Dahlien gehören zu einer der beliebtesten Blumensorten im Garten. Sie stammen ursprünglich aus Mexiko und Guatemala und sind seit dem 16. Jahrhundert bei uns Europäern bekannt. 1575 gab es erste schriftliche Aufzeichnungen durch den spanischen Arzt Francisco Hernandez. Da sie damals bereits als Kulturpflanze gehalten wurde, ist klar, dass sie auf dem amerikanischen Kontinent schon lange bekannt war.
Bei uns können Dahlien im Garten ebenso angepflanzt werden, wie im Blumenkübel. Je nach Sorte beginnen sie im Frühsommer zu blühen und können mit ihrer Blütenpracht bis in den Herbst hinein verzaubern. Da die Dahlie zu einer der beliebtesten Gartenblumen gehört, finden jährlich zahlreiche Dahlienfeste statt, wie etwa der Dahliengarten in Gera oder die Dahlien-Schau in Lindau am Bodensee.
Die Dahlie – ein Steckbrief
Botanischer Name: Dahlia
Familie: Korbblütler
Wuchshöhe: 30 bis 180 Zentimeter (die größte Dahlie, Dahlia imperialis, kann bis zu 10 Meter Höhe erreichen)
Blütezeit: Juni bis Oktober (je nach Art)
Sorten: über 20.000 (jährlich kommen mehr als 200 Neuzüchtungen dazu)
Dahlien sind nicht winterhart.
Alle Kulturpflanzen stammen aus der Kreuzung der zwei Arten Dahlia coccinea und Dahlia pinnata.
Dahlienknollen und Dahlienblüten sind essbar.
Die 15 Dahlien-Klassen
Gezüchtet werden Dahlien in Europa seit über 200 Jahren, sodass immer neue Sorten entstehen – bis heute sind es wohl mehr als 20.000. Da es so viele unterschiedliche Sorten gibt, teilte die Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolengesellschaft diese – der besseren Übersicht wegen – in 15 Klassen ein:
- Klasse 1: Einfachblühende Dahlien
- Klasse 2: Anemonenblütige Dahlien
- Klasse 3: Halskrausen-Dahlien
- Klasse 4: Seerosen-Dahlien
- Klasse 5: Dekorative Dahlien
- Klasse 6: Ball-Dahlien
- Klasse 7: Pompon-Dahlien
- Klasse 8: Kaktus-Dahlien
- Klasse 9: Semi-Kaktus-Dahlien
- Klasse 10: Diverse Dahlien
- Klasse 11: Hirschgeweih-Dahlien
- Klasse 12: Stern-Dahlien
- Klasse 13: Gefüllte Orchideen-Dahlien
- Klasse 14: Päonien-Dahlien
- Klasse 15: Stellar-Dahlien
So geht es Ihren Dahlien gut
Dahlien bestehen aus Knollen, die in der kalten Jahreszeit im Haus überwintern, da sie nicht winterhart sind. Die Pflanzzeit beginnt dann Mitte April und endet bereits Anfang Juni. Sie haben also gut 6 bis 7 Wochen Zeit, Ihre Dahlien zu setzen. Moment, war da nicht etwas mit den Eisheiligen? Richtig, aber darauf müssen Sie bei Dahlien nicht achten, denn ab Mitte April wird es in der Regel nie mehr so kalt, dass die Dahlienknollen in der Erde Schaden nehmen könnten. Lediglich das Grün, das bereits über der Erde zu sehen ist, könnte Schaden nehmen, daher sollten sie dies bei Frostgefahr noch schützen.
Setzen Sie die Dahlienknollen etwa 5 Zentimeter tief in die Erde und bedecken Sie sie mit einer Handbreit Substrat. Der Platz, den Sie auswählen, sollte immer in der Sonne liegen. Beim Substrat ist die Dahlie sehr anspruchsvoll. Sie mag nährstoffreiche und wasserdurchlässige Böden. Was sie nicht mag sind schwere Lehmböden, aber auch keine Sandböden. Achten Sie immer darauf, dass keine Staunässe entsteht, sonst könnte die Knolle zu faulen beginnen.
Gegossen werden muss regelmäßig, auch Düngergaben sind ein- bis zweimal im Monat sinnvoll. Je nach Sorte blüht die Dahlie von Juni bis in den Oktober hinein. Wenn Sie regelmäßig das Verblühte entfernen, werden Ihre Dahlien immer wieder neue Blüten hervorbringen. Ab September sollten Sie weniger gießen, dadurch wird die Knolle angeregt, Wasser zu speichern, wodurch sie besser über die kalte Jahreszeit kommt. Achten Sie aber immer darauf, dass es im Herbst Nachtfröste geben kann. Die Knolle übersteht diese meist unbeschadet, aber das Grün und die Blüten nicht. Daher sollten Sie die Dahlien rechtzeitig ausgraben.
