Die Pflege eines Gartens nimmt viel Zeit in Anspruch und ist mitunter sehr anstrengend. Zwar hält Gartenarbeit fit, doch so mancher Gartenbesitzer kann vielleicht nicht mehr so, wie er will. Was in jungen Jahren ein Leichtes war, ist im Alter mühsam und oft nicht zu schaffen. Daher möchten wir Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie auch als Senior einen schönen Garten genießen können. Im Übrigen können diese Tipps bereits in jungen Jahren berücksichtigt werden, damit man später nicht den ganzen Garten verändern muss.
Tipp 1: Unkraut unterdrücken
Was macht am meisten Arbeit in einem Garten? Viele würden sagen, dass es das Unkrautjäten ist. Wer gepflegte Blumenbeete haben möchte, muss beinahe wöchentlich auf allen Vieren kriechen, um die Beete sauber zu halten. Dabei gibt es zwei einfache Methoden, um das Unkrautwachstum zu unterdrücken:
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Rindenmulch
Eine sehr effektive Methode ist das Ausbringen von Rindenmulch. Dabei wird über das gesamte Beet Rindenmulch in einer Stärke von mindestens 5 Zentimetern verstreut. Dadurch erreicht kaum noch Licht den Boden, zudem können sich Unkräuter in dem lockeren Mulch nicht mehr festhalten. Doch Rindenmulch hat noch weitere positive Eigenschaften, die sogar die Arbeit erleichtern: Im Winter ist er ein guter Winterschutz, im Sommer hält er die Erde auch bei längeren Trockenperioden feucht, sodass weniger gegossen werden muss. Und er ist optisch ein echter Hingucker!
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Bodendecker
Diese Pflanzen kriechen über den Boden und sorgen so dafür, dass das Unkraut kaum noch Chancen hat. Zwar müssen die Bodendecker von Zeit zu Zeit ein wenig gestutzt werden, damit sie nicht in andere Bereiche des Gartens wachsen, dafür sparen Sie sich das Unkrautjäten. Besonders pflegeleichte Bodendecker sind zum Beispiel Fetthennen, Taubnesseln, Blut-Storchschnabel, Ehrenpreis, Veronika, Waldmeister und auch Pfennigkraut.
Tipp 2: Hochbeete anlegen
Im Alter ist gerade das ständige Bücken mühsam. Wenn Sie auf den eigenen Anbau von Gemüse, Salat und Kräutern nicht verzichten möchten, dann können Sie sich mit Hochbeeten das Arbeiten bequem gestalten. Einmal angelegt, ist das Auspflanzen, Pflegen und Ernten ein Kinderspiel. Weitere Vorteile sind die längere Anbausaison und weniger Schädlinge an den Pflanzen. Mit einem durchsichtigen Dach versehen können Hochbeete sogar zu Frühbeeten umfunktioniert werden.
Tipp 3: Blumenkübel statt Rasenfläche
Ein gut gepflegter Rasen macht viel Arbeit. Zwar gibt es mittlerweile automatische Rasenmäher, doch Unkräuter entfernen sich nicht von selbst, kahle Stellen müssen nachgebessert werden und nicht selten steht das Vertikutieren an, um den Rasen zu verbessern. Und wenn Sie einen unliebsamen Untermieter in Form eines Maulwurfes haben, sind zusätzliche Arbeit und Ärger vorprogrammiert. Daher ist es im Alter sinnvoll, die Rasenfläche zu verkleinern. Auf Grün müssen Sie aber nicht verzichten, denn stattdessen können Sie Pflanzkübel aufstellen, die Sie mit pflegeleichten Blumen bestücken.
Tipp 4: Pflegeleichte Pflanzen
Bunt soll es sein und das am besten die ganze Saison über. Dass ein buntes Blütenmeer auch viel Arbeit macht, ist ein Irrglaube. Es kommt nämlich immer darauf an, welche Pflanzen bei Ihnen zu finden sind. Wählen Sie Stauden aus, die besonders pflegeleicht sind, reduziert sich die Arbeit um ein Vielfaches. Und wenn man sich ansieht, wie viele pflegeleichte Pflanzen es gibt, fragt man sich, wieso diese nicht schon lange im Garten vorhanden sind.
Zu den besonders pflegeleichten Stauden gehören unter anderem: Taglilien, Bergenien, Stern, Chrysanthemen, Sonnenbraut, Storchschnabel, Fette Henne, Funkien, Farne, Pupurglöckchen, Lungenkraut, Prachtkerze, Bartblume, Lavendel und Polsterstauden wie Blaukissen, Polsternelken, Schleifenblume, Steinbrech, Steinkraut und auch Zwerg-Glockenblumen. Bei den Zwiebelpflanzen tun sich vor allem Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Schachbrettblumen, Krokusse und Zwerg-Iris hervor.
Tipp 5: Pflegeleichte Bodenbeläge
Eine Terrasse im Garten ist der ideale Ort, um das schöne Wetter zu genießen und Freunde und Nachbarn zum Kaffeekränzchen einzuladen. Doch Bodenbeläge sind oftmals auch sehr pflegeintensiv. Am schönsten ist wohl Holz, doch darauf sollten Sie im Alter verzichten, denn Holz braucht viel Pflege! Weniger Aufwand benötigt ein Bodenbelag aus Steinplatten. Doch ganz ohne Pflege kommen Sie hierbei auch nicht herum, denn gerade aus Stein kann sich Grünbelag bilden, der bei Feuchtigkeit Rutschgefahr bedeutet.
