Senf gibt es in vielen Varianten und genau so vielen kann er auch verzehrt werden. Neben Senfkörner, die sich zum Einlegen eignen, gibt es auch Senfmehl, das sich als Würzmittel eignet oder eben der klassische Senf in der Tube, der jedoch ganz einfach selbst hergestellt werden kann. Alle Varianten haben eins gemeinsam – sie sind gesund, wenn Sie es mit dem Verzehr nicht übertreiben. Weshalb Sie viel öfter Senfkörner, Senfmehl oder Senf in Ihren täglichen Speiseplan einbinden sollten, erfahren Sie in diesem Bericht.
Senfkörner und Senfmehl
Senfkörner sind im Grunde nur die Vorstufe zu Senfpulver oder Senfmehl. Die Körner sind perfekt geeignet, um Gemüse einzulegen oder auch, um Soßen zu würzen. Das Senfmehl hingegen wird aus den Senfkörnern gewonnen und kann aus weißem (Sinapis alba), braunem (Brassica juncea) oder auch schwarzem Senf (Brassica nigra) hergestellt werden.
Senfsprossen und Senfpaste
Senfsprossen sind ebenfalls äußerst beliebt und lassen sich schnell und einfach aus Senfkörnern auf der Fensterbank ziehen. Die Sprossen haben einen pikanten Geschmack und sind in Salaten oder auf dem Brot besonders lecker.
Senfpaste ist der Klassiker und ist nahezu in jedem Haushalt zu finden. Ob Tube, Flasche oder Glas, Senf ist prädestiniert, um Saucen, Suppen, Fleisch oder Fisch zu würzen und Salaten eine besondere Note zu verleihen.
Senföl
Dann gibt es noch Senföl. Senföl ist ein Pflanzenöl, das aus den Samen der Senfpflanze gewonnen wird. Es hat einen charakteristisch scharfen Geschmack und wird sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde verwendet.
Inhaltsstoffe von Senf
Senf, Senfkörner, Senfmehl und Senfsprossen sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Wenn Sie Senf in Ihre Ernährung integrieren, profitieren Sie von einer Vielzahl von Nährstoffen und bioaktiven Verbindungen. Hier sind einige der wichtigsten Inhaltsstoffe:
- Glucosinolate: Diese schwefelhaltigen Verbindungen sind in Senfkörnern und Senfsprossen reichlich vorhanden und wirken entzündungshemmend und krebshemmend.
- Omega-3-Fettsäuren: Besonders in Senfkörnern und Senföl enthalten, unterstützen sie die Herzgesundheit und wirken entzündungshemmend.
- Ballaststoffe: Senfkörner und Senfmehl sind gute Ballaststoffquellen, die die Verdauung fördern und das Sättigungsgefühl erhöhen.
- Vitamine: Senf enthält Vitamin A, C, E und K, die antioxidativ wirken und das Immunsystem stärken.
- Mineralien: Wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium und Phosphor tragen zur Knochengesundheit und zur Regulierung des Blutdrucks bei.
- Proteine: Senfkörner enthalten hochwertige Proteine, die für den Muskelaufbau und die Gewebereparatur wichtig sind.
- Antioxidantien: Diese schützen die Zellen vor Schäden durch freie Radikale und unterstützen die allgemeine Gesundheit.
- Sinigrin und Myrosinase: Diese Enzyme und Verbindungen, die beim Zerkleinern der Senfkörner freigesetzt werden, haben starke antimikrobielle Eigenschaften und können das Wachstum schädlicher Bakterien hemmen.
Diese Vorteile hat Senf auf die Gesundheit
Senf muss nicht immer verzehrt werden, auch äußerlich verwendet kann Senf durchaus helfen und Beschwerden lindern.
Senfwickel
Senfwickel oder Kompressen können sehr hilfreich bei Gelenkschmerzen oder bei Erkältungen sein. Sie lockern einen festsitzenden Husten und helfen bei Bronchitis, wenn Sie einen Senfwickel auf die Brust legen. Auch bei rheumatischen Beschwerden können Senfwickel rund um die Gelenke schmerzlindernd sein. Hierzu benötigen Sie nur drei Handtücher aus Baumwolle, Senfmehl und Wasser, um von den Vorteilen zu profitieren. Das warme Wasser, welches Sie benötigen, sollte höchstens 45 Grad betragen. Ist es zu heiß, wird die durchblutungsfördernde Wirkung zu intensiv.
