Legen Sie in Ihrem Garten einen Brunnen zur Bewässerung an, sparen Sie dauerhaft Kosten für Wasser. Bevor Sie mit dem Bau beginnen, benötigen Sie zumeist eine Genehmigung. Mit den geeigneten baulichen Maßnahmen und dem entsprechenden Material können Sie einen Brunnen schlagen.
Brunnenbau im Garten: Warum er sich lohnen kann
Bei langen Hitzeperioden im Sommer müssen Ihre Pflanzen regelmäßig bewässert werden. Die Bewässerung nur einmal am Tag reicht oft nicht aus. In den Sommermonaten kann die Bewässerung mit Wasser vom öffentlichen Wasserwerk ziemlich teuer werden, vor allem, wenn der Garten groß ist. Das Wasser aus dem Brunnen können Sie nicht nur zur Bewässerung Ihres Gartens, sondern auch zum Wäschewaschen oder zum Spülen für die Toilette verwenden. Allerdings hat das Wasser aus dem selbstgebohrten Brunnen meistens keine Trinkwasserqualität.
Da der Bau eines Brunnens mit Kosten verbunden ist, sollten Sie prüfen, ob er sich tatsächlich lohnt. Um zu prüfen, ob der Brunnenbau sinnvoll ist, denken Sie an
- die Größe Ihres Gartens,
- den Wasserbedarf Ihrer Pflanzen,
- den lokalen Wasserpreis,
- die Kosten für den Bau des Brunnens und
- die Lebensdauer des Brunnens.
Der Bau lohnt sich, wenn Sie dauerhaft Kosten sparen. Als Faustregel gilt, dass sich der Brunnenbau auszahlt, wenn er sich innerhalb von fünf Jahren amortisiert. Multiplizieren Sie die zu erwartende jährliche Kosteneinsparung mit fünf und setzen Sie sie ins Verhältnis zu den Kosten für den Brunnen.
Brunnenbau sinnvoll? abhängig vom Grundwasserspiegel
Ist Ihr Garten durchschnittlich groß, sollten Sie, bevor Sie einen Brunnen anlegen, den Grundwasserspiegel prüfen. Ein Brunnen lohnt sich, wenn der Grundwasserspiegel nicht mehr als sechs Meter unter der Geländeoberfläche liegt. Bei größeren Gärten kann der Grundwasserspiegel auch tiefer liegen. Auskunft über den Grundwasserspiegel in Ihrer Region bekommen Sie
- über das Internet,
- beim ortsansässigen Brunnenbauer,
- beim Wasserversorger oder
- bei der zuständigen Wasserbehörde.
Genehmigung für den Brunnenbau: So vermeiden Sie Bußgelder
Das Bohren von Brunnen im Garten ist in den meisten Fällen erlaubt. Bevor Sie in Ihrem Garten einen Brunnen für die Bewässerung anlegen, prüfen Sie, ob eine Genehmigung erforderlich ist. Versäumen Sie das Einholen einer Genehmigung und ist der Brunnen genehmigungspflichtig, riskieren Sie Bußgelder bis zu 50.000 Euro. Ob eine Genehmigung erforderlich ist, hängt vom Bundesland, von der Gemeinde und vom Brunnentyp ab. Die verschiedenen Städte und Gemeinden sehen auch Einschränkungen bei den baulichen Maßnahmen vor. Melden Sie den Brunnenbau grundsätzlich vor dem Beginn der Bauarbeiten bei der Unteren Wasserbehörde der Stadt- oder Kreisverwaltung an. Dort erfahren Sie auch, was Sie in Ihrer Region beim Brunnenbau beachten müssen. Die Genehmigung und Anmeldung des Brunnens sind zumeist kostenpflichtig.
Ob Sie tatsächlich in Ihrem Garten einen Brunnen bauen dürfen, hängt von der Umgebung Ihres Grundstücks ab. Befindet sich Ihr Grundstück in einer Wasserschutzzone, dürfen Sie keinen Brunnen bohren. Möchten Sie den Brunnen nicht nur zur Bewässerung Ihres Gartens, sondern auch zur Trinkwassergewinnung nutzen, müssen Sie ihn beim zuständigen Gesundheitsamt anmelden und das Brunnenwasser regelmäßig untersuchen lassen.
