Pflanzen in hydroponischen Systemen anzubauen, wird immer beliebter. Vor allem wegen den erhöhten Erträgen, die man damit erzielen kann. Das Tropfsystem ist nicht das einfachste hydroponische System, jedoch sehr attraktiv wegen der hohen Effizienz und trotzdem simple genug auch für Grower:innen mit wenig Erfahrung.
Im Folgenden erklären wir Ihnen genau, was das Tropfsystem ist, was Sie dafür benötigen und wieso, oder wieso nicht, Sie es versuchen sollten – los geht’s!
Das Tropfsystem im Überblick
Das Tropfsystem, im Englischen `Drip System´, ist ein einfaches aktives Hydroponik-System, bei dem die Nährlösung tröpfchenweise durch Düsen verteilt wird.
Mit Hilfe einer Wasserpumpe wird die Nährlösung aus dem Wasserreservoir über ein Schlauchsystem zu den Pflanzen transportiert. Durch Löcher oder Tropfdüsen am Schlauch tropft die Flüssigkeit mit geringem Druck heraus. Das Schlauchsystem kann zu jeder einzelnen Pflanze gelegt werden und somit jede einzelne Pflanze mit Nährlösung versorgen. Außerdem kann die Tropfintensität der Düsen einzeln angepasst werden.
Überschüssige Nährlösung tropft aus den Netztöpfen in den Auffangbehälter und kann von dort zurück in das Wasserreservoir geleitet werden. Somit kann das Tropfsystem zirkulierend oder nicht zirkulierend sein.
Bei diesem System ist es außerdem möglich die Pumpe mit Hilfe einer Zeitschaltuhr zu steuern, sowie zusätzlich eine Luftpumpe, oder einen Luftstein, ins Wasserreservoir einzusetzen, für extra Sauerstoff.
Vor- und Nachteile des Tropfsystems
Das Tropfsystem ist weder das einfachste, noch das komplizierteste hydroponische System. Der Aufbau des Schlauchsystems und die Verwendung der aktiven Elemente erfordert eventuell ein bisschen Erfahrung und technisches Geschick.
Der größte Vorteil des Drip Systems ist, dass jede Pflanze einzeln und direkt mit Nährlösung versorgt wird. Durch Einstellen der Tropfdüsen kann die Bewässerungsintensität und der Bewässerungsintervall individuell an die jeweilige Pflanze angepasst werden. Somit können auch unterschiedliche Pflanzen, in unterschiedlichen Wachstumsstadien mit derselben Nährlösung versorgt werden. Diese optimale Kontrolle macht das Tropfsystem für viele Arten von Pflanzen nutzbar.
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass das System durch hinzufügen weiterer Schläuche jederzeit einfach und schnell erweiterbar ist. Dabei sollten Sie nur beachten, dass die Pumpleistung ausreicht.
Hier noch einmal alle Vor- und Nachteile im Überblick.
Nachteile:
- Technisches Equipment erfordert Geschick
- Benötigt viel Material und Zubehör
- Technische Geräte erfordern regelmäßige Wartung
- Wasserschläuche und Düsen können verstopfen – regelmäßiges spülen zur Vorsorge
- Nicht-zirkulierende Systeme verbrauchen viel Wasser
Tropfsystem im Einsatz
Vorteile:
- Liefert Wasser und Nählösung direkt zu jeder einzelnen Pflanze
- Versorgung kann individuell an jede Pflanze angepasst werden
- Auch für große Pflanzen geeignet
- Selbstständiger Betrieb bei Verwendung von Zeitschaltuhr
- Sehr geringer Wasserverbrauch bei zirkulierendem System
- Optimale Kontrolle über Nährstoff- und Wasserversorgung
- Einfach erweiterbar durch erweitern des Schlauchsystems
- Sehr effizient
Tropfsystem Pflanzen
Durch die individuelle Versorgung und optimale Kontrolle über die Bewässerungsintensität ist das Drip System für viele Pflanzen geeignet. Im Gegensatz zu anderen hydroponischen Systemen ist das Tropfsystem auch für größere Pflanzen geeignet, weshalb es besonders im kommerziellen Anbau häufig verwendet wird.
Das Tropfsystem ist sehr gut geeignet für Tomaten, Zucchini, Erbsen, Gurken und Kürbisse, sowie Erdbeeren, Melonen und Salate.
Tropfsystem Fazit
Das Tropfsystem ist sehr effizient und trotz viel Zubehör durchaus auch für Menschen mit wenig Erfahrung im hydroponischen Anbau attraktiv.
Besonders die hohe Individualität und die große Bandbreite an geeigneten Pflanzen machen das Tropfsystem so beliebt.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Growen!