Während man Champignons, Austernpilze, Kräuterseitlinge oder auch Shiitake als Kulturpilze quasi das ganze Jahr über bekommt und man sie sogar selbst mit Pilzzuchtsets zuhause züchten kann, sieht das bei den Waldpilzen anders aus. Die meisten dieser Pilze können in der Pilzsaison zwischen Juni und Oktober gesammelt werden. Es gibt aber auch vereinzelte Pilze, die in den übrigen Monaten zu finden sind. Egal, um welche Pilze es sich handelt, vor dem Essen steht eine leidige Arbeit: das Putzen.
Nur saubere Pilze kommen ins Essen
Pilze wachsen aus dem Boden, sie quälen sich durch die Erdschicht und können daher mit Erde behaftet sein. Sowohl auf dem Hut, als auch auf dem Stiel. Ganz besonders arbeitsintensiv wird es, wenn sich Erde oder Sand in den Lamellen oder Röhren verfängt. Wird nicht richtig geputzt, merkt man das schnell, wenn es beim Essen zwischen den Zähnen knirscht. Gerade bei Waldpilzen können aber noch viele andere Verschmutzungen dazukommen. Etwa Blätter, Baumnadeln, kleine Zweige und nicht zuletzt auch Tiere wie zum Beispiel Schnecken, die sich an Pilzen gerne laben. Schmutz und vor allem Feuchtigkeit können außerdem dazu beitragen, dass Pilze schneller verderben. Saubere Pilze sind im Gemüsefach bis zu 5 Tage.
Pilze niemals mit Wasser säubern
Es mag verlockend klingen und vielleicht bekommen Sie mit Wasser tatsächlich den Schmutz vom Pilz, dennoch sollten Sie dies nicht tun. Der Grund ist, dass Pilze wie Schwämme sind und sich bei Wasserkontakt entsprechend vollsaugen. Zwar nicht sofort, aber dennoch in relativ schneller Zeit, besonders dann, wenn sie in Wasser liegengelassen werden. Das Resultat: Sie quellen auf, werden matschig und – je länger sie mit Wasser in Kontakt sind – zudem geschmacklos. Außerdem müssten Sie nach dem Waschen die Pilze trocken tupfen. Deswegen sollte Wasser beim Pilzeputzen tabu sein – bis auf eine Ausnahme, zu der wir gleich noch kommen.
So putzen Sie Pilze richtig
Pilze werden also immer trocken geputzt. Nur bei einer Methode kommt etwas Wasser ins Spiel – dazu gleich mehr.
Putzen mit Messer
Ein dünnes Messer mit glatter Schneide kann zum Putzen verwendet werden. Die Schneide schräg halten und leicht über Hut und Stiel kratzen, um Verschmutzungen zu entfernen. Das Reinigen der Lamellen oder der Röhren ist nur bei grobem Schmutz mit einem Messer sinnvoll.
Putzen mit Küchentuch
Ebenfalls für groben Schmutz ist die Reinigung mit einem trockenen Küchentuch oder Papiertuch möglich. Auch hier können Sie Hut und Stiel gut säubern.
Putzen mit weicher Bürste oder Pinsel
Wird es etwas diffiziler, weil sich Erde und Sand in den Lamellen oder in den Röhren verfangen hat, sollten Sie mit einer weichen Bürste oder einem Pinsel die Pilze reinigen. So bleiben die empfindlichen Teile des Pilzes unbeschädigt.
Putzen mit Mehl
Je kleiner die Pilze, umso aufwändiger ist die Reinigung. Ganz besonders bei Pfifferlingen, die oft mit sehr viel Erde und Sand verschmutzt sind – gerade in den Lamellen. Hier kommen Sie mit Messer und Küchentuch nicht weiter und auch die Reinigung mit einem Pinsel wäre zu aufwändig. In diesem Fall hilft Mehl weiter.
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Methode 1:
Geben Sie die Pfifferlinge in ein Sieb und bestäuben Sie sie großzügig mit Mehl. Immer wieder gut durchschütteln, dass das Mehl auch in jede Ritze gelangen kann. Sind die Pilze gut mit Mehl bedeckt, werden sie mit einem weichen Wasserstrahl abgebraust. Nur kurz, damit die Pfifferlinge kein Wasser aufsaugen können. Danach gut schütteln und auf ein Küchentuch legen, eventuell leicht abtupfen.
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Methode 2:
Füllen Sie Ihre Spüle mit lauwarmem Wasser und geben Sie Mehl hinein, das sich durch Rühren auflöst. Dabei dürfen Sie gerne ausreichend Mehl hineingeben, denn dieses soll ja den Schmutz von den Pilzen entfernen. Stellen Sie nun ein Sieb ins Becken und geben Sie dort die Pilze hinein. Mit den Händen gut durchmengen, damit das Mehlwasser überall hinkommt. Zum Schluss mit sauberem Wasser abbrausen und die Pilze auf ein Küchentuch zum Trocknen legen, gegebenenfalls noch etwas trockentupfen.
Auch wenn wir oben geschrieben haben, dass man Pilze nicht mit Wasser putzen sollte, ist dies in Verbindung mit Mehl möglich. Achten Sie aber darauf, dass die Pilze nicht zu lange mit Wasser in Kontakt kommen. Wenige Sekunden genügen, um sie abzubrausen.
Unser Tipp zum Schluss: Wenn Sie Pilze im Wald sammeln, sollten Sie eine grobe Reinigung gleich durchführen, noch ehe Sie sie in ihren Korb legen. So haben Sie zu Hause weniger Arbeit und die sauberen Pilze können die anderen nicht verunreinigen.