Blattläuse können mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen die Blätter der Pflanzen empfindlich schädigen. Sie tauchen im Frühjahr wie aus dem Nichts auf und wachsen oft zu stattlichen Kolonien heran. Erfahren Sie, wie Sie Blattläuse natürlich und ohne Chemie bekämpfen.
Blattlausbefall erkennen: welke oder abfallende Blätter
Blattläuse erkennen Sie an welkenden und abfallenden Blättern, gelben Flecken oder Braunfärbung der Blätter, aber auch an verkümmerten Trieben. Die Schädlinge treten auf Obst- und Gemüsepflanzen, aber auch auf Zierpflanzen wie Rosen auf. Sie können die Ernte mitunter stark dezimieren oder die Pflanzen zum Absterben bringen. Beim Saugen übertragen Blattläuse oft Viren, die zu schweren Pflanzenkrankheiten führen können. Haben sich die Blattläuse bereits stark vermehrt, erkennen Sie die grünen, weißen, rötlichen oder schwarzen Schädlinge deutlich auf Blättern und Zweigen.
Sie müssen den Insekten nicht mit der chemischen Keule an den Kragen gehen, denn es gibt einfache Hausmittel, um sie zu vertreiben. Bei einem geringen Befall lassen sich die Tiere mit den Fingern abstreifen oder mit einem scharfen Wasserstrahl entfernen. Da die Insekten meistens flugunfähig sind, besteht nur eine minimale Gefahr für einen erneuten Befall.
Blattläuse bekämpfen mit pflanzlichen Mitteln: Tee oder Pflanzenbrühe
Mit Brühe aus verschiedenen Pflanzen lassen sich Blattläuse wirksam vertreiben. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie den Ansatz nicht zu lange stehen lassen, da er sonst gärt und zu Pflanzenjauche wird. Aus verschiedenen Pflanzen bereiten Sie einen Tee, der ebenfalls ein wirksames Mittel gegen die saugenden Schädlinger ist. Solche Brühen und Tees sind reich an Mineralstoffen und vertreiben nicht nur Blattläuse, sondern sie kräftigen auch die Pflanzen und machen sie resistent gegen Krankheiten und andere Schädlinge.
Brennnesselbrühe: Blätter zwei Tage mit Wasser ansetzen
Brennnesselbrühe ist nicht mit Brennnesseljauche zu verwechseln, da sie nicht so lange angesetzt wird und nicht gärt. Brennnesseljauche riecht stark und darf niemals unverdünnt gespritzt werden, da sie die Pflanzen stark angreifen kann. Sie ist gut als Dünger geeignet. Um Blattläuse mt Brennnesselbrühe zu vertreiben, setzen Sie 100 bis 200 Gramm Brennnesselblätter mit einem Liter Wasser an und lassen den Ansatz zwei Tage lang stehen. Seihen Sie den Ansatz ab und spritzen Sie ihn pur.
Rainfarn-Brühe: Herstellung zur Nachblüte im Herbst
Aus Rainfarn stellen Sie zur Nachblüte im Herbst eine Brühe her und weichen dafür 30 Gramm getrocknetes oder 500 Gramm frisches Kraut in 10 Liter Wasser ein. Nachdem Sie das Kraut über Nacht eingeweicht haben, verdünnen Sie den Ansatz mit 20 Litern Wasser und spritzen ihn auf die befallenen Pflanzen.
Adlerfarn-Brühe: Anwendung unverdünnt möglich
Um eine Adlerfarn-Brühe herzustellen, mischen Sie ein Kilogramm Farnblätter mit zehn Litern Wasser und lassen den Ansatz über Nacht stehen. Adlerfarn ist kalihaltig und daher ein guter Dünger für die Pflanzen. Den Ansatz sprühen Sie unverdünnt auf die Pflanzen.
Rhabarberblatt-Brühe: wertvoller Pflanzendünger
Mit Rhabarberblatt-Brühe vertreiben Sie nicht nur Blattläuse, sondern auch die Schwarze Bohnenlaus. Sie ist darüber hinaus ein wertvoller Dünger und macht die Pflanzen widerstandsfähig gegen Schädlinge. Kochen Sie 500 Gramm Rhabarberblätter drei Stunden lang in einem Liter Wasser und seihen Sie die Brühe ab. Sprühen Sie die Pflanzen mehrmals im Abstand von einer Woche mit der Brühe ein, um die Schädlinge zu bekämpfen.
Oregano-Tee: leicht herzustellendes Spritzmittel
Oregano ist nicht nur ein beliebtes Küchenkraut, sondern er enthält auch viele Substanzen, die wirksam gegen Blattläuse sind. Bereiten Sie einen Tee, indem Sie 10 Gramm getrockneten oder 100 Gramm frischen Oregano mit Wasser aufgießen. Lassen Sie den Tee 15 bis 20 Minuten ziehen, seihen Sie ihn ab und verdünnen Sie ihn im Verhältnis 3:1 mit Wasser, um die Pflanzen damit zu spritzen.
Wermut-Tee: wirksam gegen verschiedene Schädlinge
Wermut-Tee bekämpft wirksam Blattläuse und andere Schädlinge. Übergießen Sie 10 Gramm getrocknete oder 100 Gramm frische Wermutblätter mit einem Liter kochendem Wasser und lassen Sie den Aufguss 24 Stunden ziehen. Seihen Sie den Tee ab und spritzen Sie ihn im Frühjahr und Sommer unverdünnt, um Blattläuse zu bekämpfen.
