Der trockene Schatten ist eine Herausforderung für Gartenfreunde, denn Pflanzen für den Schatten bevorzugen meistens feuchte Böden. Das Zeitfenster für den Wachstumsschub ist kurz. Es gibt aber einige Pflanzen, die auch unter diesen extremen Bedingungen gedeihen und mit schönen Blüten erfreuen.
Gute Vorbereitung des Bodens: Anreicherung mit Nährstoffen
Möchten Sie Blumen in den trockenen Schatten pflanzen, ist eine gute Vorbereitung des Bodens wichtig. Unter Nadelgehölzen ist der Boden zumeist leicht sauer, da sich die Streu der Nadelbäume nur schwer zersetzt. Mit einer Mulchschicht aus Rinde, Holzspänen oder Lauberde, die fünf bis zehn Zentimeter dick sein sollte, bereiten Sie den Boden vor. Die oberen Bodenschichten werden durch das organische Material angereichert. Bodenlebewesen werden durch die Mulchschicht aktiv.
Der Stammbereich sollte ungefähr 20 Zentimeter um den gesamten Baum frei bleiben. Zusätzlich bringen Sie Kompost in die Pflanzlöcher, um den Pflanzen eine gute Starthilfe zu geben. Gießen Sie die Pflanzen gut an und verhindern Sie das Austrocknen, indem Sie während langer Trockenperioden regelmäßig wässern.
Geeignete Pflanzen für den trockenen Schatten: Stauden als ausdauernde und pflegeleichte Pflanzen
Stauden sind standorttreu, pflegeleicht und winterhart. Sie können jahrelang an einem Standort bleiben, ohne im Winter aus der Erde genommen zu werden. Es gibt verschiedene Sorten, die genügsam sind und auch an schattigen, trockenen Standorten gedeihen.
Mandelblättrige Purpur-Wolfsmilch: hübsche Blattfärbung im Winter
Die Mandelblättrige Purpur-Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides ‚Purpurea‘) stellt keine hohen Ansprüche an ihren Standort. Sie erfreut im Winter mit einer schönen Rotfärbung der Blätter. Die Wolfsmilch eignet sich für den Schatten und den Halbschatten. Im April und Mai erfreut sie mit gelben Blüten, die auch eine gute Bienenweide sind.
Purpurglöckchen: viele schöne Blattfarben
Zu den bekanntesten Vertretern unter den Stauden für den trockenen Schatten gehört das Purpurglöckchen (Heuchera), das dekorative Blätter in verschiedenen Farben aufweist:
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Rottöne
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Violett
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Graugrün
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Bronze
Die Blätter zeigen bezaubernde Farbverläufe. Die Staude ist pflegeleicht und bildet dichte Blattteppiche, die im Herbst die Nadeln von Nadelgehölzen aufnehmen. Die Blütenrispen mit den kleinen, glockenförmigen Blüten sind eher unscheinbar.
Funkie: bewährte Schattenpflanze in vielen Sorten
Die Funkie (Hosta) gibt es in zahlreichen Sorten. Ihre glockenförmigen, in Rispen erscheinenden Blüten sind eher unscheinbar. Den eigentlichen Schmuckwert machen die Blätter aus, die in vielen Farben und Farbkombinationen anzutreffen sind. Funkien sind pflegeleicht und brauchen einen durchlässigen Boden. Sind sie groß geworden, lassen sie sich leicht teilen.
Tipp: Kombinieren Sie Funkien mit kleineren und größeren Blättern im Beet zu einem dichten Teppich.
Storchschnabel: für unterschiedliche Standorte geeignet
Je nach Sorte eignet sich der Storchschnabel (Geranium) für unterschiedliche Standorte. Die Pflanzen haben hübsche Blätter und erfreuen mit schönen Blüten in verschiedenen Farben. Für den trockenen Schatten eignen sich Geranium nodosum ‚Simon‘ und Geranium versicolor.
Christrose: robuster Bodendecker
Die Christrose (Helleborus) ist längst nicht nur eine schöne Pflanze für die Weihnachtszeit und die Wintermonate. Die Blüten in Weiß, Cremeweiß, Rosatönen oder Dunkelrot erscheinen im Winter. Die Pflanze ist jedoch auch ein hervorragender Bodendecker und ist aufgrund ihrer Robustheit auch für trockene Standorte geeignet.
Elfenblume: filigrane Staude mit kräftigem Wuchs
Trotz ihres filigranen Aussehens ist die Elfenblume (Epimedium) durch einen kräftigen Wuchs gekennzeichnet und setzt sich gegen den Wurzeldruck anderer Pflanzen durch. Sie wird ungefähr 20 bis 25 Zentimeter hoch und wächst gut unter Laubbäumen. Die Blüten in Gelb oder Rosa erscheinen im April und Mai.
Schildfarn: pflegeleicht und robust
Für den trockenen Schatten unter Bäumen eignen sich Farne (Polystichum) als typische Waldpflanzen. Schildfarne brauchen einen durchlässigen Boden, der mit Kompost angereichert sein sollte. Ein Vorteil der pflegeleichten Farne ist die Resistenz gegen Schädlingsbefall.
Beinwell: geeignet für schwer begrünbare Flächen
Beinwell (Symphytum) eignet sich für schwer begrünbare Flächen und bringt schöne Blüten hervor, die eine gute Bienenweide sind. Nach der Blüte schneiden Sie die Pflanze zurück. Der Kleine Kaukasus-Beinwell bedeckt mit seinen Blättern auch ungünstige Standorte.
Goldnessel: geeignet als wüchsiger Bodendecker
Die Goldnessel (Lamiastrum) lässt sich auch vom Wurzeldruck unter Gehölzen nicht beeindrucken und breitet sich als Bodendecker schnell aus. Es gibt verschiedene Sorten, die eine schöne Blattzeichnung aufweisen.
Tipp: Legen Sie eine Wurzelsperre an, da die Goldnessel stark wuchert.
Schaumblüte: Bodendecker mit kissenförmigem Wuchs
Die Schaumblüte (Tiarella cordifolia) ist aufgrund ihres kissenförmigen Wuchses als Bodendecker geeignet und wird ungefähr 20 Zentimeter hoch. Die weißen oder rosafarbenen Blüten erscheinen je nach Sorte zwischen April und August.
Blauroter Steinsame: schnellwüchsiger Bodendecker
Ein schnellwüchsiger Bodendecker, der gut unter Gehölzen gedeiht, ist der Blaurote Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum). Er passt sich auch an widrige Standortbedingungen an und bringt im Mai kleine blaue Blüten hervor, die viele Insekten anlocken. Die Pflanze verträgt Trockenheit und bevorzugt einen nährstoffreichen Boden.
Waldsteinie: immergrüne Bienenweide
Die Waldsteinie (Waldsteinia ternata) ist immergrün und bildet unter laubabwerfenden Sträuchern einen dichten Blattteppich. Mit ihren gelben Blüten, die von April bis Juni erscheinen, zieht sie viele Insekten an.