Bei einer Anzahl von mehr als 20.000 Sorten können Sie mit Dahlien Ihren Garten in ein wahres Blütenmeer verwandeln. Das Schöne ist, dass Dahlien über viele Monate immer und immer wieder für Blütennachschub sorgen, sofern Sie das Verblühte regelmäßig entfernen. Die pflegeleichten Blütenwunder gehören zu den beliebtesten Gartenblumen überhaupt. Sogar eigene Dahlienfeste gibt es in Deutschland, wie die Dahlien-Schau in Lindau am Bodensee oder der Dahliengarten in Gera. Übrigens handelt es sich bei Dahlien nicht um Zwiebel-, sondern um Knollenpflanzen, botanisch gehören Sie aber dazu, weswegen wir sie hier bei uns im Zwiebelhaus mit aufgenommen haben.
Die Dahlie im Steckbrief
Name: Dahlie
Botanischer Name: Dahlia
Alternativer Name: Georgine
Familie: Korbblütler
Herkunft: Mittelamerika
Sorten: mehr als 20.000, es kommen jährlich mehrere 100 dazu
Wuchshöhe: 30 bis 180 cm
Blütezeit: Juni bis Oktober
Dahlien sind nicht winterhart.
Knollen und Blüten sind essbar.
Name und Herkunft der Dahlien
Der Name Dahlie geht auf den Spanier Antonio José Cavanilles zurück. Er erhielt 1789 von seinem Kollegen Vincente Cervantes aus Mexiko City Dahliensamen geschickt. Ein Jahr später erblühten die ersten Dahlien auf europäischem Boden. Der Name „Dahlie“ ehrt den schwedischen Botaniker Andreas Dahl, der 1789 verstarb und dessen Name von Cavanilles somit unvergessen wurde.
Die Heimat der Dahlie liegt in Mittelamerika, genauer in Mexiko und Guatemala. Erste Beschreibungen gehen wohl auf die Azteken zurück. Von einem Europäer wurden die Pflanzen bereits im 16. Jahrhundert in Mexiko zur Kenntnis genommen, da sie aber weder als Nahrung noch für Medizin verwendet werden konnten, war sie uninteressant. Erst Ende des 18. Jahrhunderts kam die Dahlie, wie gerade angesprochen, nach Europa.
Dahlien – übersichtlich in 15 Klassen eingeteilt
Interessant ist, dass alle Kulturpflanzen aus der Kreuzung zweier Dahlienarten stammen: Dahlia pinnata und Dahlia coccinea. Bis heute sind es weit über 20.000 unterschiedliche Sorten – so genau weiß man das aber wohl kaum, denn andere sprechen sogar von mehr als 30.000. Um einen Überblick zu behalten, wurden die Pflanzen daher in Klassen eingeteilt.
Klasse | Bezeichnung | Aussehen |
1 | Einfache Dahlien | Einzelner Ring aus Blütenblättern, sichtbare Scheibe in der Mitte. |
2 | Anemonenblütige Dahlien | Ein oder mehrere flache Blütenringe, die sich überlappen. Das Innere ist gefüllt. |
3 | Halskrausen-Dahlien | Ring aus überlappenden Blütenblättern, sichtbare Scheibe in der Mitte, weiterer Ring kleinerer Blütenblätter in der Blüte, oftmals andersfarbig. |
4 | Seerosen-Dahlien | Voll gefüllte Blüten ohne Scheibe. |
5 | Dekorative Dahlien | Wie Seerosen-Dahlien, die Tiefe der Blüte ist allerdings größer und beträgt mindestens die Hälfte des Blütendurchmessers. |
6 | Ball-Dahlien | Voll gefüllte Blüten ohne Scheibe, Blütenblätter nach innen aufgerollt und zu 75 % röhrenförmig, Blüte bis zum Stil geschlossen. |
7 | Pompon-Dahlien | Wie Ball-Dahlien, Blütenblätter allerdings komplett röhrenförmig. |
8 | Kaktus-Dahlien | Voll gefüllte Blüten ohne Scheibe, Blütenblätter zu mehr als 50 % nach hinten aufgerollt und spitz zulaufend. |
9 | Semi-Kaktus-Dahlien | Wie Kaktus-Dahlien, Blütenblätter weniger als 50 % nach hinten aufgerollt. |
