Wer im Urlaub in den südlichen Ländern die Gummibäume gesehen hat, wird meist neidisch. Sie sind riesig und wunderschön. Schaut man sich dann den eigenen Gummibaum an, der klein und kümmerlich in der Ecke steht, obwohl man ihn doch so sehr pflegt, fragt man sich, ob man auch wirklich einen grünen Daumen hat. Ja, auch Sie haben den grünen Daumen. Gummibäume haben besondere Ansprüche. Damit auch Sie einen wunderschönen Gummibaum Ihr Eigen nennen können, erfahren Sie hier alles über die Pflege des Gummibaums. Doch auch die häufigsten Pflegefehler möchten wir Ihnen zeigen, damit Ihnen diese nicht unterlaufen!
Herkunft und wichtige Informationen zum Gummibaum
Der Gummibaum ist eine Pflanze aus der Gattung der Feigen. Allerdings trägt er keine essbaren Früchte. Die Früchte des Ficus elasticas sind ungenießbar und die Pflanze ist nur zur Zierde in den eigenen vier Wänden oder im Büro. Zudem ist die Zimmerpflanze ein absoluter Klassiker in vielen Wohnungen. Auch wenn er lange Zeit in Vergessenheit geriet, erlebt er jetzt wieder sein Comeback und ist in vielen Büros und Wohnzimmern zu finden.
Die Pflanze selbst stammt aus Indonesien und Ostindien und die immergrünen Blätter erfreuen seit den 1980er-Jahren die Menschen in unseren Breiten. Der Gummibaum zählt zu der Familie der Maulbeergewächse und kann in seiner natürlichen Umgebung bis zu 25 Meter hoch werden.
Gummibaum pflegen – so geht’s richtig
Mit der richtigen Pflege haben Sie viele Jahre Freude an Ihrem Gummibaum. Das Problem ist, dass der Ficus elastica Pflegefehler nur langsam verzeiht, weshalb die richtige Pflege das A und O ist. Dann aber wächst die Pflanze sehr üppig und Sie werden viel Freude damit haben.
Haben Sie sich einen Gummibaum zugelegt, ist es wichtig, dass Sie die Pflanze richtig gießen, düngen und auch schneiden. Zudem ist der Standort entscheidend. Die immergrünen Blätter des Gummibaums benötigen außerdem Aufmerksamkeit und möchten gerne vom Staub befreit werden. Denn gerade die großen Blätter sind prädestiniert, damit sich hier viel Staub ansammelt. Mit einem feuchten Tuch können Sie die Blätter dann abwischen und sie vom Staub befreien.
Der richtige Standort
Ein Gummibaum benötigt einen hellen Standort. Allerdings sollte er vor Zugluft und praller Mittagssonne geschützt werden. Dabei sollten Sie wissen, dass je bunter die Blätter sind, desto höher ist auch der Bedarf an Licht. Gleichzeitig müssen Sie darauf achten, dass auch im Winter die Temperaturen nicht unter 18 °C fallen.
Das richtige Gießen des Gummibaums
Der Gummibaum hasst nasse Füße und zeigt Ihnen das, wenn er die Blätter abwirft. Daher sollten Sie die Pflanze nur dann gießen, wenn das obere Substrat schon abgetrocknet ist. Am besten, Sie führen dabei die Fingerprobe durch. Sind die ersten paar Zentimeter trocken, ist es Zeit dem Gummibaum ein wenig Wasser zu geben. Doch auch beim Wasser ist einiges zu beachten. Der Gummibaum liebt abgestandenes und lauwarmes Wasser. Etwa fünf Minuten nach dem Gießen sollten Sie außerdem das überschüssige Wasser aus dem Übertopf entfernen, damit keine Staunässe entsteht.
Eine weitere Möglichkeit den Ficus elastica zu gießen ist das Eintauchen. Für diese Möglichkeit nehmen Sie die Pflanze und stellen sie für einige Minuten in einen Eimer mit lauwarmem und abgestandenen Wasser. Auf diese Weise saugt sich der Wurzelballen mit Wasser voll. Sobald keine Luftblasen mehr im Eimer aufsteigen, kann die Pflanzen wieder aus dem Wasser. Auch hier sollten Sie darauf achten, dass der Gummibaum oder Kautschukbaum, wie er auch gerne genannt wird, keine nassen Füße hat.
Das richtige Düngen des Gummibaums
Gummibäume sind eigentlich sehr genügsam und benötigen nicht viel Dünger. Es ist vollkommen ausreichend, wenn Sie die Pflanze mit den tiefgrünen Blättern alle sechs Wochen mit einem Flüssigdünger versorgen. Empfehlenswert ist es sogar, wenn Sie einen Langzeitdünger nutzen, da Sie so zum einen weniger oft düngen müssen und zum anderen, die Langzeitdünger auch deutlich umweltschonender sind.
