Haben Sie Buchsbaum als Hecke oder Strauch in Ihrem Garten, kann Ihnen der Buchsbaumzünsler das Leben schwer machen. Der unscheinbare Schmetterling kann schwere Schäden anrichten und den Buchsbaum zum Absterben bringen. Es gibt aber einige Möglichkeiten, ihn wirksam zu bekämpfen.
Befall mit Buchsbaumzünsler erkennen: auf unteren Bereich der Pflanzen achten
Der Buchsbaumzünsler ist erst seit einigen Jahren in deutschen Gärten verbreitet, wo er sich am Buchsbaum zu schaffen macht. Er wurde wahrscheinlich aus Ostasien auf Containerschiffen eingeschleppt. Im Frühjahr paart sich der Buchsbaumzünsler und legt im unteren Bereich der Wirtspflanze ungefähr 150 Eier ab.
Die Larven schlüpfen bei einer Temperatur von mehr als sieben Grad Celsius schon nach drei Tagen. Die Entwicklung zum fertigen Insekt verläuft in sieben Stadien und vollzieht sich bei einer Umgebungstemperatur von mehr als 15 Grad Celsius innerhalb von zehn Wochen. Die Entwicklung von der Larve zur Raupe dauert bei 20 Grad Celsius ungefähr drei Wochen.
Sie sehen die Eier und die Larven zumeist nicht, doch sind die ungefähr fünf Zentimeter langen grünen Raupen leicht zu erkennen. Verpuppen sich die Raupen, schlüpfen ungefähr eine Woche später die fertigen Falter. Da sie nur eine kurze Lebenserwartung haben, müssen sie sich innerhalb kurzer Zeit vermehren. Von Frühjahr bis Spätsommer kann der Buchsbaumzünsler bei guten Bedingungen in vier Generationen auftreten. Am Ende einer Saison überwintern die Raupen in Kokons aus Spinnfäden und Blättern, um sich im Folgejahr zu Faltern zu entwickeln.
Schadbild des Buchsbaumzünslers: Blattgerippe und vertrocknete Triebe
Nachdem der Buchsbaumzünsler seine Eier abgelegt hat, erkennen Sie von einem Befall noch nichts. Die Raupen fressen sich vom Inneren der Pflanze nach außen und machen sich nicht nur an den Blättern zu schaffen, sondern sie fressen auch die Rinde der jungen Triebe. Einen Befall erkennen Sie an den Raupen, am Blattgerippe und an absterbenden, trockenen Trieben. Häufig wird ein Befall erst dann entdeckt, wenn er bereits weit fortgeschritten ist. Die befallenen Pflanzen sind dann oft nicht mehr zu retten. Achten Sie vor allem auf den unteren Bereich der Buchsbaumpflanzen, da dort die Raupen zuerst ihr Unwesen treiben. Sichere Anzeichen für einen Befall sind:
- abgefressene Blätter und Blattgerippe
- angefressene Triebe
- Fraßspuren an der Rinde
- Gespinste an den Pflanzen
- bräunlich verfärbte Blätter
- Kotkrümel als grünliche Ablagerungen an den Gespinsten
Erste Hilfe leisten: Raupen absammeln und Rückschnitt
Um den Buchsbaumzünsler wirksam zu bekämpfen und Ihren Buchsbaum zu retten, gilt es, einen Befall frühzeitig zu erkennen. Kontrollieren Sie Ihren Buchsbaum bereits im April, wenn die Raupen aktiv sind, auf einen Befall. Sammeln Sie die Raupen akribisch ab und tragen Sie dabei Handschuhe. Entsorgen Sie die Raupen im Restmüll, damit sie sich nicht mehr ausbreiten können. Legen Sie unter die Buchsbaumpflanzen ein helles Tuch, damit Sie auch herabgefallene Raupen finden und entsorgen können.
Weitere Kontrollen nehmen Sie im Juli und im September vor, wenn die nächsten Generationen auftreten. Ist der Buchsbaum kräftig genug, schneiden Sie ihn zurück. Das Schnittgut verpacken Sie, um es im Hausmüll zu entsorgen, damit sich der Schädling nicht weiter ausbreitet. Mit einem Hochdruckreiniger können Sie auch Schädlinge im Inneren der Pflanze entfernen.
Stark befallene Pflanzen entsorgen: gut verpackt im Hausmüll
Sind die Pflanzen stark betroffen, sterben sie ab. Sie können die betroffenen Pflanzen dann nur noch ausgraben und entsorgen, damit sich der Schädling nicht auf andere Pflanzen ausbreitet. Verpacken Sie die betroffenen Pflanzen gut und entsorgen Sie sie im Hausmüll. Sind die Buchsbaumpflanzen bereits größer, wenden Sie sich an die Kompostierungsanlage in Ihrer Nähe. Die Pflanzen werden nicht kompostiert, doch können Ihnen die Mitarbeiter der Kompostierungsanlage sagen, wo Sie die Pflanzen zur Entsorgung abgeben können.