10 | Diverse Dahlien | Alle Sorten, die in keine der anderen Klassen passen. |
11 | Hirschgeweih-Dahlien | Dahlien aller Klassen, Blütenblätter enden in geraden oder gebogenen Zacken. |
12 | Stern-Dahlien | Einzelner Ring aus Blütenblättern, sichtbare Scheibe in der Mitte, Blütenblätter überlappen sich nicht, sternförmig angeordnet. |
13 | Gefüllte Orchideen-Dahlien | Voll gefüllte Blüten, keine sichtbare Scheibe, wenige gebogene Blütenblätter. |
14 | Päonien-Dahlien | Zwei oder mehrere Ringe aus flachen Blütenblättern, unregelmäßige Anordnung, sichtbare Scheibe. |
15 | Stellar-Dahlien | Locker gefüllte Blüten ohne sichtbare Scheibe, Blütenblätter leicht nach innen gewölbt. |
Dahlien im Beet oder im Topf pflanzen
Dahlien lassen sich im Blumenbeet ebenso anpflanzen, wie im Blumenkübel auf Balkon oder Terrasse. Die Pflanzen, die aus Knollen bestehen, können von April bis Juni in die Erde gesetzt werden. Wählen Sie einen sonnigen Standort, graben Sie ein Loch von etwa 5 Zentimetern und setzen Sie die Dahlienknolle hinein. Danach mit Erde auffüllen und gut angießen.
Dahlien sind nicht winterhart, das bedeutet, dass die meiste Arbeit im Frühling und im Herbst ansteht. Zu Beginn der Saison müssen die Knollen in die Erde, am Ende unbedingt wieder ausgegraben werden, da sie sonst eingehen. Vielleicht wundern Sie sich, dass Dahlienknollen bereits im April gesetzt werden, sonst heißt es doch immer, man solle bis Mai warten, bis die Eisheiligen vorbei sind. Das ist richtig, bei Dahlien kann da aber drüber weggesehen werden, denn die Knollen werden bei leichten Nachtfrösten noch keinen Schaden nehmen. Einzig die Triebe sollten Sie bei Frösten noch schützen, beispielsweise mit Vlies.
Dahlien überwintern
Wie schon erwähnt, sind Dahlien nicht winterhart und müssen bei Frost ausgegraben werden. Aber bitte keine Panik bei den ersten Nachtfrösten bekommen, die machen den Knollen meist noch nichts aus. Lediglich das Grün wird dann erfrieren. Wichtig ist, dass Sie das Grün so lange wie möglich an der Knolle belassen, da diese so wichtige Nährstoffe speichern kann (das kennen Sie sicherlich schon von Tulpen, Narzissen & Co.). Ist das Grün verwelkt oder kündigen sich stärkere und längere Fröste an, dann wird es Zeit, zur Grabegabel zu greifen. Knollen, die sich in Kübeln befinden, sind anfälliger, hier entweder geschützt aufstellen oder mit samt dem Kübel nach drinnen bringen.
Holen Sie die Knollen vorsichtig aus der Erde und achten Sie darauf, diese nicht zu beschädigen. Kontrollieren Sie auch gleich auf mögliche Schäden durch Fäulnis oder Schimmel. Befreien Sie die Knollen dann so gut es geht von der Erde und lagern Sie diese bei 5 bis 8 Grad an einem dunklen und trockenen Ort. Ideal sind Kisten mit Sand. Legen Sie die Knollen bitte nur nebeneinander und nicht aufeinander.
Dahlienpflege leicht gemacht
Sind die Dahlienknollen erst einmal in der Erde, geht eigentlich alles wie von selbst. Ein paar Dinge gibt es zu beachten:
- Gießen Sie die Dahlien regelmäßig aber nicht zu üppig. Staunässe ist zu vermeiden, daher sollte das Substrat gut durchlässig sein.
- Da Dahlien zu den Starkzehrern gehören, brauchen sie viele Nährstoffe. Ein regelmäßiges Düngen mit organischem Dünger ist in der Vegetationsperiode bis etwa Ende August alle 2 bis 3 Wochen sinnvoll. Im Frühling können Sie zusätzlich Hornspäne mit in das Pflanzloch geben.
