Es wird endlich warm! Schließlich ist um den 20. Juni der kalendarische Sommeranfang. Meteorologen sehen dagegen den 1. Juni als Beginn der warmen Jahreszeit an. Wie auch immer: Ab jetzt heißt es, Balkon und Terrasse so richtig genießen. Doch nicht nur die Füße hochlegen ist angesagt, auch diverse Arbeiten stehen auf der To-Do-Liste. Welche das sind, sagen wir Ihnen in diesem Artikel.
Düngen für lange Blühfreude
Gesund sollen die Balkonpflanzen sein, und natürlich lange blühen. Dafür ist es wichtig, dass Sie sie – je nach Pflanze – regelmäßig düngen. Die eine Pflanze braucht mehr, die andere weniger. Düngen Sie aber immer moderat, dann zu viel ist schädlicher, als zu wenig. Wenn Sie Pflanzen erst neu gekauft, umgetopft oder pikiert haben, dann müssen Sie zu Beginn noch nicht düngen, denn die Nährstoffe im Substrat reichen zwischen vier und acht Wochen aus. Danach sollten Sie immer wieder etwas Dünger geben, alternativ ist natürlich auch ein Langzeitdünger möglich. Viele Nährstoffe brauchen zum Beispiel Geranien und Petunien, die etwa einmal die Woche gedüngt werden können, bei Fuchsien genügt zweimal im Monat. Ebenfalls viele Nährstoffe benötigen unter anderem Tomaten, Gurken, Chili, Paprika und Kürbisse.
Regelmäßig gießen
Jetzt, wenn es warm wird, brauchen Balkon- und Terrassenpflanzen viel Wasser. Daher ist ein regelmäßiges, bei gewissen Pflanzen sogar tägliches Gießen nötig. Gegossen wird immer früh am Morgen oder am Abend. Keinesfalls tagsüber, wenn die Sonne herunterbrennt, da hierbei zu viel Wasser ungenutzt verdunstet. Gießen Sie immer direkt in die Erde und nie auf die Blätter! Denken Sie auch daran, dass Sie jemanden beauftragen, wenn Sie längere Zeit nicht daheim sein sollten. Haben Sie diese Möglichkeit nicht, ist ein automatisches Bewässerungssystem hilfreich. Übrigens: Ton- und Terrakottatöpfe sind zwar sehr schön, allerdings auch offenporig. Das bedeutet, dass Gießwasser durch die Wände entweicht. Wenn Sie zudem eine Schicht aus Mulch, Kies oder Blähton in den Topf geben, trocknet die Erde nicht zu schnell aus.
Frühjahrsblüher ersetzen
Da die Zeit der Frühlingsblüher nun vorbei ist, sollten Sie überlegen, was Sie mit den Kästen und Töpfen tun möchten. Handelt es sich um Blumenzwiebeln wie Narzissen, Hyazinthen oder Tulpen, können Sie diese ausgraben und an einem kühlen, dunklen Ort trocken bis zum Herbst lagern. Das frei werdende Balkongefäß können Sie dann sofort wieder neu bestücken. Möchten Sie sich das Ausgraben sparen, dann tauschen Sie die Gefäße doch einfach aus. Der Topf mit den Zwiebeln kommt an einen kühlen Ort, beispielsweise in ein Treppenhaus oder in die Garage.
Handelt es sich um mehrjährige Frühlingsblüher, können Sie bereits beim Bepflanzen zwischen den Blumen ausreichend Platz lassen, um jetzt zusätzlich Sommerblüher in das Gefäß zu setzen. Das hat im nächsten Jahr den Vorteil, dass der Kasten oder Kübel bereits fertig bepflanzt ist und sich vom Frühjahr bis in den Spätsommer Blüten zeigen. Aber auch hier können Sie die Pflanzgefäße natürlich einfach austauschen. Einjährige Frühlingsblüher werden entfernt und gegen neue Pflanzen ersetzt.
