Mit handwerklichem Geschick und einem Schuss Kreativität können Sie viele schöne und praktische Gegenstände für den Gemüsegarten selber herstellen. Sie sind dekorativ und nützlich zugleich. Vieles, was sonst im Abfall landen würde, lässt sich dafür upcyceln.
DIY-Projekte für den Garten: Geld sparen und kreativ sein
Wenn im Garten die meisten Arbeiten erledigt sind und das Wetter schlechter wird, ist das eine gute Gelegenheit, verschiedene DIY-Projekte für den Gemüsegarten zu planen oder durchzuführen. Alte Gegenstände, die nicht mehr benötigt werden, aber auch Verpackungen, die sonst im Müll entsorgt werden, können noch einen nützlichen Zweck erfüllen und zu neuem Leben erwachen:
- eine ausgediente Badewanne als Pflanzgefäß
- Eierverpackungen als Anzuchtgefäße
- Tetra-Packs oder oben abgeschnittene Flaschen als Pflanzgefäße
- Euro-Paletten für einen Vertikalgarten, ein Hochbeet oder einen Kartoffelturm
- alte Fenster für ein Frühbeet.
Das Tolle daran ist, dass manche Ideen ohne großen Zeitaufwand in die Tat umgesetzt werden können. Ist im Garten nicht viel Platz verfügbar, können Sie Ihre Kartoffeln mit einem Kartoffelturm auf einer kleinen Fläche anbauen. Ähnlich klappt es mit einem Erdbeerturm, der Ihnen auf engem Raum Erdbeeren zum Naschen bietet. Und zugleich sparen Sie auch noch Geld, weil Sie keine teuren Pflanzgefäße oder Hochbeete kaufen müssen.
Kartoffelturm bauen: viele Kartoffeln auf engem Raum
Um einen Kartoffelturm aus Paletten zu bauen, benötigen Sie außer den Paletten
- vier gleich lange Holzpfosten
- Holzschrauben
- Kaninchendraht
- geeignetes Werkzeug
- Baumschnitt, Stroh oder Heu zum Befüllen
- Kompost
- Gartenerde
Von den Paletten entfernen Sie die Bretter, die Sie für den Kartoffelturm benötigen. Rammen Sie die Holzpfosten am gewünschten Standort in die Erde ein, sodass eine quadratische Grundfläche entsteht. Mit den Holzschrauben und dem entsprechenden Werkzeug befestigen Sie die Bretter der Paletten an den Holzpfosten. Legen Sie den Kartoffelturm unten mit Draht aus, damit keine Mäuse, Wühlmäuse und andere Tiere von unten an die Kartoffeln gelangen. Zunächst befüllen Sie Ihren Kartoffelturm mit Baumschnitt, Stroh oder Heu. Mischen Sie Gartenerde mit Kompost und füllen Sie alles in den Kartoffelturm. Nun können Sie Ihre Kartoffeln darin anbauen.
Tipp: Gießen Sie die Kartoffeln im Kartoffelturm richtig gut an. Pro Woche sollten Sie mindestens einmal gießen. Wichtig ist, dass das Wasser gut absickern kann.
Hochbeet aus Paletten bauen: schnelle und reiche Ernte gesichert
Möchten Sie auf engem Raum Gemüse ernten, die Ernte verfrühen und vielleicht die Erntephase verlängern, bauen Sie ein Hochbeet. Auch dazu benötigen Sie Paletten, vier Holzpfosten, Kaninchendraht und Holzschrauben. Weiterhin brauchen Sie stabile schwarze Folie (Teichfolie) zum Auslegen des Hochbeetes. Anleitungen zum Bau finden Sie im Internet.
Um Ratten, Mäusen und Wühlmäusen keinen Zugang zu ermöglichen, legen Sie das Hochbeet mit Kaninchendraht aus. Mit der Folie kleiden Sie das Hochbeet aus. Damit Ihr Gemüse von unten genug Wärme bekommt, geben Sie Baumschnitt, Stroh oder Heu in das Hochbeet. Zusätzlich können Sie Gartenabfälle in das Hochbeet füllen, die dann verrotten und wertvollen Humus liefern. Gartenerde vermischen Sie mit Kompost, um die Mischung als oberste Schicht in das Hochbeet zu füllen. Unter Beachtung der Regeln für die Mischkultur bauen Sie Ihr Gemüse an.
Erdbeerturm: platzsparender Anbau ohne faulende Früchte
Ist in Ihrem Gemüsegarten nur wenig Platz und möchten Sie auf Erdbeeren nicht verzichten, bauen Sie einen Erdbeerturm mit mehreren Ebenen, die nach oben hin immer kleiner werden. Die Erdbeerpflanzen werden übereinander angebaut. Da das Wasser gut ablaufen kann, faulen die Früchte nicht. Sie benötigen Blumentöpfe in unterschiedlichen Größen. Den Durchmesser der Töpfe sollten Sie so wählen, dass am Rand des jeweils unteren Topfes immer genügend Platz ist, um die Erdbeeren zu pflanzen. Haben Sie alte Kunststofftöpfe von Obstbäumen, Sträuchern oder Tomaten, sind sie perfekt für einen Erdbeerturm geeignet. Beim Bau gehen Sie folgendermaßen vor:
- Wählen Sie einen geeigneten Standort.
- Bereiten Sie aus Gartenerde und Kompost ein Pflanzsubstrat für Ihre Erdbeerpflanzen.
- Befüllen Sie den größten Topf mit dem Substrat und stellen Sie in die Mitte dieses Topfes einen kleineren Topf, den Sie mit Substrat befüllen. So gehen Sie vor, bis Sie alle Töpfe befüllt und übereinander platziert haben.