- Verwelkte Blüten sollten Sie regelmäßig abschneiden, damit die Dahlie immer wieder neue Blüten bilden kann. Je nach Sorte blühen die Pflanzen bis zu den ersten Frösten.
Die Vermehrung von Dahlien
Dahlien lassen sich über Stecklinge oder über Teilung vermehren bzw. verjüngen. So geht´s:
- Stecklinge
Ist die Pflanze noch jung, können Sie Stecklinge zur Vermehrung schneiden. Schneiden Sie von jungen Trieben, an denen sich mindestens 3 Blattpaare gebildet haben, rund 10 Zentimeter ab und entfernen Sie die unteren Blätter. Nun kommt der Steckling in Anzuchterde, wird gut angegossen und warm und hell aufgestellt. Geben Sie eine durchsichtige, mit Löchern versehene Plastikfolie darüber, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmel zu vermeiden. Haben sich die ersten neuen Blätter gebildet, sind ausreichend Wurzeln vorhanden, um die Dahlie auszupflanzen.
- Teilung
Die Knollen der Dahlie vergrößern sich mit der Zeit ebenfalls, außerdem bilden sich Tochterknollen. Diese können Sie prima zum Teilen nehmen, sie werden mit einem scharfen Messer vorsichtig voneinander getrennt. Der richtige Zeitpunkt dazu ist das Frühjahr, wenn der Austrieb kurz bevorsteht. Es sollten an jeder neuen Knolle mindestens 2 Triebstücke zu sehen sein. Die Knollen können Sie zusätzlich mit Holzkohlepulver bestäuben, um Krankheiten zu vermeiden. Die geteilten Knollen werden dann wie alle anderen auch eingepflanzt.
Dahlien –Schädlinge und Krankheiten
Kaum eine Pflanze, die nicht vor Schädlingen und Krankheiten geschützt ist, so auch die Dahlie. Hier die wichtigsten, die der Dahlie zu schaffen machen können:
Schädlinge
- Blattläuse
Feuchtigkeit auf jungen Trieben sorgen für den Befall von Blattläusen. Pflanzen Sie so, dass Triebe und Blätter gut abtrocknen können und gießen Sie nur über die Erde. Bei einem Befall hilft das Einsprühen mit Neemöl oder mit einer Seifenlauge.
- Rote Spinnen
Das Insekt saugt ebenfalls an der Pflanze und nistet sich auf den Blattunterseiten ein – zu sehen an einem Gespinst und daran, dass die Blätter gelblich-weiße Flecken bekommen. Auch hier hilft das Einsprühen mit Neemöl.
- Ohrwürmer
Kontrollieren Sie regelmäßig auf Ohrwürmer. Auch wenn die Insekten Nützlinge sind, können sie sich über Blätter und Blüten hermachen und die Dahlie schädigen. Abhilfe schafft nur das Absammeln.
- Schnecken
Die berühmt-berüchtigte Nacktschnecke macht sich gerne über Ihre Dahlien her. Um das zu vermeiden, schaffen Sie Schneckenbarrieren, wie etwa einen Schneckenzaun oder streuen Sie saugfähiges Material um die Pflanzen. Dazu zählen zum Beispiel Asche, Sägespäne oder Sand, denn das können die Schnecken nur schlecht überwinden.
Krankheiten
- Stängelfäule
Wächst die Dahlie nicht richtig oder kümmert sie vor sich hin, dann kann die Stängelfäule dafür verantwortlich sein. Ein Pilz, der ein weißes Myzel direkt an der Knolle bildet. Kontrollieren Sie daher vor der Einlagerung im Herbst und vor dem Auspflanzen im Frühling die Knollen auf einen möglichen Befall.
- Blattfleckenkrankheit
Für diese Krankheit ist ebenfalls ein Pilz verantwortlich, der sich sowohl über den Wind, wie auch über das Gießwasser verbreiten kann. Bei einem Befall werden die Blätter mit hellen Flecken übersät, färben sich schließlich braun und vertrocknen. Auch hier ist es wichtig, die Dahlien so zu pflanzen, dass sie gut abtrocknen können und nicht über die Blätter gegossen werden. Tritt die Blattfleckenkrankheit auf, ist die Dahlie verloren und muss zeitig ausgegraben und vernichtet werden.