Mehltau ist ein ungiftiger Pilz, den es in der echten und falschen Variante gibt. Doch wo liegt der Unterschied und wie kann man den Echten Mehltau vom Falschem Mehltau erkennen? In diesem Artikel erklären wir Ihnen nicht nur den Unterschied, sondern auch wie Sie die beiden Pilzarten effektiv bekämpfen können. Denn gerade Mehltau ist einer der häufigsten Pilzarten, weshalb Sie die Unterschiede unbedingt kennen sollten. Was Sie alles zu Echtem und Falschem Mehltau wissen müssen, erfahren Sie in diesem Bericht.
Echter und Falscher Mehltau
Es gibt den Echten Mehltau (Erysiphaceae) und Falschen Mehltau (Peronosporaceae), der meist schon im Frühling erkennbar ist. Wenn Sie sich Ihre Pflanzen genau anschauen, können Sie bereits in dieser Jahreszeit die ersten Symptome vom Echten Mehltau und vom Falschen Mehltau erkennen.
So erkennen Sie Echten Mehltau
Beim Echten Mehltau sehen Sie einen mehligen Belag auf den Blättern der Wirtspflanze, der sehr einfach abwischbar ist. Da dieser mehlige Belag vorwiegend an der Blattoberseite auftritt, ist es auch nicht schwer, diesen zu erkennen. Doch auch die Früchte, Triebe oder Blüten können davon betroffen sein. Insbesondere beim Echten Mehltau kann praktisch jede Pflanzen davon betroffen sein. Vor allem bei Gurken und Weinreben sowie beim Kirschlorbeer tritt der Echte Mehltau besonders häufig auf. Zudem benötigt der Echte Mehltau Trockenheit, im Gegensatz zum Falschen Mehltau. Daher tritt der Echte Mehltau häufiger im Sommer auf. Auch Tau begünstigt das Wachstum von Echtem Mehltau. Hauptsächlich folgende Pflanzen sind vom Echten Mehltau betroffen.
So erkennen Sie Falschen Mehltau
Der Falsche Mehltau kommt vornehmlich bei feucht-kühlem Wetter vor und kann sich optimal ausbreiten. Somit unterscheidet er sich vom Echten Mehltau, da dieser Trockenheit benötigt, um zu gedeihen. Aus diesem Grund ist die Gefahr, dass sich der Falsche Mehltau im Frühling und Herbst ausbreitet, besonders hoch, da hier das optimale Klima für den Scheinpilz herrscht. Zudem wird der Falsche Mehltau auch durch eine Überdüngung mit Stickstoff begünstigt.
Ist die Pflanze mit Falschem Mehltau befallen, zeigen sich ein weißlicher, grauer oder auch bräunlicher und violetter Pilzrasen an der Unterseite des Blattes. Der Pilzrasen ist im Gegensatz zum Echten Mehltau nicht abwischbar. Die Oberseite hingegen weist gelblich und bräunliche, ölige Flecken auf. Auch hier zeigt sich ein Unterschied zum Echten Mehltau, da dieser nur auf den Blattoberseiten vorkommt. Besonders gefährdete Pflanzen von Falschem Mehltau sind:
- Erbsen
- Gurken
- Kohlgewächse
- Rosen
- Schwarzwurzeln
- Spinat
- Weinreben
- Zwiebeln
Wie beim Echten Mehltau auch können beim Falschen Mehltau überdies die Blütenstände befallen werden. Auch hier ist es vor allem wieder die Weinrebe, die betroffen ist. Sie zeigt dann ein verkümmertes und gelbliches Erscheinungsbild und macht klar, dass die Pflanze krank ist. Zudem können beide Pilzerkrankungen an unzähligen Pflanzen auftreten.
Wie giftig sind die befallenen Früchte?
Natürlich fragen sich jetzt einige Hobbygärtner, wie giftig die beiden Mehltauarten sind und ob die befallenen Früchte noch verzehrbar sind. Dazu müssen Sie wissen, dass er Echte Mehltau zu den Schlauchpilzen zählt und genau diese sind sehr vielfältig. Allerdings kann eine Art immer nur eine Wirtspflanze befallen, was heißt, dass der Echte Mehltau, der Ihre Tomaten befällt, keine andere Pflanzenarten, wie etwa Gurken befallen. Dazu ist dann wieder eine andere Art des Echten Mehltaus zuständig.