Kosten für Brunnenbau: abhängig von der Art des Brunnens
Mit dem entsprechenden Material und handwerklichem Geschick können Sie einen Brunnen selber bohren, doch können Sie auch eine Brunnenbaufirma beauftragen. Es hängt von der Art des Brunnens ab, welche Kosten anfallen und ob Sie eine Firma beauftragen sollten. Beim Brunnenbau müssen Sie mit folgenden Kosten rechnen:
- Rammbrunnen mit Eigenbau: keine Kosten für den Aufwand, aber Materialkosten von ca. 20 Euro pro Meter
- Bohrbrunnen mit Hauswasserwerk, angelegt von einer Brunnenbaufirma: Materialkosten von ca. 5 Euro pro Meter und Bohrkosten von ca. 60 Euro pro Meter; Kosten für Hauswasserwerk 80 bis 400 Euro
- Bohrbrunnen mit Tiefbrunnenpumpe, angelegt von einer Brunnenbaufirma: Materialkosten von ca. 20 Euro pro Meter und Bohrkosten von ca. 120 Euro pro Meter; Kosten für Tiefbrunnenpumpe 200 bis 400 Euro.
Welche Kosten tatsächlich anfallen, hängt auch von der Region, den örtlichen Gegebenheiten und der ausführenden Firma ab.
Verschiedene Arten von Brunnen: Nutzung und Kostenfrage
Es gibt verschiedene Arten von Brunnen, die sich für den Garten eignen. Für welchen Brunnen Sie sich entscheiden, hängt von Ihrem Budget, von der gewünschten Förderleistung und von der Nutzungsart ab. Ein Rammbrunnen ist kostengünstig und kann von Ihnen selbst angelegt werden, während Sie für andere Brunnentypen einen Spezialisten beauftragen sollten.
Rammbrunnen: die kostengünstige Variante
Die kostengünstigste Variante ist der Rammbrunnen, der auch als Schlagbrunnen bezeichnet wird. Er ist weit verbreitet, da er einfach anzulegen ist und für den Brunnenbau keine Firma beauftragt werden muss. Der Rammbrunnen eignet sich, wenn nur geringe Mengen Wasser gefördert werden müssen. Er wird errichtet, indem Metallrohre bis zum Grundwasserspiegel in den Boden geschlagen werden. Das Wasser wird mit einer Handpumpe, beispielsweise einer Schwengelpumpe, nach oben befördert. Um einen hohen Kraftaufwand zu vermeiden, sollte der Pumpweg nicht mehr als acht Meter betragen. Je nach Beanspruchung muss das Metallrohr ungefähr nach fünf Jahren ausgetauscht werden.
Tipp: Errichten Sie einen Rammbrunnen, können Sie zusätzlich ein Becken errichten, um das Wasser aufzufangen. Solche Becken sind fertig erhältlich, doch können sie auch gemauert werden.
Schachtbrunnen: ein klassischer Brunnentyp
Der klassische Brunnentyp ist der Schachtbrunnen, der nicht tiefer als acht Meter gebohrt werden sollte und bei dem das Wasser über eine offene Sohle in den Brunnenschacht eindringt. Bis zum Grundwasser wird ein Schacht ausgehoben, der in der Regel einen Durchmesser von 1,00 bis 1,50 Metern hat. Ein Schachtbrunnen kann dekorativ gestaltet werden. Der Schacht wird mit Beton ausgegossen, mit Brunnenringen aus Beton ausgelegt oder gemauert. Ein Schachtbrunnen ist langlebig, doch kann nur eine geringe Menge Wasser gefördert werden. Das Anlegen eines Schachtbrunnens kann mehrere tausend Euro kosten. Ein Nachteil ist auch die schnelle Verschmutzung des Wassers, auch wenn der Brunnen überdacht ist.
