Bohnenkraut ist, wie der Name schon sagt, das perfekte Würzmittel für Bohnen. Das Kraut kann aber noch deutlich mehr und ist nicht nur ein Bohnengewürz, sondern auch ein Heilkraut. Durch das bitterwürzige Aroma kann es auch andere Speisen wie etwa Kartoffelsuppe, Eintöpfe und fettes Fleisch verfeinern. Denn nicht umsonst zählt Bohnenkraut zu den Fines herbes in der französischen Küche. Welche Gerichte Sie mit Bohnenkraut würzen können und worauf Sie beim Anpflanzen und bei der Pflege achten müssen, erfahren Sie hier. Wichtig ist jedoch, dass Sie die Saat bis zur Keimung immer gut feucht halten. Hier kann eine Folie dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Sobald die Pflanzen zwei Keimblätter aufweisen, kann die Folie wieder entfernt werden. Haben die Keimlinge eine Größe von etwa 5 cm, können Sie sie im Abstand von 30 cm ausdünnen, damit sie genügend Platz zum Gedeihen haben.
Ausgesät wird das Sommer- wie auch das Winterbohnenkraut ab Mitte Mai und die Keimdauer beträgt etwa 14 Tage. Setzlinge hingegen können schon ab Mitte April ins Beet gepflanzt werden. Im Grunde müssen Sie aber keine Pflanzen kaufen, da sich das Bohnenkraut eifrig selbst aussät und dann im nächsten Jahr am selben Platz wächst. Der Vorteil vom Winterbohnenkraut ist natürlich, dass Sie es das ganze Jahr über ernten können. Das Sommerbohnenkraut hingegen kann nur im späten Frühjahr und im Herbst geerntet werden. Wer also beide Arten im Garten anbaut, kann das zarte Sommerkraut wie auch das kräftigere und würzigere Winterbohnenkraut ernten und ganzjährig verwenden.
Gießen und Düngen von Bohnenkraut
Egal, ob Sie nur eine oder beide Arten kultiviert haben. Sie sind in der Pflege sehr ähnlich und hier muss nichts weiter beachtet werden. Im Grunde benötigt Bohnenkraut so gut wie keine Pflege. Gelegentlich sollten Sie den Boden etwas auflockern und Unkraut entfernen. Gießen müssen Sie ebenfalls nur im Notfall, also wenn große Trockenheit herrscht.
Beim Düngen müssen Sie auch nicht sehr viel beachten. Ein wenig Kompost reicht vollkommen aus, damit Sie eine üppige Ernte haben. Im Winter sollten Sie die Pflanzen jedoch mit Reisig abdecken, um sie vor Frost zu schützen. Damit die Pflanze auch zur regelmäßigen Triebbildung angeregt wird, sollten Sie die Triebe regelmäßig entspitzen.
Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn
Bohnenkraut ist perfekt, um es zwischen Kohl und Bohnen zu pflanzen. Diese Allianz sorgt unter anderem dafür, dass die Bohnen und der Kohl vor Blattläusen und Kohlfliegen geschützt werden. Auch Oregano und Thymian sind gute Nachbarn des Bohnenkrauts, da sie, wie das Kraut auch, in der obersten Etage der Kräuterspirale wachsen. Zudem sind
- Lavendel
- Salbei
- Rosmarin
- Erbsen
- Currykraut
- Petersilie
- Ringelblume
ebenfalls sehr gute Nachbarn für das Bohnenkraut. Basilikum und Minze mögen das Bohnenkraut aber gar nicht, weshalb Sie diese nicht zusammen in ein Beet pflanzen sollten.
Ernte von Bohnenkraut
Sommer- wie auch Winterbohnenkraut sollten sie vor der Blüte ernten, damit das Aroma nicht verloren geht. Lassen Sie aber noch einige Stängel stehen, da die Blüten eine Nektarweide für Bienen, Wildbienen, Schwebfliegen oder auch Hummeln sind. Zudem sollten die Stängel auch nicht rigoros abgeerntet werden, damit sich die Pflanze auch wieder gut erholen kann. Daher sollten Sie vor allem Blätter ernten und Stängel nur teilweise.
