Sind die kleinen Chilisamen gekeimt, brauchen die Keimlinge eine gute Pflege, damit aus diesen kräftige Jungpflanzen werden, die Sie später ins Freie oder ins Gewächshaus pflanzen können. Übrigens kommen die Jungpflanzen nicht vor den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie. Davor kann es noch Frostnächte geben, die den Jungpflanzen schaden. Bis zu den Eisheiligen ist noch viel Zeit. Zeit, in der die Pflanzen Platz und etwas mehr als Liebe benötigen.
Die Chilisamen sind gekeimt – was nun?
Haben sich die ersten Pflanzenspitzen aus den Chilisamen ins Freie gekämpft, brauchen diese jetzt etwas mehr Pflege. Wichtig sind Licht, Wasser und Wärme. Sorgen Sie für konstante Temperaturen zwischen 20 und 22° C und 12 bis 14 Stunden Licht. Heizmatten und Pflanzenleuchten, die Sie mit einer Zeitschaltuhr ausstatten, können Ihnen viel Arbeit abnehmen.
So bereiten Sie das Pikieren von Chilikeimlingen vor
Sobald mindestens zwei echte Blattpaare zu sehen sind, geht es ans Pikieren. Das heißt, die Keimlinge kommen aus der Anzuchtschale in eigene Anzuchttöpfe. So hat jedes Pflänzchen ausreichend Platz und kann die Wurzeln gut entwickeln, ohne die Konkurrenz andere Pflanzen befürchten zu müssen.
Bereiten Sie zuerst die neuen Anzuchttöpfe vor und befüllen Sie diese mit Anzuchterde. Auch wenn die Pflänzchen jetzt langsam ein paar Nährstoffe benötigen, sollten Sie nicht gleich mit vorgedüngter Erde einsteigen. Bei zu vielen Nährstoffen können die kleinen Keimlinge geschädigt werden.
Chilisämlinge pikieren – so geht es
Zum Pikieren entnehmen Sie die Chilipflänzchen aus dem bisherigen Pflanzgefäß. Mit einem Pikierstab oder einem Schaschlikholz können Sie die Wurzeln vorsichtig entwirren. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, damit die feinen Wurzeln nicht verletzt werden.
Haben Sie die Pflanzen vereinzelt, werden diese in die Anzuchttöpfe gesetzt. Mit dem Pikierstab können Sie die Wurzeln vorsichtig ins Pflanzloch drücken. Schließen Sie das Loch und drücken Sie die Erde etwas an. Die Anzuchttöpfe kommen an ein helles Fenster ohne direkter Sonneneinstrahlung oder eine Growbox.
In den nächsten Tagen müssen sich die Pflanzen erholen, denn Pikieren ist ein großer Eingriff in die Entwicklung der Pflanzen. Es kann durchaus sein, dass die Pflanzen erst einmal etwas die Köpfe hängen lassen. Stellen Sie diese deshalb nicht in die direkte Sonne.
Chilipflanzen – so gelingt die Aufzucht
Haben sich die Chilipflanzen vom Pikieren erholt, sollten sie wieder mehr gepflegt werden und erhalten auch eine kleine Düngung. Die Pflanzen sollten bis zum Auspflanzen ins Freie oder ins Gewächshaus bei Temperaturen zwischen 20 bis 22° C stehen. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig. Dabei sollten Sie Staunässe unbedingt vermeiden, damit sich kein Schimmel bildet oder Krankheiten und Schädlinge begünstigt werden. Beim Gießen sollten Sie nur das Substrat mit zimmerwarmen Wasser befeuchten, nicht die ganze Pflanze. Die erste vorsichtige Düngung erhalten die Pflanzen etwa zwei Wochen nach dem Umsetzen.
Es ist immer besser, wenn die Jungpflanzen langsam wachsen. So entwickeln sich kräftige Jungpflanzen. Schnelles Wachstum schwächt die Setzlinge. Auch zu hohe Temperaturen und fehlendes Licht schädigen die Jungpflanzen und führen oft zum Vergeilen.
So bereiten Sie die Jungpflanzen aufs Auspflanzen vor
Sobald es draußen etwas wärmer wird, dürfen die Pflanzen für ein paar Stunden ins Freie. Dadurch gewöhnen sie sich an die neuen Bedingungen und werden abgehärtet. Bei Außentemperaturen ab 10° C stellen Sie die Jungpflanzen an einen geschützten und halbschattigen Platz. Setzen Sie die jungen Chilipflanzen auf keinen Fall der direkten Sonne oder kaltem Wind aus. Holen Sie die Pflanzen am Abend wieder ins Haus. Beginnen Sie mit dem Abhärten langsam. Zu Beginn reichen ein bis zwei Stunden.
Ausgepflanzt werden Chilipflanzen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai, da bis dahin noch Frostnächte kommen können. Die Nachttemperaturen sollten nicht mehr unter 5° C fallen. Pflanzen Sie die Chilis in gut vorbereitete Beete, das Gewächshaus oder ein ausreichend großes Pflanzgefäß. Pflanzgefäße haben den Vorteil, dass Sie diese bei kühlen Temperaturen auch mal schnell an einen geschützten Platz rücken können.