Sie leben dort, wo es dunkel und feucht ist, meist treffen wir sie im Keller an – daher auch der Name Kellerassel. Manchmal versammeln sie sich sogar unter Blumentöpfen und huschen verschreckt davon, wenn wir diese hochheben. Und selbst im Beet, respektive im Hochbeet, sind Asseln zu finden. Den einen mag das nicht stören, andere ekelt es womöglich – doch schädlich sind sie keineswegs. Denn Asseln gehören zu den Nützlingen, weswegen Sie sich auf keinen Fall bekämpfen sollten.
Asseln – ein Steckbrief
Name: Asseln
Wissenschaftlicher Name: Isopoda
Klasse: Höhere Krebse
Gruppe: Gliederfüßer
Arten: weltweit ca. 10.000, 1.000 davon leben an Land, ca. 50 Arten kommen in Deutschland vor
Größe: bis zu 50 Zentimeter (Riesenasseln), die bekannte Kellerassel wird bis zu 20 Millimeter groß
Lebenserwartung: bis zu 4 Jahre
Nahrung: abgestorbene Pflanzenreste, Gemüse, Obst
Asseln – eine der ältesten Tierarten auf der Erde
Funde lassen darauf schließen, dass Asseln schon vor 50 Millionen Jahren unsere Erde bewohnt haben und damit zu den ältesten Tierarten zählen. Einst gab es sie nur im Wasser, im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche Arten auch an das Landleben gewöhnt. Noch heute haben selbst die an Land lebenden Asseln Kiemen, können allerdings nicht mehr im Wasser überleben. Außerdem sind Asseln die einzigen Tiere, die – bis auf die Antarktis – überall auf der Welt zu finden sind.
Die kleinsten Asseln sind gerade einmal 0,3 Millimeter groß, die größten können bis zu einen halben Meter erreichen – letztere leben allerdings nur im Meer. Asseln gehören zu den Krebstieren und nicht zu den Insekten, was schon ihre Anatomie zeigt. Asseln besitzen immer 7 Beinpaare, während es bei Insekten immer 3 sind. Ansonsten besitzen sie einen gegliederten Rückenpanzer aus Chitin, 2 Fühler und eine Schwanzplatte, an der Tastorgane zu finden sind. Bei Gefahr können sich Asseln zu einer Kugel zusammenrollen und bewegungslos daliegen, sodass Feinde sie nicht mehr wahrnehmen.
Asseln und ihr Lebenszyklus
Manche Asseln sind bereits im Alter von 3 Monaten geschlechtsreif. Die Paarung findet Bauch an Bauch statt, was in der Tierwelt sehr selten vorkommt. Sie legen in der Regel bis zu 70 Eier – und das bis zu 3 Mal pro Jahr. Die Eier werden allerdings nicht irgendwo abgelegt, sondern vom Weibchen in einer Brusttasche getragen. Nach 40 bis 50 Tagen schlüpfen die Jungtiere, die natürlich noch viel kleiner sind und sich erst entwickeln müssen. Auch der Rückenpanzer ist noch relativ weich, weswegen sie in dieser Zeit besonders empfindlich gegen Trockenheit sind. Bis sie ausgewachsen und wiederum geschlechtsreif sind, dauert es dann besagte 3 Monate. In dieser Zeit häuten sie sich 14 Mal.
Kellerassel – der bekannteste Vertreter
Die wohl bekannteste und auch am weitesten verbreitete Asselart bei uns ist die Kellerassel, auch Körnerassel genannt. Sie gehört zu den Landasseln und stammt ursprünglich aus Südwesteuropa. Sie wird bis zu 20 Millimeter groß. Ihren Namen erhielt sie, weil sie seit jeher gerne in dunklen und feuchten Kellern haust – und dies auch heute natürlich noch tut. Parallel ist sie auch in der Natur zu finden, hier vor allem in Wäldern und in Gärten. Dort verkriecht sie sich ebenfalls an feuchten, dunklen Stellen und ernährt sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenresten. Sofern das Nahrungsangebot nicht ausreicht oder die Population zu hoch ist, kann es aber auch sein, dass sich die Kellerassel mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen über Gemüse (besonders Kartoffeln und Karotten), Obst, junge Pflanzenwurzeln oder frische Triebe und Blätter hermacht.
