Häufig landen die Blätter von Kohlrabi, Möhren oder Radieschen achtlos im Abfall und werden bestenfalls noch kompostiert. Die Blätter sind jedoch viel zu schade zum Wegwerfen, da sie reich an Vitaminen und Nährstoffen sind. Sie können in der Küche auf verschiedene Weise verwendet werden.
Gemüseblätter, die essbar sind: viele wertvolle Inhaltsstoffe
Nicht von allen Gemüsesorten können die Blätter verwendet werden, denn sie können Giftstoffe enthalten. Es gibt jedoch einige Sorten, von denen die Blätter gut verwendbar sind. Sie enthalten oft noch mehr Vitamine und Mineralstoffe als die Knolle und sollten daher auf keinen Fall weggeworfen werden. Die Blätter dieser Gemüsesorten sind essbar und wertvoll für die Ernährung:
- Kohlrabiblätter haben einen ähnlichen Geschmack wie die Knolle, doch enthalten sie noch mehr Vitamin A und Vitamin C als die Knolle selbst. Sie sind auch reich an Kalzium. Junge Blätter können in Salaten roh verzehrt werden, während sich größere Blätter zum Kochen eignen.
- Möhrenkraut erinnert in seinem Geschmack an Petersilie und hat eine leichte Bitternote, da es Bitter- und Ballaststoffe enthält. Es kann als Ersatz für Petersilie, aber auch für Smoothies und andere Speisen verwendet werden.
- Radieschenblätter enthalten viele Senföle, die Bakterien und Viren abwehren können. Sie senken den Cholesterinspiegel und den Blutdruck, binden Fett und eignen sich für Salate sowie Smoothies. Ähnlich wie Radieschenblätter können Blätter von Rettichen, Teltower Rübchen oder Mairübchen verwendet werden.
- Rote-Bete-Blätter enthalten 200 Mal mehr Vitamin A, 2.000 Mal mehr Vitamin K und sieben Mal mehr Kalzium als die Knolle und sind daher noch deutlich gesünder. Sie eignen sich für Smoothies und Salate.
- Sellerieblätter sind reich an ätherischen Ölen und haben einen würzigen Geschmack. Sie eignen sich hervorragend zum Würzen von Suppen, Eintöpfen, Fleisch- und Fischgerichten, aber auch für Salate und Smoothies.
- Fenchelgrün sieht nicht nur aus wie Dill, sondern es ist auch eine gute Alternative dazu. Es schmeckt würzig und hat eine leichte Anisnote. Es enthält ätherische Öle und eignet sich für Suppen, Salate, Fleisch- und Fischgerichte.
Verwenden Sie die Blätter von Gemüse aus Ihrem eigenen Garten, sind sie frei von Pestiziden und anderen Schadstoffen. Kaufen Sie jedoch Gemüse und möchten Sie die Blätter verwenden, sollten Sie auf Bio-Qualität achten, da Sie dann sicher sein können, dass sie frei von Schadstoffen sind.
Gemüseblätter, die Sie nicht verwenden sollten
Während Blätter von einigen Gemüsesorten außerordentlich gesund sind und für die menschliche Ernährung empfohlen werden, dürfen Sie Blätter anderer Gemüsesorten nicht verwenden. Diese Blätter können gefährliche Giftstoffe enthalten, vor allem Solanin, das zu schweren Vergiftungserscheinungen führen kann. Solanin ist in Blättern von Nachtschattenpflanzen enthalten, zu denen
- Auberginen,
- Paprika,
- Tomaten und
- Kartoffeln
gehören. Auch die Blätter von Gurken, Bohnen und Rhabarber enthalten Giftstoffe.