Den Kautschukbaum richtig schneiden
Ein Schnitt des Kautschukbaums kann wahre Wunder bewirken. Je nach Schnitt können Sie unter anderem das Wachstum eindämmen, es fördern oder auch den immergrünen Baum mit den gummiartigen Blättern in Form bringen. Beim Schnitt müssen Sie jedoch auf sauberes Werkzeug achten. Eine desinfizierte Gartenschere oder ein desinfiziertes scharfes Messer eignen sich sehr gut zum Schnitt des Gummibaums.
Denken Sie aber daran, dass beim Schneiden ein klebriger und milchiger Pflanzensaft aus den Schnittstellen tritt. Wie bei Menschen auch, ist es wichtig, dass die Wunden dann richtig versorgt werden. Zudem kann der richtige Zeitpunkt entscheidend sein, wie viel Pflanzensaft austritt.
Weniger Pflanzensaft tritt am Abend oder im Winter aus. Daher sind diese Zeiten besonders gut geeignet. Außerdem sollten Sie die Schnittstellen anschließend mit einem feuchten Tuch abtupfen. Auch mit warmem Wasser zu beträufeln, ist eine gute Möglichkeit, die Schnittstelle zu versorgen.
Die häufigsten Pflegefehler beim Gummibaum
Die häufigsten Pflegefehler sind ein falscher Standort, zu viel Wasser und das Verstauben der Blätter.
Falscher Standort
Die Grünpflanze benötigt, um perfekt zu gedeihen, einen hellen Standort. Dabei sollten Sie den Lichtbedarf auf keinen Fall unterschätzen. Nur, wenn er den richtigen Standort hat und hell steht, kann der eine dicht verzweigte Krone bilden. Ist der Standort zu dunkel, verzweigt sich die Krone kaum und sie bleibt mager und dürr.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Blätter. Sorten mit panaschiertem Laub benötigen deutlich mehr Licht und sollten an einem Südfenster oder im Wintergarten stehen. Denn gerade diese Sorten haben einen sehe hohen Lichtbedarf. Ist es zu dunkel, leiden die Blätter an Farblosigkeit. Doch Vorsicht, auch hier sollte die pralle Mittagssonne gemieden werden, da sonst die Blätter verbrennen.
Denken Sie dabei auch an den richtigen Standort, wenn Sie den Gummibaum im Sommer auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Zugluft und pralle Sonne schaden der Grünpflanze.
Zu viel Gießen
Bei vielen Pflanzen wird das Bewässern falsch eingeschätzt. Während der Lichtbedarf beim Gummibaum meist unterschätzt wird, ist es beim Gießen das Gegenteil. Auch, wenn die Pflanze aus einer feucht-tropischen Region stammt, sind die Pflanzen nicht für nasse Füße zu haben. Bei Staunässe kann es so schnell zur Wurzelfäule kommen. Wie bereits oben erwähnt, machen Sie den Fingertest, bevor Sie Ihren Gummibaum gießen.
Denken Sie auch daran, dass die Pflanzen im Winter deutlich weniger Wasser benötigen als im Sommer. Insbesondere im Winter hat sich die Tauchmethode bewährt und versorgt die Pflanze mit ausreichend Wasser.
Blätter immer vom Staub befreien
Dies ist wohl der häufigste Pflegefehler, der gemacht wird. Die Blätter werden nicht vom Staub befreit. Doch gerade dies ist wichtig. Zum einen sieht es nicht sehr schön aus, wenn die Blätter verstauben. Zum anderen wirkt sich der Staub aber schlecht auf die Lichtaufnahme aus. Durch die Schicht an Staub kann der Gummibaum nicht genügend Licht aufnehmen. Somit werden Wuchs und Vitalität leiden. Deshalb müssen Sie die Blätter regelmäßig von Staub befreien, indem Sie sie mit einem weichen Tuch einfach abwischen.
Eine Alternative ist es, den Gummibaum in die Dusche zu stellen und ihn einfach abzubrausen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass das Wasser zimmerwarm und nicht zu kalt ist. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Pflanze noch nicht so groß ist. Damit Sie den Topfballen nicht komplett durchnässen, können Sie diesen einfach in einen Plastikbeutel einpacken.
Gerade im Winter, in der trockenen Heizungsluft, ist es empfehlenswert, die Blätter ab und zu einzusprühen. Achten Sie dabei aber auf kalkarmes Wasser, damit keine unschönen Kalkflecken entstehen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Blätter mit Bananenschalen abzureiben, damit sie wunderschön glänzen.
Wie Sie sehen, ist es gar nicht so schwer, den Gummibaum richtig zu pflegen. Denken Sie daran, dass der richtige Standort besonders wichtig ist. Doch auch das Gießen, Düngen und Schneiden sind von großer Bedeutung, damit Sie lange Freude an der Grünpflanze haben.