Biostimulanzien sind keine Pflanzenschutzmittel, aber auch keine Düngemittel. Sie verbessern die Erträge und die Qualität der Pflanzen. Auch im heimischen Garten können Sie diese Substanzen nutzen, um die Nährstoffaufnahme Ihrer Pflanzen zu verbessern und sie vor Stress wie Frost oder Trockenheit zu schützen.
Was sind Biostimulanzien?
Der Begriff Biostimulanzien ist breit gefächert und daher nicht so einfach definierbar. In der Landwirtschaft werden diese Substanzen schon lange verwendet, um die Qualität der Pflanzen zu verbessern und hohe Erträge zu sichern. Biostimulanzien sind nachhaltig und klimafreundlich, da es sich nicht um chemische Produkte handelt. Zur Gruppe der Biostimulanzien gehören verschiedene Substanzen:
- Bakterien, die sich auf den Wurzeln der Pflanzen ansiedeln, den natürlichen Hormonhaushalt beeinflussen, die Nährstoffaufnahme verbessern und das Pflanzenwachstum regulieren
- Algenextrakte zur Verbesserung von Produktqualität, Vitalität, Wurzelwachstum und Widerstandsfähigkeit
- Huminstoffe aus Weichbraunkohle als Biokatalysator und zur Verbesserung der Bodenqualität, Verbesserung die Toleranz der Pflanzen gegenüber Trockenheit und hoher Salzkonzentration
- Aminosäuren für mehr Hitze- und Kältetoleranz sowie zur Verbesserung des Wurzelwachstums
Darüber hinaus gibt es noch weitere Arten von Biostimulanzien. Die verschiedenen Substanzen sind auch in Kombination miteinander einsetzbar.
Beitrag zu gesunden Pflanzen: Ergänzung zu Dünge- und Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft können Biostimulanzien Dünge- und Pflanzenschutzmittel nicht ersetzen, doch dienen sie als wirksame Ergänzung. Landwirte können weniger Dünge- und Pflanzenschutzmittel einsetzen, wenn sie Biostimulanzien verwenden. Sie tragen genauso wie vielgliedrige Fruchtfolgen und robuste Sorten zu einem gesunden Wachstum bei. Die Nachfrage nach Biostimulanzien steigt jährlich um 10 bis 12 Prozent.
Damit die Substanzen auf dem Markt verfügbar sind, bedürfen sie einer EU-Zulassung. Die Zulassungsbedingungen sind noch nicht abschließend von der EU definiert. Um zugelassen zu werden, müssen Biostimulanzien wirksam und gleichzeitig unschädlich für Anwender und Umwelt sein. Der Industrieverband Agrar e. V. hat 2017 den Fachbereich Biostimulanzien gegründet. In Europa gibt es ungefähr 200 Hersteller von Biostimulanzien.
Biostimulanzien im Kommen: schon jetzt hohe Akzeptanz
Die verschiedenen Arten der Biostimulanzien und ihre Wirksamkeit sind noch längst nicht vollständig erforscht. Dennoch besteht unter Landwirten und Gartenbaubetrieben bereits heute eine hohe Akzeptanz bei den Biostimulanzien. Sie leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft und stärken die Pflanzen mit natürlichen und naturnahen Inhaltsstoffen.
Die Akzeptanz von Pflanzenschutzmitteln nimmt hingegen immer weiter ab. Eine große Anzahl von Pflanzenschutzmitteln wurde bereits vom Markt genommen. Diese Entwicklung zwingt Landwirte und Gärtner zum Umdenken, wenn sie die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Schädlinge machen wollen. Vorteilhaft sind Biostimulanzien auch, da sie über eine gute Klimabilanz verfügen.
Gesetzlichen Rahmen für Biostimulanzien schaffen
Um die Akzeptanz und die Verwendung von Biostimulanzien voranzutreiben, kommt es auf einen günstigen gesetzlichen Rahmen an. Ein Vorteil dabei sind die wachstums- und gesundheitsfördernden Effekte dieser Substanzen. Geeignete gesetzliche Bedingungen müssen geschaffen werden, damit sich Biostimulanzien durchsetzen. Die Industrie zeigt bereits Interesse. In Deutschland galten solche Stoffe früher als Pflanzenstärkungsmittel mit vereinfachter Zulassung.
Die EU will die Regeln vereinfachen. Werden Biostimulanzien aufgrund der gesundheitsfördernden Wirkung als Pflanzenschutzmittel eingestuft, kann die Anmeldung teuer werden. Das lohnt sich vor allem für die kleineren Hersteller nicht. Dadurch könnten wertvolle Präparate als Alternativen zu chemischen Pflanzenschutzmitteln verlorengehen.
Interaktion mit den Pflanzen: Verbesserung der Effizienz von Dünger
Biostimulanzien interagieren mit den Pflanzen, ohne dass sie ihnen wertvolle Nährstoffe entziehen. Sie unterstützen die Pflanzen bei der Nährstoffaufnahme aus Boden und Dünger und verbessern dessen Effizienz. Die Biostimulanzien machen gebundene Nährstoffe für die Pflanzen besser verfügbar und stärken die Stresstoleranz von Pflanzen. Es gibt bereits viele verschiedene Ansätze zur Herstellung von Biostimulanzien:
- Abfallstoffe aus der Tierverwertung
- Stallmist
- Gülle
- Klärschlamm
- Holz
- Asche aus Holz oder Biokohle
- Kompostierabfall
- Gärreste aus Biogasanlagen
In vielen dieser Ausgangsstoffe stecken noch wertvolle Nährstoffe, die aber oft nicht durchgängig pflanzenverfügbar sind. Erst durch Mikroorganismen werden die Nährstoffe für die Pflanzen freigesetzt. Verschiedene Arten von Biostimulanzien wurden bereits getestet. Während einige so gut wie keine Wirkung zeigen, konnten andere die Erträge im zweistelligen Bereich verbessern. Viele Biostimulanzien machen die Pflanzen resistenter gegen Trockenheit, Hitze und Frost. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, kommt es auf eine gezielte Auswahl der Substanzen und deren Einsatz bei bestimmten Nutzpflanzen wie Mais, Wintergetreide oder Raps an.
