Die Plage der Buchsbaumzünsler beginnt gerade wieder und die kleinen Raupen, die den Buchsbaum befallen, sind wieder unterwegs. Seit dem Jahr 2007 richten die Raupen in unseren Breiten großen Schaden an, da sie innerhalb kürzester Zeit die Buchsbaumbestände zerstören können. Aus diesem Grund müssen Sie schnell handeln, wenn Sie die Raupen des Schmetterlings an Ihren Pflanzen entdecken. Die Bekämpfung ist zwar äußerst schwierig, aber nicht unmöglich.
Wer ist eigentlich der Buchbaumzünsler und woher kommt er?
Der Buchsbaumzünsler ist ein invasive Art, was heißt, dass er in unseren Breiten nicht heimisch ist. Ursprünglich kommt er aus Asien, insbesondere aus Korea, Japan und China. Man geht davon aus, dass er durch Setzlinge, die in Fernost nach Deutschland verschifft wurden, hier eingewandert ist. In den Rheinhäfen Weil am Rhein und Kehl war erstmals im Jahr 2006 zu sehen und hat sich von dort sehr schnell weiterverbreitet. Seit dem Jahr 2016 hat Bayern sehr stark mit der Plage der Raupe zu kämpfen.
Das Problem dabei ist, dass der Buchsbaumzünsler keine Fressfeinde hat. Zum einen kennen ihn die heimischen Vögel nicht und meiden ihn somit. Und zum anderen scheint er unseren heimischen Vögeln auch nicht sonderlich zu schmecken. Dadurch konnte sich der Schädling ungehindert ausbreiten, ohne dass er vor Fressfeinden Angst haben musste. Mittlerweile ist der Buchsbaumzünsler in ganz Deutschland zu finden und zerstört Unmengen an Buchsbäumen, da er scheinbar unersättlich ist.
In der Zwischenzeit sind aber doch einige heimische Vögel auf die Raupe des Schmetterlings aufmerksam geworden. Er scheint aber nicht nur Kohlmeisen und Haussperlingen zu schmecken, sondern auch Wespen, die ihn als hervorragende Nahrungsquelle mit reichlich Protein für sich entdeckt haben.
Nachdem der Buchsbaumzünsler die Buchsbäume komplett zerstört hat, entwickelt sich langsam ein Falter aus ihm, der jedoch nur rund acht Tage lebt. Dieser weiße Schmetterling ist etwa 1,5 Zentimeter lang und circa 5 Zentimeter breit, wenn er seine Flügel ausbreitet. In der Regel ist er auf der Unterseite der Buchbaumblätter zu finden. Dort legt er seine Eier an, damit der Nachwuchs heranwachsen kann. Doch Vorsicht, der Falter ist nicht nur auf Buchsbäumen zu finden. Er sitzt auch gerne auf benachbarten Pflanzen. Da der Schmetterling aber nur wenige Tage lebt, ist er nicht sehr aktiv. In der Regel können Sie ihn auf dem Buchsbaum wie auch in der Nähe der Buchsbäume finden. Pro Jahr können dabei ganze vier Generationen heranwachsen. Dies zeigt, wie schnell er sich verbreitet und weshalb er zwingend bekämpft werden muss.
Denn gerade die Raupen sind das Gefährliche dabei. Sie sind zwar hübsch anzuschauen mit ihrer leuchtend grünen Farbe, den schwarzen Punkten und den weißen Borsten, aber sie sind auch besonders hungrig. Die Raupe „Nimmersatt“ könnte tatsächlich ein Buchsbaumzünsler gewesen sein. Sie fressen sich ab März von Buchsbaum zu Buchsbaum und verpuppen sich dann nach vier Wochen in weißen Gespinsten.
