Bambus ist nicht nur ein toller Blickfang, sondern kann den Garten auf besondere Weise aufwerten. Allerdings trauen sich nur wenige Gärtner diese hübschen Pflanzen im Garten zu nutzen, da sie bekannt sind dafür, dass sie sich wie Unkraut ausbreiten. Wenn Sie jedoch auf einige Tipps achten, können Sie Ihren Garten problemlos mit Bambus bestücken und so eine Wohlfühloase schaffen.
Standort und Boden vom Bambus
Bambus hat keine besonderen Ansprüche und wächst auf Sand-, Lehm oder auch auf torfigen Böden. Den einzigen Anspruch, den der Bambus hat, ist, dass es nicht zu trocken und nicht zu nass ist. Auch beim pH-Wert sind die Gräser sehr tolerant. Lediglich sonnig und warm sollte es sein. Vor Ostwind geschützt, kann sich der Bambus auch im Winter gut halten.
Die Rhizomsperre
Beim Anpflanzen ist es aber zwingend notwendig, dass Sie eine Rhizomsperre nutzen, wenn der Garten nicht zugewuchert werden soll. Dabei reicht es aber nicht, eine Sperre zu setzen. Sie muss sachkundig sein, da Sie das sonst nach wenigen Jahren bereuen werden. Ideal ist es zudem, wenn die Sperre rund fünf cm aus der Erde herausschaut, da Sie so schnell erkennen können, ob sich die Wurzeln ausbreiten. Vergessen Sie Teichfolie oder Ähnliches. Diese machen dem Bambus nichts aus und selbst dort kann er sich durchkämpfen. Die Rhizomsperre sollte mindestens 65 cm in den Boden, damit Sie die Ausläufer stoppen.
Pflege von Bambus
Bambus ist äußerst pflegeleicht. Die Meisten Bambus-Arten benötigen jedoch eine recht hohen Stickstoff- und Kaliumbedarf. Im Frühling sollten Sie den Bambus mit einem speziellen Bambus-Dünger düngen, damit er genügend Nährstoffe erhält. Ziehen Sie organischen Dünger vor, sollten Sie auf reifen Kompost zurückgreifen und diesen mit ein Hornspänen kombinieren. Um die Blätter gegen Frostschäden widerstandsfähig zu machen, können Sie im August auf kaliumarmen Böden auch einen Rasen-Herbstdünger verwenden.
Ist es zu trocken im Winter oder zu heiß im Sommer, sollten Sie entsprechend wässern. Wirft der Bambus seine Blätter ab, ist es ihm zu trocken. Sobald Sie gießen, erholen sich die Gräser aber recht schnell.
Bambus im Topf sollten Sie jedoch alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen düngen. Auch das regelmäßige Gießen ist Pflicht, wenn Sie einen schönen Bambus Ihr Eigen nennen möchten.
Schneiden von Bambus
Ein Schneiden von Bambus ist keine Pflicht. Wenn Sie jedoch die Gräser auslichten möchten, können Sie einfach die einzelnen Halme am Boden herausnehmen. Insbesondere beim Flachrohrbambus haben Sie mit den Halmen ein Allrounder. Diese können als Bambushecke oder Staudenstützen verwendet werden. Kürzen Sie die Hecke auf die gewünschte Höhe ein, sollten Sie bedenken, dass die Halme nicht nachwachsen.
Winterschutz
Hauptsächlich im ersten Jahr ist der frisch eingesetzt Bambus frostempfindlich. Daher sollten Sie die Pflanzstelle mit Vlies oder einer dicken Laubschicht abdecken.
Vermehren von Bambus
Bambus können Sie nur durch eine Teilung im Frühling vermehren. Da die Gräser in unseren Breiten eher selten blühen, ist es ein Wunder, wenn Sie eine Blüte erleben. Sollte dies der Fall sein, können Sie es auch mit der Aussaat probieren. Allerdings benötigen Sie hier einige Jahre Geduld, bis die Pflanze eine schöne Größe hat.
Krankheiten und Schädlinge beim Bambus
Die Pflanze ist sehr widerstandsfähig und kaum krankheitsanfällig. Allerdings hat sie ab und zu mit Schädlingen zu kämpfen. Vor allem Schmier-, Blatt-, Schild- und Wollläuse machen dem Bambus zu schaffen. Derzeit sind im Rhein-Main-Gebiet auch Bambusmilben zu finden.