- Pflanzen Sie die Erdbeeren in die Töpfe und gießen Sie alles gut an.
Alternativ bauen Sie aus Holzlatten viereckige Rahmen, die Sie versetzt übereinander platzieren. Jeweils in die freistehenden Spitzen pflanzen Sie die Erdbeeren.
Tipp: Damit Ihr Erdbeerturm auch bei starkem Wind sicher steht, verwenden Sie eine lange Tomatenstange als Stütze. Bohren Sie in die Böden der Kunststofftöpfe jeweils mittig ein Loch im entsprechenden Durchmesser. Stecken Sie die Tomatenstange in den unteren Topf und stecken Sie die kleineren Töpfe auf die Tomatenstange, bevor Sie sie mit Substrat befüllen.
Vertikaler Garten für Kräuter: alte Plastikflaschen als Pflanzgefäße
Für einen vertikalen Kräutergarten eignet sich eine Euro-Palette oder einfach eine vorhandene Wand, an der Sie alte Plastikflaschen als Pflanzgefäße mit einer reißfesten Schnur befestigen. Schneiden Sie in die Seiten der Plastikflaschen entsprechend große Öffnungen. Befestigen Sie die Flaschen mit den Schnüren an der Palette oder an der Wand und füllen Sie Pflanzerde hinein. In die Flaschen pflanzen Sie Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Majoran, Thymian und andere Küchenkräuter.
Tipp: Einen originellen vertikalen Kräutergarten schaffen Sie mit ausgedienten Gummistiefeln als Pflanzgefäße. Befestigen Sie die Gummistiefel mit Schnüren an einer Palette, einer Wand oder vielleicht auch an einem selbst gebauten Ständer und befüllen Sie sie mit Erde.
Dekorativ und nützlich zugleich: Eigenbau-Ideen für Tier und Mensch
Ihre Kreativität lassen Sie beim Bau von dekorativen Objekten für den Garten spielen, die gleichzeitig nützlich sind. Mit einem Futterbaum erleichtern Sie den Vögeln das Überwintern, während ein Insektenhotel die Bestäubung Ihrer Pflanzen gewährleistet.
Futterbaum für Vögel bauen: Äste und Gewindestange
Ein Futterbaum ist eine hübsche Alternative zu einem Futterhäuschen und bietet Ihnen die Möglichkeit, Äste von zurückgeschnittenen Bäumen auf nützliche Weise zu verwenden. Die Äste sollten allerdings ungefähr zwei bis drei Zentimeter dick sein, damit auch eine Gewindestange hindurchpasst. Haben Sie keine Äste zur Verfügung, verwenden Sie Holzstangen, die Sie auf unterschiedliche Länge zusägen. Sie benötigen für den Futterbaum:
- Eimer, am besten aus Zink
- etwas Fertigbeton
- Gewindestange
- Äste oder kleine Holzstangen
- Bohrer
- stabile Schnur
Bereiten Sie den Fertigbeton nach Anleitung zu, füllen Sie ihn in den Eimer und betonieren Sie die Gewindestange in der Mitte ein. Schneiden Sie die Äste oder Holzstangen so zu, dass sie immer kleiner werden. Bohren Sie in jede Stange drei Löcher im Durchmesser der Gewindestange. Stecken Sie die Äste oder Holzstangen mit dem mittigen Loch auf die Gewindestange. Zuerst verwenden Sie den längsten Ast. Mit dem kürzesten Ast schließt der Futterbaum ab. Arrangieren Sie die Äste so, dass die Form eines Weihnachtsbaums entsteht. Befestigen Sie Meisenknödel in den seitlichen Löchern der Äste.
Tipp: Vogelfutter können Sie aus Rindertalg oder Kokosfett und Sonnenblumenkernen, gehackten Nüssen oder Hanfsaat selbst herstellen. Dazu finden Sie Anleitungen im Internet.
Insektenhotel: funktionierendes Ökosystem im Garten
Ein Insektenhotel ist ein Ökosystem auf engem Raum, das Sie in unterschiedlichen Größen abhängig vom verfügbaren Platz bauen können. Als Grundgerüst bauen Sie einen Rahmen aus Holz, beispielsweise von Brettern einer Euro-Palette. Haben Sie den Rahmen gebaut, bieten Sie den Insekten unterschiedliche Materialien an, in denen sie nisten können. Ziegelsteine mit Löchern, Heu und Stroh, Schilfrohr, aber auch Äste, in die Sie Löcher bohren, sind geeignet. Zum Schutz vor Vögeln bringen Sie engmaschigen Draht an der Vorder- und Rückseite des Insektenhotels an. Um das Insektenhotel vor Feuchtigkeit zu schützen, bauen Sie ein Dach aus Dachpapperesten.
Trockenrahmen für Kräuter: Edelstahl-Fliegengitter und Holzleisten
Mit einem selbst gebauten Trockenrahmen trocknen Sie Küchenkräuter, Pilze, aber auch Apfelringe oder Beeren. Sie benötigen Edelstahl-Fliegengitter und Holzleisten. Aus den Holzleisten bauen Sie quadratische oder rechteckige Rahmen. In der entsprechenden Größe schneiden Sie das Fliegengitter zu. Befestigen Sie das Fliegengitter mit einem Tacker oder mit Krampen an den Holzleisten. Bauen Sie mehrere solcher Rahmen in der entsprechenden Größe, können Sie aus Holzpfosten den geeigneten Ständer dafür bauen, um die Rahmen übereinander zu platzieren.