Ihr Gewächshaus können Sie im Winter noch nutzen, beispielsweise, um empfindliche Pflanzen zu überwintern oder Gemüse vorzuziehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Gewächshaus zu beheizen. Welche Pflanzen Sie noch im Gewächshaus anbauen können, hängt von den dort herrschenden Temperaturen ab.
Gewächshaus beheizen: verschiedene Möglichkeiten
Die im Gewächshaus herrschenden Temperaturen sind entscheidend dafür, wie Sie Ihr Gewächshaus im Winter nutzen können. Sie müssen das Gewächshaus nicht auf hohe Temperaturen bringen. Es reicht oft schon aus, es frostfrei zu halten. Dazu sind Frostwächter geeignet, die sich dann einschalten, wenn die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt. Alternativ dazu lässt sich bei einem Frostwächter auch eine bestimmte Temperatur einstellen, ab der er sich einschaltet. Ein Fühler misst die Temperatur und sorgt dafür, dass die Heizung bei der entsprechenden Temperatur einsetzt.
Für die Gewächshausheizung gibt es aber noch weitere Möglichkeiten:
- Heizung mit Haustechnik, wenn eine Heizung ins Gewächshaus installiert und die entsprechenden Leitungen gelegt werden
- Elektroheizung mit einem mobilen Gerät, das spritzwassergeschützt sein muss und über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden kann
- Heizung mit einem kleinen Ölofen, der über einen sicheren Stand verfügen muss und für den eine Abgasleitung erforderlich ist
- Petroleum- oder Paraffinheizung, bei der Sie die Anforderungen an den Brandschutz beachten müssen.
In jedem Fall müssen Sie bei Ihrem Gewächshaus an eine gute Isolierung denken, damit keine Wärme entweichen kann. Dichten Sie die Fugen mit Silikon ab, wenn das noch nicht geschehen ist. Zusätzlich eignet sich bei einem Gewächshaus mit Doppelkammer-Profilen eine Noppenfolie als Isolierung.
Gewächshaus nutzen für Gemüseanbau: winterfeste Gemüsesorten
Für Tomaten oder Paprika können Sie in einem Gewächshaus die Erntezeit verlängern, wenn Sie es beheizen. Allerdings gelingt das nur, wenn viele Blüten befruchtet wurden, da Bienen und andere nützliche Insekten irgendwann nicht mehr aktiv sind. Sie müssen aber keine Gemüsepflanzen anbauen, die Früchte tragen, da es noch verschiedene Wintergemüse-Sorten gibt, die Sie gut anbauen und auch im Winter ernten können:
- Kohlsorten wie Blumenkohl, Weißkohl, Brokkoli, Rotkohl oder Rosenkohl
- Spinat und Mangold
- Kohlrabi
- Radieschen
- Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken, Sellerie oder Rote Bete
- winterliche Salate wie Feldsalat, Endivien, oder Rucola
- Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Currykraut, Thymian, Majoran oder Rosmarin
Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig, aber achten Sie darauf, die Erde nicht zu feucht zu halten. Ist es in Ihrem Gewächshaus warm genug und hat der Boden die richtige Temperatur, können Sie das Gemüse auch direkt im Gewächshaus aussäen. Lüften Sie das Gewächshaus regelmäßig, um eine zu hohe Feuchtigkeit und die Bildung von Grauschimmel zu vermeiden.
Tipp: Ernten Sie von Salaten und anderem Blattgemüse nur die äußeren Blätter und lassen Sie das Herz der Pflanzen stehen. So können die Pflanzen immer neue Blätter treiben und müssen nicht immer neu ausgesät werden.
Pflege der Gemüsepflanzen im Gewächshaus: düngen und Unkraut jäten
Ihr Gemüse benötigt auch im Winter im Gewächshaus die richtige Pflege. Lassen Sie den Boden nicht austrocknen und achten Sie darauf, dass die Pflanzen genügend Nährstoffe bekommen. Abhängig von der Art der Gemüsepflanzen muss der Boden hin und wieder einen Gemüsedünger bekommen. Lockern Sie den Boden regelmäßig auf und jäten Sie Unkraut.
Schädlinge machen mitunter auch im Winter keine Pause und finden hervorragende Bedingungen, wenn die Temperaturen im Gewächshaus warm sind. Um das zu vermeiden, ist abhängig von der Größe des Gewächshauses ein Luftumwälzer zu empfehlen.