Zwiebel- oder Knoblauchtee: alle zehn Tage unverdünnt anwenden
Aus Zwiebeln oder Knoblauch stellen Sie zur Bekämpfung von Blattläusen einen Tee her. Hacken Sie 40 Gramm Zwiebeln oder Knoblauch und gießen Sie fünf Liter kochendes Wasser auf. Den Ansatz lassen Sie mindestens drei Stunden stehen, um ihn dann abzuseihen. Alle zehn Tage wenden Sie den Tee unverdünnt an, um Blattläuse zu bekämpfen und Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Tipp: Bei einem geringen Befall mit Blattläusen können Sie Knoblauchzehen auch längs in Streifen schneiden und tief in die Erde stecken. Blattläuse mögen den Geruch nicht. Diese Methode hilft jedoch nicht bei starkem Befall mit Blattläusen.
Ackerschachtelhalm-Jauche: nur vorbeugend oder im Anfangsstadium
Nur vorbeugend oder im Anfangsstadium wirkt Ackerschachtelhalm-Jauche gegen Blattläuse. Verwenden Sie 200 Gramm getrocknetes oder ein Kilogramm frisches Kraut, das Sie 24 Stunden lang in 10 Liter kaltes Wasser einweichen. Seihen Sie die Jauche ab und spritzen oder gießen Sie Ihre Pflanzen einmal in der Woche damit.
Blattläuse mit Hausmitteln bekämpfen: einfach anwendbar und preiswert
Um Blattläuse zu bekämpfen, eignen sich auch Hausmittel wie Seife, Öl oder Milch. Solche Hausmittel, die jeder zu Hause hat, sind schnell zur Hand und einfach in der Anwendung. Allerdings sind diese Hausmittel nicht so reich an Mineralien wie die pflanzlichen Mittel und können daher nicht als Dünger genutzt werden.
Kali- und Schmierseife: der Klassiker gegen Blattläuse
Ein echter Klassiker gegen Blattläuse ist Kali- oder Schmierseife, die frei von
- Verdickungsmitteln,
- überschüssigem Fett und
- Duft- und Farbstoffen
ist. Darüber hinaus ist kein Mikroplastik enthalten, das schädlich für die Umwelt ist und mitunter in Duschgels vorkommt. Um Blattläuse zu bekämpfen, geben Sie auf einen Liter warmes Wasser 50 Gramm Schmierseife und füllen die abgekühlte Lösung in eine Sprühflasche. Nur die befallenen Pflanzen besprühen Sie mit der Seifenlösung. Ist der Befall stärker, setzen Sie der Seifenlösung etwas Alkohol oder Spiritus zu.
Schwarzer Tee: hilfreich für die befallenen Pflanzen
Schwarzer Tee ist ein wirksames Hausmittel gegen Blattläuse, da er Gerbstoffe enthält. Überbrühen Sie zwei Teebeutel mit einem Liter kochendem Wasser und lassen Sie den Tee 15 Minuten ziehen. Mit dem abgekühlten Tee sprühen Sie die befallenen Pflanzen von allen Seiten ein.
Milch oder Molke: vorbeugend und bei geringem Befall
Nur bei einem geringen Befall mit Blattläusen oder zur Vorbeugung ist Milch oder Molke geeignet. Verdünnen Sie einen Liter Milch oder Molke mit einem Liter Wasser und wenden Sie die Flüssigkeit einmal wöchentlich an. Sie eignet sich vor allem für Tomaten, um sie vor Blattläusen zu schützen.
Rapsöl: verklebt die Atemöffnungen
Rapsöl wirkt doppelt gegen Blattläuse, da es die Atemöffnungen der Tiere verklebt und sie daran ersticken, aber ihnen auch den Halt auf den Blättern nimmt. Mischen Sie 90 Milliliter Rapsöl mit 5 Litern Wasser und geben Sie etwas Spülmittel dazu. Spritzen Sie die Pflanzen damit und wiederholen Sie den Vorgang nach vier Wochen, um auch noch die letzten Blattläuse zu bekämpfen.
Kartoffelwasser: bei noch nicht zu starkem Befall
Gießen Sie das Wasser, wenn Sie Kartoffeln kochen, nicht weg, sondern verwenden Sie es unverdünnt zur Bekämpfung von Blattläusen. Wiederholen Sie den Vorgang nach einigen Tagen. Kartoffelwasser eignet sich vor allem im Gewächshaus, wenn der Befall noch nicht so stark ist.
Bekämpfung mit Nützlingen: geeignet im Gewächshaus
Vor allem in geschützten Bereichen wie dem Gewächshaus oder dem Wintergarten eignet sich die Bekämpfung von Blattläusen mit Nützlingen. Marienkäfer, vor allem ihre Larven, sind die gefräßigsten Nützlinge. Am besten geeignet sind Zweipunkt- oder Siebenpunkt-Marienkäfer, deren Larven Sie im Onlineshop bestellen können. Weitere Nützlinge, die sich zur Blattlausbekämpfung eignen, sind Florfliegen und Schlupfwespen. Setzen Sie Nützlinge nur dann ein, wenn Sie keine Pflanzenschutzmittel verwenden und ihnen gute Bedingungen zur Ausbreitung gewährleisten können.
Ich habe auch viele Blattläuse. Interessant, dass man hier aber nicht zur Chemie greifen muss. Dennoch soll der Kammerjäger kommen.