Schon früh im Jahr geht die Gartensaison los – nicht jedoch mit dem Aussäen von Gemüsepflanzen, sondern zunächst mit dem Vorbereiten der Beete. Der Grund dafür ist einfach: In gute, krümelige Gartenerde müssen Sie einiges an Zeit investieren. Aber es lohnt sich – Sie werden dadurch mit höheren Erträgen belohnt. Die folgende Checkliste zeigt, wie Sie im Frühjahr die Beete vorbereiten.
Der richtige Zeitpunkt: Böden umgraben
Ehe Sie ansäen können, muss der Boden umgegraben werden. Dadurch wird die Erde lockerer und etwas tiefer liegende Erdschichten vermischen sich mit der nährstoffärmeren Oberfläche, sodass wieder mehr Nährstoffe verfügbar sind. Über den richtigen Zeitpunkt scheiden sich die Geister:
- Umgraben im Frühling: Graben Sie erst im Frühjahr um, stören Sie den empfindlichen Mikrokosmos der Kleinstlebewesen in der Erde nicht und schützen sie vor Frost. Außerdem besteht nicht die Gefahr, dass Nährstoffe durch starke Regenfälle ausgeschwemmt werden. Allerdings ist das Umgraben im Frühjahr deutlich mühseliger, weil die Böden oft von Niederschlägen schwer sind und Sie zusätzlichen Aufwand in das Erzielen einer feinkrümeligen Struktur stecken müssen. Nach dem Umgraben müssen Sie mit der Aussaatmindestens drei Wochen warten, damit sich der Boden setzen kann.
- Umgraben im Herbst: Wenn Sie im Herbst umgraben, werden die groben Klumpen im Winter durch den Frost aufgebrochen. Bis zum Frühjahr erhalten Sie dadurch eine feinkrümeligere Erde, die Sie nur noch leicht auflockern müssen. Das Umgraben geht im Herbst leichter von der Hand als im Frühling. Allerdings werden dadurch Kleinstlebewesen an die Oberfläche geholt, die den Winter so nicht überleben.
Der richtige Zeitpunkt für das Umgraben der Beete im Herbst ist gleich nach der Ernte. Im Frühjahr können Sie loslegen, sobald sich der Frost zurückzieht – je nach Region kann dies schon im Februar der Fall sein, meist jedoch eher im März. Verwenden Sie einen Spaten zum Umgraben der Erde. Mit einer Spatengabel, einem Kultivator oder einer Erdkralle zerkleinern Sie gröbere Erdschollen und sorgen für eine feinkrümelige Konsistenz. Durch die Auflockerung wird der Boden optimal durchlüftet, kann mehr Licht aufnehmen und Wasser speichern.
Tipp: Ehe Sie mit dem Umgraben beginnen, kommt die Gerätepflege. Schärfen Sie Ihren Spaten und auch andere Gartenwerkzeuge wie Scheren oder Gartenmesser. So erleichtern Sie sich die Arbeit wesentlich.
Boden setzen lassen: So schließen sich Hohlräume
Durch das grobe Umgraben können sich unterhalb der Erdoberfläche Hohlräume bilden. Für Ihre Gemüsepflanzen können sie zum Problem werden, weil sie in diesen Räumen keine Nährstoffe finden. In nicht gesetztem Boden keimt Ihre Saat nur ungleichmäßig und Wurzelgemüse wächst schief.
Deshalb sollten Sie den Boden nach dem Umgraben mindestens zwei, besser drei Wochen ruhen lassen. Der Boden kann sich setzen und vorhandene Hohlräume verschwinden. Erst wenn Sie einsäen oder Pflanzen setzen möchten, nutzen Sie einen Rechen, um den Boden gerade zu ziehen.
Böden mit Dünger anreichern
Zur Vorbereitung der Beete gehört auch das Ausbringen von Dünger. Sie müssen nicht unbedingt auf kommerzielle Dünger zurückgreifen, sondern nutzen einfach die naturgegebenen Möglichkeiten. Dafür eignen sich am besten Kompost aus dem Vorjahr und gut verrotteter Pferdemist, die Sie in die oberste Bodenschicht einarbeiten. Sie erreichen dadurch eine ideale Versorgung mit Nährstoffen und unterstützen die hilfreichen Bodenlebewesen.
