Sind Ihnen beim Buddeln im Beet auch schon mal diese kleinen, zusammengerollten Würmer aufgefallen, die unter der Erde liegen und augenscheinlich schlafen? Dabei handelt es sich um die Larven von Käfern, auch Engerlinge genannt. Besonders häufig sind Engerlinge von Maikäfern, Junikäfern, Gartenlaubkäfern, Rosenkäfern und Nashornkäfern bei uns anzutreffen. Wir sehen uns diese Larven mal etwas genauer an und klären auch, ob diese schädlich oder nützlich sind.
Die verschiedenen Arten von Engerlingen
In unseren Gärten finden sich hauptsächlich die gerade genannten 5 Arten von Engerlingen:
Engerling | Aussehen | Größe | Lebensweise |
Maikäfer |
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4-5 cm |
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Junikäfer |
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3-5 cm |
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Rosenkäfer |
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2-4 cm |
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Gartenlaubkäfer |
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2-4 cm |
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Nashornkäfer |
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6-10 cm |
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Engerlinge unterscheiden
Wer nun wissen möchte, welchen Engerling er vor sich hat, der tut sich bei der Bestimmung mitunter schwer, denn sie sehen doch alle recht ähnlich aus. Diese Unterscheidungen können helfen:
- Den Nashornkäfer kann man aufgrund seiner Größe deutlich von den anderen unterscheiden.
- Auch der Gartenlaubkäfer kann gut unterschieden werden, ist er doch erheblich kleiner als die anderen und besitzt – im Gegensatz zum gleichgroßen Rosenkäfer-Engerling – einen braunen Kopf.
- Legt man Mai- und Junikäfer-Engerlinge auf eine glatte Fläche, dann dreht dieser sich auf die Seite oder den Bauch.
- Legt man einen Rosenkäfer-Engerling auf eine glatte Fläche, dann dreht er sich auf den Rücken und bewegt sich so fort.
Engerlinge – Schädling oder Nützling?
Wir haben gelernt, dass sich die meisten Engerlinge von Pflanzenwurzeln ernähren. Das kann zu Schäden führen, da die lebenswichtigen Organe der Pflanzen beschädigt werden. Sterben Ihre Pflanzen plötzlich ohne erkennbaren Grund, kann es also an Engerlingen liegen. Verantwortlich dafür sind vor allem die Larven von Maikäfern, Junikäfern und Gartenlaubkäfern, weswegen diese Engerlinge auch als Schädlinge betrachtet werden.
Anders sieht es bei den Larven von Rosenkäfern und Nashornkäfern aus. Da diese Käfer sich entweder von abgestorbenen Wurzeln ernähren oder sogar von Pflanzenresten, die im Kompost zu finden sind, werden sie auch als Nützlinge eingestuft. Mehr noch: Diese beiden Engerlinge sind laut Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Das bedeutet, dass man sie weder fangen, noch verletzen oder töten darf.
Engerlinge vorbeugen und bekämpfen
Die Anzahl der Engerlinge, die in unseren Gärten vorkommt, ist in der Regel so gering, dass die Insekten keine großen Schäden anrichten. Das bedeutet also, dass sie meist gar nichts gegen die Larven tun müssen – wenn man sie überhaupt findet. Oftmals wird als Maßnahme genannt, dass man die Engerlinge absammeln sollte. Das gestaltet sich allerdings schwierig, denn dazu müsste man den Garten umgraben, da diese ja unter der Erde leben. Lediglich nach starken Regenfällen können sich die Insekten an der Oberfläche zeigen, wo sie gut eingesammelt werden können. Haben Sie Blumentöpfe im Garten, können Sie die Pflanze aus dem Topf nehmen und die Erde kontrollieren.
Engerlinge vorbeugen
- Gerade während der Paarungszeit der Käfer im Mai und Juni können Insektenschutznetze auf dem Boden hilfreich sein. Die Käfer legen ihre Eier im Boden ab – durch die Netze wird ihnen das verwehrt.
- Wenn Sie Pflanzen mit Wurzelschutzgitter versehen, können Sie verhindern, dass die Engerlinge Ihre hochwertigen Pflanzen anknabbern und womöglich nachhaltig schädigen.
- Um Rasenflächen zu schützen, können Sie Kantensteine eingraben. Engerlinge leben in einer Tiefe von 5 bis 10 Zentimetern.
- Vermeiden Sie auch Lichtquellen im Garten. Die Käfer werden von den Lichtern im Dunkeln angezogen und die Eiablage somit gefördert.
- Regelmäßiges Unkrautjäten hilft ebenfalls gegen Engerlinge, ebenso wie aufgelockerte Erde.
- Wenn Sie Probleme mit Engerlingen im Rasen vermeiden möchten, vertikutieren Sie Ihre Grünfläche regelmäßig. Durch die Lockerung des Bodens werden die Lebensbedingungen für die Larven unattraktiv.
Engerlinge bekämpfen
- Was Engerlinge gar nicht mögen, ist Knoblauch. Stecken Sie hin und wieder Knoblauchzehen ins Beet, dann machen die Larven einen Bogen um die Pflanzen.
- Manche Pflanzen sind für Engerlinge giftig. Dazu gehören Geranien und auch Rittersporn. Diese können Sie zwischen Ihre Beetbepflanzung setzen, um die Larven zu vertreiben.
- Locken Sie Vögel, Igel, Spitzmäuse oder Maulwürfe in Ihren Garten – diese natürlichen Feinde sorgen dafür, dass Engerlinge Ihren Pflanzen nicht schaden können.
- Weitere natürliche Feinde sind Nematoden, also Fadenwürmer, die Sie im Fachhandel kaufen können.
- Andere Bekämpfungsmöglichkeiten wie Lockstofffallen oder auch Hausmittel empfehlen wir hier bewusst nicht, da diese auch den nützlichen Larven des Rosenkäfers und Nashornkäfers Schaden zufügen können.