Bantam-Mais ist nicht nur eine Sorte Zuckermais, die samenfest und frei von Gentechnik ist. Er bildet auch eine Aktion gegen gentechnisch veränderten Mais und andere Pflanzen, an der Sie teilnehmen können. Die Aktion begann 2006 mit einem „Zwergenaufstand“ gegen Gentechnikmais und hatte 2009 ihren ersten Erfolg. Seit 2009 ist der Anbau von gentechnisch verändertem Mais in Deutschland verboten, was mit der Fortführung der Aktion Bantam auch so bleiben soll.
Aktion Bantam: Anbau von gentechnisch verändertem Mais verhindern
Golden Bantam ist eine Zuckermaissorte, die samenfest und frei von Gentechnik ist. Bauen Sie Bantam-Mais in Ihrem Garten an, können Sie von den Maiskolben Samen für das nächste Jahr nehmen. Um höhere Erträge zu erzielen und die Pflanzen robuster gegen Krankheiten sowie Schädlinge zu machen, experimentierten Biologen und Landwirte mit Hybridmais. Bis Anfang der 2000er Jahre wurden die konventionellen Maissorten weitgehend von Hybridsorten verdrängt. Aus ökonomischen Gründen waren die Hybridsorten teilweise gentechnisch verändert.
Gefahr von Gentechnik: unkontrollierbare Kettenreaktionen in der Natur
Gegen Hybridmais wäre nicht unbedingt etwas einzuwenden, doch kann er nicht wieder als Saatgut genutzt werden. Würde nur noch Hybridmais auf den Feldern wachsen, wäre es leichter, die Auskreuzung von Gentechnik-Mais zu verhindern. Der Anbau samenfester Sorten erschwert die Einführung von Gentechnik.
Gentechnisch veränderter Mais birgt Risiken für Gesundheit und Umwelt. Sind die Pflanzen einmal in der Natur, können sie eine unkontrollierbare Kettenreaktion auslösen. Ganze Tier- und Pflanzenpopulationen können ausgelöscht werden. Die Ausbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen lässt sich räumlich und zeitlich nicht begrenzen. Dagegen wurde der „Zwergenaufstand“ initiiert, um ein Zeichen gegen Hybridmais und gentechnisch veränderten Mais zu setzen.
Zwergenaufstand gegen Gentechnik: „Wo Bantam steht, wächst keine Gentechnik“
Im Rahmen der Aktion „SOS Save our Seeds“ machte die Zukunftsstiftung Landwirtschaft Bantam-Mais einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, indem sie die Samen an Gärtner und Landwirte kostenlos verteilte. Die Gärtner und Landwirte sollten den Mais zur Lebensmittelproduktion und zur Saatgutgewinnung anbauen.
Seit 2006 bauen Gärtner, Landwirte und Hobbygärtner Bantam-Mais an und tauschen die Samen untereinander aus. Mit dem Verbot von genmanipuliertem Mais in Deutschland verzeichnete die Aktion 2009 ihren ersten Erfolg. Damit Genmais weiterhin in Deutschland verboten bleibt, soll der Anbau von Bantam-Mais und anderen samenfesten Sorten auch künftig gefördert werden.
Beim Zwergenaufstand mitmachen: Bantam-Mais anbauen und vermehren
Die Initiatoren des Zwergenaufstands lehnen gentechnisch manipulierte Pflanzen und deren Pestizidresistenz sowie Insektengiftigkeit ab. Sie sind gegen die Monopolisierung des Saatguts und die Bedrohung der Artenvielfalt durch nur wenige Agrar-Multis. Sie wollen den Anbau samenfester Maissorten überall in Deutschland fördern und zur Tradition machen. Der Anbau samenfester, gentechnikfreier Sorten erfordert, dass diejenigen, die solche Sorten anbauen, genau über den Anbau von genmanipulierten Pflanzen in der Nachbarschaft informiert werden. Wichtig ist auch der Schutz vor gentechnisch manipulierten Pollen, vor allem, wenn aus den samenfesten Pflanzen neues Saatgut gewonnen wird.
Möchten Sie ein Zeichen gegen die Gentechnik setzen und bei der Aktion mitmachen, bauen Sie Bantam-Mais in Ihrem Garten an. Vermehren Sie den Mais mit Samen und verteilen Sie die Samen auch an Freunde, Nachbarn und Kollegen. Es gibt verschiedene Internetseiten, die über Bantam-Mais informieren und die Bezugsquellen für die Samen nennen. Die Samen können Sie kostenlos oder gegen eine Spende erwerben.
Bantam-Mais: Die wichtigsten Eigenschaften der Süßmais-Sorte
Bantam-Mais ist eine Zuckermais-Sorte und wird auch als Süßmais bezeichnet. Es handelt sich um eine alte Sorte, die ihren Ursprung in den USA hat. W. Atlee Burpee war ein Pionier der modernen Züchtung und brachte 1902 erstmals gelben Süßmais auf den Markt. Dieser Mais war 1926 der meistverkaufte Mais in den USA. Bantam-Mais hat einen angenehm süßen Geschmack. Die milchreifen Körner zergehen auf der Zunge und haben einen typischen Mais-Geschmack. Die Sorte eignet sich nur für den Frischverzehr und sollte spätestens acht Stunden nach der Ernte gegessen werden, da sich die darin enthaltene Süße sonst schnell in fad schmeckende Stärke umwandelt.