Biostimulanzien richtig kombinieren: Höhe und Art des Nährstoffangebots
Der Einsatz von Biostimulanzien muss sich rechnen, damit Landwirte sie effizient einsetzen können. Bislang ist der Einsatz verschiedener Substanzen noch aufwendig und teuer, vor allem, wenn es darum geht, die Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar zu machen. Für die Landwirte kommt es auf erschwingliche Preise an, damit sie sich die Biostimulanzien leisten können. Wären die Produkte teuer, würde das zu einer Verteuerung der Lebensmittel führen.
Es kommt darauf an, die Substanzen richtig zu platzieren. Werden sie an den Wurzeln der Pflanzen eingesetzt, können sie die Nährstoffaufnahme verbessern und das Wachstum steigern. Um Stress für die Pflanzen zu vermeiden und Wachstum sowie Erträge zu erhöhen, ist es wichtig, die Substanzen optimal mit Dünger zu kombinieren. Organische Dünger können in Kombination mit Mikroorganismen eine optimale Wirkung erzielen. Mineraldünger wirken gut in Kombination mit Ammonium als Stickstoffquelle. Gegenwärtig laufen verschiedene Projekte zur Erforschung der verschiedenen Biostimulanzien. Im Ergebnis könnten neue Biostimulanzien auf den Markt kommen, wenn sie von der EU zugelassen werden.
Einsatz von Biostimulanzien im Garten: klimapositive Pflanzenprodukte
Biostimulanzien sind Homöopathie für den Garten und können auch im heimischen Garten genutzt werden. Einige Produkte werden von deNatura angeboten. Das Unternehmen hat sich auf natürliche Produkte zur Stärkung von Pflanzen spezialisiert und will einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem es Chemie aus der Natur verbannt. Die Produktion von Düngern und Pflegeprodukten auf chemischer Basis schadet Umwelt und Klima. Der Hersteller bietet daher klimapositive Pflanzenprodukte an, die frei von Chemie und Pestiziden sind.
Mit der Karbonisierung von Bambus hat deNatura bei einem Forschungsprojekt in Ghana gute Erfahrungen gemacht. Beim Anbau von Kakao konnten die Landwirte um bis zu 40 Prozent höhere Erträge erzielen. Da keine Chemie verwendet wurde, konnten sie den Kakao sogar als Bio-Kakao verkaufen.
Bambuskohle aus klimapositiver Herstellung: langfristige Speicherung von klimaschädlichem CO2
Bambus speichert bereits während seines Wachstums große Mengen an klimaschädlichem CO2. Verrottet er, gelangt das Kohlendioxid wieder zurück in die Atmosphäre. Bei der Herstellung der Biostimulanzien aus Bambus wird das vermieden. Der Bambus wird geerntet und karbonisiert, bevor er verrotten kann. Bei der Karbonisierung entstehen Bambuskohle und Bambusextrakt. Dabei bleibt das CO2 in der Bambuskohle gespeichert.
Bambuskohle verbessert den Boden, speichert Wasser und verbessert das Wachstum der Pflanzen. Die Herstellung von Bambuskohle kann aufgrund der großen Mengen von gespeichertem Kohlendioxid schnell und effektiv zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Eine Tonne Bambuskohle kann 3,3 Tonnen Kohlendioxid binden, was dem durchschnittlichen Ausstoß eines Einfamilienhauses in einem Jahr entspricht.
Biostimulanzien im Garten nutzen: Produkte mit Bambusextrakt
Für Ihren Garten erhalten Sie verschiedene Biostimulanzien von deNatura auf der Basis von Bambusextrakt. Diese flüssigen Produkte sind zu 100 Prozent vegan und werden klimapositiv hergestellt. Sie sind frei von Chemie und Pestiziden. Da die Produkte viele nützliche Eigenschaften vereinen und als Alleskönner gelten, sparen Sie im Vergleich zum Einzelkauf verschiedener Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Die Produkte werden für bestimmte Pflanzengruppen angeboten:
- Gartenwunder – für alle Gartenpflanzen zur Verbesserung von Wachstum und Vitalität, für üppige Blütenpracht und saftiges Grün
- Erntewunder – für bessere Erträge und mehr Geschmack bei Obst und Gemüse
- Balkonwunder – für Topf- und Kübelpflanzen mit prachtvollen Blüten und saftigem Grün
- Rasenwunder – für kräftigen, saftig grünen Rasen
Alle diese Produkte sind einfach in der Anwendung. Sie werden zum Gießen oder Sprühen ins Wasser gegeben. Die Produkte wenden Sie während der Wachstumsperiode regelmäßig an. Der Hersteller empfiehlt die Anwendung alle zwei bis vier Wochen. Bei Krankheit oder Schädlingsbefall wenden Sie sie alle sieben Tage an.
Neben den Bambusextrakten bietet deNatura noch einen Bodenverbesserer aus Pflanzenkohle an. Er wird direkt in die Erde eingearbeitet, damit er von den Wurzeln schnell aufgenommen werden kann.