Wenn es im Garten grünt und blüht, sind viele Gärtner schon zufrieden. Doch da geht noch mehr, denn für viele gehören Düfte unweigerlich mit dazu. Dabei sprechen wir nicht von einer Rose hier und einem Fliederbusch dort, sondern von einem regelrechten Duftgarten. Was Sie dabei beachten sollten und vor allem, welche Pflanzen geeignet sind, das möchten wir uns mal etwas genauer ansehen.
Was man unter einem Duftgarten versteht
Ein Duftgarten oder auch Aromagarten genannt, ist entweder ein komplett mit unterschiedlichen Duftpflanzen ausgestatteter Garten oder zumindest ein abgetrennter Teilbereich davon. In einem solchen Garten sind nicht nur Duftblumen und Duftstauden zu finden, sondern auch Duftkräuter, Duftbäume, Duftsträucher und Dufthecken. Es sollten solche Pflanzen zum Einsatz kommen, die auch tatsächlich einen betörenden Duft verströmen und nicht erst riechen, wenn man seine Nase in eine Blüte steckt.
Was man bei einem Duftgarten berücksichtigen sollte
Damit der Duftgarten so zur Geltung kommt, wie man sich das vorstellt, ist einiges zu beachten:
- Die Auswahl der Pflanzen sollte nach dem eigenen Geruchsempfinden erfolgen.
- Wie groß ist die Reichweite der Düfte? Will ich den Duft im gesamten Garten wahrnehmen und eventuell auch noch im Haus?
- Achten Sie dabei auch auf Ihre Nachbarn. Legen Sie einen Duftgarten möglichst nicht direkt der Terrasse des Nachbargrundstücks an.
- Möchte ich Pflanzen, die die gesamte Saison über duften oder nur zu bestimmten Jahreszeiten / Tageszeiten?
- Riechen die Pflanzen nur, wenn sie blühen oder verströmen auch die Blätter und andere Pflanzenteile ihren Duft?
Übrigens: Selbst auf einem Balkon oder einer Terrasse können Sie einen kleinen Duftgarten anlegen – dann mit kleinwüchsigen Pflanzen und vielen Kräutern.
Wie Sie einen Duftgarten anlegen
Wir haben schon einmal darüber berichtet, dass man bei der Anlage eines Gartens am besten im Vorfeld einen Plan macht, um zu wissen, was wohin soll und ob das, was man sich so vorstellt, auch größentechnisch passt. Dies sollten Sie bei einem Duftgarten ebenso tun, idealerweise mit einer maßstabsgetreuen Zeichnung. So lassen sich die Positionen von Beeten, Sitzplätzen, Wegen, Mauern etc. besser festlegen.
Planen Sie Ihren Duftgarten am besten nicht nur in einer, sondern in mehreren Ebenen. Bei ausreichender Größe können Sie Bäume, Büsche, Sträucher und Hecken genauso einplanen, wie etwa Rosenbögen, Rankgitter, Hochbeete u. s. w. Beachten Sie, dass Düfte am intensivsten wahrgenommen werden, wenn sich die Pflanzen in Nasenhöhe befinden. Dies ist besonders wichtig, wenn Sitzplatzgelegenheiten eingeplant werden. Sprich: Möchten Sie die Düfte nur beim Durchlaufen des Gartens wahrnehmen oder auch beim Kaffeekränzchen oder beim Lesen eines Buches.
Wie Sie Ihren Duftgarten letztendlich gestalten, bleibt Ihnen dann selbst überlassen. Von uns können Sie allerdings noch Tipps für Pflanzen erhalten, die für einen Duftgarten besonders geeignet sind.
Diese Pflanzen sollten im Duftgarten nicht fehlen
Na, Lust auf einen eigenen Duftgarten bekommen? Dann hätten wir hier eine kleine aber feine Auswahl an duftenden Pflanzen – von groß bis klein ist einiges dabei.
Duftende Bäume
Edeltanne: Das Schöne an Nadelbäumen ist, dass sie gut duften, obwohl sie nicht blühen. Der Geruch stammt vom Harz, den der Baum produziert, um Wunden schließen zu können. Im Harz selber befinden sich ätherische Öle, die für den markanten Duft verantwortlich sind. Da oftmals ein Überschuss dieser Öle besteht, werden sie über die Nadeln ausgeschieden. Und wir freuen uns, weil wir den herrlichen Duft genießen können. Neben der Edeltanne ist auch ein intensiver Duft bei Kiefern und Fichten festzustellen. Edeltannen können bis zu 20 Meter groß werden, bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und erinnern im Duft an Orangen.
