Wenn sich das Gartenjahr so langsam dem Ende entgegen neigt, dann denkt der Gärtner schon wieder an die nächste Saison. Diese beginnt nicht etwa im Mai nach den Eisheiligen, sondern bereits im Januar, denn dann stecken vorwitzige Blumenzwiebeln Ihre Köpfe aus der Erde. Damit Ihr Garten in dieser Zeit wieder zum Leben erwacht, müssen Sie jetzt im Herbst aktiv werden. Blumenzwiebeln als Frühjahrsboten kommen nämlich bereits jetzt in die Erde.
Blumenzwiebeln für den Frühling – ein Überblick
Welche Frühlings-Blumenzwiebeln gibt es überhaupt, wann müssen diese in die Erde und wann blühen sie?
Blumenzwiebeln | Pflanzzeit | Blütezeit |
Tulpen | September – Oktober | April – Mai |
Narzissen | September – November | Februar – Mai |
Hyazinthen | September – November | März – Mai |
Schneeglöckchen | August – Oktober | Januar – Februar |
Krokus | September – November | Februar – März |
Winterling | September – Oktober | Februar – März |
Zierlauch | September – November | April – Juni |
Schwertlilien | August – Oktober | April – Juni |
Maiglöckchen | September – Oktober | März – Juni |
Märzenbecher | September – Oktober | Februar – April |
Kaiserkrone | August – Oktober | April – Mai |
Schneeglanz | September – November | Februar – April |
Alpenveilchen | September | Februar – April |
Anemonen | September – Oktober | Februar – April |
Blaustern | August – November | März – April |
Milchstern | September – Oktober | April – August |
Sofern kein Frost herrscht, können Sie Blumenzwiebeln auch noch im Dezember stecken, dann müssen Sie allerdings damit rechnen, dass die Pflanzen später oder spärlicher blühen.
Blumenzwiebeln – worauf beim Kauf achten?
Frühlingsblüher werden meist das ganze Jahr über angeboten, bekommen aber ab August Hochsaison. Wenn Sie sich mit Blumenzwiebeln eindecken möchten, dann achten Sie darauf, dass die Zwiebeln nicht verschrumpelt sind und eine glatte Haut haben. Sie sollten außerdem fest sein und nicht faulen oder schimmeln. Werden unterschiedliche Größen angeboten, empfiehlt es sich immer, die größere Variante zu wählen, da diese kräftigere Pflanzen hervorbringen. Sollten Blumenzwiebeln in Bioqualität angeboten werden, können Sie sich darauf verlassen, dass diese ohne Chemie und Pflanzenschutzmittel aufgezogen wurden.
Welcher Boden ist für Blumenzwiebeln geeignet?
In der Regel wachsen Blumenzwiebeln in jedem Gartenboden. Wichtig ist allerdings, dass sich keine Staunässe bildet, da die Zwiebeln sonst faulen können. Ein durchlässiger Boden ist somit die beste Wahl. Auch eine Kompostgabe schadet nicht und dient einem gesunden Wachstum.
Wie sollte der Standort beschaffen sein?
Hier haben die Pflanzen unterschiedliche Ansprüche:
• Tulpen: Sonne
• Narzissen: Sonne
• Hyazinthen: Sonne bis Halbschatten
• Schneeglöckchen: Halbschatten bis Schatten
• Krokus: Sonne
• Winterling: Sonne bis Halbschatten
• Zierlauch: Sonne bis Halbschatten
• Schwertlilien: Sonne
• Maiglöckchen: Halbschatten bis Schatten
• Märzenbecher: Sonne bis Halbschatten
• Kaiserkrone: Sonne
• Schneeglanz: Sonne bis Halbschatten
• Alpenveilchen: Sonne
• Anemonen: Halbschatten
• Blaustern: Sonne bis Halbschatten
• Milchstern: Halbschatten
Wie werden Blumenzwiebeln richtig gesetzt?
An manchen Blumenzwiebeln sind bereits kleine Wurzeln vorhanden, hier ist es klar, dass diese nach unten müssen. Ansonsten ist immer die spitze Seite nach oben gewandt.
Beim Setzen von Blumenzwiebeln gibt es eine Faustregel: Die Zwiebeln kommen doppelt so tief in die Erde, wie sie hoch sind. Heben Sie dazu ein kleines Pflanzloch aus und geben Sie als Drainage etwa zwei Zentimeter Sand oder feinen Kies hinein. Dies vermeidet, dass sich Staunässe bildet und die Zwiebeln faulen. Nachdem Sie die Blumenzwiebeln in das Pflanzloch gesetzt haben, wird es wieder mit Erde befüllt.
Setzen Sie die Zwiebeln nicht zu tief, aber auch nicht zu hoch. Zu tief sitzende Blumenzwiebeln können sich nicht so gut entwickeln, bei zu hoch gesetzten können die Pflanzen umknicken, weil sie nicht ausreichend Halt bekommen. Gerne können Sie auch mehrere Zwiebeln nebeneinander pflanzen, um Gruppen zu bilden. Lassen Sie zwischen den Zwiebeln immer einen Abstand von ein bis zwei Zentimetern, da die Zwiebeln selbst noch wachsen und auch Tochterzwiebeln bilden. Für ein Tulpenbeet können Sie beispielsweise mit 40 Blumenzwiebeln pro Quadratmeter rechnen.
Müssen Blumenzwiebeln gepflegt werden?
Eine Pflege benötigen die Blumenzwiebeln in der Erde nicht. Sofern es längere Trockenperioden in Herbst und Winter gibt, können Sie gerne mal zur Gießkanne greifen. Um die Zwiebeln vor zu starkem Frost zu schützen, können Sie das Beet mit Laub oder Tannenreisig abdecken – dies ist in der Regel aber nicht nötig.
Benötigen Blumenzwiebeln Schutz vor Fressfeinden?
Blumenzwiebeln haben einen einzigen Fressfeind – wenn dieser zuschlägt, dann fällt der blumige Frühjahrgruß leider ins Wasser! Die Wühlmaus liebt Blumenzwiebeln und wird sie finden, seien Sie sich da ganz sicher! Damit der gefräßige Geselle sich nicht an Ihren Zwiebeln vergreifen kann, sollten Sie sie entweder in einen Pflanzkorb aus Kunststoff setzen oder ein Drahtgeflecht, etwa einen Kaninchendraht, als Untergrund nutzen.
Was passiert mit den Blumenzwiebeln nach der Blüte?
Sind die Pflanzen verblüht, lassen Sie das Grün noch stehen, bis auch dieses verwelkt ist. Erst dann wird es abgeschnitten. Wenn Sie es zu früh abscheiden, bringen Sie die Zwiebel um wertvolle Nährstoffe. Die Blumenzwiebeln im Garten können problemlos das ganze Jahr über in der Erde belassen und müssen nicht ausgegraben werden. So bilden die Pflanzen Tochterzwiebeln und vermehren sich automatisch selbst.
Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, können Sie die Zwiebeln alle zwei bis drei Jahre nach der Blüte mit einer Grabegabel vorsichtig aus der Erde heben und sie auf Fäulnis und Schimmel kontrollieren. Kaputte Zwiebeln werden entsorgt, die gesunden bis zum Herbst trocken gelagert und danach wieder in die Erde gesetzt.