Verwendungsmöglichkeiten für Gemüseblätter: Smoothies, Pestos oder Salate
Wofür Sie die Blätter verwenden, hängt von der Gemüsesorte ab. Kohlrabiblätter können Sie zusammen mit den Kohlrabiknollen im Eintopf oder als Gemüsebeilage verwenden. Zarte, junge Blätter werden fein geschnitten und bereichern Rohkostsalate. Die Blätter sind aber auch hervorragend für die Bereitung von Smoothies geeignet. Blätter und Stiele von Kohlrabi sollten Sie dünsten, wenn die Stiele bereits etwas fester sind. Für Salate eignen sich auch Blätter von Radieschen, Roter Bete, Rettich, Sellerie oder Fenchel. Viele Gemüseblätter sind eine Bereicherung von Suppen und Eintöpfen. Sie können teilweise auch kleingeschnitten und ähnlich wie Kräuter zum Würzen verwendet werden. Eine gute Idee für die Verwendung ist auch die Bereitung von Pesto. Wissen Sie nicht, wie Sie die Blätter verwenden sollen, und haben Sie Haustiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen, freuen sich Ihre tierischen Mitbewohner über die Blätter als Futter.
Richtiger Umgang mit den Gemüseblättern: sofort vom Gemüse entfernen
Die Gemüseblätter halten sich länger, wenn Sie sie sofort nach der Ernte oder nach dem Kauf vom Gemüse entfernen. In einem Glas mit Wasser oder in einem feuchten Tuch halten Sie die Blätter frisch. Das gelingt ohne Kühlung, doch ist auch die Aufbewahrung im Kühlschrank zu empfehlen, wenn Sie die Blätter nicht gleich verarbeiten. Möchten Sie sie garen, entfernen Sie sie von den Stielen, da sie eine kürzere Garzeit haben. Garen Sie zuerst die Stiele und geben Sie dann die Blätter dazu.
Rezepte für Gemüseblätter: eine kleine Auswahl
Die folgenden Rezepte geben Ihnen eine Anregung, wie sich die Gemüseblätter verwenden lassen. Die in den Rezepten angegebenen Mengen verändern Sie entsprechend, wenn Sie eine geringere Menge an Blättern zur Verfügung haben. Mit noch anderen Gemüseblättern oder verschiedenen Gewürzen lassen sich die Rezepte abwandeln.
Kohlrabi-Blattgemüse: schmackhafte Gemüsebeilage
Für Kohlrabi-Blattgemüse benötigen Sie
- 4 bis 5 Kohlrabiblätter
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Zwiebel
- Salz, Pfeffer
- Olivenöl
Waschen Sie die Blätter, entfernen Sie Stiele und dicke Blattadern und schneiden Sie die Blätter in Streifen. Schälen Sie Zwiebeln und Knoblauch und schneiden Sie beides in Würfel. Erhitzen Sie das Öl in der Pfanne und dünsten Sie Zwiebeln sowie Knoblauch darin an. Geben Sie die Blätter dazu und garen Sie sie ungefähr 25 Minuten. Schmecken Sie alles mit Salz und Pfeffer ab.
Smoothie mit Mango und Möhrengrün: gut als Snack zwischendurch
Sie benötigen für diesen Smoothie
- 1/2 Mango
- 1/2 Orange
- 1/2 Banane
- Grün von 2 Möhren
- 75 Gramm Babyspinat
- 1 Esslöffel Leinöl
- 200 Milliliter Wasser
Schälen Sie Mango, Banane und Orange und lösen Sie das Fruchtfleisch der Mango vom Kern. Waschen Sie Babyspinat und Möhrengrün und schütteln Sie alles trocken. Geben Sie alle Zutaten in den Mixer und pürieren Sie sie.
Möhrengrün-Pesto: ein köstliches Gewürz
Um ein Möhrengrün-Pesto zu bereiten, brauchen Sie
- Möhrengrün von ungefähr 8 Möhren
- 1 Knoblauchzehe
- 2 Esslöffel Pinienkerne oder gehackte Walnüsse
- 100 Milliliter Olivenöl
- 60 Gramm geriebener Parmesan
- Salz und Pfeffer
Waschen Sie das Möhrengrün und schütteln Sie es trocken. Schälen Sie die Knoblauchzehe und schneiden Sie sie in feine Würfel. Rösten Sie die Pinienkerne oder Walnüsse hellbraun an. Zerkleinern Sie das Möhrengrün grob. Pürieren Sie alle Zutaten bis auf das Olivenöl im Stabmixer bis zur gewünschten Konsistenz. Geben Sie das Pesto in Gläser, füllen Sie das Olivenöl auf, damit alles bedeckt ist, und verschließen Sie die Gläser. Im Kühlschrank hält sich das Pesto mehrere Monate.