Um erfolgreich zu gärtnern, sollten Sie wissen, um welchen Bodentyp es sich handelt. Manche Gärten vereinen sogar unterschiedliche Bodentypen an einem Standort. Wissen Sie über Ihren Bodentyp Bescheid, können Sie ihn mit Nährstoffen auf die Bedürfnisse verschiedener Pflanzen abstimmen.
Verschiedene Bodenarten: abhängig von Bestandteilen und Korngrößen
Nicht nur von der Sonneneinstrahlung und -intensität, sondern auch von Ihrem Boden hängt es ab, welche Pflanzen sich in Ihrem Garten wohlfühlen. Der Boden gibt den Pflanzen Halt, versorgt sie mit Nährstoffen und speichert Wasser. Die verschiedenen Pflanzen haben sich abhängig von ihrer Herkunft an unterschiedliche Bodenarten angepasst. Die Bodentypen sind im Laufe der Zeit durch Gewässerbewegungen, Temperaturen, Niederschläge, Wind und den Eintrag von Gesteinsstaub entstanden. Die Bodentypen werden nach ihrer Zusammensetzung aus unterschiedlichen Korngrößen in diese Arten eingeteilt:
- Sandboden
- Schluffboden
- Lehmboden
- Tonboden
Die Bodentypen sind durch die vorherrschenden Korngrößen bestimmt. Bei Sandboden ist die Körnung am gröbsten, während Tonboden die feinste Körnung hat. Die Korngröße entscheidet darüber, wie gut Boden Wasser speichern kann. Kennen Sie den Bodentyp Ihres Gartens, können Sie ihn mit gezielten Maßnahmen verbessern und auf die Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzen abstimmen. Es gibt keinen guten oder schlechten Boden, da jeder Bodentyp seine Vor- und Nachteile hat. Im Idealfall ist der Boden durchlässig, aber auch reich an Nährstoffen und Humus.
Bodentypen: Eigenschaften und gärtnerische Nutzung
Die Bodentypen werden nicht nur nach Sandboden, Schluffboden, Lehmboden und Tonboden unterschieden. Aus gärtnerischer Sicht erfolgt eine Unterscheidung auch in leichte und schwere Böden. Abhängig vom Humusgehalt werden humusarme und humusreiche Böden unterschieden. Eine Unterscheidung erfolgt auch nach pH-Wert oder Kalkanteil in saure (schwach kalkhaltige) und alkalische oder basische (stark kalkhaltige) Böden. Mit der Zugabe von Humus oder Kalk können Sie die Bodentypen verbessern, um die gewünschten Pflanzen anbauen zu können.
Sandboden: grobe Körnung mit starker Wasserdurchlässigkeit
Sandboden weist eine grobe Körnung auf, lässt viel Wasser durch, kann kaum Wasser speichern und ist nährstoffarm. Staunässe tritt so gut wie nie auf. Er ist gut durchlüftet, lässt sich leicht bearbeiten und ist gut durchwurzelbar. Da Mikroorganismen sehr aktiv sind, bauen sie organische Reste schnell ab, sodass Humus kaum entstehen kann. Der pH-Wert von Sandboden ist instabil und lässt sich leicht von Kalk und Säuren beeinflussen. Düngen und wässern Sie Sandboden regelmäßig, aber nur in kleinen Dosierungen. Verbessern lässt sich Sandboden durch die Beimengung von Kalk, Humus, Lehm und Ton, aber auch durch Mulchen. Auf Sandböden gedeihen beispielsweise
- Spargel,
- Karotten,
- Paprika,
- Melonen und
- Kräuter.
Schluffboden: mittlere Wasserführung und gute Speichereigenschaften
Schluffboden weist eine mittlere Korngröße auf und vereint die Eigenschaften von Sand und Ton. Die Korngröße gewährleistet eine mittlere Wasserführung und ein gutes Speichervermögen. Die Porengröße zwischen den einzelnen Bodenpartikeln ist günstig für das Pflanzenwachstum, da das Wasser zwar aufgesaugt, aber auch ohne Widerstand wieder abgegeben wird. Die Wurzeln der Pflanzen erzeugen einen Unterdruck zur Aufnahme von Wasser. Schluffboden ist locker, lässt sich leicht bearbeiten und ist reich an Nährstoffen, da die Mikroorganismen viel Humus produzieren. Schluffboden zählt zu den ertragreichsten Böden und weist eine gute Durchlüftung auf. Er ist aufgrund seiner guten Eigenschaften geeignet für
- Kartoffeln,
- Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen,
- Starkzehrer wie Kohlpflanzen sowie für
- Gurken, Tomaten und Kürbis.
