zahl an Sorten fällt die Auswahl schwer.
Wahl der richtigen Sorte: auf Wuchsform und Resistenz achten
Möchten Sie Erfolg mit Ihren Tomaten haben, kommt es auf die Wahl der richtigen Sorten an. Die Braun- oder Krautfäule breitet sich immer mehr aus, doch ist das Risiko des Befalls bei resistenten Sorten geringer. Abhängig von der Wuchsform und der Form der Früchte werden die Tomaten folgendermaßen eingeteilt:
- Stabtomaten mit nur einem Haupttrieb benötigen einen Stab als Stütze, an den der Haupttrieb gebunden wird. Zahlreiche Sorten sind als Stabtomaten verfügbar, darunter die alte, ertragreiche Sorte Harzfeuer, aber auch neuere Sorten wie Tarasenko oder Horn der Anden. Auch Tomaten mit ungewöhnlichen Farben wie Braun oder Violett gehören dazu, genau wie die grünen Sorten Green Zebra oder Green Grape.
- Fleischtomaten, die als Stabtomaten gezogen werden und große, schwere Früchte tragen, die ein Gewicht bis zu einem Kilogramm erreichen können. Die Früchte sind gerippt und haben fünf bis zehn Kammern.
- Buschtomaten wachsen buschig, verzweigen sich und wachsen nur begrenzt in die Höhe. Sie sind beständiger gegen Krautfäule und eignen sich auch gut für das Freiland. Diese Sorten werden immer mehrtriebig gezogen. Tumbling Tom Red ist eine solche Sorte, die viele kleinere Früchte an längeren Rispen hervorbringt.
- Kirsch- oder Cocktailtomaten, die nur kleine kirsch- oder birnenförmige Früchte tragen, sind als Stabtomaten, aber auch als Buschtomaten verfügbar.
Einige neue Sorten sind resistenter gegen die Krautfäule, beispielsweise Quadro oder Dorenia. Diese Sorten bringen auch unter weniger guten Bedingungen qualitativ hochwertige Früchte und eine gute Ernte. Eine robuste Frühsorte, die eine frühe Ernte verspricht, ist Matina.
Jungpflanzen kaufen: wie Sie Qualität erkennen
Um gute Erträge zu erzielen, achten Sie beim Kauf der Jungpflanzen auf eine hochwertige Qualität. Die Pflanzen sollten kräftige Stängel mit kurzen Abständen zwischen den Blattansätzen haben. Die Blätter sollten fleckenfrei und sattgrün, die Wurzelballen fest sein. Achten Sie darauf, dass die Jungpflanzen nicht hochgeschossen wirken.
Die richtige Erde: locker und humusreich
Egal, ob Sie Tomaten in Kübel, ins Beet im Freiland oder ins Gewächshaus pflanzen, kommt es auf das geeignete Substrat an. Tomaten bevorzugen einen lockeren, humosen und nährstoffreichen Boden. Bei der Vorbereitung des Beetes bringen Sie Kompost ein, was auch im Gewächshaus oder im Kübel möglich ist. Pro Quadratmeter bringen Sie drei bis fünf Liter Kompost ins Beet. Da Tomaten keine Staunässe mögen, arbeiten Sie in schwere Böden Sand ein. Für die Pflanzung in Kübel ist auch Gemüseerde geeignet, die bereits mit einem Langzeitdünger angereichert ist.
Tomaten anbauen: Gewächshaus, Freiland oder Kübel?
Für den Anbau von Tomaten gibt es verschiedene Varianten:
- Gewächshaus
- Freiland
- Kübel auf Balkon oder Terrasse
Der Anbau in Kübeln bietet den Vorteil, dass Sie die Tomaten bei den ersten Frösten hereinnehmen können, um die Erntezeit zu verlängern. Auch im Gewächshaus ist der Anbau in Kübeln möglich, da Sie in jedem Jahr die Erde wechseln können. Entscheiden Sie sich für den Anbau im Freiland, wählen Sie resistente Sorten aus. Denken Sie an einen Schutz vor Regen, um die Pflanzen vor Krautfäule zu schützen.
Anbau im Gewächshaus: regelmäßig lüften
Bauen Sie Tomaten im Gewächshaus an, können Sie zwischen verschiedenen Arten von Gewächshäusern wählen:
- massive Gewächshäuser, die teilweise beheizt sind
- größere Gewächshäuser mit Doppelstegprofil-Platten
- Foliengewächshäuser
- kleine Tomatengewächshäuser aus Folie
Stabtomaten leiten Sie im Gewächshaus an Schnüren oder Stäben hoch. Lüften Sie das Gewächshaus im Sommer unbedingt täglich, um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, die zur Krautfäule führen kann. Lassen Sie die Tür des Gewächshauses tagsüber offen, damit die Blüten von Bienen und Hummeln bestäubt werden können. Im Gewächshaus besteht die Gefahr, dass der Boden im Laufe der Zeit ausgezehrt wird und die Tomaten von Krankheiten befallen werden. Um das zu vermeiden, wechseln Sie zumindest in jedem zweiten Jahr die Erde aus. Die Kultur in Kübeln im Gewächshaus ist eine Alternative.