Eukalyptus: Der Eukalyptusbaum stammt aus Australien und ist bei uns daher nicht winterhart. Lediglich in klimatisch begünstigten Regionen und mit entsprechendem Schutz könnte er im Duftgarten überleben, ansonsten empfehlen wir die Haltung im Kübel. Allerdings darf er von Mai bis Oktober dennoch in den Garten umziehen. In seiner Heimat wird er bis zu 10 Meter hoch, im Kübel kann er aber auch Höhen von 3 Metern erreichen. Nicht jeder Eukalyptus riecht auch, das Öl wird beispielsweise nur von Eucalyptus globulus gewonnen.
Falsche Akazie: Der schnell wachsende Baum, der auch als Schein-Akazie oder Silberregen bezeichnet wird, erreicht Wuchshöhen von bis zu 25 Metern. Die Blüten erscheinen im Juni und bilden 15 Zentimeter lange Rispen. Sie sind stark duftend und locken vor allem Bienen an.
Gewöhnliche Robinie: Der im 18. Jahrhundert von Amerika nach Europa gebrachte Baum bildet im Mai und Juni bis zu 24 Zentimeter lange, traubenartige Blütenstände. Diese verströmen einen starken Duft nach Bergamotte. Die schnellwachsende Robinie kann bis zu 30 Meter hoch werden und ist in allen Pflanzenteilen giftig. Da sie ein Neophyt ist, ist der Baum umstritten, da er andere heimische Bäume verdrängt.
Lebkuchenbaum: Er ist durch sein bunt gefärbtes Laub im Herbst nicht nur besonders sehenswert, sondern verströmt dann auch einen sehr intensiven Duft nach Lebkuchen, Zimt und Karamell. Im übrigen Jahr duftet er nicht, auch die Blüten, die sich im Frühling zeigen und recht unscheinbar sind, haben keinen besonderen Duft. Der Lebkuchenbaum wird bis zu 15 Meter hoch.
Scheinbuche: Der entfernte Verwandte unserer heimischen Buche wird auch Antarktische Scheinbuche oder Südbuche genannt. Der Baum, der vor allem sonnig bis halbschattige Standorte bevorzugt, kann bis zu 15 Meter groß werden. Zur Blütezeit im Mai verströmt er einen Duft, der an Zimt erinnert.
Traubenkirsche: Von der Traubenkirsche gibt es 2 Arten, die Gewöhnliche Traubenkirsche und die Spätblühende Traubenkirsche. Beide verströmen während der Blütezeit, die zwischen April und Juni liegt, einen starken Duft nach Bittermandel. Die Bäume können bis zu 20 Meter hoch werden, die Früchte sind essbar. Giftig dagegen ist die Rinde. Dort sind Glykoside enthalten, die bei Zersetzung ebenfalls einen Bittermandelgeruch aussenden.
Winterlinde: Der Name der Winterlinde ist etwas verwirrend, denn mit dem Winter hat sie nichts zu tun. Im Gegensatz zur Sommerlinde blüht sie nur sehr viel später, nämlich erst dann, wenn die Blätter bereits voll ausgebildet sind, was ab Juli der Fall ist. Dann darf man sich aber über einen sehr starken und sehr süßen Duft freuen, der mehrere hundert Meter weit zu riechen ist. Winterlinden können bis zu 30 Meter hoch werden.
Duftende Büsche, Sträucher und Hecken
Echter Jasmin: Jasmin ist nicht gleich Jasmin. Vor allem der Echte Jasmin überzeugt uns mit seinen betörenden Düften, egal, ob Jasminum angulare, Jasminum grandiflorum oder Jasminum officinale. Wichtig zu wissen: Echter Jasmin ist nicht winterhart, also für den Garten nur als Kübelpflanze geeignet. Er verströmt, wie der Flieder auch, einen sehr starken Duft, der in unmittelbarer Nähe unangenehm werden könnte.
Flieder: Jeder wird schon einmal mit dem Duft des Flieders in Berührung gekommen sein. Wenn der Busch seine großen, kerzenförmigen Blüten öffnet, dann verströmt er einen so süßen Duft, dass manche davon nicht genug bekommen können, andere stattdessen über Kopfschmerzen klagen. Ja, er ist gewöhnungsbedürftig, blüht dafür aber auch nur rund 3 Wochen lang. Sehr hübsch ist er auch noch, seine Blüten überraschen uns in Weiß und in den unterschiedlichsten Blautönen.
