Chicoree wird im Winter geerntet und ist der zarte, knackige Spross der rübenartigen Zichorienwurzel. Um die weißlich-gelben, zapfenförmigen Triebe zu ernten, müssen Sie zuerst die Rüben anbauen. Erst im zweiten Jahr können die schmackhaften Zapfen geerntet werden.
Chicoree: Ansprüche an Standort und Boden
Als Schwach- oder Mittelzehrer benötigt Chicoree einen durchlässigen, tiefgründigen und nicht zu schweren Boden mit mittlerem Nährstoffgehalt, der möglichst stickstoffarm sein sollte. Am besten eignet sich ein schwach alkalischer Boden. Messen Sie im Idealfall im Vorfeld den pH-Wert, der etwa bei 6,5 liegen sollten. Mit Kalkgaben lässt sich der pH-Wert erhöhen. Chicoree liebt einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Dort, wo Sie Chicoree anbauen möchten, sollten möglichst drei bis vier Jahre zuvor nicht Radicchio, Chicoree oder Endivien gestanden haben. Leguminosen wie Buschbohnen, Erbsen oder Dicke Bohnen sind keine gute Vorfrucht, da sie den Boden mit Stickstoff anreichern. Gute Nachbarn sind
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Stangenbohnen,
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Salat,
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Fenchel,
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Möhren,
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Tomaten,
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Dicke Bohnen und
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Erbsen,
während Kartoffeln oder Endivien eher schlechte Nachbarn sind. Halten Sie den Boden immer gleichmäßig feucht und vermeiden Sie Staunässe. Steine oder Verdichtungen im Boden fördern die Beinigkeit der Wurzeln und sollten daher nicht vorhanden sein.
Aussaat bei wärmeren Temperaturen ab Mai
Säen Sie Chicoree Mitte Mai bis Anfang Juli mit einer Saattiefe von zwei bis drei Zentimetern direkt ins Freiland. Der Reihenabstand sollte 30 Zentimeter betragen. Der Boden sollte für die Aussaat bereits warm sein, da die Pflanzen bei Kälte leicht schossen. Chicoree keimt nach drei bis vier Wochen. Zeigen sich nach den Keimblättern die ersten Blätter, vereinzeln Sie die Pflanzen auf einen Abstand von 10 bis 15 Zentimeter, damit sich die Wurzeln gut ausbilden können.
Tipp: Da Chicoree eine lange Keimdauer hat, eignet sich, ähnlich wie bei Möhren, eine Markiersaat. Mischen Sie den Chicoree-Samen mit Salat- oder Radieschensamen. So sehen Sie, wo Sie den Chicoree ausgesät haben.
Jungpflanzen pflegen: keine hohen Ansprüche
Chicoree ist im Beet anspruchslos und braucht nicht viel Pflege. Lockern Sie regelmäßig den Boden auf, damit die Wurzeln gut in die Tiefe wachsen können. Regelmäßig sollten Sie bewässern, damit die Pflanzen gut wachsen und Sie dem Befall mit verschiedenen Schädlingen vorbeugen. Vermeiden Sie unbedingt Staunässe. Hin und wieder düngen Sie schwach mit Brennnesseljauche oder mit Kompost. Gehen Sie mit der Düngung eher sparsam um. Im Zwei- bis Dreiblattstadium eignet sich auch Hornmehl für die Düngung. Auf einen Quadratmeter bringen Sie ungefähr 50 Gramm aus. Eine höhere Stickstoffgabe ist nicht zu empfehlen, da die Treibqualität darunter leidet.
Ernte der Wurzeln, wenn die Blätter gelb werden
Im Oktober oder November werden die Blätter der Pflanzen gelb. Jetzt ernten Sie die Wurzeln vorsichtig mit einer Grabegabel, damit sie nicht abbrechen. Lagern Sie die Wurzeln zwei bis drei Tage an einem luftigen, trockenen Ort, um sie abtrocknen zu lassen. Nur Wurzeln mit einem Durchmesser von 3 bis 6 Zentimeter und einer Länge von ungefähr 15 Zentimeter sind für das Treiben geeignet. Entfernen Sie von den Wurzeln die äußeren Blätter.
