Zu den am weitesten verbreiteten Pflanzenkrankheiten gehört der Mehltau. Dabei handelt es sich um Pilze, die sich optisch gut bemerkbar machen, also relativ schnell zu erkennen sind, sodass zügig gehandelt werden kann. Allerdings ist Mehltau nicht gleich Mehltau, denn hier gibt es zwei Unterschiede, die entscheidend sind:
- Der Echte Mehltau ist ein sogenannter Ektoparasit, der außen an der Pflanze haftet und nicht in die Pflanze eindringt. Er zeigt sich durch einen weißen, abwischbaren und mehlig aussehenden Belag, der sich zumeist an den Blattoberseiten befindet. Gut zu wissen: Echter Mehltau ist ein Schlauchpilz, von dem es zahlreiche Arten gibt. Er kann dabei immer nur eine Wirtspflanze befallen, sodass er nicht auf mehreren unterschiedlichen Pflanzen gleichzeitig anzutreffen ist.
- Der Falsche Mehltau ist ein Endoparasit, der sich nicht nur auf der Außenseite breit macht, sondern mit seinem Myzel auch in die Pflanze eindringt. Er befindet sich auf der Blattunterseite. Hier bildet er ebenfalls einen weißlich-grauen bis braunen Pilzrasen, auf der Blattoberseite zeigen sich dagegen gelbe oder braune Flecken. Gut zu wissen: Der Falsche Mehltau ist genau genommen kein Pilz, sondern ein sogenannter Scheinpilz. Auch er wird nicht mehrere unterschiedliche Pflanzen gleichzeitig auf einmal befallen.
Um rechtzeitig eingreifen zu können, sollten Sie Ihre Balkon- und Terrassenpflanzen regelmäßig auf den Echten und den Falschen Mehltau kontrollieren.
Mehltau – diese Balkonpflanzen sind gefährdet
Nicht alle Pflanzen haben gleichhohe Chancen, vom Mehltau heimgesucht zu werden. Wird auf einer Pflanze die echte oder falsche Variante festgestellt, kann man, wie oben schon erwähnt, sicher sein, dass andere Pflanzen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Wo sich Mehltau ansiedelt, ist dagegen unterschiedlich, es gibt Pflanzen, die anfälliger für einen Befall sind als andere. Hier eine kleine Liste mit gefährdeten Balkon- und Terrassenpflanzen:
Echter Mehltau | Falscher Mehltau |
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So wird Mehltau bekämpft
Natürlich können Sie Mehltau immer mit Fungiziden bekämpfen, ob das aber wirklich notwendig ist, lassen wir mal dahingestellt. Klar ist, dass auch einige andere Maßnahmen durchaus Wirkung zeigen.
Echten Mehltau bekämpfen
Ein Befall mit Echtem Mehltau ist relativ schnell ersichtlich, da sich dieser an den Blattoberseiten zeigt. Stellen Sie den Echten Mehltau an Ihren Pflanzen fest, sollten Sie befallene Blätter zeitnah entfernen. Mit etwas Glück können Sie dadurch einen weiteren Befall eindämmen oder sogar verhindern. Da sich die Pilzsporen mit dem Wind übertragen, sollten Sie mit den Maßnahmen nicht allzu lange warten. Zudem können folgende Hausmittel helfen:
- Milchsäure greift den Pilz an. Daher können Sie mit einem Gemisch aus Milch und Wasser im Verhältnis 1:9 dem Echten Mehltau zu Leibe rücken. Sprühen Sie die Pflanze damit mehrmals in der Woche ein. Da in der Milch Natriumphosphat enthalten ist, schützen und stärken Sie Ihre Pflanzen gleichzeitig.
- Alkalische Lösungen mag der Pilz nicht. Somit können Sie ihn auch mit Natron bekämpfen. Geben Sie einen Teelöffel Natron auf zwei Liter Wasser und fügen Sie 20 Milliliter Speiseöl hinzu. Nun gut umrühren und jede Woche die Pflanze damit einsprühen.
- Mit einer Mischung aus einem Liter Wasser, drei Teelöffeln Backpulver, zehn Milliliter Speiseöl und einigen Tropfen Spülmittel kann die Bekämpfung ebenfalls klappen. Auch hier wird die Pflanze jede Woche gut eingesprüht.
Falschen Mehltau bekämpfen
Sehen Sie auf den Blättern erste Anzeichen von Falschem Mehltau, sollten Sie befallene Pflanzteile zeitnah entfernen und im Restmüll entsorgen. Da nicht auszuschließen ist, dass sich der Pilz bereits weiter verbreitet hat, können Sie mit Hausmitteln gegenwirken:
- Brauen Sie einen Knoblauchsud! Dazu nehmen Sie drei bis vier Zehen Knoblauch, schneiden diese klein und geben Sie sie in einen Topf mit kochendem Wasser. Lassen Sie den Knoblauch so lange im Wasser, bis sich dieses abgekühlt hat. Nun abseihen und damit alle paar Tage die kranke Pflanze besprühen.
- Sehr wirksam gegen Falschen Mehltau sind Ackerschachtelhalme. Diese werden in frischem (300 Gramm) oder in getrocknetem (30 Gramm) Zustand einen Tag lang in kaltem Wasser eingelegt. Danach bringen Sie die Mixtur zum Kochen und lassen Sie sie abkühlen. Entfernen Sie die Ackerschachtelhalme und verdünnen Sie den Sud im Verhältnis 1:5 mit Wasser. Damit werden befallene Pflanzen alle paar Tage gründlich eingesprüht.
Gegen beide Mehltau-Varianten helfen übrigens auch natürliche Feinde, hier tun sich vor allem Marienkäfer und die Marienkäferlarven hervor. Diese Insekten fressen nämlich den Pilzbelag auf.
Da Mehltau nicht nur Blätter, sondern in der Folge auch alle anderen Pflanzenteile befallen kann, sind Früchte davon nicht ausgenommen. Selbst wenn diese nicht giftig und somit noch essbar sind, wird vom Verzehr abgeraten. Gerade bei Menschen mit Allergien könnte dies zu ungewollten Reaktionen führen.
Meltau vorbeugen – das können Sie tun
Selbstverständlich können Sie bereits aktiv werden, bevor sich ein Mehltaubefall zeigt. Hierfür gibt es einige Grundregeln zu beachten:
Echter Mehltau | Falscher Mehltau |
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