Tipp: Rütteln Sie während der Blütenzeit immer wieder an den Pflanzen, um die Pollen freizugeben und die Fruchtbildung zu fördern. Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit lösen sich die Pollen durch Rütteln nicht mehr.
Anbau im Freiland: der richtige Standort
Bauen Sie Tomaten im Freiland an, wählen Sie einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Da Tomaten frostempfindlich sind, dürfen sie nicht vor Mitte Mai ins Freiland. Nach den Eisheiligen ist der richtige Zeitpunkt, um die Tomaten ins Freie zu pflanzen. Beim Anbau im Freiland kommt es auch auf die richtige Mischkultur an. Gute Nachbarn im Beet sind
- Radieschen,
- Möhren,
- Kohl und
- Spinat.
Schlechte Nachbarn sind Erbsen und Kartoffeln. Die Gefahr der Braunfäule wird durch Kartoffeln erhöht, da der Erreger der Braunfäule darin überwintern kann. Denken Sie unbedingt an einen Regenschutz, der aus einem luftdurchlässigen Vlies bestehen kann. Gelochte Folie wird zwar als Regenschutz angeboten, doch werden die Pflanzen darin nicht gut belüftet, was die Gefahr der Krautfäule birgt. Auch eine durchsichtige Überdachung oder ein an einer Seite offenes Tomatenhaus schützt vor Regen.
Anbau in Kübeln: auf ausreichende Größe achten
Der Anbau von Tomaten in Kübeln eignet sich vor allem für kleinwüchsige Sorten, beispielsweise Buschtomaten. Auch Stabtomaten können im Kübel angebaut werden. Die Kübel sollten ein Fassungsvermögen von mindestens zehn Litern haben. Um die Gefahr von Staunässe zu vermeiden, muss eine gute Drainage gewährleistet sein. Im Boden müssen sich genügend Löcher befinden. Geeignet ist auch eine Drainageschicht im Kübel.
Tomaten pflanzen: Wurzelansatz mit Erde bedecken
Pflanzen Sie Tomaten ins Freiland, sollte der Pflanzabstand bei ungefähr 60 Zentimetern liegen. Einen besseren Stand bekommen die Pflanzen, wenn Sie sie bis zum unteren Blattansatz einpflanzen. Der Wurzelballen sollte fünf bis sechs Zentimeter mit Erde bedeckt sein. Die Pflanzen bilden dann am unteren Stängel noch Feinwurzeln aus und können mehr Nährstoffe aufnehmen. Der Topfballen sollte bei veredelten Pflanzen gerade noch sichtbar sein. Gießen Sie die Pflanzen nach dem Einpflanzen an, aber verzichten Sie in den folgenden Tagen auf das Gießen, um das Wurzelwachstum zu fördern.
Alle Tomaten, außer Buschtomaten, benötigen eine Rankhilfe. Geeignet sind Tomatenstangen, die Sie auch als Spiralstangen erhalten. Desinfizieren Sie die Tomatenstangen im Folgejahr mit hochprozentigem Alkohol, um alle möglicherweise vorhandenen Pilzsporen des Erregers der Krautfäule abzutöten.
Pflege von Tomaten: Richtig gießen und düngen
Tomaten müssen gleichmäßig gewässert werden und vertragen keine Staunässe. Gießen Sie die Tomaten nur von unten und achten Sie darauf, dass kein Wasser auf die Blätter gelangt. Vermeiden Sie auch Spritzwasser vom Boden. Gießen Sie regelmäßig, aber nicht zu viel, damit die Früchte nicht platzen.
Da Tomaten Starkzehrer sind, benötigen sie Dünger. Ein Tomaten- oder Gemüsedünger ist als Langzeitdünger geeignet. Alternativ dazu können Sie auch ungefähr alle zwei Wochen mit verdünnter Brennnesseljauche gießen.
Stabtomaten ausgeizen: Fruchtbildung fördern
Geizen Sie Stabtomaten, bei denen nur der Haupttrieb stehen bleibt, regelmäßig aus, um die Fruchtbildung zu fördern. Brechen Sie vorsichtig die in den Blattachseln erscheinenden Seitentriebe aus, sobald sie sich mit den Fingerspitzen gut fassen lassen. So vermeiden Sie auch die Gefahr von Pilzbefall, da das Laub dann nicht zu dicht ist und Feuchtigkeit gut abtropfen kann.