Brombeeren sind nahezu überall zu finden. Beim Waldspaziergang, auf der Fahrradtour oder auch im Garten des Nachbarn, können die leckeren Früchte entdeckt werden. Auch wenn Sie keinen Garten haben, ist es kein Problem, die leckeren und gesunden Beeren anzubauen. Im Kübel wachsen sie nämlich ebenfalls problemlos. Außerdem zählt die Brombeere zu den unkomplizierten Gewächsen und stellt kaum Pflegeansprüche. Dennoch sind der richtige Standort und die richtige Pflege entscheidend, dass die Ernte üppig ausfällt.
Wissenswertes zu Brombeeren
Brombeeren (Rubus fruticosus) gibt es allein in Europa in großer Anzahl. Rund 2000 Arten, die meist in bestimmten Regionen wachsen, sind zu finden. Viele davon sind Wildformen. Brombeeren sind auch unter dem Namen Dornbeere bekannt und gehören zur Familie der Rosengewächse. Dabei wachsen die Pflanzen vorwiegend recht stark und die ursprünglichen Sorten sind alle voller Stacheln. Mittlerweile gibt es aber auch viele Züchtungen von stachellosen Brombeeren.
Brombeer-Sorten
Wie bereits erwähnt, gibt es mittlerweile viele stachellose Brombeeren, die fast alle aus der Sorte Thornless Evergreen hervorgegangen sind. Diese Sorte aus den USA ist somit die Mutter der stachellosen Brombeeren. Dabei müssen Sie aber wissen, dass diese Sorten meist einen besonders starken Wuchs aufweisen und sehr große Früchte tragen. Bis vor einigen Jahren war das Aroma der großen Früchte nicht ganz so aromatisch. Mit der Sorten Asterina, Navaho oder auch Oregon Thornless hat sich dies aber geändert. Die Früchte sind aromatisch und somit immer zum Vernaschen bereit. In den vergangenen Jahren haben sich die stachellosen Sorten immer mehr durchgesetzt, sodass die Sorten mit Stacheln, wie etwa die Traditionspflanze Theodor Reimers kaum noch in den Gärten zu finden sind.
Anbau und Pflege von Brombeeren
Brombeeren sind eigentlich sehr anspruchslos und sogar für Anfänger bestens geeignet. Allerdings sollte man immer den richtigen Standort finden, damit die Brombeeren auch perfekt gedeihen können. Zudem ist auch bei der Pflege ein wenig zu beachten, damit die Ausbeute groß wird.
Standort und Boden
Brombeeren lieben einen vollsonnigen Standort. Hier können sie die meisten Blüten ansetzen. Doch auch zum Ausreifen der Beeren ist die Sonne besonders wichtig. Beim Boden sind die Beeren sehr anspruchslos. Ein gut durchlässiger, leicht humusreicher Boden ist optimal. Der pH-Wert sollte dabei zwischen 5,5 und 6,5 liegen. Haben Sie im Garten einen schweren Boden, ist es empfehlenswert, die Brombeeren wie die Himbeeren auch auf kleinen Dämmen anzupflanzen, damit das Wasser besser ablaufen kann.
Anpflanzung
Brombeeren sind im Handel als Containerpflanzen zu finden, was bedeutet, dass Sie sie praktisch das ganze Jahr anpflanzen können. Leben Sie in einer kälteren Region, sollten Sie die Brombeerpflanzen erst ab Mitte/Ende Mai ins Freiland setzen, da die stachellosen Sorten nicht frostfest sind. In milderen Regionen können Sie sie bereits im Herbst setzen. Die Pflanzen werden dabei an Spaliere oder Spanndrähte gesetzt, da sie eine Rankhilfe benötigen. Zudem müssen Sie darauf achten, dass Sie sie rund drei Fingerbreit tiefer setzen als sie im Topf sind. Dies dient dazu, die Bildung neuer Ruten zu fördern. Sind die Brombeeren gesetzt, schneiden Sie die bereits vorhandenen Ruten auf eine Länge von 30 cm zurück.
Der Pflanzabstand der Brombeeren ist unterschiedlich. Aufrecht wachsende Sorte wie Navaho sollten Sie mit einem Abstand von rund einem Meter pflanzen. Halb aufrecht wachsende Sorten benötigen schon zwei Meter Abstand. Sorten wie Oregon Thornless, die waagerecht wachsen, benötigen den meisten Platz und der Abstand sollte hier rund vier Meter betragen.
Denken Sie aber auf jeden Fall an die Rhizomsperre, damit die Brombeeren nicht Ihren ganzen Garten einnehmen. Die Sperre sollte rund 30 cm tief in die Erde gebracht werden, sodass die Pflanzen keine Chance haben, sich zu verbreiten. Da Brombeeren recht flach wurzeln, muss die Rhizomsperre nicht tiefer gesetzt werden.
Nach der Anpflanzung werden die Brombeeren natürlich gut gewässert. Um ein schnelles Austrocknen zu verhindern, decken Sie den Boden am besten mit einer dünnen Mulchschicht aus angetrocknetem Rasenschnitt ab.
Gießen
Damit die Beeren auch schön groß werden, ist die Wasserversorgung das A und O. Deshalb sollten Sie bei trockenen Perioden regelmäßig und rechtzeitig gießen. Ist der Boden bereits ausgetrocknet, kann es schon zu spät sein. Die Mulchschicht sollte außerdem mehrmals im Jahr erneuert werden, um das Austrocknen zu vermeiden.
