Samen und Jungpflanzen benötigen noch keine nährstoffreiche Erde. Die besten Bedingungen bietet Aussaaterde, die steril sein sollte. Sie müssen nicht viel Geld dafür ausgeben, da Sie Aussaaterde selbst herstellen können.
Aussaaterde verwenden: gute Bedingungen für die Wurzelbildung
Für Samen, Keimlinge und Jungpflanzen bietet Pflanzenerde noch keine guten Bedingungen, da sie zu schwer und mitunter zu lehmig ist. Die besten Bedingungen bietet Aussaaterde, da sie locker und humusreich ist und die Wurzelbildung fördert. Die wichtigsten Bestandteile dieser Erde sind Humus und Sand, weshalb sie luftig und locker ist, aber auch viel Wasser speichern kann. Die Jungpflanzen werden optimal mit Feuchtigkeit und Sauerstoff versorgt.
Damit die Jungpflanzen nicht durch Schädlinge oder Keime geschädigt werden, muss die Erde steril sein. Da die Keimlinge noch keine Abwehrkräfte haben, werden sie sonst schnell von Schimmel oder Pilzen befallen. Da die Aussaaterde weniger Nährstoffe als normale Pflanzerde enthält, werden die Jungpflanzen dazu angeregt, selbst nach Nährstoffen zu suchen und Wurzeln auszubilden. Pflanzen Sie die Jungpflanzen später in nährstoffreiche Erde um, bilden sie kräftige Wurzeln aus und können die Nährstoffe gut aufnehmen.
Aussaaterde mit Kompost herstellen: auf gute Gartenerde achten
Auf Kompost sollten Sie bei der Herstellung von Aussaaterde nicht verzichten, doch muss er reif sein. Die Mischung sieht folgendermaßen aus:
- ein Teil Sand
- ein Teil reife Komposterde
- zwei Teile Gartenerde
Kompost ist reich an organischem Material und Mikroorganismen, um den Jungpflanzen die wichtigsten Nährstoffe zu liefern. Verwenden Sie nur Kompost, ist der Nährstoffgehalt zu hoch für die Jungpflanzen, was zu ungünstigen Wachstumsbedingungen führt. Kompost lockert die Erde, sorgt für ein gutes Bodenklima und hält die Feuchtigkeit besser. Auf keinen Fall darf die Gartenerde lehmig sein, da sie dann im trockenen Zustand sehr hart wird und den Jungpflanzen keine Chance für die Wurzelbildung bietet. Ist die Gartenerde zu sandig, trocknet sie ebenfalls schnell aus. Mitunter wird Torf als Bestandteil für Aussaaterde empfohlen, doch sollten Sie auf diesen Bestandteil unbedingt verzichten, da dessen Abbau die wertvollen Moore schädigt. Besser als Torf ist Perlite-Granulat geeignet, das ebenfalls die Erde auflockert.
Tipp: Maulwurfserde ist locker und erfüllt alle Eigenschaften für gute Gartenerde. Sie ist für die Herstellung von Aussaaterde hervorragend geeignet.
Vorgehensweise bei der Herstellung: Sieben und sterilisieren
Sieben Sie alle Bestandteile für die Aussaaterde, damit sie locker sind und sich gut mischen lassen. Vermischen Sie alle Bestandteile und sterilisieren Sie die Erde. Nachdem die Erde abgekühlt ist, kann sie sofort für die Aussaat von Gemüse verwendet werden. Sie müssen nichts weiter dazugeben, da die Erde alles enthält, was die Jungpflanzen benötigen. Nach der Aussaat gießen Sie die Erde an und halten sie gleichmäßig feucht.
Aussaaterde mit Kokosfasern: lockere und luftige Bodenstruktur
Als Alternative zu der zuvor beschriebenen Aussaaterde können Sie auch mehrere Jahre alte Komposterde verwenden und auf Gartenerde verzichten. Die abgelagerte Komposterde hält nicht mehr so gut die Feuchtigkeit und wird daher mit Kokossubstrat gemischt, das die Erde lockerer macht und die Feuchtigkeit besser hält. Komposterde und Kokossubstrat verwenden Sie zu gleichen Teilen. Zuvor sieben und sterilisieren Sie die Komposterde, um die Keime abzutöten. Das Kokossubstrat ist in Form von Ziegeln erhältlich, die Sie einweichen müssen, bevor Sie das Substrat unter die Komposterde mischen.
Sterilisieren von Aussaaterde: Abtöten von Keimlingen
Die Jungpflanzen sind empfindlich gegen Schädlinge und Keime, weshalb Sie die Aussaaterde unbedingt sterilisieren müssen. Sie töten
- Samen anderer Pflanzen,
- Pilzsporen,
- Schnecken- oder Fliegeneier,
- Insektenlarven sowie
- weitere schädliche bodenbewohnende Organismen
ab, doch werden auch nützliche Bodenbewohner vernichtet. Für das Sterilisieren bestehen verschiedene Möglichkeiten.
Zum Sterilisieren im Backofen geben Sie die Erde in einen alten Bräter oder auf ein Backblech und dämpfen sie ungefähr 45 Minuten bei 120 Grad Celsius. Alternativ dazu eignet sich auch ein Erddämpfer oder eine Dampfschubkarre zum Sterilisieren. Auch einen feuerfesten Kessel über einem Lagerfeuer können Sie zum Dämpfen verwenden.