Schon im Juni werden im Gewächshaus die ersten Tomaten reif. Bis in den Herbst hinein können Sie ernten. Die Pflege Ihrer Tomatenpflanzen sollten Sie aber während der Erntezeit nicht vernachlässigen.
Tomaten ernten: Reife erkennen
Im Gewächshaus sind die ersten Tomaten schon im Juni reif, während Sie im Freiland einen Monat länger warten müssen. Es gibt mittlerweile sogar grüne Sorten, bei denen es nicht so einfach ist, den Reifegrad festzustellen. Unreife Tomaten enthalten das giftige Alkaloid Solanid, das sich zurückbildet, wenn die Tomaten reifen. Tomaten sind dann reif, wenn sie ihre sortentypische Farbe entwickelt haben. Sie entfalten dann ihren typischen Geschmack und sind reich an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen.
Bei roten Tomaten ist es einfach, den Reifegrad zu erkennen. Sie nehmen eine leuchtend rote Farbe an. Ob Ihre Tomaten reif sind, erkennen Sie noch an weiteren Anzeichen:
- Die Sollbruchstelle am Stiel knickt ohne großen Kraftaufwand um.
- Die Früchte lassen sich leicht von der Pflanze lösen.
- Die Tomaten können leicht eingedrückt werden.
An diesen Merkmalen erkennen Sie auch, ob gelbe, schwarze oder grüne Tomatensorten reif sind. Grüne Tomatensorten bleiben auch im reifen Zustand grün. Es gibt verschiedene Sorten, die teilweise eine gelbe Zeichnung aufweisen. Ist sie gut zu erkennen, sind die Tomaten reif. Einige grüne Sorten können, wenn sie reif sind, eine hellere oder leicht gelbliche Farbe annehmen.
Rankhilfe: Haupttrieb laufend fixieren
Bis auf Buschtomaten benötigen alle Tomaten eine Rankhilfe. Am besten eignen sich spezielle Tomatenspiralen, da sich die Pflanzen einfach um die Windungen legen lassen. Alternativ können Sie auch einfache Tomatenstangen verwenden, an denen Sie die Haupttriebe festbinden. Kontrollieren Sie alle paar Tage, ob Sie die Haupttriebe wieder anbinden müssen, damit sie nicht umknicken. Bereits beim Pflanzen statten Sie Ihre Tomatenpflanzen mit einer solchen Rankhilfe aus. Verwenden Sie zum Fixieren keine zu dünnen Schnüre, die in die Triebe einschneiden könnten. Lassen Sie pro Pflanze normalerweise nur einen, aber höchstens zwei Haupttriebe stehen.
Ausgeizen: Qualität der Früchte verbessern
Bereits bevor Ihre Tomaten Früchte tragen, sollten Sie regelmäßig die Seitentriebe ausknipsen (ausgeizen). Eine gute Gelegenheit, die Seitentriebe zu kontrollieren, ist die Tomatenernte. Auch wenn Sie die Haupttriebe fixieren, können Sie die Pflanzen ausgeizen. Die Qualität der Früchte wird verbessert, da die Kraft nicht in die Seitentriebe geht und die Pflanzen nicht zu viel Blattmasse bilden. Würden Sie nicht ausgeizen, könnten Sie zwar noch mehr Früchte ernten, doch sind sie nur klein und reifen schlecht.
Die Verbreitung von Pilzen wird gefördert, wenn eine zu große Blattmasse vorhanden ist. Brechen Sie die Seitentriebe aus den Blattachseln dann aus, wenn sie möglichst noch klein sind. Die Verletzungen an den Pflanzen sind dann geringer und die Pflanzen haben noch nicht viel Kraft in die Seitentriebe gesteckt.
Wässern Ihrer Tomatenpflanzen: nur im Bodenbereich
Gießen Sie Ihre Tomatenpflanzen möglichst am Morgen, wenn die Blätter hängen. Der Boden sollte immer leicht feucht sein und nie vollständig austrocknen, da die Früchte dann platzen könnten. Kontrollieren Sie regelmäßig die Feuchtigkeit und gießen Sie bei Hitzeperioden täglich. Verwenden Sie temperiertes Wasser, wenn der Boden noch kühl ist. Achten Sie beim Gießen darauf, dass die Blätter nicht nass werden, da sonst schnell Pilzerkrankungen entstehen können. Gießen Sie daher nur im Bodenbereich.
