Es ist immer die Rede von „der Clematiswelke“. Das assoziiert, dass damit eine Krankheit gemeint ist. Eigentlich handelt es sich aber um zwei unterschiedliche Erreger, die sich unterschiedlich zeigen. Auch wenn das Resultat bei beiden Krankheiten oftmals dasselbe ist, nämlich dass die Pflanze – zumindest oberirdisch – abstirbt. Zum einen handelt es sich um die Phoma-Clematiswelke, zum anderen um die Fusarium-Clematiswelke. Phoma ist häufiger anzutreffen als Fusarium.
Die Unterschiede der beiden Krankheiten
- Phoma-Clematiswelke
Hierfür verantwortlich ist der Pilz Ascochyta clematidina. Er macht sich bereits im Frühjahr über die Clematis her und befällt zu Beginn die Blätter. Dort sind zuerst kleine, im Laufe der Zeit immer größere, hellbraune Verfärbungen zu erkennen. Die Blätter welken in wenigen Tagen und sterben ab. Von den Blättern breitet sich der Pilz dann weiter Richtung restlicher Pflanze aus. Begünstigt wird die Phoma-Clematiswelke durch eine feucht-warme Witterung. Innerhalb von zwei Wochen kann der Pilz die gesamte Waldrebe befallen. Besonders betroffen sind die großblumigen Hybriden, bei denen sich der Pilz meist über die gesamte Pflanze hermacht. Wenngleich jede Clematis von dieser Pilzerkrankung heimgesucht werden kann, beschränkt sich die Krankheit bei anderen Hybriden meist nur auf die Blätter.
- Fusarium-Clematiswelke
Coniothyrium cleamtidis-rectae – so heißt der Pilz, der die Fusarium-Clematiwelke hervorruft. Immer dann, wenn Risse in den Trieben der Pflanze vorhanden sind, können dadurch die Pilze eintreten. Diese Risse entstehen meistens durch starke Temperaturschwankungen, die vor allem im Winter auftreten. Aber auch durch Schäden, die bei der Pflanzenpflege entstehen, finden die Pilze Eintrittspforten. Ist der Pilz erst einmal drin, verstopft er die Leitungsbahnen, sodass die Clematis kein Wasser mehr aufnehmen kann. In der Folge verwelken die Blätter und Triebe, die sich oberhalb der Infektion befinden. Da hierbei keine Flecken oder dergleichen auftreten, ist diese Art der Clematiswelke nicht so einfach zu bestimmen. Anfällig sind hier ausschließlich die großblumigen Hybriden.
Clematiswelke bekämpfen
Phoma-Clematiswelke | Fusarium-Clematiswelke |
Da die Phoma-Clematiswelke immer auf den Unterseiten der älteren Blätter beginnt, sollten Sie ab Mai in regelmäßigen Abständen Ihre Clematis auf Befall kontrollieren. Denn da sich der Pilz sehr schnell ausbreitet, ist auch schnelles Handeln gefragt. Sofern Sie Blätter mit entsprechenden Symptomen finden, entfernen Sie diese und entsorgen Sie sie über den Hausmüll. Danach sollte ein Fungizid zum Einsatz kommen, mit dem Sie die Clematis einsprühen. Da man von außen nicht sieht, ob der Pilz nicht bereits die Triebe angegriffen hat, kann es passieren, dass das Fungizid nicht mehr hilft. Die Pflanze stirbt dann oberirdisch ab. In diesem Fall die Clematis bodennah komplett abscheiden. | Bei der Fusarium-Clematiswelke sterben einzelne Triebe ohne erkennbaren Grund ab. Dies passiert dann, wenn es längere Wärmeperioden gibt, da der Pilz hohe Temperaturen zum Wachsen braucht. Somit sollten Sie ab Juni immer wieder kontrollieren, ob noch alles in Ordnung ist. Beginnen Triebe grundlos zu welken, sollten Sie die Clematis bodennah komplett herunterscheiden. Nur so kann die Pilz eingedämmt werden, da er selten in den Wurzelbereich vordringt. |
Clematiswelke vorbeugen
Es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um beide Varianten der Clematiswelke vorzubeugen:
- Lockern Sie den Boden immer tiefgründig auf. Das mag im Garten noch wichtiger sein, sollte bei Clematis auf dem Balkon aber nicht vernachlässigt werden. Denn nur so haben die Wurzeln ausreichend Möglichkeiten, sich zu entwickeln.
- Sofern Sie die Möglichkeiten haben, Laubhumus selbst herzustellen, geben Sie der Clematis eine gute Portion ab, ansonsten können Sie im Handel welchen erhalten.
- Sofern sich mehrere unterschiedliche Pflanzen einen Pflanzkübel mit der Clematis teilen, sorgen Sie für eine Wurzelsperre. So kommen sich die Wurzeln der verschiedenen Pflanzen nicht in die Quere.
- Im Winter ist es sinnvoll, die Pflanze vor der Sonne zu schützen, um so starke Temperaturschwankungen zu vermeiden. Stellen Sie die Clematis am besten in den Schatten oder unter ein Dach.
- Vermeiden Sie bei der Arbeit an der Pflanze Verletzungen, die dem Schadpilz das Eindringen in die Clematis einfacher machen.
- Verwenden Sie keine großblumigen Hybriden, die für die Clematiswelke anfälliger sind. Wenn doch, dann wählen Sie Sorten, die im Sommer blühen.
Ein Lichtblick bei Clematiswelke
Ist die Clematis von der gefährlichen Pilzkrankheit befallen, heißt das noch nicht, dass sie komplett verloren ist. Wenn Sie schnell handeln und die Clematis bodennah abschneiden, stehen die Chancen gut, dass sie wieder austreibt. Das wird nicht sofort der Fall sein, sondern kann bis zu drei Jahre dauern.
Eine Clematis soll nach Möglichkeit sehr tief in die Erde gepflanzt werden. Wählen Sie einen Kübel, um die Pflanze bis zum ersten Knospenpaar einzugraben – dieses sollte gerade so über der Erde liegen. Der Vorteil: Die Pilze dringen nicht bis in den Wurzelbereich vor. Das heißt, dass so ein Neuaustrieb durchaus möglich ist.