Asseln sind im Garten sehr nützlich
Da sich Asseln also hauptsächlich von totem organischem Material ernähren, sind sie nicht schädlich und müssen demnach auch nicht bekämpft werden. Sie sind sogar äußerst nützlich, da sie die Bildung von Humus unterstützen. Dennoch kann es vorkommen, dass sich auf kleinen Flächen, wie etwa in Hochbeeten, zu viele Asseln tummeln und sich somit auch an Pflanzen zu schaffen machen.
So werden Sie Asseln wieder los
Ist die Population im Beet tatsächlich zu hoch, dann können sie mit verschiedenen Möglichkeiten Asseln vorbeugen oder weglocken.
- Natürliche Fressfeinde
Ein naturnaher Garten lockt von alleine Tiere an, die zu den natürlichen Fressfeinden der Asseln gehören. Dazu zählen neben Maulwürfen, Fröschen und Vögeln auch Igel und Spinnen. Angelockt werden diese Tiere etwa durch Laubhaufen, Hecken, dichte Bepflanzung von Stauden oder eine reichhaltige Teichbepflanzung. So finden sie ausreichend Unterschlupf, Nistmöglichkeiten und Verstecken. Überlassen Sie es also der Natur, den Asselbestand zu reduzieren.
- Gesteinsmehl
Möchten Sie vorbeugend tätig werden, dann ist Lava-Gesteinsmehl eine gute Möglichkeit. Bestäuben Sie damit das Beet, die Asseln werden so das Weite suchen. Besonders nützlich ist dies in Frühbeeten und in Gewächshäusern.
- Salbeiblätter
Ebenfalls vorbeugend können Sie frische Salbeiblätter einsetzen, die Sie auf Ihrem Beet verteilen. Da Asseln den Geruch nicht mögen, werden sie diese Bereiche meiden.
- Erde trocknen lassen
Sofern Sie Pflanzen haben, die weniger Wasser benötigen, können Sie die Erde auch kurzfristig trocknen lassen. Da Asseln die Feuchtigkeit lieben, werden sie sich andere Stellen suchen. Dies ist auch bei Topfpflanzen möglich.
- Töpfe höher stellen
Apropos Topfpflanzen: Asseln halten sich gerne unter dem Topf auf, hier können sie über das Pflanzloch in die Erde gelangen. Um das zu vermeiden, können Sie die Töpfe einfach höher stellen, etwa auf Kübelfüße, sodass direkter Bodenkontakt vermieden wird.
- Nahrung anbieten
Asseln mögen besonders gerne Kartoffeln und Karotten. Wenn sie dieses Gemüse als Köder anbieten, können Sie die Asseln gesammelt umsetzen. Dazu höhlen Sie eine Kartoffel oder Karotte aus und legen diese mit der Öffnung nach unten auf das betroffene Beet. Schauen Sie früh morgens nach, Sie werden eine Menge an Asseln finden, die Sie einfach umsetzen können. Ideal sind ein Kompostplatz, sofern Sie einen besitzen, aber auch andere Stellen im Garten.
- Feuchte Bereiche schaffen
Legen Sie an einer Stelle im Beet bewusst feuchtes Laub oder Kompost aus, um die Asseln dort hin zu locken. Wenn sie sich dort versammelt haben, können Sie den Bereich großzügig mit einer Schaufel herausheben und ebenfalls woanders im Garten oder auf den Kompost geben. Auch das Auslegen eines feuchten Handtuchs ist eine Möglichkeit, unter der sich Asseln gerne versammeln.
Wenn Ihnen Asseln über den Weg laufen, handelt es sich in der Regel um Kellerasseln. Allerdings könnte es auch die Mauerassel sein. Sie ist vom Laien kaum von der Kellerassel zu unterscheiden. Nebeneinander wird man sie aber kaum antreffen, denn sie haben unterschiedliche Lebensbedingungen. Während Kellerasseln es kühl und feucht mögen, bevorzugen Mauerasseln höhere Temperaturen und meist noch feuchtere Umgebungen.