Sie denken darüber nach, in die Hydroponik zu starten? Dann ist das Dochtsystem genau das Richtige für Sie! Es ist ein sehr einfaches hydroponisches System, benötigt wenig Zubehör und Erfahrung und ist schnell und kostengünstig gebaut.
Hier teilen wir all unser Wissen über das Dochtsystem mit Ihnen, erklären Aufbau und Funktion, was Sie benötigen und sprechen über Vor- und Nachteile.
Strecken Sie Ihre Fühler aus – los geht’s!
Dochtsystem im Überblick
Das Dochtsystem, Englisch `Wick System´, ist ein einfaches passives hydroponisches System, bei dem jede Pflanze einzeln über einen Docht Wasser und Nährlösung aufsaugt.
Die Pflanzen sind in Töpfen oder Behältern über dem Wasserreservoir angebracht. In jedem Topf befindet sich ein Docht, der das Wurzelwerk mit dem Nährstoffbecken verbindet. Über den natürlichen Kapillareffekt gelangt die Flüssigkeit über den Docht zu den Pflanzen.
Das Wicksystem funktioniert wie alle hydroponischen Systeme ohne Erde. Es benötigt jedoch ein Substrat, das Nährstoffe und Wasser gut aufnehmen und speichern kann, wie zum Beispiel Kokosfasern, Sand oder Perlit.
Tipp: Die Wahl Ihres Substrats hängt von der Effektivität Ihres Dochtes ab.
Der Docht
Der Docht ist in diesem System der wichtigste Part. Für den Docht eignen sich mehrere Materialien, wie zum Beispiel Lampendocht, Filzstreifen, Wollseide, Streifen von alter Kleidung, oder Nylonseide.
Das Dochtsystem funktioniert dank dem Kapillareffekt. Der natürliche Kapillareffekt ist ein Vorgang, bei dem Flüssigkeit entgegen der Schwerkraft fließen kann. Dabei liefert die Pflanze die Energie, um diesen Vorgang zu vollführen. Es ist also unbedingt notwendig, dass ein Teil des Dochts in der Nährlösung hängt und das andere die Wurzelmasse berührt.
Da die Pflanze diesen Prozess selbst steuert, nimmt sie auch nur so viel Wasser auf, wie sie benötigt.
Das für den Docht verwendete Material entscheidet darüber, wie viel und wie schnell die Flüssigkeit zu den Wurzeln der Pflanze gelangt. Im Zweifelsfall können auch zwei Dochte pro Pflanze verwendet werden.
Tipp: Ein Docht aus Kunstfasern kann nicht schimmeln und hält seine Kapillarität länger konstant als ein organisches Material.
Dochtsystem Pflanzen
Das Dochtsystem kann theoretisch für viele Arten von Pflanzen genutzt werden, ist jedoch besser geeignet für kleinere Pflanzen.
Sehr gut im Dochtsystem anbauen lassen sich jegliche Salate, Blattkräuter wie Basilikum, Dill oder Minze, Erdbeeren und Sellerie.
Da die Wurzelmasse beim Dochtsystem tendenziell eher feucht ist, besteht die Gefahr von Schimmel. Pflanzen, die ein eher trockenes Wurzelwerk bevorzugen, sollten nicht im Dochtsystem angebaut werden.
Vor- und Nachteile
Das Wicksystem ist sehr einfach und benötigt weder viel Erfahrung noch viel Equipment. Im Gegenteil – Sie können es sogar aus einfachen Haushaltsmaterialien selbst bauen.
Im Folgenden noch einmal alle Vor- und Nachteile des Dochtsystems auf einen Blick.
Nachteile:
- Nur für kleinere Pflanzen geeignet
- Geringe Erträge
- Anfälliger für Schimmelbildung
Vorteile:
- Das einfachste automatische Bewässerungssystem überhaupt
- Einfach und ohne Erfahrung zu betreiben
- Günstige Anschaffung
- Leicht selbst zu bauen
Dochtsystem Fazit
Das Dochtsystem ist das einfachste hydroponische System und ist perfekt geeignet für den Einstieg in die Hydroponik, oder als simples automatisches Bewässerungssystem. Noch dazu ist es auch ganz leicht selbst zu bauen. Zu unserem Dochtsystem DIY geht’s hier lang.
Falls Sie noch mehr über Hydroponik erfahren möchten, finden Sie hier unsere Hydroponik Systeme im Überblick. Das Dochtsystem ist Ihnen zu simple? Kein Problem, dann schauen Sie sich doch mal die Tiefwasserkultur an.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und Basteln!