So erkennen Sie einen Befall von Buchsbaumzünslern
Haben Sie die erste Raupe an Ihrem Buchsbaum entdeckt, müssen Sie schnell sein. Denn ist die Pflanze erst einmal befallen, hilft nur noch Schnelligkeit, um die Buchsbäume zu retten. Mit diesen Tipps können Sie den Buchsbaumzünsler erkennen und somit auch bekämpfen:
- Der Falter, der die Eier an den Blättern des Buchsbaums ablegt, ist schwarz-weiß gemustert. Achten Sie unbedingt auf das erste Anzeichen. Dabei erfolgt die erste Eiablage im April und die zweite im Juli. Im September ist dann der letzte Eiablagetermin für die Falter.
- Die Raupen leuchten grün, haben schwarze Punkte und weiße Borsten. Hübsch sind sie, das muss man schon sagen. Allerdings sind es gefräßige Tiere, die Ihren Buchsbaumbestand in nur wenigen Wochen komplett zerstören können. Die Raupen fressen nicht nur die Blätter, sondern auch die Rinde des Buchsbaums.
- Wenn Sie bereits im Januar/Februar Ihren Buchsbaum untersuchen, können Sie die Raupen schon entdecken. Den Winter verbringen die Schädlinge nämlich eingesponnen in ihrem Kokon im Buchsbaum. Sobald die Temperatur über 7 Grad Celsius steigt, beginnt das große Fressen.
- Sobald Sie helle Flecken auf den Blättern entdecken, Blätter die abgefressen sind oder weiße und vergilbte Triebe sehen, müssen Sie aktiv werden, um die Schädlinge zu bekämpfen. Auch weiße Gespinste sind ein Anzeichen für den Buchsbaumzünsler.
So gehen Sie gegen den Buchsbaumzünsler vor
Der Buchsbaumzünsler ist hauptsächlich von März bis Oktober aktiv. Er kann auch schon früher seinen Hunger stillen. Nämlich dann, wenn die Temperaturen höher als 7 Grad Celsius sind. Daher müssen Sie im Grunde das ganze Jahr den Buchsbaum kontrollieren. Zum einen, ob es abgefressene Blätter, gelbe Triebe oder anderen Anzeichen gibt und zum anderen, ob es weiße Gespinste an den Blätter gibt. Dann haben sich die Buchsbaumzünsler in ihren Kokon zurückgezogen und warten nur auf besseres Wetter.
Gegen den Buchsbaumzünsler können Sie schon vorbeugen, indem Sie nicht nur Pflanzenschutznetze verwenden, sondern auch dafür sorgen, dass sich die natürlichen Fressfeinde in Ihrem Garten ansiedeln. Zudem gibt es Buchsbaumzünslerfallen, die bei der Früherkennung sehr gut helfen können.
Ist es schon zu spät und die gefräßige Raupe hat sich auf Ihre Buchsbäume gestürzt, helfen meist nur noch Spritzmittel. Achten Sie aber darauf, dass es sich um biologische Spritzmittel handelt. Des Weiteren können Sie die Pflanze auch zurückschneiden. Weitere Maßnahmen wären unter anderem:
- Bestäuben Sie den Buchsbaum mit Algenkalk
- Sammeln Sie die Raupen per Hand ab
- Nutzen Sie den Hochdruckreiniger, damit die Raupen abfallen
Egal, welche Methode Sie dabei nutzen, die Bekämpfung vom Buchsbaumzünsler ist äußerst mühsam und zeitaufwendig. Denn wenn Sie nur eine Raupe übersehen, war die ganze Arbeit umsonst.
TIPP: Die Raupen sind schnell und schon bei der geringsten Erschütterung ziehen sie sich ins Innerer der Krone zurück. Daher ist es immer empfehlenswert, wenn Sie mit einem Laubbläser oder einem Hochdruckreiniger den Buchsbaum behandeln. Breiten Sie vorher eine Folie unter den Buchsbäumen aus, damit die Raupen auf die Folie fallen und gleich eingesammelt werden können.
