Balkon und Terrasse sind in unserem Alltag willkommene Rückzugsorte, die wir uns so schön wie möglich gestalten. Über üppig blühende Pflanzen freuen nicht nur wir uns, sondern auch Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Regelmäßiges Gießen gehört natürlich mit dazu, ist aber nicht immer so einfach. Wenn der Urlaub ansteht, bekommen manche ein Problem. Auch wenn man beruflich unterwegs ist, sollte für Wassergaben gesorgt werden. Und was macht man, wenn man das Gießen schlicht und einfach vergisst? Die Lösung sind automatische Bewässerungssysteme! Wir möchten Ihnen zuerst die interessantesten Kaufsysteme vorstellen und anschließend aufzeigen, wie Sie aus wenigen Materialien selbst sinnvolle Bewässerungen basteln können.
Balkonbewässerung per Schlauchsystem
Vom Wasserhahn über einen Schlauch zum Blumenkasten – das hört sich durchdacht und relativ einfach an. Doch schon vor der Installation sollten Sie sich gut überlegen, wo der Schlauch verlegt werden soll, da dieser angepasst und zugeschnitten werden muss. Auch ist es sinnvoll, einen Wasseranschluss in der Nähe zu haben, da der Schlauch sonst über ein offenes Fenster und durch die halbe Wohnung verlegt werden müsste. Hier ist es also ratsam, den Wasseranschluss direkt auf dem Balkon oder der Terrasse zu haben. Das Schlauchsystem wird direkt zu den Blumenkästen und Blumentöpfen gelegt, das Wasser wird über Tropfer an die Erde abgegeben.
Diverse Systeme bieten direkt am Trafo (Stromanschluss notwendig) ein Menü an, über das sich unterschiedliche Zeitprogramme einstellen lassen. Ein solches System kann über mehrere Wochen, ja sogar über die ganze Saison betrieben werden, ohne dass Sie sich um das Gießen kümmern müssen. Bei den Kosten liegen solche Schlauchsysteme bei 100 Euro aufwärts.
Balkonbewässerung per Wasserspeichersystem
Ganz ohne Strom und Wasseranschluss kommen Tropfsysteme mit Wasserspeicher aus. Dabei ist zu beachten, dass der Wasserspeicher höher liegen muss, als die Tropfer, die in den Blumenkästen installiert werden. Der Grund ist, dass der Druck das Wasser sonst nicht weitergeben kann. Auch müssen die Tropfer vor Inbetriebnahme mit Wasser gefüllt und entsprechend eingestellt werden, damit das Wasser auch zuverlässig fließen kann.
Je nach Größe des Wasserspeichers und der Anzahl der zu bewässernden Pflanzen hält eine solche Bewässerung durchaus mehrere Monate. Die Kosten liegen hier bei 60 Euro aufwärts.
Balkonbewässerung per Pumpsystem
Mittig eine Pumpe, die mit einem Tank verbunden ist. Von der Pumpe gehen gleichlange Schläuche ab, die zu den Pflanzen führen. So kann man sich den Aufbau eines Pumpsystems vorstellen. Hierbei können die Blumenkästen und Blumenkübel nicht an ihrem angestammten Platz bleiben, sondern müssen um die Pumpe platziert werden, damit die Schläuche die Pflanzen auch erreichen. Ein zusätzlicher Wasseranschluss ist durch den Tank nicht nötig.
Wie lange die Pflanzen damit bewässert werden können, liegt zum einen an der Größe des Tanks, zum anderen an der Anzahl der Pflanzen. Bei ausreichend großem Tank ist eine Versorgung über mehrere Wochen aber gewährleistet. Die Kosten für dieses Bewässerungssystem beginnen bei 25 Euro, wobei sich bei diesem Preis nur eine Handvoll Pflanzen versorgen lassen.
Balkonbewässerung selbst gemacht
In Anlehnung an die oben genannten Kaufoptionen können Sie Ihre Balkonpflanzen aber auch per „Do it yourself“-Systeme bewässern. Mal mit mehr, mal mit weniger Arbeit verbunden, können Sie damit mehrere Tage bis Wochen Ihre Pflanzen mit Wasser versorgen.
