Ein Schnellkomposter ermöglicht ein schnelleres Kompostieren als eine normale Kompostmiete, da er ein geschlossenes System bildet. Er hat eine kompakte Form und lässt sich schnell aufbauen. In einen Schnellkomposter können Sie grundsätzlich alles hineingeben, was Sie auch in eine normale Kompostmiete geben.
Was ist ein Schnellkomposter: geschlossenes System für schnelle Kompostierung
Ein Schnellkomposter funktioniert ähnlich wie ein herkömmlicher Komposthaufen, doch ermöglicht er ein schnelleres Kompostieren, wie der Name bereits vermuten lässt. Während ein herkömmlicher Komposthaufen stärker belüftet ist, da er kein geschlossenes System darstellt, ist der Schnellkomposter ein geschlossenes System. Er erinnert in seiner Form an eine Tonne oder einen Kasten und hat einen Deckel.
Diese geschlossene Bauweise führt dazu, dass die Verrottung schneller einsetzt, da im Inneren des Schnellkomposters die Temperatur schnell ansteigt. Die Temperatur kann auf ungefähr 70 Grad Celsius steigen. Da der Schnellkomposter mit hohen Temperaturen arbeitet, wird er auch als Thermokomposter bezeichnet. Wärme ist wichtig für die Verrottung. Bei einem Schnellkomposter kann sie nicht entweichen, während sie bei einer normalen Kompostmiete entweicht.
Dauer der Kompostierung im Schnellkomposter: nur wenige Monate
Das Geheimnis des Schnellkomposters liegt in der Wärme, die wichtig ist, damit die Abfälle zu Humus zersetzt werden. In einem normalen Komposthaufen kann es abhängig vom Aufbau und vom Standort bis zu zwei Jahren dauern, bis sich die Abfälle zersetzt haben. Anders sieht es im Schnellkomposter aus. Je nach Jahreszeit können die Abfälle bereits nach sechs Monaten vollständig kompostiert sein.
Aufbau des Schnellkomposters: geschlossener Behälter mit Deckel
Einen Schnellkomposter können Sie in Bau- und Gartenmärkten, aber auch in Onlineshops kaufen. Er lässt sich schnell zusammenbauen. Schnellkomposter werden in verschiedenen Formen und von mehreren Herstellern angeboten, doch prinzipiell sind sie im Aufbau gleich. Sie bestehen aus Kunststoff und verfügen über einige kleine Löcher oder Schlitze für die Belüftung. Diese Öffnungen sind wichtig, damit die Luftzirkulation richtig funktioniert.
Der Schnellkomposter ist mit einem Deckel ausgestattet, damit Sie ihn befüllen können. Der Deckel muss immer geschlossen sein, damit der Verrottungsprozess funktioniert. Im unteren Bereich des Schnellkomposters befinden sich Entnahmeklappen, die Sie öffnen, um den fertigen Kompost zu entnehmen. Da für die Kompostierung ein direkter Kontakt mit dem Boden erforderlich ist, hat der Schnellkomposter keine Bodenplatte. Er ist unten offen.
Tipp: Verwenden Sie für den Schnellkomposter unbedingt ein Bodengitter, das Sie mit Zeltheringen am Boden befestigen. Das ist wichtig, damit keine Ratten, Mäuse oder Wühlmäuse in den Komposter eindringen. Einige Hersteller liefern ein solches Bodengitter bereits mit.
Vor- und Nachteile von Schnellkompostern: schnelle Kompostierung, aber Gefahr der Fäulnisbildung
Ein Schnellkomposter bietet einige Vorteile:
- schnelle Kompostierung von Abfällen aufgrund der geschlossenen Bauweise
- keine Geruchsbelästigung, da das System geschlossen ist
- ansprechende Optik, da die Abfälle nicht sichtbar sind
- schneller Aufbau
- Kompostierungsprozess läuft auch im Winter weiter, da keine Wärme entweichen kann
- da die Abfälle vor Regen geschützt sind, werden keine wertvollen Nährstoffe ausgewaschen
- beansprucht nur wenig Platz
Die schnelle Kompostierung aufgrund des geschlossenen Systems ist ein entscheidender Vorteil, doch kann sich dieses System auch als Nachteil erweisen. Da die Verdunstung eingeschränkt ist, kann der Inhalt des Schnellkomposters schimmeln oder faulen. Bei schlechter Belüftung bildet sich schnell Feuchtigkeit. Hat der Fäulnisprozess eingesetzt, erkennen Sie das an einem üblen Geruch, den Sie spätestens dann bemerken, wenn Sie den Deckel öffnen. Gerade an heißen Sommertagen, wenn der Schnellkomposter in der Sonne steht, können durch die hohen Temperaturen nützliche Mikroorganismen und Kleinlebewesen abgetötet werden.