Spritzmittel gegen den Buchsbaumzünsler einsetzen
Bevor Sie mit der chemischen Keule kommen, probieren Sie zuerst biologische Pflanzenschutzmittel aus. Neem kann dabei sehr gute Dienste leisten. Mittel mit dem Wirkstoff Azadirachtin besitzt eine hervorragende Wirkung. Dabei wird der Wirkstoff von den Pflanzen aufgenommen und an die Raupen weitergegeben. Somit wird verhindert, dass die Raupen sich verpuppen. Damit der Wirkstoff aber auch richtig ins Innere des Buchsbaums gelangt, sollten Sie ihn mit hohem Druck auf die Pflanzen ausbringen.
Sollten diese Präparate keinen Erfolg bringen, ist es an der Zeit die Chemiekeule herauszuholen. Mit dem „Schädlingsfrei Calypso“ von Bayer Garten haben Sie eine gute Hilfe. Sind die Buchsbäume jedoch sehr stark befallen, hilft nur noch der komplette Rückschnitt.
So entsorgen Sie die Reste des Buchsbaums
Wie Sie sich sicher denken können, haben die Rückschnitte des Buchsbaums nichts im Kompost zu suchen. Auch an verschiedenen Grünabfallstellen sollten die Reste nicht entsorgt werden. Wenn Sie alles richtig machen möchten, sollten Sie diese Punkte beachten:
Um die gefräßigen Buchsbaumzünsler zu töten, reichen die Temperaturen in der eigenen Kompostierung nicht aus. Daher ist es wichtig, die Reste der Pflanzen auf keinen Fall in den Kompost zu geben, da Sie sonst die weitere Verbreitung nicht verhindern können.
Haben Sie nur kleinere Mengen, geben Sie diese einfach in einen Plastiksack, den Sie luftdicht verpackt im Restmüll entsorgen. Beachten Sie aber, dass die Reste nur im Restmüll und nicht in der Biotonne entsorgt werden, da auch sonst nicht ausgeschlossen ist, dass einige Raupen oder Falter entkommen können und sich weiterverbreiten.
Haben Sie große Mengen, ist es unter anderem möglich, das Schnittgut klein zu häckseln und notfalls mit einer Schicht Erde zu kompostieren. Allerdings sollte dies die Ausnahme sein, wenn Sie keine andere Möglichkeit haben, das Schnittgut zu entsorgen.
Besser ist es, das Schnittgut klein zu häckseln, es in Plastiksäcken luftdicht zu verpacken und in die Restmülltonne zu geben. Gegen eine kleine Gebühr können Sie die Säcke auch neben die Restmülltonne stellen, um sie abtransportieren zu lassen.
Des Weiteren können Sie große Mengen auch zur Kompostierungsanlage gebracht werden. Hier müssen Sie allerdings einiges beachten, damit sich die Raupe nicht ausbreitet, weil sie vielleicht vom Hänger fällt. Haben Sie das Schnittgut auf dem Hänger, müssen Sie es gut mit einer Plane abdecken, sodass die Raupen sich nicht weiter verbreiten können. Zudem sollten Sie den Mitarbeitern Bescheid sagen, dass das Schnittgut mit den Buchsbaumzünslern kontaminiert ist. In der Regel wird das Schnittgut dann in verschließbare Container gegeben, damit der Zünsler nicht entweichen kann.
Wie Sie sehen können, ist es nicht ganz einfach, den Buchsbaumzünsler zu bekämpfen. Mit etwas Aufwand können Sie diesem gefräßigen Schädling aber durchaus Herr werden. Damit der Befall nicht so stark ist, sollten Sie die Buchsbäume regelmäßig kontrollieren. Schon im Winter können Sie die weißen Gespinste erkennen, die bei Temperaturen ab 7 Grad Celsius zu gefräßigen kleinen Monstern werden. Deshalb achten Sie schon im Winter auf die Kontrolle, damit Ihre Buchsbäume sicher sind.