Bohnen gibt es in zahlreichen Sorten, die sich in ihrem Anbau und in der Verwendung unterscheiden. Bevor Sie Bohnen anbauen, überlegen Sie, wozu Sie sie verarbeiten möchten. Bei verschiedenen Bohnensorten werden die Früchte komplett gegessen, während Sie bei anderen Sorten nur die Kerne verwenden.
Buschbohnen: viele Sorten und einfacher Anbau
Buschbohnen sind neben den Stangenbohnen eine der beiden Wuchsformen der Gartenbohnen. Nach den Eisheiligen säen Sie die Bohnen direkt ins Freiland, in Horsten mit vier bis sechs Bohnen. Die Bohnen können ab April bereits vorkultiviert und dann nach den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt werden. Bis in den Juli hinein kann die Aussaat erfolgen.
Sie wachsen buschig und ohne Rankhilfe, doch können Sie die Reihen anhäufeln, um einen besseren Stand zu ermöglichen. Wenige Wochen nach der Aussaat erscheinen die Blüten. Bis die Bohnen reif für die Ernte sind, dauert es dann nicht mehr lange. Buschbohnen werden komplett mit Hülsen gegessen. Ernten Sie jeden zweiten oder dritten Tag, fördern Sie die Fruchtbildung. Bei den Buschbohnen werden Grüne Bohnen und Wachsbohnen unterschieden. Sie eignen sich als Gemüsebeilagen, für Salate und Eintöpfe. Wachsbohnen sind noch zarter als Grüne Bohnen und werden daher bevorzugt als Gemüsebeilage verwendet.
Tipp: Lassen Sie einige Bohnen vollständig ausreifen und die Hülsen trocknen, um Samen zu gewinnen. Sie können die Früchte auch reifen lassen, um die Kerne zu essen. Die Weißen Bohnen eignen sich für Suppen und Eintöpfe.
Brechbohne: spezielle Art der Buschbohne
Brechbohnen sind eine spezielle Art der grünen Buschbohnen und lassen sich, frisch geerntet, leicht brechen. Sie verfügen über viel Hülsenfleisch und wenige Kerne, weshalb sie hervorragend für Eintöpfe, Suppen und als Beilage geeignet sind. Sie werden auch als Filetbohnen bezeichnet. Beliebte Sorten von Brechbohnen sind
- Jutta,
- Saxa als robuste, ertragreiche Sorte, die schon früh geerntet werden kann,
- Delinel mit feinen, langen und zarten Hülsen,
- Blauhilde mit blauen Hülsen, die sich beim Kochen grün färben, und
- Scuba.
Prinzessbohne: zarte Form der Buschbohne
Eine weitere spezielle Art der grünen Buschbohne ist die Prinzessbohne, die auch als Delikatessbohne bezeichnet und jung geerntet wird. Diese kleinen, zarten Bohnen eignen sich gut für Salate, Suppen und als Gemüsebeilagen. Sie werden immer im Ganzen verarbeitet. Prinzessbohnen kommen mit wenig Wasser aus, brauchen einen sonnigen Standort und wachsen buschig am Boden. Bekannte Sorten sind Holländische Prinzess und Prinzessa.
Keniabohne: grüne Buschbohnen afrikanischen Ursprungs
Die Keniabohne hat ihren Ursprung in Afrika und ist eine weitere Form der grünen Buschbohne. Da sie einen warmen, sonnigen Standort benötigt, lässt sie sich in heimischen Gärten oft nur schwer kultivieren. Die Früchte sind stricknadeldünn und weisen eine blassgrüne Farbe auf. Sie haben keine Samen und sind daher außerordentlich zart. Die Bohnen eignen sich gut als Beilage und für Salate.
Kidneybohne: in deutschen Gärten kaum kultivierbar
Eine weitere Form der Buschbohne ist die Kidneybohne, von der nicht die Hülsen, sondern nur die roten Kerne verwendet werden. Ein beliebtes Gericht mit Kidneybohnen ist Chili con Carne, doch passen die Bohnen auch gut zu Salaten, häufig in Kombination mit Mais. Die Kidneybohne hat ihren Ursprung in Peru und benötigt ein feuchtwarmes Klima, weshalb sie in Deutschland kaum kultivierbar ist.