Kletterpflanzen leiten
Sie haben Clematis, Efeu oder Kapuzinerkresse auf dem Balkon? Dann werden Sie schon bald einen natürlichen Sichtschutz haben, der Sie vor neugierigen Blicken schützt. Dazu sollten Sie die Kletterpflanzen immer etwas leiten, denn nicht jede findet auch den richtigen Halt. Legen Sie die langen Triebe vorsichtig so um die Rankhilfe, dass sich ein Sichtschutz bildet. Wenn Kletterpflanzen zu ausladend werden, können Sie diese jederzeit entsprechend zurückschneiden.
Pflanzen auf Schädlinge und Krankheiten überprüfen
So schön der Sommer ist, er bringt für Ihre Balkonpflanzen auch Schädlinge und Krankheiten mit sich. Diese sind auf Witterungsbedingungen, sehr oft aber auch auf Pflegefehler zurückzuführen. Zu viel oder zu wenig Wasser, zu dichter Wuchs, Staunässe oder zu viel Dünger können dabei diverse Schädlinge und Krankheiten hervorrufen. Besonders oft sind Blattläuse, Schildläuse, Wollläuse, Weiße Fliegen, Thripse und Milben zu finden. Als Krankheiten treten der Echte und der Falsche Mehltau, Rostpilze, Grauschimmel, Blattfleckenkrankheit, Kraut- und Braunfäule, Wurzelbrand oder Clematiswelke sehr oft in Erscheinung.
Kontrollieren Sie Ihre Balkonblumen, Kräuter und das Gemüse regelmäßig auf Veränderungen. Stellen Sie einen Befall von Schädlingen oder eine Krankheit fest, separieren Sie die betroffene Pflanze umgehend, damit andere Pflanzen nicht ebenfalls befallen werden. Da es gegen manche Krankheiten kein Mittel gibt, müssen Sie diese Pflanzen entsorgen.
Goldregen schneiden
Wenn die Blühkraft des Goldregens nachlässt, wird es Zeit für einen Rückschnitt. Goldregen sollte immer nach der Blüte im Juni geschnitten werden, da er sonst zu groß wird. Schneiden Sie ihn daher nach Belieben herunter, hier gibt es kein Falsch und kein Richtig – je nach den vorhandenen Platzverhältnissen.
Leimringe anbringen
Ameisen sind per se nützliche Tiere. Bei Pflanzen können Sie allerdings Schaden anrichten. Zwar nicht direkt, dafür aber indirekt über Blattläuse. Während sich Blattläuse an Ihren Blumen laben, hegen und pflegen Ameisen die Schädlinge, indem sie von ihnen Honigtau erhalten. Wer dies vermeiden möchte und Ameisenstraßen quer über den Balkon nicht will, der sollte Leimringe an den Pflanzgefäßen anbringen. So haben Ameisen keine Chance. Ebenso wie schädliche Käfer oder Schnecken – wobei letztere auf dem Balkon kaum zu finden sind, auf Terrassen dagegen schon eher.
Der Schnitt von Formgehölzen
Formgehölze erfreuen sich immer größerer Beliebtheit – auch im Kübel. Wenn Sie beispielsweise einen Bux, eine Eibe, eine Baumzypresse oder einen Bergilex besitzen, ist jetzt der Formschnitt angesagt. Je nachdem, wie der Schnitt erfolgt, können Sie eine gewöhnliche Gartenschere oder eine Strauchschere nutzen. Hilfe beim Formschnitt können Sie durch entsprechende Schablonen erhalten.
Engelstrompeten vermehren
Sie sind mit ihren bis zu 30 Zentimeter großen, markanten Blüten ein Highlight auf jedem Balkon. Möchten Sie Ihre Engelstrompete verjüngen oder gar vermehren, dann ist jetzt im Juni die beste Zeit für Ableger. Schneiden Sie dazu Stecklinge unterhalb eines Blattknotens ab. Der Trieb sollte sich immer im oberen Teil der Pflanze, im sogenannten Blütenbereich, befinden. Entfernen Sie nun die unteren Blätter und geben den Steckling rund vier bis fünf Zentimeter in Anzuchterde. Der Jungtrieb sollte bei hoher Luftfeuchtigkeit und bei 20 bis 25 Grad gehalten werden, so wurzelt er gut durch.