Tod durch Ersticken: abdecken mit dunkler Folie
Die Larven des Buchsbaumzünslers vertragen Hitze nicht gut und können mit einem einfachen Trick bekämpft werden. Einzelpflanzen und kleinere Einfassungen mit Buchsbaum decken Sie an einem warmen, sonnigen Tag mit dunkler Folie ab. Die Temperaturen steigen unter der Folie schnell an und führen zum Absterben der Larven und Raupen. Sorgen Sie dafür, dass der Buchsbaum am Vortag gut gewässert wird. So macht ihm die Hitze nichts aus. Am Abend entfernen Sie die Folie wieder. Den Eiern des Schädlings macht die Hitze nichts aus. Wiederholen Sie daher den Vorgang nach zwei Wochen, um weitere Larven zu bekämpfen.
Buchsbaumzünsler biologisch bekämpfen: Bakterien, Neem-Öl und Pheromonfallen
Um den Buchsbaumzünsler zu bekämpfen, benötigen Sie nicht die chemische Keule, da es wirksame biologische Mittel gibt. So besteht die Chance, den Schädling komplett loszuwerden, ohne die Umwelt zu schädigen. Spritzmittel mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis bringen Sie bei trockener Witterung und Temperaturen über 15 Grad Celsius aus. Sprühen Sie das Mittel mit hohem Druck auch in das Innere der Pflanze und wiederholen Sie den Vorgang nach 10 bis 14 Tagen. Das Bakterium wird von den Raupen gefressen und tötet sie ab, da es sich in deren Körpern vermehrt.
Zusätzlich zu den Bakterien wenden Sie Pheromonfallen an, die weibliche Sexuallockstoffe enthalten und die männlichen Falter anlocken. Sie hindern die Falter nicht nur an der Vermehrung und dezimieren den Bestand, sondern die Fallen dienen auch der Kontrolle des Befalls.
Neemöl spritzen Sie bis in das Innere der Pflanze. Es wird von den Schädlingen aufgenommen, verdirbt ihnen den Appetit und lässt sie verhungern. Wiederholen Sie die Spritzung nach 10 bis 14 Tagen.
Hausmittel gegen den Buchsbaumzünsler: Essig und Schmierseife
Eine preiswerte und umweltfreundliche Bekämpfung des Buchsbaumzünslers gelingt Ihnen mit Hausmitteln. Essig ist gut geeignet, wenn er mit Öl kombiniert wird. Er wirkt nur gegen die Raupen. Bereiten Sie eine Lösung aus einem Liter Wasser, acht Esslöffeln Essig und sechs Esslöffeln Speiseöl, mit der Sie den Buchsbaum bis in das Innere einsprühen.
Geben Sie etwas Spülmittel dazu, damit sich die Flüssigkeiten besser vermischen. Bedecken Sie die Erde unter dem Buchsbaum unbedingt mit einer Folie, damit die Lösung nicht in den Boden gelangt und zu einer Übersäuerung führt. Schon nach einer halben Stunde sterben die Raupen ab. Wiederholen Sie den Vorgang nach ungefähr zwei Wochen.
Ebenfalls wirksam ist eine Seifenlauge aus einem Liter Wasser und 30 Millilitern Schmierseife, mit der Sie die Pflanzen einsprühen. Die Seife bringt die Raupen zum Absterben, da sie in die Atemwege gelangt. Spritzen Sie nach 10 bis 14 Tagen erneut, um die Raupen komplett zu bekämpfen.
Ansiedlung von Nützlingen fördern: Vögel und Wespen
Den Buchsbaumzünsler können Sie dezimieren, indem Sie die Ansiedlung von Vögeln und Wespen in Ihrem Garten fördern. Sperlinge, aber auch andere Vögel fressen die Raupen des Falters. Stellen Sie Nisthilfen in Ihrem Garten bereit und achten Sie auf naturnahe Bedingungen im Garten. Dulden Sie auch Wespen in Ihrem Garten, wenn sich die Nester nicht an ungünstigen Orten befinden. Wespen sind geschützt und schaden nicht nur dem Buchsbaumzünsler, sondern auch anderen Schädlingen.
Ersatzpflanzen für Buchsbaum: wenn Sie den Schädling nicht loswerden
Können Sie Ihren Buchsbaum nicht mehr retten und werden Sie den Buchsbaumzünsler nicht los, hilft nur noch das radikale Entfernen des Buchsbaums aus Ihrem Garten. Als Alternativen zu Buchsbaum eignen sich die Japanische Stechpalme und der Bloombux als eine Art von Rhododendron. Gut geeignet sind auch Portugiesischer Lorbeer, Scheinzypresse oder Heckenmyrte.