Dies gilt auch für fast alle Arten des Falschen Mehltaus. Er ist eigentlich ein Scheinpilz und kein richtiger Pilz und ist eher mit den Kiesel- oder Braunalgen verwandt. Zudem benötigt der Falsche Mehltau eine hohe Luftfeuchtigkeit und nasse Blätter, damit er sich optimal ausbreiten kann. Der Echte Mehltau hingegen kann auch problemlos bei trockener Witterung wachsen.
Die Frage, ob Sie die befallenen Früchte verzehren können, ist recht einfach beantwortet. Im Grunde sind beide Arten von Mehltau nicht giftig. Allerdings können sie Allergien auslösen, weshalb der Verzehr der befallenen Früchte nicht empfehlenswert ist.
So beugen Sie Mehltau vor
Auch wenn der Falsche und der Echte Mehltau unterschiedliche Witterungen benötigen, um zu wachsen, können Sie doch einiges tun, um Mehltau im Allgemeinen vorzubeugen. Denn sie haben bei der Vorbeugung einige Gemeinsamkeiten.
Zum einen ist der Pflanzabstand wichtig. Die Pflanzen sollten niemals so eng gepflanzt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die Blätter nicht gut abtrocknen können. Auch Luft gelangt dann nur wenig an die einzelnen Pflanzen, wenn der Abstand zu gering ist.
Zum anderen ist Licht ein wichtiger Faktor. Das Sonnenlicht stärkt nicht nur die Vitalität der Pflanze, sondern wirkt sich auch wuchshemmend auf Echten und Falschen Mehltau aus. Daher ist ein sonniger Standort zu bevorzugen. Beachten Sie aber auch die Lichtansprüche der Pflanzen, da nicht alle Pflanzen Sonnenlicht vertragen.
Ein weiterer Faktor ist Tau. Während der Falsche Mehltau eher eine feuchte Umgebung benötigt, um zu gedeihen, breitet sich der Echte Mehltau bei Trockenheit aus. Doch Taubildung kann sich auch beim Echten Mehltau günstig auswirken, damit sich der Schlauchpilz verbreiten kann.
Mit Ackerschachtelhalmbrühe behandeln
Um Echtem und Falschem Mehltau vorzubeugen, müssen Sie aber nicht zur Chemiebombe greifen. Auch Ackerschachtelhalmbrühe kann vorbeugend genutzt werden. Das Hausmittel hat eine stärkende Wirkung auf die Zellwände der Pflanzen, wenn es regelmäßig angewendet wird.
Eine ausgeglichene Düngung beugt vor
Des Weiteren ist eine ausgeglichene Düngung wichtig, um den Echten Mehltau zu verhindern. Taubildung und Zugluft ist unbedingt zu vermeiden, da diese die Pflanzen schwächt. Vor allem, wenn Sie im Gewächshaus stehen.
Mehltau-Befall mit Hausmitteln bekämpfen
Ist es bereits zu spät, kommen Sie auch hier gut ohne Chemie aus. Es gibt einige Hausmittel, die bei der Bekämpfung wahre Wunder bewirken. Wichtig ist jedoch, dass Sie bei einem Befall mit Echtem oder Falschem Mehltau schnell handeln müssen. Nur so können Sie verhindern, dass die Pilzkrankheit viele neue Sporen bildet und dann weitere Pflanzenteile befällt.
Behandlung mit Milch?
Immer wieder hört, man, dass die Pflanzen mit Milch behandelt werden sollen, um einen Befall mit Echtem Mehltau und Falschem Mehltau zu behandeln. Dabei sollten Sie 1 Teil Milch mit 9 Teilen Wasser mischen und per Spritzverfahren auf die Pflanzen auftragen. Allerdings ist dies immer wieder eine Streitthema, da einige sehr gute Erfolge erzielen konnten und andere Hobbygärtner keine Besserung sahen. Probieren können Sie es auf jeden Fall, da Sie mit dieser Methode keinen Schaden an den Pflanzen oder im Erdreich anrichten.
