Bananen sind schon seit einigen Jahren sehr beliebt, um sie als Zimmerpflanze zu kultivieren. Dabei können die Pflanzen in den Sommermonaten nach draußen und zaubern so ein mediterranes Ambiente. Die Musa ist jedoch nicht winterhart und muss demzufolge im Haus überwintert werden. Ein großer Vorteil der Banane ist, dass die subtropische Pflanzen sehr pflegeleicht ist. Allerdings kann sie auch in unseren Breiten zu einer stattlichen Pflanze heranwachsen, weshalb sie Platz benötigt. Worauf Sie bei der Pflege dennoch achten müssen und ob Sie auch Früchte ernten können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wissenswertes zu Bananenpflanzen
Wussten Sie, dass man davon ausgeht, dass die Pflanze vor rund 10.000 Jahren entstanden ist und sie wahrscheinlich die ersten Früchte der Welt hervorgebracht hat? Davon gehen zumindest die Botaniker aus. Gesichert sind diese Aussagen jedoch nicht.
Die Musa oder Japanische Faserbanane hat ihren Ursprung in Südost Asien und Australien. Allerdings wird sie heute in vielen tropischen Ländern gezüchtet und die Früchte werden in die ganze Welt verkauft. Dabei gehört die Banane zur Familie der Musaceae und es gibt rund 400 Arten. In unseren Breiten finden man aber fast immer die Musa tropicana oder die Musa acuminata, da diese Pflanzen zu den Zwergbananen zählen. Doch von klein kann keine Rede sein. Denn auch die Zwergbananen können zu einer stattlichen Höhe von bis zu 2 Metern heranwachsen, wenn Sie sie gut pflegen.
Kultivieren der Banane im Topf
Die Bananenpflanze zaubert in jeden Raum ein mediterranes Ambiente, weshalb sie immer beliebter wird. Sie ist zwar sehr pflegeleicht, aber dennoch müssen Sie einiges beachten, wenn Sie die Musa im Topf kultivieren. Die Stauden erhalten Sie in jedem gut sortierten Fachhandel im Kübel. Diese sollten Sie aber direkt umtopfen, da das Substrat meist alt ist und kaum noch Nährstoffe enthält. Wie Sie die Bananenpflanze umtopfen, erfahren Sie weiter unten.
Standort
Die Banane liebt einen hellen Standort und fühlt sich neben einem Südfenster besonders wohl. Dabei sollten Sie darauf achten, dass sie keine Zugluft verträgt. Gegebenenfalls sind auch West- und Ostfenster möglich, wobei das Wachstum hier deutlich geringer ist. Im Sommer können Sie die Pflanzen problemlos ins Freie, auf die Terrasse oder in den Garten stellen. Doch auch hier müssen Sie darauf achten, dass sie geschützt steht. Bei Jungpflanzen sollten Sie außerdem beachten, dass sie nicht in der direkten Sonne stehen, da sie dies noch nicht vertragen. Damit die Musa optimale Bedingungen hat, sollte die Luftfeuchtigkeit mindestens 50 % betragen.
Insbesondere im Winter, wenn wenig Sonne scheint, ist es empfehlenswert eine Pflanzenlampe einzusetzen, damit die Banane genügend Licht erhält. Die Lampe können Sie direkt auf die Staude richten und schaffen so ein Highlight im Raum.
Substrat
Die Banane hat kaum Ansprüche und gedeiht in fast jedem Substrat. Es muss nur durchlässig sein, dass sich keine Staunässe bildet. Als Erde kann Gartenerde ebenso genutzt werden, wie Blumenerde. Optimal ist ein Substrat aus leicht lehmigem Boden, Sand und Kies.
Gießen
Das Gießen der Musa erfordert eines an Fingerspitzengefühl. Die Staude benötigt recht viel Wasser, aber zu viel darf es auch nicht sein. Sie kommt zudem mit Trockenheit besser zurecht wie mit Nässe. Beachten sollten Sie, dass die Banane am besten mit kalkfreiem Regenwasser gegossen wird. Alternativ können Sie auch gefiltertes Leitungswasser nutzen, dass einige Tage abgestanden ist.
Ist die Erde noch feucht, verzichten Sie auf die Bewässerung. Zudem sollte im Unterteller auf keinen Fall Wasser stehen. Je größer die Blätter sind, desto mehr Wasser benötigt die Staude aber. Haben die Blattränder trockene Stellen, leidet die Pflanze an Wassermangel. Ein weiteres Muss ist das tägliche Besprühen mit kalkfreiem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Als Alternative können Sie auch einen Luftbefeuchter in die Nähe der Musa stellen.
Düngen
Kultivieren Sie die Pflanze im Zimmer, können Sie sie das ganze Jahr über düngen. Während sie von Frühling bis Herbst wöchentlich gedüngt wird, reicht eine monatliche Düngung im Winter. Im Pflanzenhandel finden Sie einen speziellen Flüssigdünger für Bananenstauden, der optimal auf die Pflanze abgestimmt ist.
Schneiden
In der Regel müssen Sie die Staude nicht schneiden. Sind die Blätter zu groß oder zu breit, kann es sinnvoll sein, diese abzuschneiden. Des Weiteren müssen gelbe Blätter entfernt werden. Auch Blätter mit braunen Stellen oder zerrissene Blätter sollten Sie entfernen.
