Durch Rasenlüften bekommen die Wurzeln mehr Luft, sodass Sie sich anschließend über einen sattgrünen Rasen freuen dürfen. Das sogenannte Aerifizieren hat Vor- und Nachteile, die wir Ihnen folgend aufführen. Darüber hinaus erfahren Sie, warum das Lüften des Rasens wichtig ist und wie Sie dabei vorgehen sollten.
Warum tut das Lüften dem Rasen gut?
Pflanzen fühlen sich in einem durchlässigen und durchlüfteten Boden wohl. Deshalb vermeiden Gärtner es, in die Gemüsebeete hineinzusteigen oder darauf zu treten. Eine Rasenfläche wird jedoch betreten. Sie dient entweder als Liege- oder Sitzfläche und ist mit Gartenmöbeln bestückt oder Kinder verwenden sie als Spielwiese. Dadurch wird der Rasen ständig belastet und der Boden verdichtet sich. Die Gefahr der Verdichtung ist bei Böden mit einem geringen Sandanteil, aber hohen Anteilen an Ton oder Schluff besonders hoch.
Bei einem verdichteten Boden sind die Hohlräume zwischen den Pflanzenwurzeln, Wurmkanälen und Bodenteilchen sehr klein, sodass nur noch wenig Luft in die luftleeren Räume gelangen kann. Außerdem wird der Boden stetig undurchlässiger, sodass sich das Wasser in den oberen Schichten des Bodens staut, weil es nicht mehr gut abfließen kann.
Ein schlecht drainierter Boden stellt für viele Unkräuter, Flechten und Moos einen idealen Standort da und diese Pflanzen breiten sich immer weiter aus. Ihr Rasen hingegen fühlt sich stetig unwohler und es entsteht eine lückenhafte Rasenfläche. Damit der Transport von Wasser und Luft in den oberen Schichten des Bodens wieder funktionieren kann, sollten Sie Ihren Rasen regelmäßig lüften.
Verschiedene Methoden zum Rasenlüften
Beim Aerifizieren wird die obere Bodenschicht durchstoßen, womit Sie den Transport von Wasser und Luft optimieren und das Wachstum der Wurzeln anregen. Im Grunde wird dies mittels Einstechen in den Boden erzielt. Dazu stehen verschiedene Geräte zur Auswahl, die je nach Rasenfläche und Bodenstruktur eingesetzt werden. Bei kleinen Flächen reicht es oftmals aus, mit der Grabgabel in den Boden einzustechen. Wenn Sie die Grabgabel langsam herausziehen, heben Sie den Boden automatisch ein wenig an, sodass er gelüftet und gelockert wird.
Darüber hinaus gibt es Metallzylinder, die Grabgabeln ähneln. Sie verfügen über mehrere Zinken, die nebeneinander liegen und effektiver arbeiten. Für sandige, weiche Böden sind rollende Lüfter zu empfehlen. Im Handel sind außerdem Rasenlüftungsschuhe erhältlich, mit denen Sie über den Rasen gehen. An der Unterseite der Sohle sind Nägel angebracht, die beim Gehen in den Boden einstechen.
Des Weiteren sind Hohlgabeln, auch Hohlspoons genannt, zu bekommen. Damit stechen Sie kleine Stifte aus dem Boden heraus und es entstehen kleine Röhren in der Oberfläche des Rasens. Anschließend mischen Sie die ausgestochenen Erdzylinder mit Sand und verteilen die Mischung auf dem Rasen. Dazu gibt es speziellen Rasensand, der die Wasserdurchlässigkeit und die Durchlüftung des Bodens verbessert.
Manche Hohlgabeln sind mit einem Auffangbehälter ausgestattet, sodass Sie die ausgehobenen Erdzylinder ins Blumen- oder Gemüsebeet geben können. Im Anschluss füllen Sie die entstandenen Erdröhren komplett mit Sand auf. Dieses Vorgehen ist für Böden mit geringem Sandanteil und für tonige, feine Erde zu empfehlen. Für große Rasenflächen ist zu einem elektrischen Aerifizierungsgerät mit Walze zu raten. Häufig kombinieren diese Geräte das Lüften und Vertikutieren.
Geräte zum Lüften des Rasens im Überblick
- Für kleine Rasenflächen reichen Rasenlüftungsschuhe aus.
- Für kleine oder mittlere Flächen stehen Grabgabeln, Hohlgabeln und Rasenlüfter mit Rollen zur Auswahl.