Backpulver – schneller und effektiver Helfer
Ein Hausmittel, welches überall hervorgehoben wird, ist Backpulver. Genauer gesagt ist der Bestandteil Natriumhydrogencarbonat der besondere Helfer bei Echtem und Falschem Mehltau. Um Ihre Pflanzen damit zu behandeln, wird eine Spritzbrühe mit 1 % Backpulver hergestellt. Dabei verwenden Sie 99 Teile Wasser und 1 Teil Backpulver. Mit dieser Mischung werden dann die betroffenen Pflanzen besprüht. Sie können jedoch auch reines Natriumhydrogencarbonat im Handel erwerben. Häufig erzielen Sie damit bessere Ergebnisse, da Backpulver noch weitere Stoffe enthält, die die Pflanzen nicht mögen. Neben Natriumhydrogencarbonat können Sie auch Kaliumhydrogencarbonat verwenden.
Ackerschachtelhalmbrühe zur Bekämpfung
Des Weiteren kann auch eine Ackerschachtelhalmbrühe auf die Pflanzen gesprüht werden. Ackerschachtelhalm ist nicht nur zur Vorbeugung gedacht, sondern kann auch bei einem Befall helfen. Für eine Spritzbrühe nehmen Sie 100 g frischen oder 10 g getrockneten Ackerschachtelhalm und weichen diesen in 1 Liter Wasser ein. Zum Besprühen auf befallene Pflanzen, verdünnen Sie die Brühe im Verhältnis 1:5.
Mit Essig gegen Mehltau vorgehen
Auch Essig ist ein hervorragendes Hausmittel, um dem Echten Mehltau den Kampf anzusagen. Verdünnen Sie einen Esslöffel Essig mit einem Liter Wasser und besprühen Sie Ihre Pflanzen am Abend damit. Achten Sie darauf, dass Sie die bei starker Hitze und extremer Sonneneinstrahlung auf diese Methode verzichten sollten.
Es gibt noch weitere Hausmittel, die Sie bei einem Befall vom Falschem Mehltau einsetzen können. Sehr bewährt hat sich ein Sud aus Kräutern wie etwa Brennnesseln, Pfefferminze, Rainfarn sowie Ackerschachtelhalm.
Gleichzeitig kann ein Kaltwasserauszug mit Schafgarbe hilfreiche sein. Dieser Schafgarbensud ist nicht nur Dünger für die Pflanzen, sondern auch ein exzellentes Spritzmittel, um Falschen Mehltau zu beseitigen. Dies liegt vor allem an dem ätherischen Öl, welches in den Blüten der Schafgarbe enthalten ist. Dieses ist sehr wirkungsvoll gegen Pilzsporen.
Auch Knoblauch kann wahre Wunder bewirken. Wenn Sie 5 Knoblauchzehen hacken und mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, haben Sie einen effektiven Knoblauchsud, den Sie zweimal wöchentlich spritzen können, um dem Mehltau vorzubeugen und ihn zu bekämpfen.
Die Züchtungen sind aber mittlerweile weit vorangeschritten und es gibt viele Pflanzen, die resistent gegen Mehltau sind. Auch bei den Weinreben finden Sie einige Unterschiede. Insbesondere die amerikanischen Wildarten weisen Residenzen gegen den Echten Mehltau auf. Die europäischen Sorten hingegen sind sehr anfällig gegen diese Pilzerkrankung. Sollten Ihre Pflanzen dennoch befallen sein, müssen die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden. Die restlichen Pflanzen können Sie mit den oben genannten Hausmitteln bekämpfen, um Sporen zu vernichten.
Haben Sie noch Geheimtipps, um den Echten oder Falschen Mehltau zu bekämpfen? Dann schreiben Sie uns gerne Ihre Tipps im Kommentarfeld. Wir freuen uns auf Ihre Tipps in Bezug auf diese Pilzerkrankungen.