Kaufkriterien für den Schnellkomposter: hochwertige Verarbeitung und Stabilität
Kaufen Sie einen Schnellkomposter, sollten Sie auf diese Kriterien achten:
- Er sollte stabil verarbeitet sein.
- Er sollte unbedingt über eine gute Belüftung verfügen, damit es nicht zu Fäulnis kommt.
- Der Kunststoff, aus dem der Schnellkomposter besteht, sollte frost- und UV-beständig sein. Viele Hersteller bieten Schnellkomposter bereits aus recyceltem Kunststoff an und leisten damit einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz.
- Achten Sie darauf, dass sich der Schnellkomposter einfach montieren lässt und eine einfache Entnahme des fertigen Komposts ermöglicht.
- Abhängig von Ihrem Aufkommen an Abfall spielt das Fassungsvermögen eine Rolle. Schnellkomposter werden mit Fassungsvermögen von 150 bis 600 Litern angeboten. Für einen Drei- oder Vier-Personen-Haushalt wird ein Schnellkomposter mit 300 Litern Fassungsvermögen empfohlen.
Tipp: Verwenden Sie zwei oder drei Schnellkomposter, um immer Kompost zur Verfügung zu haben und gleichzeitig die Abfälle zu entsorgen. In einem Komposter befindet sich bereits der fertige Kompost, während in einem anderen der Verrottungsprozess abläuft und Sie einen weiteren mit Abfällen befüllen.
Richtiger Standort für den Schnellkomposter: halbschattiger Platz
Wählen Sie als Standort für Ihren Schnellkomposter einen halbschattigen Platz. So ist er an heißen Sommertagen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt und kann sich nicht überhitzen. Die Gefahr, dass er austrocknet, ist im Halbschatten geringer. Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zum Nachbargrundstück, der bei mindestens 1,50 Metern liegen sollte.
Schnellkomposter richtig anwenden: wie Sie ihn richtig befüllen
In einen Schnellkomposter können Sie grundsätzlich die Abfälle hineingeben, die Sie auch in einen normalen Komposthaufen geben:
- Gartenabfälle, beispielsweise Unkraut oder abgeschnittene Blumen
- Obst- und Gemüseabfälle
- Kaffee- und Teegrund
- Eierschalen
- angetrockneten Rasenschnitt
- trockenes Laub
Unkraut, das sich durch seine Wurzeln verbreitet, sollten Sie nicht in den Schnellkomposter geben. Sie bringen es sonst mit dem Kompost wieder im Garten aus, wenn die Wurzeln nicht vollständig verrottet sind. Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen geben Sie nur in geringen Mengen in den Schnellkomposter, da sie nur schwer verrotten. Größere Abfälle zerkleinern Sie, damit sie sich schneller zersetzen. Füllen Sie im Wechsel trockenes und feuchtes Material in den Schnellkomposter. Das trockene Material nimmt die Feuchtigkeit auf, was die Fäulnisbildung verhindert. Achten Sie darauf, dass eine gute Mischung zwischen Kohlenstoff und Stickstoff gewährleistet ist, damit die Verrottung optimal erfolgt.
Hallo. Ich habe folgende Frage: Wenn ich den Deckel von meinem Thermokomposter öffne, entweichen viele Insekten/Fliegen. Es gibt 1000 Kellerasseln, aber keine Regenwürmer und aus der Klappe unten kommt kein Kompost. Er ist ca. 6 Monate alt. Vielen Dank
Guten Tag Gerlinde, es scheint so, als wäre die Kompostmischung nicht ausgewogen bzw. liegen ungünstige Bedingungen vor, da die Regenwürmer ausbleiben. Ein ausgewogener Kompost enthält eine gute Mischung aus Gemüseresten, ausgetrockneten Rasenschnitt, trockene Blätter und zerkleinertem Holz. Eine gute Belüftung ist wichtig. Deshalb wälzen Sie gerne den Kompost einmal gründlich um. Wenn Sie kein Belüftungssystem haben, dann wiederholen Sie das Umwälzen regelmäßig. Auch die Feuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle. Der Kompost sollte also feucht, aber nicht zu nass sein. Sollte der Kompost zu nass sein, dann geben Sie ein paar trockene, zerkleinerte Blätter hinzu. Bringen Sie auch etwas Geduld mit, manchmal brauchen die Gartenhelfer etwas Zeit. 😉