Wenn der Garten in die winterliche Pause geht, dann finden sich dort nicht allzu viele blühende Pflanzen. Doch ein paar gibt es schon, die die Stellung halten. Darunter die allseits beliebte Christrose, die während der Adventszeit zur Höchstform aufläuft. Das Schöne ist, dass Sie Christrosen nicht nur im Blumenbeet pflanzen können, sondern auch im Kübel auf Balkon und Terrasse. Wir möchten Ihnen die Winterschönheit mal etwas genauer vorstellen.
Christrosen – ein Steckbrief
Name: Christrose
Alternative Namen: Schneerose, Winterrose, Weihnachtsrose, Nieswurz
Botanischer Name: Helleborus niger
Familie: Hahnenfußgewächse
Blüte: Von Dezember bis Februar
Wuchshöhe: bis zu 80 Zentimeter
Blütenfarben: Weiß, Rosa, Rot, Grün
Christrosen sind giftig.
Christrosen pflanzen – Standort und Substrat
Christrosen sollten Sie nicht irgendwo im Garten pflanzen, denn sie stellen an den Standort doch einen gewissen Anspruch. So möchten die immergrünen Blumen im Winter ausreichend Licht bekommen, im Sommer aber keine direkte Sonne. Der beste Platz ist unter lichten Laubbäumen. Bitte nicht unter Nadelbäume setzen, da dort der Boden zu sauer ist und zu wenig Kalk bietet. Im Sommer liegt der Standort somit im Halbschatten und auch die Hitze ist erträglich, im Winter kommt genügend Licht hin, um den tollen Flor zu präsentieren. Wenn Sie Ihre Christrosen im Kübel auf Balkon oder Terrasse pflanzen, haben Sie es standort-technisch recht einfach, denn dort können Sie die Töpfe je nach Bedarf umstellen.
Das Substrat sollte nährstoffreich und durchlässig sein, zu dichte Böden vertragen Christrosen nicht, hier sollten Sie die Erde am besten mit Sand auflockern. Ideal zur Pflanzung ist im Übrigen Rosenerde. Damit Gießwasser sich nicht staut und immer gut abfließen kann, ist eine Drainage sinnvoll. Bei der Pflanzung im Topf sollten Sie zudem auf ein Abflussloch achten und darauf, dass der Topf ausreichend tief ist, denn Christrosen gehören zu den Tiefwurzlern.
Die Pflege von Christrosen
Christrosen sind dankbare Pflanzen, die auch mit recht wenig Pflege wunderschön blühen. Das Schöne ist, dass sie von Jahr zu Jahr schöner werden. Hinzu kommt, dass sie sich selbst aussät und der Bestand im Beet automatisch größer wird.
Christrosen gießen
Da es sich bei Christrosen um immergrüne Pflanzen handelt, ist das Gießen das ganze Jahr über nötig. Zur Blütezeit im Winter brauchen die Pflanzen besonders viel Wasser, hier sollten Sie an frostfreien Tagen auf jeden Fall gießen. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass keine Staunässe entsteht, denn das tolerieren die Pflanzen nicht. In der übrigen Jahreszeit machen Sie die Wassergaben von der Witterung abhängig. Gießen müssen Sie hier nur bei längeren Trockenperioden.
Christrosen düngen
Das Düngen von Christrosen hält sich im Rahmen. Sie sollten einmal im Frühjahr einen Langzeitdünger geben und dann noch einmal im Herbst, um schöne und reichhaltige Blüten zu erhalten. Im Kübel düngen sie genauso. Wenn Sie um die Christrosen eine Mulchschicht aus Laub anhäufeln, bekommt die Pflanze nötige Inhaltsstoffe direkt durch die Zersetzung.
Christrosen schneiden
Ein Rückschnitt ist bei Christrosen nicht nötig. Entfernen Sie lediglich abgestorbene Blätter. Um eine Verwilderung der Pflanze zu vermeiden, sollten Sie zudem verwelkte Blüten direkt abschneiden. Mehr ist nicht zu tun.
