In einem Gewächshaus ziehen Sie bereits frühzeitig Ihr eigenes Gemüse. Gewächshäuser erhalten Sie in vielen Arten und Größen. Bevor Sie Ihr Gewächshaus kaufen oder bauen, nehmen Sie die Planung vor.
Die richtige Planung: Überlegungen, die Sie treffen sollten
Die richtige Planung ist Voraussetzung für den Kauf oder Bau eines Gewächshauses. Diese Checkliste kann Ihnen bei der Planung helfen:
- Was soll angebaut werden? (Tomaten, Gurken, Paprika, Blumen, Kakteen)
- An welchem Standort soll das Gewächshaus stehen? (sonnig, windgeschützt, Südseite oder West-Ost-Ausrichtung)
- Wann soll das Gewächshaus genutzt werden? (nur während der Saison oder ganzjährig)
- Wie groß soll das Gewächshaus sein? (abhängig davon, was und wie viel Sie darin anbauen möchten)
- Möchten Sie das Gewächshaus selbst bauen oder entscheiden Sie sich für ein Modell aus dem Bau- oder Gartenmarkt?
- Welches Budget bringen Sie mit?
- Welcher Gewächshaustyp soll es sein? (abhängig vom Standort und davon, was Sie anbauen möchten)
- Welches Fundament soll errichtet werden?
- Wird Zubehör benötigt? (Heizung, Lüftung, Regale, Pflanztisch, Bewässerungssystem)
- Rechtliche Grundlagen
Tipp: Informieren Sie sich, bevor Sie ein Gewächshaus anschaffen, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen. Abhängig von den Gemeinden und Bundesländern können unterschiedliche Vorschriften gelten. Informieren Sie sich beim örtlichen Hochbauamt über die Vorschriften für Gewächshäuser.
Standort und Größe: verfügbarer Platz und Art der Pflanzen
Wählen Sie für Ihr Gewächshaus einen Standort mit viel Licht. Am besten eignet sich die Ausrichtung nach Süden bei einem Anlehngewächshaus oder eine Ost-West-Ausrichtung des Dachfirstes bei einem freistehenden Gewächshaus. Hohe Objekte wie Bäume, Hecken oder Mauern sollten sich nicht in der Nähe Ihres Gewächshauses befinden, damit es nicht beschattet wird.
Die Größe Ihres Gewächshauses hängt vom verfügbaren Platz an dem gewählten Standort und davon ab, was Sie darin anbauen möchten. Auch die Größe des Haushalts spielt bei der Wahl der Gewächshausgröße eine Rolle. Möchten Sie Gemüse wie Tomaten oder Gurken anbauen, reicht mitunter eine Fläche von 10 Quadratmetern aus. Für eine größere Anzahl an Pflanzen und verschiedene Pflanzenarten wie Gemüse und Blumen sollten Sie sich für eine Fläche von 25 Quadratmetern entscheiden. Die Höhe sollte ungefähr bei 2,50 Metern liegen. Denken Sie bei der Wahl der Größe auch an genügend Bewegungsfreiheit. Ist das Gewächshaus zu eng, können sich schnell Krankheiten und Pilze ausbreiten. Etwas größer sollte das Gewächshaus auch sein, wenn Sie darin Pflanzen überwintern möchten.
Tipp: Erstellen Sie vor dem Kauf des Gewächshauses einen Pflanzplan. Überlegen Sie, welche Pflanzen Sie in welcher Anzahl anbauen möchten, und entscheiden Sie sich dann für die passende Größe.
Kosten: Anschaffung und Unterhalt
Was ein Gewächshaus kostet, hängt von Art, Größe und Ausstattung ab. Einfache kleine Gewächshäuser erhalten Sie bereits zu Preisen von weniger als 300 Euro. Noch günstiger sind Foliengewächshäuser, die bereits unter 100 Euro angeboten werden. Soll das Gewächshaus richtig stabil und groß sein, müssen Sie mitunter mit Kosten von mehreren tausend Euro rechnen. Für Gewächshäuser der Luxusklasse, die durchaus Profiqualität haben und mit einer Fläche von mehr als 25 Quadratmetern sowie einer soliden Ausführung keine Wünsche offenlassen, können sich die Kosten auf 10.000 Euro oder mehr belaufen.