So überwintern Ihre Dahlien
Die ersten Nachtfröste machen den Blumen noch nichts aus. Lassen Sie sie daher so lange stehen, bis die oberirdischen Teile verwelkt sind und braun werden. So können die Knollen noch Energie daraus für den Winter ziehen. Dann aber ist es höchste Zeit für den Umzug ins Winterquartier.
Graben Sie die Knollen vorsichtig aus und befreien Sie diese von grober Erde. Es empfiehlt sich die Dahlien dann auszugraben, wenn die Erde trocken ist, so lässt sie sich einfacher lösen. Kontrollieren Sie die Dahlienknollen vor der Einlagerung auf Krankheiten. Stellen Sie Schimmel oder faulige Stellen fest, sollten Sie diese entsorgen. Legen Sie die Knollen nun in eine Kiste und stellen Sie diese an einen dunklen Ort mit einer Temperatur zwischen 5 und 8 Grad. Wichtig ist auch, dass Luft an die Knollen kann, bedecken Sie sie also nicht.
Dahlien vermehren
Möchten Sie Ihre Dahlien verjüngen oder Nachwuchs haben, dann können Sie sie auf zwei unterschiedliche Arten vermehren:
- Teilung
Sofern die Knollen eine gewisse Größe erreicht haben und sich mehrere an einer befinden, können diese einfach geteilt werden. Geteilt wird im Frühjahr. Dazu nehmen Sie ein scharfes Messer und schneiden die Knollen vorsichtig ab. Die Schnittstellen sollten so klein wie möglich sein, um Krankheiten zu vermeiden, können Sie diese mit Holzkohlepulver bestäuben. Pro neuer Knolle sollten immer mindestens zwei Triebstücke vorhanden sein. Diese erkennen Sie im Frühling ganz leicht, da sie bereits kurz vor dem Austrieb stehen. Die geteilten Knollen einfach wie gewohnt einpflanzen – fertig.
- Stecklinge
Eine weitere Möglichkeit ist es, Dahlien durch Stecklinge zu vermehren. Dazu schneiden Sie von den jungen Trieben Stecklinge und zwar dann, wenn drei bis vier Blattpaare gebildet wurden. Entfernen Sie die unteren Blätter und geben Sie die Stecklinge in Anzuchterde. Stülpen Sie eine durchsichtige Abdeckung darüber und halten Sie die Jungpflanze feucht. Stellen Sie sie auf eine helle Fensterbank und lüften Sie regelmäßig. Sobald sich die ersten neuen Blätter bilden, kann die Dahlie ausgepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge an Dahlien
Werfen wir noch einen Blick darauf, welche Krankheiten und Schädlinge den Dahlien zusetzen können:
Krankheiten
- Blattfleckenkrankheit: Erst sind helle Flecken auf den Blättern zu sehen, die sich braun färben. Die Blätter vertrocknen schließlich. Der Pilz kann sich durch Wind vermehren, aber auch durch Gießwasser, das von oben gegeben wird. Achten Sie darauf, dass die Dahlien genügend Licht bekommen und nach Regen schnell trocknen können. Bei einem Befall müssen betroffene Pflanzteile über den Hausmüll entsorgt werden.
- Stängelfäule: Dabei handelt es sich um einen Pilz, der ein weißes Myzel bildet, das die Dahlienknolle befällt. Im Herbst und auch im Frühjahr sollten Sie die Knollen daher gründlich untersuchen und befallene Knollen sofort aussortieren, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
Schädlinge
- Blattläuse: Setzen sich vor allem an jungen Trieben fest und sorgen durch das Aussaugen der Pflanze dafür, dass sich die Blätter einrollen und vertrocknen. Vermeiden Sie Feuchtigkeit auf den Blättern und besprühen Sie die Dahlien mit Seifenlauge oder Neemöl.
- Ohrwürmer: Eigentlich sind sie Nützlinge, dennoch stehen Blütenblätter und Laubblätter auf dem Speiseplan. Pflanzen Sie die Dahlien nicht zu dicht, so können sich Ohrwürmer schlechter verstecken. Bei starkem Befall Ohrwürmer absammeln.
- Rote Spinne: Der Schädling bildet an der Blattunterseite ein Gespinst, die Blätter weisen gelbliche bis weiße Flecken auf. Sprühen Sie betroffene Pflanzen mit Neemöl ein.
- Schnecken: Sie mögen Dahlien besonders gerne und fressen Blätter und Stängel ab. Setzen Sie Schneckenbarrieren wie einen Schneckenzaun ein oder verstreuen Sie saugfähiges Material wie Sand, Asche oder Sägespäne, das die Schnecken meist nicht überwinden.