Goldregen: Der giftige Kletterstrauch ist vor allem an Pergolen zu finden, wo er bis zu 5 Meter hoch wachsen kann. Aus diesem Grund sollte er auch jährlich zurückgeschnitten werden. Von Mai bis Juni öffnen sich die in bis zu 50 Zentimeter langen Trauben herabhängenden Blüten, die besonders stark duften. Achtung: Ein Sitzplatz direkt unter dem Goldregen ist ungeeignet, da er gerade zur Blütezeit viel Schmutz hinterlässt.
Liguster: Von Juni bis Juli blüht der Liguster mit bis zu 6 Zentimeter langen weißen Rispen, die einen sehr starken Duft aussenden. Der Busch kann solitär stehen, ist aber auch perfekt als Heckenpflanze geeignet. Er ist ein besonderer Anziehungsmagnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlingen.
Seidelbast: Bereits ab März öffnet der Seidelbast seine aufrecht stehenden, purpurnen Blüten und überzeugt mit einem intensiven aber würzigen Duft. Der giftige Strauch gehört zu den Kleingehölzen und erreicht Höhen von gerade einmal 1 Meter. Daher ist er gut in Kombination mit Stauden zu sehen.
Zaubernuss: Noch etwas früher als der Seidelbast öffnen sich die Blüten der Zaubernuss, nämlich bereits ab Februar. Auch optisch überzeugt der Strauch, und das nicht nur im Herbst mit seiner bunten Laubfärbung, sondern auch im Vorfrühling mit gelben bis roten, stark süßlich duftenden Blüten. Eine erste Vorfreude auf den Frühling sozusagen.
Duftende Blumen und Stauden
Duftrosen: Der Name sagt es schon – hier wird um die Wette geduftet! Duftrosen gibt es als Edelrosen, Beetrosen, Kletterrosen, Strauchrosen oder Wildrosen. Die verschiedenen Sorten, die sich natürlich auch in der Optik unterscheiden, verströmen ganz unterschiedliche Düfte. Hier sollten Sie beim Einkaufen also genau „hinriechen“, um den passenden Duft für sich zu finden.
Duftwicke: Die Staudenpflanze ist auch als Edelwicke oder Duftende Platterbse bekannt. Sie ist vor allem als Kletterpflanze beliebt und erobert mit Wuchshöhen von 150 Zentimetern Balkonbrüstungen, Rankgitter, Spaliere und Zäune. Die Blüten erscheinen von Juni bis September in den unterschiedlichsten Farben und duften besonders süß. Die Duftwicke ist einjährig und in allen Pflanzteilen giftig.
Freesien: Zahlreiche Blumendüfte werden heutzutage in Parfumfläschchen konserviert. Dazu gehört auch der betörende Duft der Freesien. Von Juli bis September blühen die Stauden in weißen, roten, orangen, gelben und violetten Farbtönen. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Zentimetern und steht gerne in der Sonne bzw. im Halbschatten. Da die Pflanze nicht winterhart ist, müssen die Zwiebeln vor dem Winter ausgegraben werden.
Gardenien: Eigentlich für den Garten nicht geeignet, da sie eine Zimmerpflanze ist, kann die Gardenie trotzdem im Duftgarten zu finden sein. Nämlich dann, wenn Sie sie im Sommer im Topf nach draußen holen. Das trifft sich sehr gut, denn sie öffnet ihre stark duftenden Blüten ab Juli und das bis in den Oktober hinein. Sofern die Temperatur unter 15 Grad sinkt, sollten Sie sie wieder nach drinnen holen.
Gartennelke: Ebenfalls ein gern gesehener Gast im Duftgarten ist die Gartennelke. Es gibt sie in den Blütenfarben Weiß, Gelb, Rot, Rosa und auch mehrfarbig. Mit einer Wuchshöhe von maximal 40 Zentimetern passt sie perfekt ins Staudenbeet und überzeugt während der Blüte von Juni bis September mit intensiven Düften. Der Standort sollte sonnig sein, die Blume kann neben einem Standort im Beet auch im Kübel gehalten werden.
Hyazinthen: Einer der Frühlingsboten schlechthin ist die Hyazinthe, die nicht nur aufgrund ihrer atemberaubend schönen Blüten überzeugt, sondern auch einen betörenden Duft aussendet. Da Hyazinthen Zwiebelpflanzen sind, werden sie immer wieder in Frühlingsgestecken, zusammen mit Tulpen und Narzissen angeboten. Dort stehen sie nicht selten in Räumen, in denen sie aber so stark duften, dass es schon wieder unangenehm werden kann.