Um die Blätter abzuschneiden, benötigen Sie ein sehr scharfes und desinfiziertes Messer. Das Blatt schneiden Sie dann direkt an der Basis ab.
Umtopfen
Wie bereits erwähnt, ist es empfehlenswert, die neu gekaufte Bananenstaude direkt umzutopfen, da die Erde meist alt und nicht mehr nährstoffreich ist. Beachten Sie aber, dass Sie kein zu großes Gefäß nutzen, da die Banane sonst sehr stark wächst. Je mehr Platz sie hat, desto stärker wächst sie. Daher können Sie mit den Pflanzgefäßen das Wachstum entsprechend steuern.
In der Regel wird im Frühling umgetopft. Kaufen Sie eine Musa im Herbst, ist es natürlich auch möglich diese umzutopfen. Nutzen Sie dabei nur einen geringfügig größeren Topf und neues Substrat. Außerdem müssen Sie eine Drainage gegen Staunässe anlegen, damit die Musa keine nassen Füße bekommt. Hierzu können Sie Steine, Tonscherben oder Blähton über das Abflussloch legen. Über die Drainage kommt ein Pflanzenvlies, welches Sie dann mit Erde bedecken. Nehmen Sie die Pflanze dann aus dem alten Topf, setzen Sie sie in den neuen und füllen Sie dann die restliche Erde auf. Zum Schluss wird die Erde leicht angegossen und nach rund 30 Minuten wird das Wasser aus dem Auffangteller entleert.
Vermehren und Aussäen
Die Banane vermehrt sich in der Regel selbst und Sie müssen eigentlich nichts tun. Nach einiger Zeit bilden sich die sogenannten Kindel, die direkt aus dem Hauptstamm wachsen. Die Kindel werden dann abgetrennt und in einen eigenen Topf gesetzt. Die Kindelbildung hat den Hintergrund, dass die Bananenpflanze nach der Frucht abstirbt. Mit den Kindeln gewährleistet sie, dass sie niemals ausstirbt.
Um die Banane zu vermehren, führen Sie die Arbeiten wie beim Umtopfen durch. Schneiden Sie die Kindel direkt an der Basis mit einem scharfen und desinfizierten Messer ab und setzten Sie den Ableger in einen neuen Topf.
Auch das Aussäen der Banane ist sehr einfach. Die Samen sind im gut sortierten Handel erhältlich. Bis die Pflanzen aber wachsen, kann es einige Zeit dauern und Sie müssen Geduld aufbringen. Wenn Sie dennoch die Musa aussäen möchten, füllen Sie einen Topf mit einem Torf-Sand-Gemisch und drücken die Samen leicht in die Erde. Dabei ist es wichtig, dass die Erde immer feucht gehalten wird, weshalb Sie den Topf mit Folie bedecken sollten.
Alternativ können Sie auch eine PET Flasche nutzen, von der Sie den Flaschenhals abschneiden und über den Topf geben, damit die Luftfeuchtigkeit gewährleistet ist. Vergessen Sie aber nicht, täglich gut zu lüften.
Damit aus den Samen eine Pflanze heranwächst, ist ein heller und warmer Standort mit mindestens 25 °C erforderlich. Sobald sich die ersten Keimlinge zeigen, können Sie die Abdeckung entfernen. Größere Pflanzen müssen Sie dann pikierten und damit beginnen, die Blätter einzusprühen.
Überwintern
Auch die Musa benötigt einen kühlen Standort, um zu überwintern. Das Wohnzimmer eignet sich dabei nicht, da es hier zu warm ist. Die Bananenstaude benötigt auch im Winter viel Licht und Helligkeit, aber nur Temperaturen von etwa 10 °C. Sinkt die Temperatur längere Zeit unter 5 °C, ist das der sichere Tod der Pflanze. Auch Frost verträgt die Pflanze nicht.
Des Weiteren sollten Sie beachten, dass die Blätter bei einem dunklen Winterstandort zurückgeschnitten werden sollten. Dabei werden alle Blätter der Musa entfernt. Sobald die Staude dann aus dem Winterquartier kommt, treibt sie neu aus.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind meist auf Pflegefehler zurückzuführen. Braune Blätter bedeuten Nährstoff- oder Wassermangel. Dadurch wird die Staude geschwächt und es können Schädlinge wie Spinnmilben und Wollläuse vorkommen. Diese befallen die Banane überwiegend im Winterquartier, wenn die Musa zu trocken ist oder wenn der Raum zu kühl ist. Daher sollten Sie die Staude regelmäßig genau anschauen, um direkt gegen die Schädlinge vorgehen zu können.
Bildet die Banane auch Früchte aus?
Dies kommt zum einen auf die Sorte an und zum anderen auch auf die Bedingungen und den Standort. Bedenken Sie aber, dass die Pflanze abstirbt, wenn sie einmal Früchte ausgebildet hat. Daher sind die Kindeln besonders wichtig, damit sie vermehrt werden kann. Sind Standort und Bedingungen aber perfekt, bildet die Pflanze auch Früchte. Dies kann jedoch einige Jahre dauern. Mit Glück bildet die Pflanze nach rund drei Jahren die ersten Früchte, mit Pech kann es bis zu sechs Jahre dauern. Seien Sie also geduldig.