Bewässerung mit PET-Flaschen
Eine der einfachsten Möglichkeiten ist es, Blumenkästen und Blumenkübel mit Wasserflaschen zu bewässern. Dazu benötigen Sie lediglich eine PET-Flasche. In den Deckel der Flasche bohren Sie mehrere Löcher – je mehr, umso mehr Wasser wird abgegeben. Danach wird die Flasche mit Wasser befüllt, der Deckel aufgeschraubt und die Flasche verkehrt herum in die Erde gesteckt. Für einen besseren Halt können Sie an die Flasche einen Holzstab ankleben, der tiefer in den Blumentopf gesteckt werden kann. Wenn Sie in den Boden der Flasche ein ausreichend großes Loch bohren, können Sie das Wasserreservoir einfacher nachfüllen. Mit dieser kostenlosen Variante lassen sich – je nach Größe der Wasserflasche – Pflanzen mehrere Tage mit Feuchtigkeit versorgen.
Bewässerung mit Bewässerungskegeln
Diese Methode, die Sie mit Sicherheit kennen, kann mit einem Eimer und ein paar Schläuchen erweitert werden. So lassen sich Pflanzen nicht nur ein paar Tage, sondern über einen längeren Zeitraum bewässern. Der Eimer wird dabei über den Pflanzen angebracht. Schläuche verbinden den Eimer mit den jeweiligen Bewässerungskegeln, die wiederum in den Blumentöpfen stecken. Wird der Eimer mit Wasser befüllt, befüllen sich auch automatisch die Kegel und können so das Wasser – je nach der Größe des Eimers – über eine längere Zeit an die Erde abgeben.
Bewässerung mit Wolle
Ein Wasserbehälter und einige Wollschnüre, fertig ist das automatische Bewässerungssystem. Als Wasserbehälter können Eimer, Kanister aber auch PET- oder Glasflaschen dienen. Hier kommt es immer darauf an, wie viel Pflanzen mit einem Behälter bewässert werden sollen. Nun werden dicke Wollschnüre an einem Ende in das Wasser gehängt, am anderen Ende in die Erde eingegraben. Die Wolle saugt sich mit Flüssigkeit voll und gibt diese an die Erde ab. Je mehr Wollfäden in die Erde gesteckt werden, umso feuchter können Sie das Substrat halten. Bei ausreichender Größe des Wasserbehälters können Pflanzen so über viele Tage mit Wasser versorgt werden.
Bewässerung in einer Wanne
Wenn Sie eine größere Wanne oder ein Planschbecken haben, können Sie direkt auf Balkon oder Terrasse Ihre Pflanzen in Abwesenheit mit dem sogenannten Badewannen-Prinzip wässern. In die Wanne legen sie saugfähige Handtücher hinein. Alternativ können Sie auch Perlite verwenden, also Gesteinsstrukturen, die sich perfekt mit Wasser vollsaugen können. Darauf stellen Sie nun vorzugsweise kleine Blumentöpfe und füllen die Wanne etwa fünf Zentimeter mit Wasser. Die Blumentöpfe müssen für dieses Prinzip natürlich unten offen sein. Selbstverständlich können Sie Ihre Balkonpflanzen auch direkt in die Badewanne stellen. Mehrere Tage lassen sich somit Pflanzen mit in jedem Fall mit Wasser versorgen. Denken Sie daran, dass bei Wannen, die draußen stehen, das Wasser recht schnell verdunsten kann.
Vor- und Nachteile von Balkonbewässerungssystemen
Zum Schluss möchten wir Ihnen noch einen Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile der angesprochenen Bewässerungssysteme geben.
Vorteil | Nachteil | |
Schlauchsystem |
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Wasserspeichersystem |
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Pumpsystem |
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Flaschenbewässerung |
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Kegelbewässerung |
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Wollbewässerung |
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Wannenbewässerung |
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