Chilipflanzen haben ihren Ursprung in Mittel- und Südamerika und sind wärmeliebend. Es handelt sich um mehrjährige Pflanzen, doch werden sie in Deutschland meistens nur einjährig angebaut. Möchten Sie die frostempfindlichen Pflanzen überwintern, ist das drinnen oder in einem beheizten Gewächshaus möglich.
Chilipflanzen hereinholen: bei Temperaturen um 13 Grad Celsius
Chilipflanzen wachsen bereits deutlich langsamer, wenn die Nachttemperaturen unter 14 Grad Celsius sinken. Die meisten Chili-Arten verlieren ihre Blätter bei dauerhaften Temperaturen um 10 Grad Celsius. Es gibt auch empfindliche Sorten, die schon bei Temperaturen unter 13 Grad Schaden nehmen. Baumchili-Sorten sind weniger empfindlich und vertragen Nachttemperaturen um 8 Grad Celsius.
Im Freien können Sie Chili-Pflanzen nicht überwintern, denn ein Frostschutzvlies reicht nicht aus. Eine gute Möglichkeit zum Überwintern von Chilipflanzen ist ein beheiztes Gewächshaus, in dem Sie die Temperaturen regulieren können. Nehmen Sie daher die Chilipflanzen aus der Erde und pflanzen Sie sie in einen Topf um, wenn die Temperaturen unter 13 Grad Celsius sinken.
Chili überwintern: warmer oder kühler Standort
Haben Sie Ihre Chilipflanzen in einen Topf gepflanzt, können Sie sie sowohl in der Wohnung als auch im beheizten Gewächshaus warm oder kalt überwintern. Das hängt davon ab, ob Sie auch im Winter die Früchte ernten möchten. Beide Formen der Überwinterung haben Vor- und Nachteile.
Chili warm überwintern: Temperaturen um 20 Grad Celsius
Möchten Sie Chilipflanzen warm überwintern, sollten Sie sie an einen sonnigen Platz bringen. Geeignet ist die Fensterbank oder ein entsprechender Standort im beheizten Gewächshaus. Die Temperatur sollte möglichst konstant sein und 20 Grad Celsius nicht überschreiten. Die Pflanzen können an einem solchen Standort auch im Winter blühen und Früchte tragen. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Pflanzen von Spinnmilben und anderen Schädlingen befallen werden. Achten Sie immer auf gute Lichtverhältnisse, da die Pflanzen bei zu wenig Licht verkümmern können.
Chilipflanzen kühl überwintern: der Idealfall
Die kühle Überwinterung sollten Sie der warmen Überwinterung vorziehen, auch wenn die Chilipflanzen dann keine Früchte tragen. Die Pflanzen können dann jedoch Kräfte sammeln und sich besser auf die kommende Saison vorbereiten. Die Temperaturen sollten zwischen 10 und 15 Grad Celsius liegen. Achten Sie darauf, dass die Temperatur von 10 Grad Celsius nicht unterschritten wird. Auch bei der Überwinterung an einem kühlen Ort gilt, dass der Standort hell sein sollte.
Tipp: Damit Sie Ihre Chilipflanzen gut durch den Winter bringen, sollten Sie die Früchte abernten, wenn Sie die Pflanzen kühl überwintern möchten. Es ist auch sinnvoll, die Triebe um ungefähr fünf Zentimeter zu kürzen.
Krankheiten der Pflanzen vermeiden: Kontrolle auf Schädlinge
Bereits bevor Ihre Chilipflanzen ins Winterquartier umziehen, sollten Sie sie auf Schädlinge kontrollieren. Typische Schädlinge sind
- Trauermücken,
- Milben und
- Blattläuse.
In der Wohnung oder im Gewächshaus können sich solche Schädlinge schlagartig vermehren. Trauermücken erkennen Sie erst, wenn die kleinen schwarzen Insekten beim Gießen aufsteigen. Die Larven der Trauermücken fressen die Wurzeln der Chilipflanzen an und machen sie für Krankheiten anfällig. Trauermücken bekämpfen Sie mit Nematoden, die Sie ins Gießwasser geben. Kontrollieren Sie Ihre Chilipflanzen auch im Winterquartier regelmäßig auf Schädlinge.
Chilipflanzen im Winterquartier pflegen: Substrat nicht austrocknen lassen
Möchten Sie Ihre Chilipflanzen durch den Winter bringen, kommt es darauf an, dass Sie richtig gießen. Die Erde darf nicht austrocknen, aber auch nicht zu feucht sein. Ist die Erde feucht, neigt sie schnell zur Schimmelbildung, was den Tod für Ihre Chilipflanzen bedeuten kann. Die Erde sollte nur leicht feucht sein. Wie oft Sie gießen, hängt davon ab, bei welchen Temperaturen Sie die Pflanzen überwintern. An einem kühlen Standort müssen Sie nur selten gießen und auch nicht düngen.
Überwintern Sie Ihre Pflanzen warm, gießen Sie etwas häufiger. Zusätzlich besprühen Sie Ihre Pflanzen an einem warmen Standort mit Wasser, da sie eine Luftfeuchtigkeit von ungefähr 50 Prozent bevorzugen. Bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit können sich Schädlinge ansiedeln und Schimmel bilden. Chilipflanzen mögen keine trockene Heizungsluft. Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf abgestorbene und vertrocknete Pflanzenteile und entfernen Sie solche Teile.
Chilipflanzen auf die neue Saison vorbereiten: häufiger gießen und umtopfen
Haben Sie Ihre Chilipflanzen an einem kühlen Ort überwintert, bringen Sie sie ab Mitte Februar an einen etwas wärmeren Ort. Gießen Sie wieder regelmäßig, aber halten Sie die Erde nicht zu feucht. Topfen Sie die Pflanzen in neue Gemüseerde um. Zumeist enthält solche Gemüseerde bereits einen Langzeitdünger. Sie können der Erde aber auch einen Langzeitdünger beimischen. Entfernen Sie schwache und vertrocknete Triebe. Auf die neue Saison im Freien bereiten Sie die Pflanzen vor, indem Sie sie ab April an warmen, sonnigen Tagen für einige Stunden ins Freie bringen. Nach den Eisheiligen können die Chilipflanzen dann wieder dauerhaft ins Freie.