Lagerung von Bohnenkraut
Die schmalen Blätter von Bohnenkraut sind sehr robust, was dazu führt, dass Sie es problemlos trocken aufbewahren können. Die Blätter werden nicht welk und behalten das Aroma sehr gut. Zudem können die Blätter und Stängel auch bei Zimmertemperatur getrocknet werden. Fehlt Ihnen der Platz, können Sie die Blätter auch alternativ im Backofen bei 30 °C über einige Stunden trocknen. Auch ein Dörrautomat kann genutzt werden. Die Blätter werden dann nach der Trocknung einfach von den Stielen abgestreift und in den Fingern gerieben, um sie zu zerkleinern. Aufbewahren können Sie die Blätter dann in Gläsern mit Schraubdeckeln.
Verwendung von Bohnenkraut in der Küche
Bohnenkraut können Sie in der Küche frisch, getrocknet oder gemahlen verwenden. Es eignet sich hervorragend zum Würzen von herzhaften Gerichten. Auch wenn viele das Kraut ausschließlich zum Würzen für Bohnen nutzen, kann es auch viele weitere Speisen verfeinern. Zudem harmonieren mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Basilikum sehr gut mit Bohnenkraut. Mit dem Heil- und Würzkraut können Sie
- Gemüse, vor allem Bohnengemüse
- Gerichten mit Hülsenfrüchten
- Soßen und Marinaden
- Suppen und Eintöpfe
- Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten
- Speisen mit Fleisch
- Pasta
- Salate
verfeinern und sogar ein leckeres Ratatouille mit Zucchini, Paprika, Auberginen und Tomaten kann mit Bohnenkraut eine ganz besondere Note erhalten. Beachten Sie aber, dass Sie das Bohnenkraut erst kurz vor dem Ende der Garzeit in das Gericht geben, da es sehr geschmacksintensiv ist. Auch bei der Menge sollten Sie Vorsicht walten lassen, um die Speisen nicht zu überwürzen.
Verwendung von Bohnenkraut als Heilpflanze
Bohnenkraut enthält viele wichtige Inhaltsstoffe, insbesondere ätherische Öle. Diese schützen es auch vor Schädlingen und Krankheiten und helfen auch uns, Beschwerden zu lindern. Der hohe Anteil an Kampferölen ist vor allem bei schwer verdaulichen Gerichten perfekt, um diese verdaulicher zu machen. Wer also Gerichte mit fetten Fleisch oder gar Hülsenfrüchte zubereitet, sollte immer ein wenig Bohnenkraut hinzufügen, um die Speisen verdaulicher zu machen. Zudem harmoniert die herbe Würznote mit Hülsenfrüchten und fettem Fleisch sehr gut und verleiht dem Gericht ein ganz besonderes Aroma.
Doch nicht nur bei Verdauungsbeschwerden ist Bohnenkraut ein wichtiger Helfer. Auch bei Schlafstörungen, Husten, Durchfall, Hautleiden und Kopfschmerzen soll das Kraut wahre Wunder bewirken. Des Weiteren hat das würzige Kraut auch eine entkrampfende Wirkung und kann bei Magenkrämpfen und Blähungen sehr gut zum Einsatz kommen. Gleichzeitig wirkt es antiseptisch und kann so gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum vorgehen. Und auch die schleimlösende Wirkung bei Husten ist bekannt.
Um die Beschwerden zu lindern, können Sie einen Tee aus Stängeln und Blättern zubereiten. Hierfür sollten Sie einige Stängel mit einem Liter kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen und in einer Thermosflasche aufbewahren. Den Tee können Sie dann über den Tag verteilt trinken. Alternativ können Sie das Bohnenkraut auch als Badezusatz verwenden. Die alten Römer schworen zudem auf Bohnenkraut, da es angeblich eine aphrodisierende Wirkung hat, die aber nie wissenschaftlich bewiesen wurde.