Sie können außerdem die im Frühjahr aus dem Boden gezogenen Brennnesseln und Schachtelhalmgewächse nutzen, um aus ihnen eine Jauche herzustellen. Füllen Sie sie in einem verschlossenen Behälter mit Regenwasser auf und lassen Sie das Gemisch zwei Wochen stehen. Sobald kein Schaum mehr erkennbar ist, gießen Sie damit im Verhältnis 1:10 einmal wöchentlich Ihren Garten. Sie versorgen Ihre Pflanzen so auf natürliche Weise mit großen Mengen Stickstoff.
Alle paar Jahre können Sie eine Bodenanalyse durchführen lassen. Diese zeigt Ihnen, welche Nährstoffe im Boden fehlen und wovon vielleicht sogar zu viel in der Erde angereichert ist. So können Sie die Düngung ideal auf die Nährstoffzusammensetzung im Boden anpassen.
Gründüngung für erst später benötigte Beete
Auf Beeten, die Sie erst ab Mitte oder Ende Mai bepflanzen wollen, können Sie bis dahin eine Gründüngung aussäen. Bereiten Sie das Beet vor und säen Sie breitwürfig Pflanzen wie Bienenfreund, Buchweizen oder Lupinen. Diese arbeiten Sie später in den Boden ein, wo sie als Gründüngung fungieren und die Nährstoffzusammensetzung der Erde anreichern.
pH-Wert messen und Bodenbeschaffenheit anpassen
Bestimmen Sie mit einem Messgerät oder anderen Hilfsmitteln den pH-Wert Ihrer Gartenerde. Die meisten Gemüsesorten brauchen einen neutralen Boden. Ist er zu alkalisch oder zu sauer, beeinflusst dies die Erträge negativ. Die Bestimmung des pH-Werts kann diese Ergebnisse erzielen:
pH-Wert | Zustand des Bodens | Reaktion |
6,5 – 7,5 | neutral | idealer Boden, keine Reaktion erforderlich |
< 6,5 | sauer | Beimengung von Kalk oder Basaltmehl |
> 7,5 | alkalisch | Beimengung von Torf, Granitmehl oder Kaffeesatz |
Unkraut jäten
Wenn Sie Ihre Beete vorbereiten, sollten Sie auch Unkraut entfernen. Dieses entzieht dem Boden die Nährstoffe, die Sie eigentlich für Tomaten, Lauch & Co. brauchen. Jäten Sie das Unkraut, ehe Sie den Boden auflockern, um deren Samen nicht in die Erde einzuarbeiten. Bevor Sie später aussäen, entfernen Sie noch einmal Unkraut, das wieder aufgegangen ist.
Wenn noch altes Pflanzenmaterial im Beet vorhanden ist, können Sie dieses entweder auf den Kompost deponieren oder Sie graben es einfach mit unter. Liegt hingegen noch Laub auf den Beeten, sollten Sie dieses entfernen. Es verrottet nur sehr langsam und kann zu Staunässe und zur Bildung von Schimmel führen.
Beete anlegen: die richtige Größe
Beim Vorbereiten der Beete müssen Sie auch entscheiden, wie groß diese ausfallen sollten. Bei der Breite hat sich ein Maß von 1,20 Metern bewährt. Es bietet ausreichend Platz für drei bis vier Reihen Gemüse (je nach gewünschtem Abstand) und trotzdem erreichen Sie von beiden Seiten aus gut die Mitte. Die Wege sollten rund 30 Zentimeter breit sein, damit Sie gut darauf stehen können, ohne dass sie zu viel Platz einnehmen. Wie Sie diese befestigen, ist reine Geschmackssache. Achten Sie darauf, dass Trampelpfade nicht niedriger sind als das Beet. Andernfalls fungieren Sie wie eine Drainage und die Beete trocknen schneller aus. Richten Sie außerdem einen breiteren Hauptweg ein, auf dem Sie eine Schubkarre schieben können.
Sobald Sie Ihre Beete vorbereitet haben, können Sie die ersten Gemüsesorten aussäen – Spinat, Salat & Co. warten schon darauf, ihre Triebe in die erste Frühlingssonne auszustrecken!