Sind Ihre Tomatenpflanzen kräftig genug, entfernen Sie die unteren Blätter, damit sie nicht nass werden und nicht von Braunfäule befallen werden. Ist die Erde ausreichend erwärmt, können Sie die Tomaten mit Stroh oder Grasschnitt mulchen. Der Boden bleibt locker und die Pflanzen kühlen nicht so schnell aus.
Tipp: Kirschtomaten bekommen ein intensiveres Aroma, wenn Sie etwas Meersalz ins Gießwasser geben. Auf einen Liter Regenwasser geben Sie vier Gramm Meersalz. Der Boden darf aber nicht versalzen, da sonst keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden können.
Tomaten düngen: möglichst alle zwei Wochen
Tomaten gehören zu den Starkzehrern und haben einen hohen Nährstoffbedarf. Sie sollten alle 14 Tage gedüngt werden. Geeignet ist ein kaliumreicher Tomatendünger. Streuen Sie den Dünger um die Pflanze und arbeiten Sie ihn in die Erde ein. Anschließend gießen Sie, damit der Dünger gut zu den Wurzeln vordringen kann. Alternativ dazu können Sie auch Brennnesseljauche verwenden, die Sie in das Gießwasser geben. Sie ist reich an Stickstoff und versorgt die Pflanzen gut mit Nährstoffen.
Triebspitze kappen: Bildung neuer Blütenstände verhindern
Ende August oder im September kappen Sie die Triebspitze Ihrer Tomatenpflanzen. So kann die Pflanze noch genügend Kraft für die vorhandenen Blütenstände und Früchte aufwenden, während keine neuen Blütenstände mehr gebildet werden. Die Früchte dieser Blütenstände würden nicht mehr reif werden. Alternativ dazu können Sie auch die Triebspitze an der Pflanze lassen und die neu wachsenden Blütenstände abschneiden.
Im Laufe der Saison wird das Laub Ihrer Tomatenpflanzen von unten beginnend gelb. Schneiden Sie diese gelb werdenden Blätter ab, damit sich keine Pilzerkrankungen ausbreiten.
Letzte Ernte: Tomaten nachreifen lassen
Mitunter können Sie Tomaten je nach Witterung noch bis in den Oktober oder November hinein ernten. Im Gewächshaus ist es warm genug, sodass Sie auch dann noch ernten können, wenn bereits Nachtfröste auftreten. Haben Sie Ihre Tomaten im Freiland, schneiden Sie die letzten Früchte vor der ersten Frostnacht ab. Lassen Sie die Tomaten im Haus nachreifen, indem Sie sie in einen Eimer oder eine Schüssel legen und einen oder mehrere Äpfel hinzugeben. Das Ethylen des Apfels fördert die Reifung der Tomaten. Lagern Sie Ihre Tomaten auf keinen Fall im Kühlschrank.
Verwendung von Tomaten: Zutaten für viele Gerichte
Die einfachste Möglichkeit, Ihre Tomaten zu verwenden, ist der Frischverzehr. Sehr gut schmecken sie mit Salz und Pfeffer, aber auch mit Mozzarella und Basilikum. Sie eignen sich hervorragend zur Dekoration, aber auch für Tomatensalat und bunte Gemüsesalate. Es gibt noch viele weitere Verwendungsmöglichkeiten:
- Belag für Pizza
- als Grillbeilage
- Saucen auf Tomatenbasis
- getrocknete Tomaten (z. B. als Verfeinerung für Salate und andere Gerichte)
- Tomatensaft
- Tomatenmark für Saucen und Pizza
Haltbar machen lassen sich Tomaten auf vielfältige Weise. Einkochen können Sie die Tomaten, indem Sie sie zuvor brühen und die Haut abziehen. Aus den Tomaten können Sie auch Ketchup, Chutney oder Pesto bereiten. Sehr lecker sind die Tomaten zudem, wenn Sie sie mit Knoblauch, Thymian, Olivenöl und Essig einlegen. Im Internet finden Sie eine Vielzahl an Rezepten. Das Einfrieren von Tomaten ganz oder in Stücken ist zwar möglich, aber nicht sinnvoll. Die Tomaten können Geschmack und Konsistenz verlieren und sind nach dem Auftauen matschig.