- Motorisierte Aerifizierungsgeräte mit Lüfterwalze kommen bei großen Rasenflächen zum Einsatz.
Wann ist die beste Zeit zum Rasenlüften?
Bevor Sie den Rasen lüften, sollten Sie ihn mähen und vertikutieren. Mit dem Vertikutieren beseitigen Sie Flechten und Moose und öffnen die Oberfläche des Bodens. Anschließend entfernen Sie die Unkräuter und Moose, sodass Luft die Möglichkeit hat, an die Oberfläche des Bodens vorzudringen. Damit schaffen Sie ideale Voraussetzungen für das Lüften des Rasens.
Rasenlüften und Vertikutieren stellen eine starke Belastung für den Rasen dar. Deshalb sollten Sie diese Maßnahmen weder bei feuchtem und kaltem Wetter, noch in heißen, trockenen Zeiten durchführen. Die besten Zeiten sind Ende Mai oder Anfang Juni, wenn es mindestens ein paar Tage lang trocken ist. Ansonsten können Sie auch im September den Rasen lüften und das bei trockenem Wetter.
Nachteile des Rasenlüftens
Das Lüften des Rasens ist dann nachteilig, wenn dies bei einem lehmigen Boden durchgeführt wird oder der Boden zu nass ist. Lehmige Böden sind häufig sehr stark verdichtet. Das Einstechen kann die dabei entstehenden Löcher verdichten und verschmieren, sodass Luft noch schlechter als vorher an die Wurzeln gelangen kann. Aus diesem Grund sollten der Boden gut getrocknet sein, bevor Sie mit dem Lüften beginnen. Lehmigen Boden sollten Sie nach dem Lüften sanden.
Wie häufig sollten Sie den Rasen lüften?
Eine Rasenfläche auf lehmigem Boden und stark genutzter Rasen sollte ungefähr alle zwei Monate gelüftet werden. Macht sich Breitwegerich breit, ist das ein Zeichen für einen verdichteten Boden. Nutzen Sie den Rasen eher wenig, ist es ausreichend, wenn Sie ihn einmal jährlich lüften. Der Boden darf weder nass noch zu trocken sein. Ideal ist es, wenn er leicht feucht ist.
Tipps zum Vorgehen beim Rasenlüften
Ist der Boden punktuell verdichtet, gehen Sie mit einer Grabgabel und Sand vor. Stechen Sie mit der Gabel an den verdichteten Stellen in den Boden, sodass die Zinken der Gabel komplett im Boden stecken. Rütteln Sie ein wenig, sodass die Löcher breiter werden und sich Kanäle bilden. Durch die Kanäle kann Wasser in die tieferen Schichten des Bodens eindringen. Füllen Sie die Kanäle mit einem feinkörnigen Sand auf. Mit dieser Maßnahme sorgen Sie dafür, dass die Kanäle bestehen bleiben.
Einfacher geht es mit Hohlgabeln. Mit ihnen stoßen Sie Löcher in die Bodenfläche und verdrängen die Erde. Gleichzeitig stanzen Sie zylinderförmige Erdteile aus dem Boden aus. Für große Flächen sollten Sie sich einen Aerifizierer besorgen. In manchen Baumärkten können Sie sich die motorisierten Geräte ausleihen. Sie funktionieren genauso wie Gabeln, wobei sich die Hohlstacheln auf einer Walze befinden.
Rasen vertikutieren oder lüften?
Wenn Ihre Rasenfläche bereits stark mit Moos, Flechten und Filz bewachsen ist, sollten Sie vor dem Lüften den Rasen vertikutieren. Dabei schneiden Sie den Rasen mittels Vertikutierer auf und ziehen Unkraut und Moos aus der Grasnarbe heraus. Zuvor müssen Sie den Rasen mähen. Die Rasenfläche darf nicht feucht sein. Im Anschluss füllen Sie die entstandenen Fugen mit Sand auf, denn er nimmt Unkraut und Moos die Grundlage für das Wachstum und verhindert die Entstehung von Staunässe.
Das Rasenlüften ist eine weiterführende Pflegemaßnahme des Rasens. Hat sich Ihr Rasen nach dem Vertikutieren erholt, können Sie ihn aerifizieren. Das Lüften sollte zur regelmäßigen Pflege des Rasens gehören, besonders bei starker Nutzung der Rasenfläche.A