Es gibt verschiedene Arten von Blattfleckenkrankheiten, die an ihren Symptomen leicht erkennbar sind, aber durch unterschiedliche Erreger verursacht werden. Mit der Wahl des geeigneten Standorts und der Stärkung der Pflanzen mit Pflanzenjauchen beugen Sie der Erkrankung vor. Im frühen Stadium behandeln Sie die Pflanzen, indem Sie die befallenen Pflanzenteile entfernen.
Blattfleckenkrankheiten: Ausgelöst durch verschiedene Erreger
Blattfleckenkrankheiten können zahlreiche Pflanzenarten befallen und treten an Gartenpflanzen ebenso auf wie an einigen Zimmerpflanzen. Einen Befall können Sie schnell erkennen, da sich die Krankheit mit Flecken unterschiedlicher Farbe und Größe auf den Blättern der Pflanzen zeigt. Abhängig vom Erreger unterscheiden sich die Flecken in ihrer Farbe und Form. Die häufigsten Erreger sind Schlauchpilze, aber auch Schimmelpilze oder Schwärzepilze. Seltener wird die Erkrankung durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Die Flecken sind im Anfangsstadium meistens über die Blätter verstreut. Im weiteren Verlauf breiten sie sich aus. Wird die Krankheit durch Pilze verursacht, bildet sich auf der Blattoberfläche häufig ein Pilzrasen, während sich an der Blattunterseite mitunter ein Sporenlager befindet.
Häufig befallene Pflanzen: Fast alle Pflanzenarten
Die Blattfleckenkrankheit kann die verschiedensten Pflanzenarten befallen. Sowohl Zier- als auch Nutzpflanzen können betroffen sein. Häufig sind
- Hortensien
- Pfingstrosen
- Chrysanthemen
- Porree
- Flammenblumen (Phlox)
- Orchideen
- Kirschlorbeer
- Obstbäume, beispielsweise Birnen
- Sellerie
betroffen. Abhängig vom Erreger und von der befallenen Pflanzenart kann sich die Erkrankung auf unterschiedliche Weise zeigen. Bei Knollensellerie bildet sich die Knolle nur ungenügend aus, während auf den Blättern Flecken erkennbar sind. Bei Kirschlorbeer können die Flecken aus den Blättern herausfallen, sodass Löcher entstehen. Daher wird die Erkrankung auch als Schrotschusskrankheit bezeichnet.
Symptome der Blattfleckenkrankheit: Flecken auf den Blättern
Die Blattfleckenkrankheit erkennen Sie an Flecken auf den Blättern. Wird sie durch Pilze hervorgerufen, kann sich auf der Blattoberseite ein Pilzrasen und auf der Blattunterseite ein Sporenlager befinden. Bei pilzlichen Erregern können sich die Symptome abhängig von der Pilzgattung unterscheiden. Als häufigste Erreger kommen die Pilzgattungen Schlauchpilze (Ascochyta), Schimmel- und Schwärzepilze (Alternaria) sowie weitere Schlauchpilze (Septoria) in Frage.
Schadbild bei Pilzbefall: Pilzrasen und Pilzsporen
Bei einem Befall mit Schlauchpilzen (Ascochyta) zeigen sich auf den Blättern längliche, braune Flecken mit grauem Zentrum. Im Zentrum befinden sich oft kleine dunkle Flecken. Später können auch die Stängel betroffen sein. An ihnen sind eingesunkene Flecken erkennbar. Die Pflanzen zeigen Wachstumsstörungen. Sind die Pflanzen von Schimmel- oder Schwärzepilzen befallen, macht sich das mit winzigen, scharf abgegrenzten dunkelbraunen bis schwarzen Punkten bemerkbar. Die Punkte werden allmählich größer und verlaufen ineinander. Die Krankheit kann auf Knollen und Früchte übergreifen. Bei einem Befall mit Septoria sind die Blattflecken zunächst gelblich und verlaufen ineinander. Aus den Flecken wachsen kugelige Pilzsporen. Die Blätter welken und fallen ab.
Befall durch Viren oder Bakterien: Keine Sporenkörper
Wird die Blattfleckenkrankheit durch Viren oder Bakterien hervorgerufen, zeigen sich keine Sporenlager und keine Pilzrasen. Die Flecken können in unterschiedlichen Farben auftreten und sind mitunter scharf begrenzt. Häufig bildet sich um die Flecken herum ein dunkler Rand. Die befallenen Blätter können welken oder abfallen. Wird die Blattfleckenkrankheit durch ein Virus verursacht, zeigt sie sich mit mosaikartigen Flecken. Eine wirksame Behandlungsmethode gibt es bei einem Befall mit einem Virus nicht. Auch bei Bakterien gibt es keine wirksamen Gegenmittel.