Ein Brustwickel wird in der Regel in der Mitte der Brust platziert, also zwischen den Brustwarzen. Die Brustwarzen selbst sollten nicht mit der Paste in Berührung kommen, da sie sehr empfindlich sind und es zu Reaktionen kommen könnte.
Möchten Sie den Senfwickel für schmerzende Gelenke nutzen, legen Sie den Wickel komplett um das schmerzende Gelenk und nicht nur auf eine Stelle.
Herstellung des Senfwickels
- Fünf Esslöffel Senfpulver mit warmem Wasser zu einer dicken Paste vermischen, bis keine Klümpchen mehr in der Paste sind.
- Tragen Sie die Paste dann in der Mitte eines Tuches aus Baumwolle auf. Sie kann ruhig einen halben bis einen Zentimeter dick sein.
- Mit einem weiteren Baumwolltuch wird die aufgetragene Paste dann abgedeckt.
- Legen Sie den Senfwickel auf die Brust und decken Sie dann alles mit einem dritten Baumwolltuch ab.
- Nach gut fünf Minuten beginnt die Paste in der Regel auf der Haut zu brennen. Lassen Sie den Wickel dann noch für eine gute Minute auf der Haut, bevor Sie ihn abnehmen.
- Anschließend reiben Sie die Stelle mit einem milden Öl ein und gönnen Sie sich eine Ruhephase von rund 30 Minuten.
Beachten Sie, dass die Senfwickel nur einmal täglich angewendet werden. Zu häufig genutzt, kann es zu Verbrennungen und Hautreizungen kommen.
Fußbad mit Senfmehl
Auch ein Fußbad mit Senfmehl kann eine Erkältung lindern. Zudem können die aufsteigenden Dämpfe auch ein wichtiger Helfer gegen Nasennebenhöhlenentzündungen und Kopfschmerzen sein. Für ein Fußbad mit Senfmehl benötigen Sie:
- Eine Wanne oder einen Eimer mit rund 5 Litern Wasser
- 20 bis 30 g Senfmehl
- Ein Handtuch
- Olivenöl
- Socken
Herstellung des Fußbads
- Füllen Sie die Wanne oder die Schüssel mit 38 Grad Celsius warmem Wasser. Dabei sollte das Wasser höchstens kniehoch sein.
- Anschließend verteilen Sie 20 bis 30 g Senfmehl darin.
- Baden Sie Ihre Füße bis zu zehn Minuten darin. Bei der ersten Anwendung reichen zwei bis drei Minuten aus. Sobald die Beine brennen, sollten Sie das Bad höchstens noch zwei Minuten genießen.
- Nach spätestens 10 Minuten werden die Füße aus dem Wasser genommen, abgetrocknet und mit einem hochwertigen Olivenöl eingerieben. So klingt das Brennen und die Rötung schneller ab.
- Streifen Sie Wollsocken über die Füße und gönnen Sie sich 30 bis 60 Minuten Ruhe, damit das Fußbad richtig wirken kann.
Bei Erkältungen wird das Fußbad mit Senföl einmal pro Tag angewendet. Bei Migräne reichen zwei bis drei Fußbäder in der Woche vollkommen aus.
Senföl kann innerlich und äußerlich verwendet werden
Senföl hat entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften. In der ayurvedischen Medizin und in der traditionellen chinesischen Medizin wird Senföl häufig zur Massage und zur Behandlung von Haut- und Muskelbeschwerden eingesetzt.
Dabei kann das Senföl, wenn es innerlich verwendet wird, bei Erkältungen und einer Grippe helfen, wenn der Husten fest sitzt. Durch das Senföl wird der Schleim gelockert, sodass Sie besser abhusten können. Zudem können Sie sich auch mit Senföl die Brust einreiben, um von den Vorteilen zu profitieren.
Gleichzeitig hilft Senföl auch gegen Pickel und Unreinheiten, da es eine entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung aufweist. Müssen Sie viel stehen, kann eine Senfölmassage sehr wohltuend wirken. Es hat einen entkrampfenden Effekt und fördert die Durchblutung. Sogar die Kopfhaut kann mit Senföl massiert werden, wenn Sie an Haarausfall leiden. Senföl kann zu glänzendem und vollem Haar führen.