Bohrbrunnen: langlebig, aber kostenintensiv
Ein Bohrbrunnen ist die effizienteste Lösung für die Bewässerung, doch ist er kostenintensiv, da er von einer Brunnenbaufirma angelegt werden sollte. Er kann mit einem Hauswasserwerk oder einer Tiefbrunnenpumpe ausgestattet werden. Ein Hauswasserwerk pumpt das Wasser vom Brunnen bis zur Verbrauchsstelle, auch bei einem Weg zum Grundwasserspiegel von mehr als acht Metern. Das Hauswasserwerk besteht aus Druckbehälter, Jetpumpe und Drucksteuerung. Mit einem Hauswasserwerk ist eine Förderleistung von bis zu 5.500 Litern pro Stunde möglich. Die Lebensdauer liegt bei mehreren Jahrzehnten.
Bei einem Bohrbrunnen mit Tiefwasserpumpe bestehen keine Einschränkungen beim Grundwasserspiegel. Das Pumpengehäuse befindet sich unterhalb des Grundwasserspiegels. Als Tauchpumpe wird die Tiefwasserpumpe oberhalb der Filterstrecke im Grundwasser eingetaucht. Eine Förderleistung von 6.000 bis 17.000 Litern pro Stunde ist möglich. Genau wie der Bohrbrunnen mit Hauswasserwerk ist der Bohrbrunnen mit Tiefwasserpumpe durch eine lange Lebensdauer gekennzeichnet.
Brunnen selbst schlagen: So gehen Sie vor
Möchten Sie einen Rammbrunnen selbst schlagen, müssen Sie den richtigen Platz im Garten auswählen. Ein Brunnen sollte möglichst am Rand des Gartens angelegt werden, damit die Pumpe nicht stört. Es kommt auch darauf an, dass Sie mit einem Schlauch vom Brunnen aus alle zu bewässernden Stellen im Garten bequem erreichen. Sie benötigen einen Motorbohrer oder eine Bohrgarnitur sowie eine Kiespumpe. So gehen Sie vor:
- Belastende Stoffe entfernen, die das Grundwasser gefährden könnten
- Loch mit dem Spaten graben, in dem Sie den Bohrer ansetzen
- Bohrer im Uhrzeigersinn ins Erdreich drehen
- Bohrer bei größerer Tiefe mit zusätzlichem Gestänge verlängern, um das Grundwasser zu erreichen
- Rohre in das Bohrloch bringen
- Bohrloch von Sand befreien (Plunschen)
- Mit Sand versetztes Wasser abpumpen
- Pumpe montieren
Vielen Dank für diesen Ratgeber zum Bau eines Brunnens. Meine Frau und ich überlegen gerade auch, uns einen Brunnen in den Garten bauen zu lassen. Demnächst holen wir uns Rat bei einer Brunnenbaufirma. Guter Hinweis, dass man an den Wasserbedarf der Pflanzen denken sollte bei der Entscheidung.
Da der Wasserbedarf unserer Pflanzen sehr hoch und die Gartenfläche insgesamt ziemlich weitläufig ist, halten wir es für sinnvoll und rentabel, uns einen Brunnen im Garten zuzulegen. Mit der Zeit werden wir auf diese Weise sicherlich so einiges an Wasserkosten sparen. Es bleibt noch zu klären, für welches Brunnen-Design wir uns entscheiden. Das ist gar nicht so einfach, da uns mehrere total gut gefallen.
Ich möchte einen Gartenbrunnen bauen lassen. Seit ich einen großen Garten habe und viel Wasser brauche, überlege ich dies. Den Grundwasserspiegel werde ich zuerst prüfen müssen.
Ich setze mich gerade intensiv mit dem Thema des Brunnen-Schlagens für die Bewässerung in meinem Garten auseinander. Es ist erstaunlich, wie viele Aspekte man berücksichtigen muss, angefangen bei der Wahl des richtigen Standorts bis hin zur Genehmigungspflicht. Die detaillierten Anleitungen und Tipps haben mir geholfen, ein besseres Verständnis für den Aufbau und die Pflege eines eigenen Brunnens zu entwickeln.
Ich wusste nicht, dass es eine Genehmigung braucht. Aber es macht Sinn. Brunnenbau bei einer Firma ist bestimmt ratsam, das ist einfach geklärt dann.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Brunnen. Gut zu wissen, dass man beim Brunnenbau auf den Standort achten sollte. Ich werde mir auch einen Brunnen bauen lassen.