Die Alternative ist ein Bodenbelag aus WPC. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Holz und Kunststoff. Die Optik ist von Holz nicht zu unterscheiden, dafür ist keinerlei Pflege nötig, außer ab und an mal zu kehren oder, bei groben Verschmutzungen, mit Wasser und einem Schrubber diese zu entfernen. Feuchtigkeit wird abgestoßen, eine Imprägnierung ist nicht notwendig.
Tipp 6: Breite Wege
Im Garten sollten Sie sich gerade im Alter sicher fortbewegen können. Das bedeutet, dass die Wege breit und aus einem rutschfesten Material bestehen sollten. Denken Sie daran, dass Sie die Gartenwege auch mit einem Rollator und/oder einem Rollstuhl benutzt werden können. Hier empfiehlt sich der Einsatz von Pflastersteinen, die wasserdurchlässig sind. Regen fließt somit schnell ab bzw. sickert ein und die Steine trocknen an der Oberfläche sehr schnell.
Tipp 7: Bewässerung
Gießen ist in jedem Garten wichtig. Damit Sie mit der Gießkanne keine weiten Wege zurücklegen müssen, sollten Sie mehrere Wasseranschlüsse im Garten haben, vor allem, wenn dieser recht groß ist. Bewährt hat sich auch ein automatisches Bewässerungssystem, das sich einfach bedienen lässt und das regelmäßige Gießen für Sie übernimmt.
Tipp 8: Gehölze/Hecken
Bereits vorhandene Gehölze lassen sich aus Gärten nicht mehr so einfach entfernen. Es ist sogar verboten, Bäume einfach so zu entfernen, denn hier gibt es einiges zu beachten. Gefällt werden darf zum Beispiel nicht, wenn der Stammdurchmesser zu groß ist (Laubbaum 80 cm, Nadelbaum 100 cm, Obstbaum 150 cm). Ist dagegen Gefahr in Verzug, also droht der Baum umzufallen, ist ein Fällen wiederum erlaubt. Genauere Auskunft hierzu geben die Behörden.
Wenn es aber darum geht, dass Sie Gehölze anpflanzen möchten, dann sollten Sie zu pflegeleichten Exemplaren greifen. Dazu gehören zum Beispiel Amberbäume, Kugelbäume (Ahorn, Platane, Trompetenbaum, Ginkgo) und Säulenbäume (Hainbuche, Eiche, Goldulme, Zierkirsche). Ansonsten auf Gehölze lieber verzichten.
Tipp 9: Kompost
Der eigene Kompost im Garten ist praktisch, da man hier seine Garten- und Küchenabfälle abladen kann. Außerdem ist Kompost gut für die Erde. Doch Kompost muss nicht nur gesammelt werden, er muss auch gepflegt werden. Er darf zum Beispiel nicht zu nass und auch nicht zu trocken sein, er muss belüftet werden, es muss Gesteinsmehl ausgebracht werden. Die meiste Arbeit aber macht das Umsetzen, wobei die halb kompostierten Reste ausgegraben und in einen zweiten Komposter gegeben werden. Daher sollten Sie im Alter auf einen Kompost verzichten und die Grünabfälle stattdessen zum Biomüll geben. Sollte die Tonne nicht ausreichen, können Sie diesen auch in Biosäcke füllen. Alternativ kann vielleicht ein Nachbar Laub oder Gartenschnitt für seinen Kompost benötigen.
Tipp 10: Gartenbeleuchtung
Wenn Sie den Garten auch in der Dämmerung und im Dunkeln nutzen möchten, sollten Sie für die richtige Gartenbeleuchtung sorgen. Auf der Terrasse ist diese essenziell, ebenso entlang der Gartenwege. Darüber hinaus bieten sich in dunklen Ecken Leuchten an, die idealerweise mit Solar funktionieren. So sparen Sie sich die Verlegung von Stromkabeln.
Tipp 11: Sitzplätze
Gerade dann, wenn Sie einen größeren Garten haben und hin und wieder Ihre Gartenarbeiten verrichten, sollten Sie für ausreichend Sitzplätze sorgen, um sich ausruhen zu können. Natürlich können Sie auch jedes Mal einen Stuhl mitnehmen, günstiger – und auch schöner – sind aber verschiedene Sitzplatzgelegenheiten wie ein Pavillon, eine Gartenbank oder ein Platz, den Sie auch für ein Kaffeekränzchen nutzen können.
Tipp 12: Sonnenschutz
Denken Sie an ausreichend Sonnenschutz. Im Alter wird unsere Haut anfälliger für Sonnenstrahlen, entsprechende Schirme, Sonnensegel oder Markisen schützen vor zu viel Sonne. Diese sollten entweder fest installiert sein, damit Sie diese nicht extra aufspannen und zuklappen müssen, alternativ haben Sie Sonnenschutz, der automatisch und auf Knopfdruck funktioniert. So kann er auch individuell eingesetzt werden.
Sie sehen, dass es gar nicht so schwer ist, einen Garten altersgerecht zu gestalten. Jede Maßnahme ist ein Schritt in Richtung selbstständiges Nutzen des Gartens auch im hohen Alter.