Zusätzlich zu den Anschaffungskosten müssen Sie die Unterhaltskosten für ein Gewächshaus beachten. Wird das Gewächshaus nicht beheizt, fallen die Unterhaltskosten kaum ins Gewicht. Im Laufe der Zeit können allerdings verschiedene Reparaturen erforderlich werden. Nutzen Sie eine Heizung, hängen die Kosten von der Art der Heizung, der Größe des Gewächshauses und den Außentemperaturen ab. Bei größeren Gewächshäusern können in der kalten Jahreszeit schnell Kosten von 100 Euro für die Heizung auflaufen.
Tipp: Ihr Gewächshaus ist nicht automatisch in Ihrer Gebäudeversicherung abgesichert. Möchten Sie ein höherwertiges Gewächshaus aufstellen, ist bei den hohen Anschaffungskosten eine Versicherung sinnvoll. Gegebenenfalls muss die Gebäudeversicherung erweitert werden, was zu höheren Kosten führt.
Fundament: abhängig von Art und Ausführung des Gewächshauses
Das Gewächshaus sollte über einen stabilen Stand verfügen, damit es Wind und Wetter trotzt. Größere Gewächshäuser benötigen in jedem Fall ein Fundament. Eine feste Basis bietet nicht nur den nötigen Halt, sondern gewährleistet einen zusätzlichen Schutz vor Frost und eine gute Wärmedämmung. Für Gewächshäuser mit Aluminium- oder Stahlkonstruktion und Glas- oder Kunststoffplatten kommt ein gemauertes Fundament oder ein Betonfundament in Frage. Kleinere Aluminium- oder Stahlgewächshäuser können Sie mit einem Fundament aus Aluminium oder Stahl ausstatten. Für einfache Foliengewächshäuser reichen Erdanker zur Befestigung aus.
Verschiedene Arten von Gewächshäusern: abhängig von Pflanzen, Standort und Platz
Bei den Gewächshäusern werden abhängig von Standort, Platz und Material verschiedene Arten unterschieden:
- Freistehendes Gewächshaus: Freistehende Gewächshäuser können in verschiedenen Größen errichtet werden. Sowohl große Gewächshäuser mit einer stabilen Konstruktion und Satteldach als auch kleine Foliengewächshäuser können freistehend errichtet werden.
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Satteldach-Gewächshaus: Ein Satteldach-Gewächshaus ist freistehend. Es hat senkrechte Wände, ein Satteldach und bietet zumeist viel Platz.
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Erdhaus: Ein Erdhaus ist freistehend und hat einen niedrigeren Baukörper, da es in den Boden eingelassen wird. Es eignet sich für kleinere Pflanzen, beispielsweise Kakteen. Es ist nicht für Gebiete mit hohem Grundwasserstand geeignet.
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Dutch Light House: Als Dutch Light House wird ein Gewächshaus mit schrägen Seitenwänden bezeichnet. Es hat wenig Nutzfläche, doch eignet es sich für die Nutzung im Winter, da durch die Dachschrägen auch dann noch genügend Licht einfällt.
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Anlehngewächshaus: Ein Anlehngewächshaus wird an eine Gebäudewand angebaut und spart Energie, da die Wand des Gebäudes Wärme abstrahlt. Kleine Balkongewächshäuser werden ebenfalls an eine Wand angelehnt und gelten deshalb als Anlehngewächshäuser.
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Foliengewächshäuser: Foliengewächshäuser sind einfach ausgestattet und deshalb nicht immer stabil. Sie eignen sich zur Verlängerung der Kulturzeit oder zum Schutz empfindlicher Pflanzen wie Tomaten vor Regen. Da aufgrund der dünnen Folie viel Wärme verlorengeht, ist das Beheizen von Foliengewächshäusern nicht sinnvoll.
Scheiben aus Glas oder Kunststoff: auf UV-Schutz achten
Möchten Sie ein Gewächshaus selbst bauen oder kaufen, stehen Sie vor der Frage, ob sich Scheiben aus Glas oder Kunststoff besser eignen. Scheiben aus Glas sollten aus genörpeltem Glas bestehen, da es einen besseren Sonnenschutz bietet. Glas ist empfindlich gegen Hagel und Stöße, beispielsweise mit Gartengeräten. Gekaufte Gewächshäuser sind häufig mit Kunststoffplatten ausgestattet. Hohlkammerprofile sind stabil und bieten eine gute Wärmedämmung. Zusätzlich verfügen die Kunststoffplatten oft über einen UV-Schutz durch eine spezielle Beschichtung.