Gemüse und Blumen im Gewächshaus vorkultivieren: Tomaten und andere frostempfindliche Pflanzen
Ist es in Ihrem Gewächshaus frostfrei oder verwenden Sie sogar eine Heizung, ist es hervorragend geeignet, um frostempfindliche Gemüsesorten wie
- Tomaten,
- Gurken,
- Paprika,
- Chili,
- Auberginen,
- Kohl oder
- Kohlrabi
vorzukultivieren. Säen Sie die Pflanzen am besten in Anzuchterde und Anzuchtschalen. Zeigt sich das erste Blattpaar, pikieren Sie die Pflanzen.
Wann Sie mit der Aussaat beginnen, hängt von der Art der Pflanzen ab. Im Januar, Februar oder März säen Sie Tomaten oder Paprika aus. Kohl säen Sie im Februar oder März. Etwas später, im März oder April, ist Zeit für die Aussaat von Bohnen oder Gurken. Auch Zierpflanzen wie Tagetes oder Astern können Sie im Gewächshaus vorkultivieren, um sie rechtzeitig ins Frühjahr ins Freiland zu bringen.
Achten Sie unbedingt darauf, dass die Jungpflanzen nicht vergeilen. Dafür ist gleichmäßiges Licht erforderlich. Lüften Sie regelmäßig, um eine zu hohe Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu verhindern.
Empfindliche Pflanzen überwintern: auf die geeignete Temperatur achten
Ist Ihr Gewächshaus frostfrei oder beheizt, können Sie darin empfindliche Pflanzen überwintern. Die empfohlene Temperatur liegt zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Viele Pflanzen werfen ihre Blätter nicht ab und benötigen auch im Winter genügend Licht, beispielsweise Zitruspflanzen, Oleander oder Oliven. Gießen Sie die Pflanzen nur wenig und achten Sie darauf, dass sie nicht von Schädlingen befallen werden. Es ist normal, dass die Pflanzen zu Beginn einige Blätter abwerfen. Bevor Sie die Pflanzen in der kommenden Saison wieder ins Freie bringen, gewöhnen Sie sie langsam daran, indem Sie sie tagsüber einige Stunden nach draußen bringen.
Auch Blumenzwiebeln oder Dahlienknollen können im Gewächshaus überwintern. Damit sie nicht vorzeitig Grün austreiben, legen Sie sie in eine Kiste mit Deckel oder einen Karton, den sie abdecken. Achten Sie aber darauf, dass die Knollen gut belüftet werden, damit sie nicht faulen oder schimmeln.
Pflanzen und Fische aus dem Gartenteich überwintern: höhere Temperaturen notwendig
Haben Sie einen Gartenteich und empfindliche Fische sowie exotische Pflanzen darin, ist ein beheiztes Gewächshaus zum Überwintern dieser Pflanzen und Fische geeignet. Die Temperaturen sollten um 15 Grad Celsius liegen. In das Gewächshaus können Sie ein großes Kaltwasseraquarium stellen, in dem Sie die Pflanzen und Fische den Winter über aufbewahren. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf abgestorbene Teile, die Sie entfernen müssen. Die Fische müssen Sie nicht so häufig füttern wie in der Teichsaison.
Kaltes Gewächshaus als Miete für Gemüse nutzen: auf Frostfreiheit achten
Wurzelgemüse wie Möhren oder Pastinaken, aber auch Kartoffeln oder Porree lassen sich in einer Erdmiete lagern. Beheizen Sie Ihr Gewächshaus nicht oder nutzen Sie lediglich einen Frostwächter, können Sie darin eine Erdmiete anlegen. Heben Sie ein Loch in der entsprechenden Größe aus und lagern Sie darin das Gemüse ein. Immer dann, wenn Sie das Gemüse benötigen, lässt es sich einfach entnehmen. Die Gemüsesorten, die sich in einer Miete lagern lassen, kommen auch mit geringen Minusgraden zurecht.
Gewächshaus zweckentfremdet verwenden: als Geräteschuppen
Ihr Gewächshaus ist hervorragend als Abstellkammer für
- Tischtennisplatte,
- Fahrräder,
- Grill oder
- Gartenmöbel
geeignet. Achten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Die Temperaturen sollten nicht unter den Gefrierpunkt rutschen.