So stellen Sie Senföl einfach selbst her
Natürlich ist das kaltgepresste Senföl, welches Sie im Handel erhalten, etwas anderes. Dennoch ist es kein Problem, eine Senföl-Alternative einfach selbst herzustellen. Denn gerade für den Hausgebrauch ist es ideal und Ihre Familie kann von den Vorteilen profitieren. Sie benötigen für das Senföl lediglich Senfkörner und hochwertiges Olivenöl.
Für die Herstellung geben Sie etwa einen halben Esslöffel Senfkörner in eine Flasche, die sie verschließen können. Gießen Sie die Flasche dann mit 350 ml hochwertigem Olivenöl. Verschlossen sollte das Gemisch dann etwa zwei Wochen an einem kühlen und dunklen Ort ziehen. Nach zwei bis drei Wochen können Sie die Senfkörner abseihen und das Senföl nutzen. Es ist zwar milder als ein gekauftes Senföl, für die Gesichtsreinigung, Massagen, gegen Muskelkrämpfe oder als verdauungsfördernde Würze kann es sehr gut verwendet werden.
Welche Vorteile hat Senf noch auf die Gesundheit?
Senf bietet eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile, die Ihre allgemeine Gesundheit und Ihr Wohlbefinden verbessern können:
- Entzündungshemmend und krebshemmend: Senf enthält Glucosinolate, die entzündungshemmende und krebshemmende Eigenschaften besitzen, wodurch das Risiko bestimmter Krebsarten reduziert und entzündliche Erkrankungen gelindert werden können.
- Herzgesundheit: Omega-3-Fettsäuren im Senf tragen zur Herzgesundheit bei und wirken entzündungshemmend.
- Verdauungsfördernd: Die Ballaststoffe im Senf fördern eine gesunde Verdauung und sorgen für ein längeres Sättigungsgefühl, was bei der Gewichtskontrolle hilfreich sein kann.
- Immunsystemstärkung: Vitamine wie A, C, E und K stärken Ihr Immunsystem und wirken als Antioxidantien, die Ihre Zellen vor schädlichen freien Radikalen schützen.
- Knochengesundheit: Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium und Phosphor stärken Ihre Knochen und regulieren den Blutdruck.
- Muskelaufbau und Gewebereparatur: Die Proteine in Senf unterstützen den Muskelaufbau und die Gewebereparatur.
- Zellschutz: Die Antioxidantien in Senf fördern Ihre allgemeine Gesundheit und Vitalität, indem sie Zellschäden vorbeugen.
Durch die regelmäßige Integration von Senf, Senfkörnern, Senfmehl und Senfsprossen in Ihre Ernährung können Sie von diesen vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen profitieren.
Hat Senf auch Nebenwirkungen?
Senf, egal ob es sich um Senfkörner, -mehl, – öl, oder um die Paste oder andere Varianten des Senfs handelt, hat eine stark reizende Wirkung. Zum einen kann es zu starken Rötungen und zum Brennen auf der Haut kommen und zum anderen können auch die Schleimhäute gereizt werden. Daher sollte Senföl niemals auf die Brustwarzen oder im Intimbereich angewendet werden. Auch im Gesicht ist Senföl immer mit Vorsicht zu genießen. Am besten ist, das Produkt zuerst in der Armbeuge zu testen und zu sehen, ob man auf Senf reagiert. Dann sollten Sie es natürlich nicht anwenden.
Des Weiteren sollten Sie Senfmehl nicht anwenden, wenn Sie an folgenden Krankheiten leiden:
- Sensibilitätsstörungen
- Durchblutungsstörungen
- Sehr empfindliche Haut
- Erkrankungen der Haut
- Neurodermitis oder offene Hautstellen
- Herzerkrankungen
- Hohes Fieber
- Venenleiden oder Krampfadern
- Neurologische Erkrankungen
Senf ist somit nicht nur ein tolles Würzmittel für unsere Speisen, sondern hat auch viele Vorteile auf die Gesundheit. Ob Sie dabei weiße, braune oder schwarze Senfkörner nutzen, bleibt Ihnen überlassen. Alle Sorten haben Ihre Vorzüge, wobei weiße Senfkörner die mildesten sind und die schwarzen Senfkörner die schärfsten und würzigsten. Diese werden daher auch bevorzugt, in der ayurvedischen Medizin eingesetzt.