Düngen
Beim Düngen müssen Sie nicht viel beachten, da Brombeeren kaum Nährstoffgaben benötigen. Lediglich im März ist es empfehlenswert, zu düngen. Hierbei sollten sie pro Quadratmeter rund zwei Liter reifen Kompost ausbringen. Ist Ihr Gartenboden sehr arm, können Sie auch etwas organischen Beerendünger unter den Kompost mischen. Beachten Sie aber, dass ab Juli nicht mehr gedüngt werden sollte.
Schnitt
Damit Sie bei der Pflege Fehler vermeiden, ist eine konsequente Erziehung sowie das richtige Schneiden von größter Bedeutung. Im Laufe des Sommers sollten Sie daher drei bis sechs kräftige Ruten senkrecht und fächerförmig an das Spalier binden. Aufrecht wachsende Sorten werden hochgebunden, waagerecht wachsende Sorten werden waagerecht an das Spalier gebunden. Die restlichen Ruten werden am Boden abgeschnitten.
Die Ruten, die Sie ausgewählt haben, bilden bis zum Spätsommer Seitentriebe in den Blattachsen, die Sie dann im September auf eine Handbreit einkürzen. Im späten Winter werden diese nochmals gekürzt, und zwar so stark, dass nur noch zwei Augen vorhanden sind. Aus diesen entwickeln sich dann in der zweiten Saison die Fruchttriebe.
Auch die Fruchtruten müssen Sie befestigen. Am besten auf unterschiedlichen Höhen des Rankgitters. Zudem müssen Sie darauf achten, dass die Frucht- und Jungruten eine räumliche Trennung haben, damit alle Ruten perfekte Lichtverhältnisse haben.
Während bei aufrecht wachsenden Arten eine fächerartige Erziehung empfehlenswert ist, werden flach wachsende Sorten in entgegengesetzte Richtung geleitet. So behalten Sie auch immer den Überblick.
Nach der Ernte werden die abgeernteten Ruten dann im Spätwinter vom Spalier gelöst und in Höhe des Bodens abgeschnitten. Ein Rückschnitt direkt nach der Ernte ist nur in milden Regionen empfehlenswert. Dieser Schnitt hat dann den Vorteil, dass sich die Jungruten besser entwickeln.
Ernte und Verwendung
Brombeeren lassen sich perfekt vernaschen und ab Ende Juli sind die Früchte reif. Die Ernte kann dann bis Ende September/Mitte Oktober erfolgen. Die Beeren sind reif und haben ihr volles Aroma, wenn sie eine richtig dunkle Farbe haben, weich sind und sich gut vom Zweig lösen lassen. Während die Himbeeren vom Zapfen gelöst werden, kann es bei Brombeeren vorkommen, dass sie sich nicht vom Zapfen lösen, auch wenn sie reif sind. Dann wird der Zapfen einfach mit verzehrt.
Brombeeren schmecken frisch natürlich am besten. Sie können aber auch als Saft, Gelee, Marmelade oder Sirup verarbeitet werden. Brombeeren können Sie außerdem gut einfrieren. Hierzu sollten Sie die Beeren aber auf einer Fläche auslegen und nach dem Gefrieren in einen Beutel packen. So können Sie die Beeren einzeln entnehmen und müssen nicht den gesamten Beutel auftauen.
Brombeeren sind aber nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie enthalten eine Vielzahl an Vitaminen und liefern vordergründig Provitamin A. Dieses stärkt unter anderem die Augen und schützt die Schleimhäute, weshalb Brombeeren in der Erkältungszeit tolle Helfer für die Gesundheit sind. Des Weiteren sind die schwarzen Früchte voller Vitamin C, das beispielsweise vor Zellschädigungen schützen soll. Auch Vitamin E und viele Vitamine aus der B-Gruppe sind in den Beeren enthalten. Gleichzeitig punkten Brombeeren auch mit Mineralien und einem hohen Ballaststoffanteil, weshalb durch den Verzehr die Verdauung angeregt wird.
Vermehren von Brombeeren
Wie bei Himbeeren auch ist die Vermehrung von Brombeeren kinderleicht. Im Spätwinter stechen Sie einfach ein paar Ruten ab, schneiden Sie auf eine Länge von 20 bis 30 cm und setzen Sie in ein neues Beet.
Schädlinge und Krankheiten
Zu den häufigsten Schädlingen zählen die Brombeergallmilben. Diese sind jedoch nicht so schlimm, da sie die Sträucher bei starkem Befall einfach komplett auf Bodenhöhe abschneiden können, um den Milben den Garaus zu machen. Sie haben dann zwar ein Jahr keine Ernte, im Folgejahr dafür aber mit Sicherheit eine sehr üppige Ernte.
Grauschimmel, Falscher Mehltau und Brombeerrost hingegen sind die häufigsten Brombeer-Krankheiten. Dabei treten diese Erkrankungen vor allem in sehr feuchten Jahren auf. Um den Krankheiten vorzubeugen, ist es wichtig, dass die Sträucher locker aufgebaut sind. Auch ein Regenschutz kann sinnvoll sein. Die Rutenkrankheit tritt meist bei Himbeeren auf. Bei Brombeeren ist dieser Erkrankung eher selten, kann aber vorkommen. Haben Sie die Infektion frühzeitig erkannt, können Sie die kranke Rute einfach abschneiden und die Erkrankung so unter Kontrolle halten.