Tipp: Nicht immer wird die Blattfleckenkrankheit durch Pilze, Bakterien oder Viren hervorgerufen. Sie kann auch durch tierische Schädlinge wie Läuse oder durch Sonnenbrand, Hagel und scharfe Spritzmittel entstehen.
Ursachen der Blattfleckenkrankheit: Nässe und ungünstiger Standort
Nässe und feuchtes Wetter begünstigen die Entstehung der Blattfleckenkrankheit durch Pilze. Ist der Pflanzabstand zu gering, können die Blätter nach einem Regenguss nicht abtrocknen. Pilze siedeln sich an oder verbreiten sich. Während einige Pilze bevorzugt bei kühlem, feuchtem Wetter auftreten, bevorzugen Schimmel- oder Schwärzepilze trockenes und warmes Wetter. Die Pilzsporen können im Boden oder in Pflanzenresten überwintern. Sie werden durch den Wind übertragen. Auch infiziertes Saatgut kann eine Ursache sein. Schlauchpilze befallen mitunter schon Keimlinge. Wird die Krankheit durch Bakterien hervorgerufen, können sich die Erreger durch Nässe verbreiten. Verletzungen an den Pflanzen begünstigen einen Befall mit Bakterien.
Blattfleckenkrankheit vorbeugen: Geeigneten Standort wählen
Mit den geeigneten Maßnahmen können Sie einem Befall Ihrer Pflanzen mit der Blattfleckenkrankheit vorbeugen. Die Krankheit wird häufig bei geschwächten Pflanzen hervorgerufen. Achten Sie darauf, nur gesundes Saatgut und gesunde Jungpflanzen zu verwenden. Es gibt bei verschiedenen Pflanzen bereits Züchtungen, die weitgehend resistent gegen verschiedene Krankheiten sind, auch gegen die Blattfleckenkrankheit. Wählen Sie den Standort Ihrer Pflanzen nicht zu schattig und nicht zu feucht aus. Die Krankheit kann sich durch Feuchtigkeit schneller verbreiten. Bewässern Sie die Pflanzen daher von unten und achten Sie darauf, dass kein Gießwasser auf die Blätter gelangt. Wichtig ist auch ein ausreichender Pflanzabstand, damit die Blätter nach dem Regen gut abtrocknen und die Erreger von befallenen Pflanzen nicht auf andere Pflanzen übergreifen. Mit Pflanzenjauche wie Brennnesseljauche machen Sie die Pflanzen widerstandsfähig gegen verschiedene Krankheitserreger. Wenden Sie die Brennnesseljauche verdünnt an. Flecken durch Sonnenbrand vermeiden Sie, indem Sie die Pflanzen nicht bei starker Sonneneinstrahlung gießen.
Tipp: Auch mit der geeigneten Misch- und Folgekultur können Sie der Blattfleckenkrankheit entgegenwirken. Bei der Mischkultur können die Pflanzen die Krankheitserreger gegenseitig voneinander fernhalten.
Blattfleckenkrankheit behandeln: Befallene Pflanzenteile entfernen
Um die Blattfleckenkrankheit zu bekämpfen, sollten Sie zunächst prüfen, ob die Krankheit vielleicht durch Sonnenbrand oder eine Überdüngung hervorgerufen wurde. Ist das nicht der Fall, entfernen Sie möglichst schnell die befallenen Blätter und Triebe, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. Bei einem Befall mit Viren oder Bakterien ist das die einzige Möglichkeit. Auch bei Pilzbefall ist das die erste Maßnahme zur Behandlung. Entsorgen Sie die abgeschnittenen Pflanzenteile nicht auf dem Kompost, damit sich die Erreger nicht weiter ausbreiten. Die Pflanzenteile entsorgen Sie im Hausmüll. Zusätzlich desinfizieren Sie das Messer oder die Gartenschere. Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf einen Befall, um schnell handeln zu können.
Sind die Pflanzen stark befallen, sollten Sie sie komplett aus dem Beet entfernen und im Hausmüll vernichten, um zu vermeiden, dass sich der Erreger ausbreitet. Es gibt kein wirksames Hausmittel, das gegen Pilze, Viren oder Bakterien hilft. Bei einem Pilzbefall können Sie ein im Handel erhältliches Fungizid verwenden, das für Hobbygärtner zugelassen ist. Die Spritzung sollten Sie mehrmals wiederholen, zumeist im Abstand von zwei Wochen. Beachten Sie genau die Packungsanleitung, um Schäden an den Pflanzen, aber auch ein Einatmen oder andere Schäden zu vermeiden.