Anders als bei Hybridmais können Sie die Körner von Bantam-Mais immer wieder als Saatgut verwenden, um Ihren eigenen Mais anzubauen. Aus den Körnern entwickeln sich kräftige Früchte mit gesunden Kolben, die immer dieselben Eigenschaften haben wie die Generationen zuvor. Sie kümmern nicht, wie es bei nicht samenfesten Hybridsorten der Fall ist.
Standort und Boden: vollsonnig mit tiefgründigem Boden
Möchten Sie Bantam-Mais in Ihrem Garten anbauen, sollten Sie auf einen vollsonnigen und windgeschützten Standort achten. Bauen Sie Ihren Mais nicht in der Hauptwindrichtung zu anderen Maiskulturen an, um zu verhindern, dass die Pollen zu Ihrem Mais gelangen. Mais verträgt keine Staunässe und keine nasskalten Böden. Am besten eignet sich tiefgründiger Boden mit einem pH-Wert von 5,5 bis 7,0. Bevor Sie den Mais in die Erde bringen, bereiten Sie den Boden gut mit reifem Kompost oder gut verrottetem Mist vor.
Kultur von Bantam-Mais: Vorkultur und Auspflanzen
Im März oder April können Sie Bantam-Mais im Zimmer auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Füllen Sie die Aussaatgefäße etwa zehn Zentimeter hoch mit Ansaaterde. Lassen Sie die Maiskörner ungefähr sechs bis zehn Stunden in handwarmem Wasser vorquellen, um die Keimung zu fördern. Säen Sie die Körner danach ungefähr zwei Zentimeter tief in die Erde. Bei der Aussaat in einen Saatkasten oder Balkonkasten sollte der Abstand zwischen den Körnern 5 Zentimeter betragen. Gießen Sie Ihre Ansaat an und gießen Sie sparsam, aber regelmäßig, damit die Maiskörner nicht austrocknen.
Nach den letzten Frösten, Mitte oder Ende Mai, kann der Mais ins Freiland. Achten Sie auf einen Abstand der Pflanzen von 45 Zentimetern zueinander und setzen Sie die Wurzelballen möglichst tief in die Erde. Drücken Sie die Erde an und gießen Sie gut an. Mais können Sie in Reihen, aber auch im Block pflanzen. Die größeren Pflanzen platzieren Sie nördlich, die kleineren südlich.
Direktaussaat von Bantam-Mais: Anfang bis Mitte Mai
Bantam-Mais können Sie Anfang bis Mitte Mai, wenn sich der Boden bereits erwärmt hat, direkt ins Freiland säen. Bei der Aussaat im Block mit einem Abstand der Körner von 45 Zentimeter zueinander und einem Reihenabstand von 45 Zentimetern ist bei mindestens drei Reihen eine gute Bestäubung gewährleistet. Lassen Sie auch für die Direktaussaat die Körner sechs bis zehn Stunden vorquellen und setzen Sie sie ungefähr zwei Zentimeter tief in die Erde.
Tipp: Bedecken Sie den Boden mit einem Vlies, um die Keimung der Maiskörner zu fördern.
Bantam-Mais pflegen: bewässern und Unkraut jäten
Mais gehört zu den Mittelzehrern und kann eine Nachdüngung vertragen, wenn die Rispen hervorbrechen. Arbeiten Sie Hornspäne in den Boden ein oder gießen Sie mit Brennnesseljauche, die Sie im Verhältnis 1:10 verdünnen. Lockern Sie den Boden und jäten Sie Unkraut. Das ist vor allem wichtig, wenn die Pflanzen noch jung sind. Später können Sie den Boden mit einer Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt abdecken, die den Unkrautwuchs unterdrückt und das Austrocknen des Bodens verhindert.
Wässern Sie Ihren Bantam-Mais vor allem im Sommer regelmäßig. Der größte Wasserbedarf besteht drei Wochen vor und nach der Blüte. Bekommt der Mais in dieser Zeit nicht genug Wasser, führt das zu geringeren Erträgen. Am besten eignet sich sonnengewärmtes Regenwasser zum Gießen, da es die Pollenbildung fördert.
Bantam-Mais ernten: zum Essen und zur Samengewinnung
Möchten Sie Ihren Bantam-Mais zum Essen ernten, ist drei Wochen nach der Blüte der beste Zeitpunkt. Der Mais verfügt dann über die sogenannte Milchreife mit großen, aber noch saftigen Körnern. Sie erkennen die richtige Zeit zur Ernte außerdem, wenn sich der Maisbart, die Fäden an den Maiskolben, braun verfärbt.
Lassen Sie die frühesten und größten Kolben an den Pflanzen zum Ausreifen, um davon Samen zu gewinnen. Der Mais ist erntereif, wenn die Hüllblätter braun verfärbt sind. Das ist normalerweise im Oktober der Fall. Gehen Sie zur Samengewinnung folgendermaßen vor:
- Hüllblätter abziehen
- Maiskolben in einem trockenen, gut durchlüfteten Raum zum Trocknen aufhängen
- Körner nach und nach abreiben und trocknen lassen
- Körner sortieren
Körner von Bantam-Mais sind nach dem Trocknen glasig bis durchscheinend oder dunkelgelb. Sie sehen etwas schrumpelig aus und haben eine kristallförmige Optik. Sind die Körner heller bis rundlicher und eher mehlig, kann es sich um eine Einkreuzung mit Futtermais handeln. Rote oder bläuliche Körner stammen von Ziermais. Sortieren Sie diese Körner aus und verwenden Sie sie nicht zur Aussaat.