Hochstämmchen schneiden
Ein Hochstämmchen braucht nur dann einen Schnitt, wenn es dir Kugelform verliert. Möchten Sie, dass der Strauch kompakt wächst, sollten Sie Triebe, die aus der Krone herauswachsen, regelmäßig abschneiden. Bilden sich Triebe am Stamm, werden diese ebenfalls direkt entfernt, indem Sie sie an der Ansatzstelle abbrechen. Besonders beliebt als Hochstämmchen sind zum Beispiel Strauchmargeriten, der Kartoffelstrauch oder auch das Wandelröschen.
Aussaat im Juni
Eigentlich ist es jetzt warm genug, um alles draußen auszusäen. Dennoch gibt es immer wieder Pflanzen, die aufgrund ihrer Empfindlichkeit besser drinnen gesät werden. Aber auch wenn Sie auf dem Balkon gerade nicht ausreichend Platz haben, um Herbstpflanzen zu säen, bietet sich das Fensterbrett an.
Die Anzahl der Gemüsesorten, die jetzt noch drinnen in Vorkultur geht, hält sich in Grenzen. Für beste Ergebnisse sollten Sie diese Pflanzen immer unter Glas oder einer Plastikabdeckung vorziehen.
Bis auf Basilikum und Dill, die empfindlich sind und im Idealfall drinnen gesät werden, können Sie alle anderen Kräuter direkt draußen aussäen.
Für folgende Blumen kann ebenfalls eine Vorzucht im Haus sinnvoll sein: Hornveilchen, Schwarzäugige Susanne, Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht. Die Direktsaat in Balkongefäße ist natürlich auch möglich, denken Sie aber daran, dass diese Pflanzen nicht nur Platz wegnehmen, sondern Zeit brauchen, um sich zu entwickeln. Diesen Platz können Sie draußen mit blühenden Pflanzen besser belegen.
Was darf und kann direkt draußen ausgesät werden? Hier eine nicht vollständige Aufstellung:
Gemüse | Kräuter | Blumen |
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Pflanzen, die im Juni blühen
So langsam werden die Blumenkästen und Blumenkübel immer dichter und die Blüten nehmen Fahrt auf. Die warmen Temperaturen und viel Sonne haben ihren Anteil daran. Damit Sie wissen, was im Juni auf dem Balkon so alles blüht, hier eine Auswahl:
- Akelei
- Astern
- Bechermalven
- Begonien
- Blauregen
- Clematis
- Dahlien
- Elfenspiegel
- Engelstrompete
- Fächerblumen
- Fleißiges Lieschen
- Fuchsien
- Geranien
- Goldregen
- Hortensien
- Husarenköpfchen
- Kapkörbchen
- Kapuzinerkresse
- Kokardenblumen
- Lavendel
- Löwenmäulchen
- Mädchenauge
- Männertreu
- Petunien
- Prachtkerzen
- Prunkwinde
- Ringelblumen
- Rosen
- Schmuckkörbchen
- Schwarzäugige Susanne
- Sommerjasmin
- Spornblumen
- Steinkraut
- Sternenstrauch
- Storchenschnabel
- Tagetes
- Verbenen
- Vergissmeinnicht
- Wunderblumen
- Zauberglöckchen
- Zinnien
Weitere Arbeiten
Manche Arbeiten, die Sie bereits in den Monaten zuvor erledigen können, sind auch im Juni noch möglich. Genauere Infos zu den Arbeiten finden Sie in den Artikeln der Vormonate.
- Nicht alle Balkonblumen blühen über mehrere Monate. Um die Blühperiode Ihrer Pflanzen zu verlängern, können Sie diese regelmäßig ausputzen. So kann bei vielen Blumen die Blühzeit entsprechend verlängert werden.
- Forstempfindliche Gemüsepflanzen wie Tomaten, Chili, Gurken oder Paprika sollten erst nach den Eisheiligen Mitte Mai nach draußen gebracht werden. Wenn Sie dies bisher noch nicht getan haben, dann wird es jetzt höchste Zeit.
- Eisenliebende Pflanzen wie Petunien, Margeriten oder Zauberglöckchen sollten Sie mit einem eisenhaltigen Substrat verwöhnen, damit diese gut gedeihen und lange und üppig blühen.