Lilien: Lilien sind Zwiebelpflanzen, die sie aber nicht – wie Dahlien oder Freesien – im Herbst ausgraben müssen. Sie sind gut winterhart und können daher draußen bleiben. Die vielen verschiedenen Sorten verströmen einen süßen, ja sogar exotischen Duft, der jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Die Blumen können bis zu 2 Meter groß werden und brauchen dann eine Stützhilfe.
Maiglöckchen: Die Blumen gehören zu den Frühlingsblühern schlechthin. Die filigranen weißen Blüten, die wie Glocken aussehen, verströmen dabei einen starken, süßlichen Duft. Die Pflanze bleibt mit 20 Zentimetern sehr klein und ist daher besonders schön in Gruppen aufgehoben. Achtung: Maiglöckchen sind in allen Pflanzenteilen stark giftig!
Schokoladenblume: Nicht nur die rot-braune Blütenfarbe erinnert an Schokolade, sondern auch der Duft der Pflanze, die von Juli bis Oktober mit einer sehr langen Blütezeit überzeugt. Die Staude, die in der Sonne oder im Halbschatten gut aufgehoben ist, fühlt sich im Blumenbeet genauso wohl, wie im Kübel, sodass Sie den Schokoladenduft sogar auf dem Balkon genießen können.
Vanilleblume: Filigrane, zu Dolden zusammengefügte blauviolette Blüten, die sich von Mai bis September zeigen, begeistern jeden Gartenfreund. Und dann ist da natürlich noch der Duft – und wie sollte es anders sein, duftet die Vanilleblume auch tatsächlich nach Vanille. So schön sie ist und so lecker sie riecht, umso giftiger ist sie auch. Pflanzen Sie die bienenfreundliche Blume an einen sonnigen Standort, wo sie sich pudelwohl fühlt.
Wunderblume: Eine tolle Staudenpflanze ist die Wunderblume. Sie wird bis zu 1 Meter hoch, blüht in Gelb, Orange, Rot, Rosa und mehrfarbig und zeigt Ihre üppigen Rispen von Juni bis in den Oktober hinein. Dabei ist sie nicht nur schön anzuschauen, sie duftet auch verführerisch nach Orange. An einem sonnigen Standort ist sie im Duftgarten ebenso willkommen, wie auf dem Balkon.
Duftende Kräuter
Lavendel: Beim Lavendel kommen einem unweigerlich die großen Lavendelfelder in Frankreich in den Sinn. Die Pflanze ist für den Kräutergarten ebenso geeignet, wie für das Staudenbeet. Die langen, senkrechten Blütenrispen verströmen von Juli an ihren typischen Geruch. Verwendet werden können die Blüten getrocknet in Duftsäckchen, wo sie in Schränken und Zimmern für tollen Duft sorgen, aber auch in der Küche ist Lavendel zu finden, beispielsweise in Salaten.
Pfefferminze: Die Staudenpflanze ist für das Beet wie auch für den Kübel geeignet. Bei der Pflanzung im Duftgarten sollten Sie eine Wurzelsperre einfügen, da Pfefferminze wuchert. Das Kraut blüht von Juni bis September in Weiß, Rosa oder Violett – doch nicht nur die Blüten riechen nach Minze, die ganze Pflanze sendet diesen tollen Duft aus. Unnötig zu sagen, dass sie auch in der Küche Verwendung findet.
Rosmarin: Das Kraut ist mit Wuchshöhen von bis zu 2 Metern sowohl im Kräuterbeet, wie auch im Blumenbeet gut aufgehoben. Je nach Sorte erscheinen am Rosmarin Blüten, die sich bereits im März, aber auch erst im Oktober zeigen können. Der schöne Schmuck ist dann vor allem für Bienen und Hummeln ein Anziehungsmagnet. Die dauerhaft duftenden Blätter können das ganze Jahr über geerntet werden. Im Winter sollten Sie das Kraut vor Kälte schützen.
Salbei: Der Echte Salbei, auch Küchensalbei oder Gewürzsalbei genannt, ist eine Heilpflanze, die vielfältig verwendet werden kann und deren Blätter den typischen Geruch aussenden. Sie wird bis zu 80 Zentimetern hoch, blüht in violetten Farben von Juni bis August und steht am liebsten in der Sonne. Im Winter ist ein Winterschutz ratsam.
Ich glaube die Falsche Akazie und die Gew. Robinie muessten das gleiche sein Robinia pseudoacacia