Tipp: Lassen Sie Schluffboden nie brach liegen, da er bei Trockenheit eine geringe Verklebung aufweist und vom Wind fortgetragen werden kann. Bauen Sie beispielsweise nach der Ernte eine Gründüngung an.
Tonboden: kleinste Körnung und schlechte Wasserführung
Tonboden hat die feinste Körnung und daher zwischen den Partikeln nur winzige Poren, in denen sich viel Wasser bindet. Er ist die schwerste Bodenart und durch schlechte Durchlüftung, Bearbeitbarkeit und Wasserführung gekennzeichnet. Er ist reich an Nährstoffen und hat eine hohe Speicherkapazität. Die Tonminerale können schrumpfen und quellen. Haben die Wasser aufgesaugt, ist die Belüftung stark eingeschränkt, weshalb viele Pflanzen und Mikroorganismen Tonboden nicht gut vertragen. Da er kaum von Kalk und Säuren beeinflusst wird, ist der pH-Wert ziemlich stabil. Auf Tonboden fühlen sich nur wenige Pflanzen wohl, beispielsweise Zitronenmelisse, Minze und Mangold.
Tipp: Mischen Sie Tonboden mit Sand, um ihn durchlässiger für Wasser zu machen. Verbessern Sie die Bodenstruktur, indem Sie ihn mit Kompost anreichern. Die Bodenstruktur lässt sich auch mit einer Gründüngung verbessern.
Lehmboden: eine gesunde Mischung
Lehmboden weist eine gesunde Mischung aus Sand, Ton und Schluff auf. Da alles in ausreichender Menge vorhanden ist, eignet er sich für viele Pflanzenzarten. Lehmboden weist eine mittlere Speicherkapazität für Wasser auf, das von den Pflanzen gut genutzt werden kann. Lehmboden ist nährstoffreich, da er im Humus und im Ton viele Nährstoffe speichern kann. Aufgrund des Sandanteils ist eine gute Belüftung gewährleistet. Allerdings kann sich Lehmboden schwer bearbeiten lassen, wenn er viel Wasser gespeichert hat. Lehmboden eignet sich für den Anbau von
- Fenchel,
- Basilikum,
- Dill,
- Rosmarin,
- Liebstöckel,
- Salbei und
- Schnittlauch.
Bodentyp selbst bestimmen: die Fingerprobe
Mit einer Bodenanalyse erhalten Sie eine genaue Auskunft darüber, welcher Boden sich in Ihrem Garten befindet und was er noch brauchen könnte, um beste Wachstumsbedingungen zu bieten. Von mehreren Stellen in Ihrem Garten nehmen Sie Bodenproben, die Sie mit dem Standort beschriften. Etwa alle drei bis fünf Jahre sollten Sie eine Bodenanalyse vornehmen lassen.
Alternativ zu einer Bodenanalyse können Sie mit einer Fingerprobe den Bodentyp selbst bestimmen. Entnehmen Sie Proben von verschiedenen Standorten in Ihrem Garten aus Tiefen von 5 bis 20 Zentimetern. Verwenden Sie die oberen fünf Zentimeter nicht, da sie stark durchwurzelt und mit organischem Material versetzt sind. Feuchten Sie den Boden an. Er sollte weder nass noch trocken sein. Mit der Rollprobe kneten Sie einen walnussgroßen Teil des Bodens in Ihrer Hand und rollen ihn dann zu einer bleistiftstarken Walze:
- Lässt sich die Probe nicht ausrollen, handelt es sich um Sandboden. In der Hand fühlt er sich rau und kratzig an.
- Lässt sich die Probe ausrollen und zerbröckelt sie beim wiederholten Ausrollen, ist es Schluff. Er fühlt sich samtig und mehlig an und haftet zwischen denn Fingerrillen.
- Mit Ton haben Sie es zu tun, wenn sich die Probe wiederholt ausrollen und kneten lässt. Er fühlt sich schmierig an und ist klebrig.
- Fühlt sich der Boden undefinierbar an und weist er die Eigenschaften von Sand, Schluff und Ton auf, ist es Lehmboden.
Zeigerpflanzen: Hinweise auf die Bodenart erhalten
Häufig werden Bodenart und Bodentyp synonym verwendet. Als Bodenart wird nur der obere Teil des Bodens bezeichnet, der am stärksten durchwurzelt ist. Der Bodentyp weist noch weitere Eigenschaften auf und betrifft auch die tieferen Schichten. Zeigerpflanzen informieren darüber, welche Bodenart vorliegt:
- Saurer Boden: Sauerampfer
- Stickstoffarmer Boden: Scharfer Mauerpfeffer
- Stickstoffreicher Boden: Vogelmiere, Melde, Löwenzahn, Brennnessel