Kletter- oder Stangenbohne: Rankhilfe erforderlich
Neben den Buschbohnen sind Kletter- oder Stangenbohnen eine Wuchsform der Gartenbohne. Sie werden ebenso wie die Buschbohnen von Mai bis Juli direkt ins Freiland gesät und benötigen eine Rankhilfe. Eine Stange, Schnur, aber auch Maispflanzen eignen sich als Rankhilfe. Im Milpa-Beet werden Kletterbohnen, Mais und Kürbis zusammen angebaut. Die Pflege der Kletterbohnen funktioniert ähnlich wie bei den Buschbohnen, doch können sie mehrere Meter in die Höhe wachsen.
Genau wie bei den Buschbohnen kann die Ernte schon etwa zehn Wochen nach der Aussaat erfolgen. Häufig sind die Stangenbohnen noch ertragreicher als die Buschbohnen. Auch bei den Stangenbohnen werden Grüne Bohnen und Wachsbohnen unterschieden. Abhängig von der Sorte werden die Hülsen jung geerntet und gegessen, doch können sie auch reifen, um dann die Kerne zu verwenden. Die Nutzung unterscheidet sich nicht von den Buschbohnen.
Tipp: Bauen Sie Stangenbohnen nicht in unmittelbarer Nachbarschaft mit Buschbohnen an, denn sie sind schlechte Nachbarn in der Mischkultur.
Prunk- oder Feuerbohnen: hoher Schmuckwert und essbare Kerne
Feuerbohnen haben einen hohen Schmuckwert und benötigen genau wie die Kletterbohnen eine Rankhilfe. Sie sind gut zum Beranken von Gerüsten oder Zäunen geeignet, da sie mit ihren feuerroten Blüten erfreuen. Es gibt auch Sorten mit andersfarbigen Blüten, beispielsweise in kräftigem Rosa. Prunkbohnen gedeihen auch in feuchtem, kühlerem Klima und stellen bis auf eine Rankhilfe keine hohen Ansprüche an den Anbau. Der Standort der Feuerbohne sollte sonnig oder halbschattig sein.
Die Aussaat erfolgt ab Mitte Mai direkt ins Freiland. Die Früchte werden bis zu 25 Zentimeter lang und haben flache Hülsen. Zur Verwendung in der Küche müssen die Früchte reif und trocken werden, da nur die Kerne verwendet werden. Prunkbohnen haben schwarze Kerne mit rotem oder pinkfarbenem Muster, die sich für Eintöpfe oder Salate eignen. Es gibt auch Sorten mit weißen, gefleckten Samen. Die Kerne können auch gegessen werden, wenn sie noch nicht vollständig ausgereift sind.
Ackerbohnen: Bohnen, die keine sind
Ackerbohnen sind im botanischen Sinne keine Bohnen, sondern sie gehören zu den Wicken. Sie können bereits im März ins Freiland gesät werden und erreichen eine Länge von mehr als einem Meter, weshalb eine Rankhilfe zu empfehlen ist. Weitere Bezeichnungen für die Ackerbohne sind Dicke Bohne, Saubohne, Viehbohne, Pferdebohne, Puffbohne oder Edamame. Nur die Kerne werden gegessen und können als Gemüsebeilage, aber auch für Püree oder Suppen verwendet werden. Die Hülsen werden noch grün geerntet und sind selbst ungenießbar. Bei früher Aussaat ist die Ernte ab Ende Mai oder Anfang Juni möglich. Die Kerne sollten milchreif sein. Ackerbohnen werden häufig von Schwarzen Bohnenläusen befallen.
Tipp: Lassen Sie einige Hülsen reif werden und trocknen, wenn Sie Samen von Ackerbohnen gewinnen möchten.