Chelsea was? Gut, Chelsea kennt man – der Londoner Stadtteil ist bekannt für den gleichnamigen Fußballclub FC Chelsea und für seine berühmten Töchter und Söhne, darunter Bryan Adams, Petula Clark, Mark Knopfler und auch Oscar Wilde. Und der Stadtteil ist bekannt für seinen Chop, den Chelsea Chop eben. Noch nie gehört? Das können Sie in wenigen Minuten nicht mehr sagen! Denn jeder Gartenbesitzer sollte ihn kennen.
Was ist der Chelsea Chop?
Chop ist Englisch und heißt so viel wie abschneiden oder kürzen. Der Chelsea Chop ist somit der „Chelsea Schnitt“, der eine Methode darstellt, um Stauden zu schneiden. Natürlich kommt er auch von der Insel – die Briten können halt Gärten, sie wissen, wie es geht und sie finden immer wieder beeindruckende Methoden, um manches noch ein Stück weit besser zu machen.
Jedes Jahr Ende Mai findet in dem Londoner Stadtteil die Chelsea Flower Show, also die Chelsea Blumenschau statt. Und an diese Veranstaltung ist der Chelsea Chop angelehnt. Denn er bezeichnet einen Staudenschnitt, der für mehr Blüten und kompakten Wuchs sorgen soll. Der Schnittpunkt lehnt sich an das Datum der Blumenschau Ende Mai an, sodass jeder Gärtner weiß, dass der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt in der zweiten Mai- und ersten Juni-Hälfte ist. Wir in Deutschland sprechen übrigens auch vom Vorblüteschnitt.
Für welche Pflanzen ist der Chelsea Chop geeignet?
Die Schnitttechnik ist prinzipiell für alle Stauden sinnvoll, die im Sommer und im Herbst zur Höchstform auflaufen. Das heißt, dass sie zu besagtem Zeitpunkt noch nicht blühen dürfen. Selbst wenn Sie bereits Knospen gebildet haben, ist das nicht schlimm, denn das Wachstum wird durch den Schnitt angeregt und es entstehen weitaus mehr Blüten. Genau dann ist der passende Zeitpunkt, um die Schere anzusetzen. Auch wenn es dem Gärtner anfangs in der Seele wehtut, die frisch gewachsenen Austriebe zu kappen, lohnt sich der Chelsea Chop allemal.
Beispiele für sommer- und herbst-blühende Stauden sind unter anderem: Astern, Chrysanthemen, Goldrute, Mädchenauge, Sonnenhut, Storchschnabel, Kerzen-Knöterich, Prachtkerzen, Spornblumen, Rittersporn, Sonnenbraut, Garten-Margerite, Frauenmantel, Katzenminze, Phlox und auch die Fette Henne.
Was man mit dem Chelsea Chop erreichen kann
Es gibt verschiedene Schnitttechniken, mit denen man unterschiedliche Ziele erreicht. Sie müssen also zu Beginn wissen, was Sie mit dem Rückschnitt bezwecken, ehe Sie zur Schere greifen. Was wollen Sie mit dem Chelsea Chop also erreichen?
- Sie möchten, dass die Pflanze üppiger blüht.
- Sie möchten, dass die Blüte später einsetzt.
- Sie möchten, dass die Blüte länger dauert.
- Sie möchten, dass die Pflanze kompakter wächst.
- Sie möchten, dass die Pflanze nicht auseinander fällt.
Übrigens: Ein kompakter Wuchs ist nicht nur optisch schöner, er verhindert auch, dass stärkere Winde die Pflanze schnell auseinanderdrücken können und höhere Stauden angebunden oder gestützt werden müssen.
Die Schnitttechniken im Überblick
Es gibt drei Schnitttechniken, mit denen Sie beim Chelsea Chop die unterschiedlichen Ergebnisse erreichen:
- Sie schneiden die Staude komplett um rund ein Drittel zurück.
- Sie kürzen nur die äußeren Triebe um ein Drittel ein und lassen die inneren Triebe stehen. Alternativ können Sie auch die vorderen kürzen und die hinteren stehen lassen.
- Suchen Sie sich vereinzelte Triebe aus, die sich über die gesamte Pflanze verteilen, und kürzen Sie diese um ein Drittel ein, der Rest bleibt stehen.
Chelsea Chop – wie sich die Schnitttechniken auswirken
Sehen wir uns nun noch an, was Sie mit den drei Schnitttechniken bewirken:
Die Staude soll später blühen | Schnitttechnik 1 |
Die Staude soll üppiger blühen | Schnitttechnik 1 |
Die Staude soll länger blühen | Schnitttechnik 3 (sieht besser aus als bei Technik 2) |
Die Staude soll kompakter werden | Schnitttechnik 1, 2 und 3 |
Die Staude soll nicht auseinanderfallen | Schnitttechnik 1, 2 und 3 |
Nach dem Schnitt
Sobald Sie Ihre Stauden entsprechend geschnitten haben, sollten Sie die Pflanze ausreichend gießen. Gleichzeitig kann ihr etwas Dünger gut tun. Das geschnittene Grün müssen Sie im Übrigen nicht wegwerfen. Sie können davon zum Beispiel Stecklinge zur Vermehrung verwenden.
Chelsea Chop – das ist noch zu beachten
Auf ein paar Punkte möchten wir noch aufmerksam machen, damit Sie mit dem Chelsea Chop auch das erreichen, was Sie möchten:
- Schneiden Sie keine schwachwüchsigen und zarten Stauden, diese würden vom Vorblüteschnitt nicht profitieren.
- Schneiden Sie nicht, wenn anhaltende Trockenheit vorherrscht, da die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit brauchen. Alternativ können Sie natürlich so gießen, dass die Erde stets feucht ist. Eine Mulchschicht kann in diesem Fall die Feuchtigkeit in der Erde halten.
- Wenn das Frühjahr sehr trocken war, sollte kein Rückschnitt erfolgen, da dies eher kontraproduktiv sein kann.