Christrosen im Sommer
Wie schon erwähnt, sind Christrosen immergrüne Pflanzen. Das heißt, dass sie sich im Sommer nicht zurückziehen. Da sie in dieser Jahreszeit nicht blühen, ist der Blattschmuck optisch nicht sehr reizvoll. Aus diesem Grund können Sie in direkter Nachbarschaft alle Arten von Stauden pflanzen, um das Beet aufzuhübschen. Achten Sie darauf, dass die direkten Nachbarn keine saure Erde benötigen, da diese von Christrosen nicht vertragen wird. Christrosen im Kübel können Sie im Sommer an einen geschützten, schattigen Platz stellen.
Christrosen im Winter
Wenn die Christrosen im Winter ihre Blüten öffnen, setzen sie im winterlichen, oft tristen Garten hübsche Farbakzente. Unnötig zu sagen, dass Christrosen winterhart sind, dennoch ist ein Frostschutz sinnvoll, vor allem dann, wenn die Temperaturen in den zweistelligen Minusbereich fallen. Hier hilft eine wärmende Mulchschicht. Bei Christrosen im Kübel ist schon viel erreicht, wenn Sie den Topf mit Vlies umwickeln und die Erde mit Reisig abdecken.
Sollten Ihre Christrosen im Winter plötzlich die Köpfe hängen lassen, bitte nicht erschrecken. In der Regel ist das nicht schlimm und die Pflanze richtet sich bei wärmeren Temperaturen wieder auf. Dies ist ein natürlicher Schutzmechanismus. Sinken die Werte zu stark ab, dann „entleert“ die Christrose die Leitungsbahnen, damit das Wasser dort nicht gefrieren kann. Sobald die Temperaturen steigen und über dem Gefrierpunkt liegen, sollten Sie zur Gießkanne greifen – dann nimmt die Christrose das Wasser wieder auf und erstrahlt in alter Schönheit.
Krankheiten und Schädlinge an Christrosen
Christrosen sind nicht besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Im Winter sowieso nicht, denn da ist es einfach zu kalt, sofern Ihre Christrosen gesund sind, müssen Sie sich hier also nicht sorgen. Im Sommer kann es dagegen schon zu dem einen oder anderen Befall kommen:
- Schwarzfleckenkrankheit
Verursacht durch einen Pilz zeigt sich diese Krankheit, die auch Triebnekrose oder Sternrußtau genannt wird, an schwarzen Flecken auf den Blättern. Stellen Sie einen Befall fest, entfernen Sie die entsprechenden Blätter. Ist der Befall ausgeprägt, hilft auch ein starker Rückschnitt. Möchten Sie mit Hausmitteln bekämpfen, dann sprühen Sie die Pflanze mit einer Mischung aus Natron (1 Esslöffel) und lauwarmen Wasser (1 Liter) ein. Auch eine Mischung aus Milch und Wasser im Verhältnis 1:3 kann helfen.
- Blattläuse
Stellen Sie einen überproportional großen Befall an Blattläusen fest, fertigen Sie eine Mischung aus Schmierseife (50 Gramm) und lauwarmen Wasser (1 Liter) an und besprühen Sie damit die gesamte Pflanze über mehrere Tage hinweg.
- Schnecken
Die Blätter der Christrosen scheinen Schnecken recht gut zu schmecken. Hier helfen eine regelmäßige Kontrolle und das Absammeln der Nacktschnecken vor allem in den Abendstunden. Auch natürliche Schneckenbarrieren beispielsweise aus Sägespänen oder Eierschalen sind sinnvoll.
Christrosen sind giftig
Unser Tipp zum Schluss: Wenn Sie an Ihren Christrosen arbeiten, ziehen Sie am besten immer Gartenhandschuhe über. Christrosen sind nämlich in allen Pflanzenteilen giftig, vor allem aber im Wurzelbereich. Inhaltsstoffe sind unter anderem Saponine und Protoanemonin. Diese können bei Verschlucken von Pflanzteilen zu Schwindel, Durchfall und auch Kreislaufkollaps führen. Achten Sie besonders darauf, wenn Sie kleine Kinder oder Haustiere haben.