Die fünf größten Fehler
Bambus ist immergrün, robust, aber auch sehr wuchsfreudig. Allerdings können Sie auch viele Fehler machen, die die Freude deutlich eintrüben können. Damit Ihnen dies nicht passiert, sollten Sie diese fünf Fehler tunlichst vermeiden.
Fehler 1 – Rhizomsperre vergessen
Bevor Sie den Bambus pflanzen, müssen Sie sich natürlich erst informieren, um welche Gattung es sich handelt. Es gibt wohl auch Bambus-Arten, die keine Ausläufer bilden, dies sind aber nur sehr wenige. Daher ist eine Rhizomsperre von großem Vorteil, wenn der Garten nicht zugewuchert werden soll. Insbesondere die Phyllostachys-Arten bilden Rhizome, die in alle erdenkliche Richtungen wachsen. Ist der Bambus erst mal außer Kontrolle, können Sie fast nichts mehr dagegen tun. Denn die Rhizome sind zum einen besonders wuchsfreudig und zum anderen sehr zäh. Wenn Ihnen eine Rhizomsperre zu aufwändig ist, nutzen Sie Schirmbambus (Fargesia), da diese Sorten keine Ausläufer bilden und horstig wachsen.
Fehler 2 – Rhizomsperre zu dicht gesetzt
Eine Rhizomsperre muss jedoch auch richtig gesetzte werden, dass sie hilft. Denn sie trocknet den Boden durch die Barriere deutlich leichter aus. Ist sie zu dicht gesetzt, leidet die Pflanze unter der Trockenheit und sie sucht verzweifelt nach Wasser. Dies bedeutet dann auch, dass sie Ausläufer deutlich tiefer in die Erde eindringen und so die Sperre umgehen können. Gleichzeit hat eine zu enge Rhizomsperre auch den Nachteile, dass der Bambus sie sprengen kann. Wächst die Pflanze zu dicht, ist es für den Bambus kein Problem, die Sperre einfach zu sprengen. Die Wurzelsperre sollte also mindestens einen Durchmesser von rund zwei Metern haben. Je mehr, desto besser!
Fehler 3 – Der Boden wurde nicht genug gelockert
Verfügen Sie über einen verdichteten Boden, müssen Sie diesen vor der Anpflanzung ausreichend lockern. Auch wenn der Bambus sehr anspruchslos ist und mit fast jedem Boden klarkommen, sind sie bei Staunässe nicht erfreut. Kann das Wasser nicht ordentlich abfließen, leiden die Wurzeln unter Sauerstoffmangel. Dies begünstigt dann die Wurzelfäule. Deshalb sollten Sie den Boden gut vorbereiten und auflockern, bevor Sie den Bambus in den Garten setzen. Mit einer Drainage, Sand oder Blähton sorgen Sie so dafür, dass das Wasser gut abfließen kann.
Fehler 4 – Bambus zu tief in die Erde setzen
Die Pflanze ist ein Flachwurzler, weshalb sie auch nicht zu tief in die Erde gesetzt werden sollte. Setzen Sie den Bambus zu tief, bekommt er ein Sauerstoffproblem, da es den Wurzeln an wichtigen Gasen fehlt. Sie beginnen zu faulen und sterben dann nach und nach ab. Sie pflanzen den Bambus richtig ein, wenn der obere Wurzelbereich bündig mit dem Boden abschließt.
Fehler 5 – Wurzelbereich mulchen
Auch wenn zahlreiche Pflanzen Rindenmulch lieben – nicht der Bambus. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Da Rindenmulch Stickstoff bindet, nehmen Sie ihn der Pflanze. Denn Bambus ist nährstoffhungrig und benötigt dringend Stickstoff, um zu wachsen und zu gedeihen. Gleichzeitig sollten Sie wissen, dass unter dem Bambus so gut wie kein Unkraut wächst. Dies liegt daran, dass die abgestorbenen Blätter der Pflanze mit den Jahren eine ganz natürliche Mulchschicht bilden und so dem Unkraut den Kampf ansagen.
Wenn Sie diese kleinen Tipps beachten und die Fehler vermeiden, werden Sie viel Freude mit Ihrem Bambus im Garten haben.