Chilis sind mehrjährige Pflanzen, doch werden sie in Deutschland meistens nur einjährig angebaut, da sie frostempfindlich sind. Die Pflanzen sind in ihrer Heimat warme Temperaturen gewöhnt, doch können Sie die Pflanzen mit der richtigen Vorbereitung auch zu Hause überwintern. Wählen Sie den richtigen Standort, ist die Ernte auch im Winter möglich.
Wann es für Chili zu kalt wird: Temperaturen unter 10 Grad Celsius
Wann es für Chili zu kalt wird, hängt von der Sorte ab. Leichter Frost schadet bereits den meisten Chili-Sorten. Die Pflanzen und deren Früchte wachsen meistens schon bei Nachttemperaturen unter 14 Grad Celsius langsamer. Liegen die Nachttemperaturen dauerhaft unter 10 Grad Celsius, werfen die Pflanzen bereits die Blätter ab. Für die kälteempfindliche Sorte Capsicum chinense sind bereits Temperaturen von weniger als 13 Grad kritisch, während Baumchilis Temperaturen von ungefähr 8 Grad Celsius noch vertragen.
Überwintern von Chili im Topf: immer warm genug
Um Chilis zu überwintern, können Sie sie aus der Erde nehmen und in einen ausreichend großen Topf pflanzen. Es ist jedoch auch sinnvoll, die Chilis gleich in einen Topf statt ins Freiland zu pflanzen. So können Sie die Pflanzen noch lange draußen lassen und an einen geschützten Standort bringen, wenn es in den Nächten noch nicht zu kalt wird. Fallen die Temperaturen unter 10 Grad in der Nacht, bringen Sie die Pflanzen ins Gewächshaus, um sie dann tagsüber bei höheren Temperaturen wieder ins Freie zu bringen. Im Topf können Sie Chili auch in der Wohnung oder im Wintergarten überwintern.
Chili im Gewächshaus überwintern: vorher in den Topf pflanzen
Chili können Sie im Gewächshaus überwintern, wenn Sie sie zuvor aus der Erde nehmen und in den Topf pflanzen. Das Gewächshaus muss unbedingt beheizt sein, da es sonst für die Pflanzen zu kalt wird. Abhängig von der Sorte sollte die Temperatur im Gewächshaus zwischen 10 und 15 Grad Celsius liegen. Sie sollte niemals unter 10 Grad fallen und möglichst konstant sein. Die Temperatur sollte nicht höher als 20 Grad Celsius klettern.
Chilis vorbereiten auf die Überwinterung in der Wohnung: auf Schädlinge kontrollieren
Bevor Sie Ihre Chilis zur Überwinterung in die Wohnung bringen, bereiten Sie sie auf den Umzug vor. Schädlinge können sich in der warm-feuchten Umgebung in der Wohnung gut vermehren. Kontrollieren Sie die Pflanzen vor dem Umzug ins Winterquartier auf
- Schnecken,
- Milben,
- Blattläuse und
- Trauermücken.
Nicht alle Schädlinge sind sofort sichtbar, beispielsweise Milben oder Trauermücken. Die Pflanzen werden bei einem Befall anfälliger gegen Krankheiten. Die Larven von Trauermücken sitzen in der Erde und fallen daher nicht gleich auf. Wenn beim Gießen kleine Trauermücken aufsteigen, sollten Sie Nematoden besorgen, um die Schädlinge zu bekämpfen. Diese bringen Sie mit dem Gießwasser aus.
Überwinterung in der Wohnung: kalt oder warm möglich
Möchten Sie Chilis in der Wohnung überwintern, ist die Überwinterung kalt oder warm möglich. Beides hat Vor- und Nachteile. In jedem Fall benötigen die Pflanzen genügend Licht, damit sie die Blätter nicht abwerfen. Bereiten Sie die Pflanzen vor, indem Sie sie auf Schädlinge überprüfen. Entfernen Sie bei der Überwinterung regelmäßig die abgestorbenen Blätter.
Kalt überwintern: Temperaturen über 10 Grad Celsius
Die kalte Überwinterung wird für Chilipflanzen empfohlen, doch sollten die Temperaturen niemals unter 10 Grad Celsius fallen. Temperaturen von 10 bis 15 Grad sind geeignet. Die kalte Überwinterung wird empfohlen, doch besteht der Nachteil darin, dass die Pflanzen dann keine Früchte tragen. Allerdings können die Chilis unter diesen Bedingungen genügend Kraft für die neue Saison sammeln. Bei der kalten Überwinterung müssen Sie die Pflanzen nur wenig gießen und düngen.
Warme Überwinterung: anfälliger für Schädlinge
Überwintern Sie Chilis warm, sollten die Temperaturen nicht höher als 20 Grad Celsius sein. Die Pflanzen sind dann anfälliger für Schädlinge, beispielsweise Spinnmilben, doch können Sie dann mitunter Früchte ernten. Der warme Wintergarten oder eine sonnige Fensterbank ist für die warme Überwinterung geeignet. Im Frühjahr treiben Chilis nach der warmen Überwinterung weniger stark aus.
Chilis während der Überwinterung pflegen: Gießen nicht vergessen
Überwintern Sie Chilis, düngen Sie sie nicht. Die Erde sollte nicht zu feucht sein, doch darf sie nicht austrocknen. Wie oft Sie gießen müssen, hängt davon ab, ob Sie sie warm oder kalt überwintern. Bei der kalten Überwinterung kommen die Pflanzen mit wenig Wasser aus. Bei der warmen Überwinterung gießen Sie häufiger. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine Rolle und sollte bei mehr als 50 Prozent liegen. Bei einer zu geringen Luftfeuchtigkeit trocknen die Pflanzen schnell aus, während eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Schimmelbildung fördert.
Tipp: Ist die Luft bei der warmen Überwinterung zu trocken, sprühen Sie die Pflanzen einmal wöchentlich mit etwas Wasser ein.
Chilis auf die neue Saison vorbereiten: Umtopfen und zurückschneiden
Bevor Ihre Chilis wieder nach draußen können, pflanzen Sie sie in einen größeren Topf mit neuer Gemüseerde, die im Idealfall mit einem Langzeitdünger angereichert ist. Schneiden Sie schwache Zweige zurück und entfernen Sie gelbe Blätter. So treiben die Pflanzen schneller wieder aus.
Ab April gewöhnen Sie die Pflanzen an sonnigen Tagen, wenn die Temperatur über 10 Grad Celsius liegt, wieder an den Umzug ins Freie. Stellen Sie die Pflanzen tagsüber mehrere Stunden nach draußen. Nach den Eisheiligen im Mai sind die Temperaturen draußen wieder stabil genug, sodass Sie die Chilis wieder ins Freie bringen können.