Wurzeln zum Treiben bringen: bei niedriger Temperatur
Während Chicoree im Beet ziemlich leicht zu kultivieren ist und keine hohen Ansprüche an die Pflege stellt, liegt die Schwierigkeit im Treiben. Damit die Wurzeln gut treiben, müssen sie Kälte tanken. Schlagen Sie sie in einer Kiste mit feuchtem Sand ein, die Sie an einem kühlen Ort wie Keller oder Garage platzieren. Die Temperatur sollte bei 0 bis 3 Grad Celsius liegen. Die Wurzeln bleiben ungefähr acht Monate haltbar. Es reicht zum Treiben jedoch aus, sie eine Woche lang bei dieser Temperatur aufzubewahren. Nehmen die Wurzeln genug Kälte auf, bleiben die Blattrosetten geschlossen. In den folgenden drei Wochen muss es für die Wurzeln nicht mehr ganz so kalt sein. Bei einer Temperatur von 10 bis höchstens 18 Grad Celsius sollten sie im Dunkeln stehen, am besten im Keller oder in der Garage.
Beim Treiben beachten: So erzielen Sie eine gute Ernte
Möchten Sie beim Treiben der Chicoreewurzeln gute Erfolge erzielen, müssen Sie einiges beachten:
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Achten Sie unbedingt darauf, dass die Wurzeln in der Kiste mit feuchtem Sand aufrecht stehen.
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Beachten Sie die Sorte, da bei einigen Sorten die Wurzeln mit einer 10 Zentimeter dicken Schicht Sand bedeckt sein müssen.
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Werden die Rüben nicht ausreichend kühl gelagert, bilden sich nur offene Rosetten.
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Bewässern Sie die Rüben nach dem Einsetzen in Sand.
Chicoree ernten: Ernte mehrmals möglich
Nach vier bis sechs Wochen sind die Zapfen ungefähr 15 Zentimeter lang und können geerntet werden. Schneiden Sie sie kurz über der Wurzel ab. Die Kolben können Sie mehrmals ernten, da die Wurzeln immer wieder neu austreiben. Die zarten Chicoreekolben eignen sich hervorragend für verschiedene knackige Salate, als Dekoration für kalte Platten, aber auch gedünstet mit Butter oder einer Sauce Hollandaise. Schlagen Sie die Zapfen in ein feuchtes Tuch ein, bleiben sie im Kühlschrank einige Tage haltbar.
Das Gemüse schmeckt aromatisch, leicht würzig, und hat einen etwas bitteren Einschlag. Die Bitterstoffe befinden sich hauptsächlich im Strunk im unteren Bereich der Kolben. Er kann mitgegessen werden. Sie können ihn aber entfernen, wenn Sie den bitteren Geschmack nicht mögen.
Tipp: Neuere Züchtungen enthalten weniger Bitterstoffe als alte Sorten, sodass der Strunk problemlos mitgegessen werden kann. Edeloof oder Brüsseler Witloof eignen sich hervorragend für Salate. Mitado hat einen geringen Bitterstoffanteil und kann ohne Erdabdeckung getrieben werden.
Krankheiten und Mangelerscheinungen: Das steckt dahinter
Chicoree ist im Beet zwar ziemlich unkompliziert, trotzdem gibt es immer wieder kleinere Herausforderungen:
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Chicoree mag keinen stickstoffhaltigen Boden. Die Kolben werden dann nur klein und locker. Da auch Brennnesseljauche Stickstoff enthält, sollten Sie sie ab August nicht mehr verwenden.
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Sind die Kolben innen braun, liegt ein Kalkmangel vor.
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Ist die Treibtemperatur zu hoch, wachsen die Köpfe nur locker.
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Fraßstellen an den Wurzeln sind der Beweis für den Befall mit Erdraupen. Mit einer regelmäßigen Beregnung beugen Sie dem Befall mit Erdraupen vor, denn sie sind die Larven von Eulenfaltern, die keine nassen Ablageplätze für ihre Eier mögen.
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Zu einem Problem kann auch Echter Mehltau werden, der sich mit einem weißen Belag auf den Blättern zeigt. Entscheiden Sie sich für mehltauresistente Sorten und versorgen Sie Ihre Chicoreepflanzen im Beet gut mit Wasser.
Hallo Sabine
Wir haben das 1. Mal Chicoree angepflanzt und die üblichen Anfängerfehler gemacht, doch wir konnten jetzt schon ernten. Nun meine Frage: was müssen wir im Frühling mit den Wurzeln machen? Wieder ins Freiland setzen?